Die Suche nach DER A-Gitarre (Erfahrungen mit Martin oder Taylor)

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Hallo Freunde,

ich wende mich heute an Euch, weil ich mal so ein bisschen in Richtung Glaubensfrage gehen will. Ich möchte mir (wieder mal) eine neue Westerngitarre zulegen. Es geht natürlich um ein absolut subjektives Thema und wie immer gilt, niemals kaufen ohne vorher selbst gespielt und gehört zu haben. Darum geht es mir hier auch gar nicht. Ich bin auf der Suche nach einer Gitarre, die mir beim Anspielen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, sozusagen eine Gitarre für's Leben. Ok, zumindest soll sie mir länger treu bleiben.

Ich habe in letzter Zeit ziemlich viel angetestet, bin dann immer wieder bei Martin und Taylor gelandet und seit dem hin- und hergerissen. Zu den anderen getesteten Gitarren konnte ich irgendwie keine emotionale Bindung aufbauen. Es kam halt nicht dieses "Wow-Gefühl" auf. Die größte Bindung habe ich zu meiner ersten Westerngitarre, die ich mir in den '90ern gekauft habe - eine Cort, die zwar nicht besonders klingt, aber irgendwie immer einen besonderen Status bei mir hat. Allerdings bin ich weder Profi noch sonderlich ambitioniert im Gitarrenspiel, so dass ich jetzt keine außerordentlich teure Gitarre kaufen will. Die könnte ich mit Sicherheit nicht hinreichend genug schätzen, geschweige denn ausreizen, wie es die Profis können. Ich nutze die Gitarre für alle meinen geistigen und technischen Fähigkeiten möglichen Spieltechniken. Vor allem aber für Akkordspiel.

Bei Martin hat es mir die D-16RGT (vollmassiv) und bei Taylor die 210ce (teilmassiv), sowie die 320 (vollmassiv, Mahagoni-Decke) angetan - jede auf ihre eigene Art und Weise.

Die Martin klingt traumhaft weich, warm, rund, druckvoll und was auch immer man noch für ähnliche Adjektive finden kann. Besonders beeindruckt hat mich diese unverwechselbare Klangfarbe und diese feinen Details speziell in den Obertönen. Aber es fehlt mir in den Mitten.
Die Taylor betonen genau die Mitten, wobei eine grundsätzliche tolle Klangfülle vorhanden ist. Dafür entwickeln die nach meinem empfinden weniger Klangdetails als die Martin. Ich kann es leider nicht anders/besser umschreiben.

Das Thema 'Martin vs. Taylor' ist inzwischen ja ziemlich abgedroschen und ufert in diversen Foren ja in regelrechte Glaubenskriege aus. Ich würde jetzt nicht von Gegenpolen reden, aber die Klangfarben sind schon ziemlich unterschiedlich und deutlich wahrnehmbar. Man liest ja hin und wieder auch vom "Martin-Sound" und vom "Taylor-Sound". Da kommen so Sprüche wie "man mag ihn oder man mag ihn eben nicht".

Am liebsten würde ich sowohl eine Martin nehmen, als auch eine Taylor. Ist aber eher nicht drin, deswegen muss ich mich eben entscheiden.

Vielleicht könntet mir Eure Erfahrungen berichten. Im Moment habe ich die D-16RGT bei mir zu Hause zum Testen. Sie ist toll und ich entdecke bei jedem Spielen ein neues Klangdetail, vermisse aber immer wieder die Mitten. Deswegen tendiere ich dazu, mich für die Taylor zu entscheiden. Hier habe ich aber (leichte) Bedenken - deswegen habe ich leider oben so weit ausgeholt -, dass die Taylor mir irgendwann zu präsent, zu klingelig, zu mittig, zu metallisch, zu nervig - oder wie auch immer man das nennen mag - ist. Versteht Ihr was ich meine?

Nebenbei bemerkt, bin ich optisch gesehen eher Fan von heller, respektive Fichten-Optik, insoweit sagt mir die Taylor 320 mit Mahagoni-Decke nicht so sehr zu. Dafür war der Sound klasse.

Mein Problem ist auch, dass man nach stundenlangem Testen irgendwie nur noch Klangbrei im Kopf hat. Gerade nach Direktvergleichen, wo meine jede Nuance versucht rauszuhören, die man für sich alleine gespielt vielleicht gar nicht mehr hört. Geht mir jedenfalls so. Da hat es mir schon geholfen, die Martin zum Testen mit nach Hause zu nehmen.

Also bitte nicht unmittelbar als Kaufhilfe ala "Martin oder Taylor - was ist besser?" auffassen. Darum geht es mir wie gesagt nicht.

Seid gegrüßt,
Pascal
 
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Deine Suche nach der A-Gitarre kann Dir hier niemand abnehmen, mit den Marken Martin und Taylor befindest Du Dich jedenfalls in der "1.Liga" der Akustik Western-Gitarren, nicht zuletzt, was die Preise betrifft. Fakt ist, das sich diese beiden Marken vom Sound-Charakter doch sehr von einander unterscheiden.

Mein Rat an Dich, viel Zeit nehmen und so viele Modelle wie möglich von Martin und Taylor (sofern wirklich nur diese beiden Marken in Frage kommen) anspielen und miteinander vergleichen, und, falls du einen Kumpel hast, der auch Gitarre spielt (und zu dem du Vertrauen hast) mitnehmen in den Musikladen deiner Wahl und auch ihn anspielen lassen, setz dich davor und konzentriere dich auf den Klang/Sound, ist eine andere Wahrnehmung, als wenn Du selber spielst, aber beides ist bei der Suche nach der für dich persönlich richtigen A-Gitarre empfehlenswert.

Ja und falls Du eine Kaufberatung wünscht, dann bitte doch den Fragebogen ausfüllen.

Edit: Neben den Klangeigenschaften ist auch die Bespielbarkeit ein ganz wichtiger Faktor, welche Korpus-Form, Halsform, Griffbrett-Breite etc. Dir persönlich von der Haptik zusagt.

Ja und weil du ja den Klang suchst, der Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert, nützen Dir da unsere Erfahrungen auch wenig bis nichts.
 
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Ich machs mal kurz. Die Entscheidung kann Dir keiner Abnehmen...die muss du schon selbst treffen aber ich hab nach 20 Jahren und vielen Akustikgitarren festgestellt: Nimm Sie in der Hand, spiel drauf und wenn es funkt dann ist sie es. Stimmt die Bespielbarkeit nicht, vergiss es....stimmt der Klang nicht wirklich, vergiss es. Das was ich sagen will, der Satz: Werd ich mich dran gewönnen ist ganz schlecht.
Natürlich muss man Kompromisse machen denn die absolut perfekte Gitarre gibts nicht und das Geld spielt auch ne Rolle aber lass dein Gefühl sprechen dann sollte es klappen mit der Entscheidung.
 
Die Martin <...> Aber es fehlt mir in den Mitten.
Die Taylor betonen genau die Mitten, wobei eine grundsätzliche tolle Klangfülle vorhanden ist. Dafür entwickeln die nach meinem empfinden weniger Klangdetails als die Martin. Ich kann es leider nicht anders/besser umschreiben.
<...>


Mit fehl(t)en bei Martin auch die Mitten, deshalb habe ich keine. Für mich selbst ist dies sehr wichtig, und ich vermisse auch 35 Jahre nach meinem ersten bewussten Martin-Verzicht immer noch keine... Dafür habe ich andere Instrumente, auch wenn ich mich erst daran gewöhnen musste, dass eine Steelstring auch anders aussehen kann, als eine Martin Dread oder OM. (Falls ich mal viel Zeit, Geld und Platz habe - man soll nie nie sagen ...)

Falls Dir die(se) Taylors zu wenig Details bringen, dann probiere mal andere Modelle oder andere Marken aus. Und sei es auch nur, um zu sehen, ob es so etwas überhaupt gibt.

Am liebsten würde ich sowohl eine Martin nehmen, als auch eine Taylor. Ist aber eher nicht drin, deswegen muss ich mich eben entscheiden.

Einfach sparen, irgendwann kommt einem dann vielleicht eine zweite (gebrauchte) zugeflogen. Ich habe fast nur gebraucht gekaufte Instrumente zu Hause. Und viele sind es irgendwann geworden, weil ich viele verschiedene Klänge möchte...
 
Ich bin begeisterter Taylor spieler und bin letztens auf eine Marke gestoßen, die ich bis dato noch gar nicht kannte.
Eastman Guitars!
Bespielbarkeit fand ich ziemlich genauso gut wie ich es von Taylor gewohnt bin und der Sound war Traumhaft schön. Meiner Meinung nach zumindest. ;)

Da Du unter anderem ja auch Taylor magst spiele doch, wenn Du die Möglichkeit hast, diese mal an. Vllt hat die genau die Facette im Klangbild die Du suchst. Ein versuch wäre es wert.

Bei Musik Produktiv könntest Du Eastman Gitarren mal anspielen. Keine Ahnung ob das für Dich erreichbar wäre.

Gruss wannenkind.....
 
Martin und Taylor sind nach meinem Dafürhalten völlig gegensätzlich im Klangcharakter. Die Entscheidung kann dir wirklich keiner abnehmen :D
Wenn es irgendwo dazwischen liegen soll, dann würde ich - falls noch nicht geschehen - mal bei Lakewood, Guild, Furch oder vllt. Gibson in der Preisklasse schauen. Oder auch mal die teureren (ü700) Sigmas in die Hand nehmen. Alternativ teurere anspielen (eine meiner Favoriten wäre die HD-28) und dann nach einer gebrauchten schauen.

PS: Nicht immer nur selbst spielen, sondern die Gitarre(n) die es werden könnte(n) auch mal vorspielen lassen. Klingt u.U. nochmal völlig anders.
 
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Wenn es potenzielle EhegattInnen wären....
... hättest Du sowohl bei der einen als auch bei der anderen schon so viel gefunden, was Dir nicht bzw. was nicht zu Dir passt, dass der Rat lauten müsste: Such weiter, es ist keine der Beiden!

Insofern finde ich Franks Hinweis darauf, dass auch andere Mütter schöne Töchter haben, eine Überlegung wert.
 
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jo..andere Mütter haben auch schöne Töchter, das ist wohl wahr :D

:gruebel:Kostengünstige Alternative zu Martin (und vom Sound her am ähnlichsten) wären z. B. die Blueridge Gitarren.


Edit: Mir ist das Zitat von saitensauber kaputt gegangen..hab es jetzt ganz gelöscht..war auch nicht so wichtig ;)

Edit: @ Frank-vt, Lakewood sind super Gitarren aber "auch" superteuer :D
 
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Lakewood sind super Gitarren aber "auch" superteuer :D
Nicht unbedingt. Es gibt immer wieder gebrauchte Lakewoods zu Preisen, die in der Nähe des Neupreises einer Taylor 210 liegen - von der ebenfalls genannten 320 und der D-16 RGT gar nicht zu reden. Der Rahmen lässt also Einiges zu.
 
Danke für Eure Antworten. Ich glaube, meine Intention ist bei dem vielen Text, den ich geschrieben habe, etwas untergegangen. Letztlich kann mir niemand die Entscheidung abnehmen. Das will ich auch nicht. Schließlich soll die Gute ja auch bei mir stehen und nicht bei Euch. Es geht vordergründig auch nicht ums Geld. Es ist halt so, dass ich kaum Zeit zum Spielen habe und auch keinen Maschinenraum anlegen will. Ich habe letztlich auch nicht den Anspruch und die Fertigkeiten, jede Gitarre auf für ihren "geeigneten" Einsatzzweck auszureizen. Klar, wenn ich Johnny Cash spielen will, dann bietet sich vom Grundcharakter eine Martin naturgemäß an. Es geht auch definitiv nicht um die Frage, was besser ist. Es gibt kein besser, nur anders. Schon gar nicht erwarte ich von Euch einen Rat, in der Art, "nimm' die oder die". Ich möchte im Prinzip eine einzige Gitarre haben. Ich bin auch ehrlich: ich spiele so selten, dass ich mit Sicherheit keine Nuancen zwischen gleichen Gitarren erkennen kann und auch die "Verbesserung" im Vergleich zwischen bspw. einer D-15 (R)GT und D-28 nicht nennenswert wahrnehme. Ich kenne natürlich schon deutlich den Unterschied zwischen dem "Martin-Sound" und dem "Taylor-Sound", ganz klar.

Ich habe einige andere Marken durchprobiert. Darunter Larivee, Takamine, Lakewood, Sigma (hatte lange Zeit eine Sigma DRC-28e). Die haben alle einen markeneigenen Grundcharakter. Martin und Taylor haben mich am meisten begeistert, gleich gefolgt von Lakewood. Vom Korpus her kommt für mich eine Dreadought in Frage. Die deckt nach meinem Empfinden den größten Einsatzbereich ab, wobei ich tatsächlich auch schon mit den 000- oder GA-Modellen geliebäugelt habe. Die finde ich von der Form und der Größe her charmant, es fehlte mir aber stets (etwas) an Bass und Druck.

Mir geht es lediglich um die Teilhabe an den Erfahrungen (langjähriger) Martin- oder Taylor-Spieler.

Der Punkt ist, die Martins klingen eben typisch nach Martin und nach meinem Empfinden klingen die etwas zu sanft, zu weich und im Mittenbereich zu dezent. Dafür aber entwickeln sie wunderbar differenzierte Klangfarben.
Die Taylor spielen brillanter und - wie sagt man? - cripiger. Diese "Feinzeichnung" der Martin kommt dabei aber nicht so zur Geltung, bzw. wird irgendwie "übertönt". Ich weiß nicht so recht, ob ich das richtig beschreibe. Ich hoffe, ihr ahnt in etwa, was ich meine.

Ich tendiere doch sehr zum Taylor-Sound. Die eigentliche Frage - und auch der Grund, weshalb ich mich an Euch wende - ist, ob man den Taylor-Sound nach einiger Gewöhnung als zu nervig, quasi zu viel des Guten oder wenn man so will: als zu präsent empfindet. Bitte nicht falsch verstehen, ich weiß schon selbst, ob mir der Sound grundsätzlich gefällt oder nicht. Und im Moment gefällt er mir sehr. Ganz abgesehen von der tollen Optik und der erstklassigen Bespielbarkeit der Taylor. Aber das kann man nach meiner Erfahrung auch bei Martin haben, wenn man das will. Es geht also nur um die Klang. Das Problem ist, man kann ja nicht ewig testen.

Vielleicht hat da der eine oder andere schon Erfahrungen gesammelt.

Beste Grüße
Pascal
 
Ich denke, die Gitarre die du dir jetzt kaufst wird wahrscheinlich nicht deine letzte sei.
Wenn dir die Taylor gefällt und das Bauchgefühl stimmt nimm Sie.

Ich dachte auch mit meinen beiden Larrivees währe ich eigentlich angekommen und nach 9 Jahren spiel ich doch wieder ne andere. Ich kenne ne Menge Gitarristen denen es ähnlich geht
und der Geschmack verändern sich auch mit der Zeit.
 
Ich tendiere doch sehr zum Taylor-Sound. Die eigentliche Frage - und auch der Grund, weshalb ich mich an Euch wende - ist, ob man den Taylor-Sound nach einiger Gewöhnung als zu nervig, quasi zu viel des Guten oder wenn man so will: als zu präsent empfindet.

Hier lese ich einen Widerspruch in sich, kläre mich bitte auf wenn das nicht so ist. Du schreibst, das deine Tendenz doch sehr zu Taylor geht, im nächsten Satz erwähnst du jedoch "nach einiger Gewöhnung"...imho, wenn ich mich erst an eine Gitarre gewöhnen muss, um mir sicher zu sein, das der Klangcharakter mich nicht irgendwann nervt, dann ist da doch noch Skepsis im Spiel und in dem Fall würde ich mich neu orientieren. Nochmal, meine Meinung ist, die richtige Gitarre ist, welche dich beim Anspielen/Testen direkt vom Hocker haut, noch besser formuliert, dermaßen flasht, das Du sagst, genau die ist es ! Eine Tendenz ist keine Entscheidung ;)

Es ist schon bemerkenswert, wie schön Du hier die Klangcharakter-Unterschiede zwischen Martin und Taylor beschreibst und das meine ich nicht zynisch ! "Sich wunderbar entwickelnde Klangfarben bei der Martin" stimme ich dir zu, was die die dezenten Mitten der Martin betrifft, nun das kann ich nicht bestätigen, allerdings kommt es auch auf das Modell an und nicht zuletzt kann man von der Spieltechnik und auch mit Ausprobieren anderer Saiten noch etwas mehr als nur Nuancen rausholen, aber gut, das ist nur meine persönliche Meinung.

Taylor-Gitarren sind Klasse und haben einen speziellen und schönen Klang, auch wenn ich mich letztendlich für den Martin-Sound entschieden habe, es ist halt eine Geschmacksache, wie du schon richtig geschrieben hast, Martin oder Taylor sind nicht besser sondern anders.
 
Grund: eingefügtes Wort "Spieltechnik"
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Hier lese ich einen Widerspruch in sich, kläre mich bitte auf wenn das nicht so ist. Du schreibst, das deine Tendenz doch sehr zu Taylor geht, im nächsten Satz erwähnst du jedoch "nach einiger Gewöhnung"...imho, wenn ich mich erst an eine Gitarre gewöhnen muss, um mir sicher zu sein, das der Klangcharakter mich nicht irgendwann nervt, dann ist da doch noch Skepsis im Spiel und in dem Fall würde ich mich neu orientieren. Nochmal, meine Meinung ist, die richtige Gitarre ist, welche dich beim Anspielen/Testen direkt vom Hocker haut, noch besser formuliert, dermaßen flasht, das Du sagst, genau die ist es ! Eine Tendenz ist keine Entscheidung ;)

Es ist schon bemerkenswert, wie schön Du hier die Klangcharakter-Unterschiede zwischen Martin und Taylor beschreibst und das meine ich nicht zynisch ! "Sich wunderbar entwickelnde Klangfarben bei der Martin" stimme ich dir zu, was die die dezenten Mitten der Martin betrifft, nun das kann ich nicht bestätigen, allerdings kommt es auch auf das Modell an und nicht zuletzt kann man von der Spieltechnik und auch mit Ausprobieren anderer Saiten noch etwas mehr als nur Nuancen rausholen, aber gut, das ist nur meine persönliche Meinung.

Genau um die persönliche Meinung geht's es ja auch! Im Ernst, ich finde konkrete Empfehlung von diversen Modellen und Marken immer recht willkürlich, deswegen kann man damit aus meiner Sicht nur bedingt was anfangen. Du hast freilich Recht, Gewöhnung hat damit nichts zu tun. War tatsächlich falsch umschrieben. Ich meinte damit gewissermaßen den irgendwann wieder einkehrenden Alltag, wenn die anfängliche (männliche) Euphorie ob der neuen Gitarre verflogen ist und man wieder einen weitestgehend rationalen Blick auf's Ganze hat. Wenn man also nicht mehr unbedingt fokussiert auf ein bestimmtes Detail (Mitten) ist. Du hast mich aber tatsächlich erwischt, eine gewisse Skepsis ist noch im Spiel.

Wirklich spannend ist dieses von Dir beschriebene "die-ist-es-Gefühl" dahingehend, als ich das erste Mal einfach nur einen einzigen offenen Akkord (ich glaube es war ein Cadd9-Akkord) angespielt habe. Ein unglaubliches Wow-Gefühl, welches ich seit dem nie wieder hatte. Es war auf 'irgendeiner' Martin. Diese Erfahrung begleitet mich tatsächlich bis heute, weswegen ich mich auch zunächst bei Martin umgesehen habe.

Dieses sonore Klangfundament der D-16RGT gepaart mit dem Detailreichtum beeindruckt mich nach wie vor und um ehrlich zu sein, spielt der psychologische Aspekt, eine Martin in den Händen zu halten, eine nicht unwesentliche Rolle - warum auch immer.
Wahrscheinlich hängt dieses Fehlen der Mitten auch mit meiner Spielweise zusammen. Und sicherlich hat auch die Kombination Fichte/Palisander einen erheblichem Einfluss auf die Klangfarbe. Ich werde mal eine Martin mit Fichte/Mahagoni antesten.
Und ebenfalls richtig: auf meiner Sigma machten sich die verschiedenen Saitenvarianten deutlich bemerkbar. Zuletzt hatte ich Elixier aufgezogen. Stellt sich die Frage, welche Saiten prädestiniert für welche Gitarre, respektive Holz sind. Taylor liefert vom Werk aus ja Elixier aus. Eine lange Zeit war ich großer Fan der D'Addario EFT16 Phosphor Bronze, glaube ich.
Gruß
Pascal
 
Da kann ich nur nochmal meinen Hinweis wiederholen, auch mal teurere anspielen. Und wenn der Klang im Kopf eine Martin war, dann wird man nie mit einer Taylor dort hinkommen.
Habe selbst die "normale" D-16 und bin durchaus zufrieden, aber - sorry - das ist immer noch Einstiegsklasse bei vollmassiven Martins. Eine HD-28 (neu jetzt wohl um 2.900) oder gar eine D-35MP (ü.3k€) ist aus meiner Sicht nochmal ein anderes Kaliber. Würde bei einem Budget von um 2k€ lieber eine von denen als gute gebrauchte erwerben, als eine D-16 oder D-18.
Die Saiten sind auch wichtig. Neue Martins haben jetzt wohl meist die lifespans drauf. Die sind sicher okay, besser als die normalen Martin-Saiten, aber auch nicht der Bringer, zum Testen aber i.O. Die Elixier fand ich auf meiner D-16 unerträglich, spiele jetzt seit über 2 Jahren John Pearse und die gefallen mir immer noch am Besten. Aber auch das ist natürlich Geschmackssache
 
;)Ich spiele seit nun 2Jahren eine Taylor Gitarre und möchte es mal so beschreiben.

Begeistert durch Sound, Haptik und Optik kaufte ich mir diese Gitarre und war und bin es mittlerweile wieder, einfach nur begeistert von dieser Gitarre.

Das "mittlerweile wieder" möchte ich kurz erläutern.

Es ist eventuell mein persönliches Problem, ich glaube aber das andere vllt ähnlich empfinden.

Egal welche Gitarre ich mir bisher gekauft habe, ob A oder E Gitarre, wenn man sie eine Zeitlang Zuhause gespielt hat, tritt bei mir immer sowas wie eine Ernüchterung ein.

Dieser magische Moment im Musikhaus, eine ganz besondere Gitarre, aus so vielen die da hingen, herausgefunden zu haben, weicht dann meist einer nüchternen Betrachtung Zuhause.

Mittlerweile habe ich das bei mir akzeptiert und erkenne erst nach dieser Phase, ob ich wirklich die Richtige gefunden habe.

Ich bin jmd der relativ wenig Gitarren hat und das finde ich auch gut so. Ich habe eine A-Gitarre, zwei E-Gitarren, wovon ich eine aber nur Hauptsächlich spiele.

Bei der Taylor und jetzt möchte ich auf den eigentlichen Punkt kommen, kam dieses magische, begeisternde Gefühl wieder zurück.

Ich bin sehr Froh dieses schöne Instrument gekauft zu haben und möchte Dir damit sagen, das auch der Langzeitspaß bei einer Taylor Gitarre durchaus gegeben ist.
Du brauchst diesbezüglich keine Sorgen zu haben.

Gruß wannenkind. .....
 
Mal ganz am Rande...soll keine Werbung für irgendetwas sein, ein aufgehender Stern am Himmel der Virtuosen auf Gitarre ist zum Beispiel die junge in Schweden wohnhafte Gabriella Quevedo, sie spielt Taylor und da gibt es sehr gute Videos bei youtube zur Anschauung. Sie hatte schon Konzerte zusammen mit Tommy Emmanuel, Andy McKee oder Sungha Jung ...alles Virtuosen, Vollprofis, die Creme de la creme..nun ja es gibt noch viele andere ;)

Auch mal im Userthread wie bereits Vester erwähnte, unter A-Gitarren nachlesen/mitlesen oder dort vlt. auch mal das ein oder andere review lesen wäre da auch eine weitere Anregung...was ich meine ist, so viele Impressionen/Infos wie möglich aufsaugen und dann ab ins Musikgeschäft, schön entspannt und mit möglichst viel Zeit anspielen, durchtesten, vergleichen..der Aha-Effekt stellt sich oftmals an einen dieser Tage ein, wo man nicht daran gedacht hätte. Die Modelle, die man anspielt auch mal vorspielen lassen, Fokus muss das eigene Gehör sein, wenn der Klang flasht und die Haptik auch top ist, genau die nehmen und nicht das gleiche Modell vom Lager..Serienstreuung ist oftmals nicht ausgeschlossen. Bei der Wahl der Saiten helfen auch keine Anpreisungen sondern nur selbst ausprobieren...weil auch das ist letztendlich Geschmacksache.
 
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Die eigentliche Frage - und auch der Grund, weshalb ich mich an Euch wende - ist, ob man den Taylor-Sound nach einiger Gewöhnung als zu nervig, quasi zu viel des Guten oder wenn man so will: als zu präsent empfindet.
Ok, wir sprechen hier also über ganz subjektive Eindrücke. Nun denn: Ich glaube, dass die Möglichkeit besteht. Ich würde es aber eher anders formulieren: zu wenig variabel - in dem Sinn, dass sie quasi immer stark nach Taylor klingt und für meinen Geschmack nicht oder (zu) wenig nach dem Spieler (m/f). Ich hatte mal längerfristig ne Taylor zur Verfügung (im Haus), war am Anfang sehr angetan davon und - dann nicht mehr. Es gibt übrigens noch mindestens eine andere Marke, bei der ich ein ähnliches Gefühl habe.

Aber: es kann teilweise auch an der Holzkombination gelegen haben. Die Taylor hatte einen Korpus aus Sapele, und ich tu mich grundsätzlich schwer mit Mahagoni & Co. Möglich ist natürlich auch jede Kombination aus beiden Faktoren.
 
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Ich spiele schon seit vielen Jahren eine Taylor 214CE und mag den Taylorsound auch nach Jahren noch. Wenn du schreibst, dass dir das "weichere sanftere" der Martin fehlt im Vergleich zur Taylor, dann würde ich mich doch nochmal mit einer Taylor GA auseinandersetzen. Das ist aus meiner Sicht die ausgewogenste Bauform, mit der eigentlich alles geht von Fingerstyle bis Strumming.
 
Ich spiele schon seit vielen Jahren eine Taylor 214CE und mag den Taylorsound auch nach Jahren noch. Wenn du schreibst, dass dir das "weichere sanftere" der Martin fehlt im Vergleich zur Taylor, dann würde ich mich doch nochmal mit einer Taylor GA auseinandersetzen. Das ist aus meiner Sicht die ausgewogenste Bauform, mit der eigentlich alles geht von Fingerstyle bis Strumming.

Das stimmt, ich bin tatsächlich anfangs mit der Bauform GA bzw. 000 auf die Suche gegangen. Genau auch die 214CE hatte ich als erstes auf meiner Wunschliste stehen und habe sie auch angetestet, fand den Sound auch sehr charmant, wobei daneben eine 210E Deluxe hing, die mir ehrlich gesagt mehr zugesagt hat, weil sie druckvoller und irgendwie voller klingt. Liegt sicherlich an dem größerem Bassfundament des DN- Korpusses. Ich hatte da ursprünglich auch eine falsche Sichtweise in Sachen Bespielbarkeit, weil ich annahm, dass die GA sich besser bespielen lässt. Also rein vom Griffbrett her merke ich da keinen nennenswerten Unterschied (zwischen 210 und 214), wobei die GA im Vergleich zur DN natürlich leichter und weniger "sperrig" ist. Ganz klar. Dafür finde ich die GA-Form wirklich echt schick und sogar schicker als die DN-Bauform. Alles in Allem würde ich aber sagen, dass mir der Sound der DN (210ce Deluxe und der 320e) doch voller vorkommt und daher eher meinen Vorstellungen entspricht. Ich muss aber tatsächlich feststellen, dass mir die Martins rein vom Bass, den Höhen (gerade in den Obertönen) irgendwie merklich detaillierter vorkommt.


PS: Nicht immer nur selbst spielen, sondern die Gitarre(n) die es werden könnte(n) auch mal vorspielen lassen. Klingt u.U. nochmal völlig anders.

Ja, das stimmt auch. Diese Feststellung habe ich auch schon gemacht, vor allem im Blindtest. Völlig neue Klangerfahrung und wenn man ehrlich ist, liegt man tatsächlich häufig mit seiner Einschätzung daneben. Wobei sich bei mir meistens sogar Ernüchterung breit macht, wie fantastisch die Händler meines Vertrauens spielen und die Gitarre ausreizen können (stegnahes Spiel, feinstes Strumming spezieller Akkorde, Fingerpicking, Flatpicking, verschiedene Plektren etc.). Das sind alles Fähigkeiten, auf die ich dann doch sehr neidig bin, die die Gitarre aber teilweise völlig anders klingen lassen, als wenn ich sie spiele. Mal von der gegensätzlichen Hörposition ganz abgesehen.

Sonst mal in den Userthreads nachsehen:
der Martin-Userthread
Taylor Userthread

Bei mir war es eine Martin (recht einfaches Modell) und bin mit ihr voll zufrieden. Das mit dem dezenten Mittenbereich kann ich nicht bestätigen, sie tönt sehr ausgewogen und ist vor allem schön laut (ganz wichtig:D)

Oh ja, sehr spannende Lektüre. Den Taylor-Thread hatte ich unlängst schon durch. Der Martin-Thread füllt bei meinem arg eingeschränkten Zeitpensum mit seinen gefühlten 4K Seiten wohl Wochen. ;-). Aber wirklich großartig, regelrecht lebendig, was die Leute so Schönes über ihre Schmuckstücke schreiben. Meine Feststellung: es ging Jünger für die eine Fraktion und für andere Fraktion, kaum beides gleichzeitig. Die Martin-Jünger finden den Sound und die differenzierten Details klasse, die Taylor-Spieler verweisen auf die die E-Gitte-artige Bespielbarkeit und die Brillianz im Sound. So mehr oder weniger ungefiltert. Wobei ich behaupte, mein Gitarrenbauer könnte mir auch eine Martin E-Gitte-artig einstellen. Mal ganz davon abgesehen, was das mit dem Sound veranstaltet.


Mal was anderes: ich bin ja eher von der ungeübten und unerfahrenen "Singer-/Songwriter-Couch-Fraktion", der nur mal gelegentlich zur Vereinsweihnachtsfeier in kleinerem Rahmen spielt, wenn die abgenudelte CD alle ist - kann mir da jemand sagen, welche Klangdetails mir da als Single-Player ohne weitere Band oder Begleitung entgegenkommt? Mein völlig unvalidiertes empirisches Bild ist, dass ich überwiegend Leute mit Takamine, Taylor, Cort oder so spielen sehe. Sigma und Martin sehe ich eher im Bandgefüge. Stimmt dieses Feststellung und wenn ja, warum?

Gruß
Pascal
 

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