Dimensionierung Endstufe?

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Hallo,

ich stehe im Moment etwas auf dem Schlauch, vielleicht kann mir jemand von Euch weiterhelfen:
Für eine Installation sollen Boxen und Endstufe angeschafft werden (reine Sprachbeschallung).

Kanal A: 2x 60W/rms an 8 Ohm (parallel) oder 2x 60W/rms an 16 Ohm (parallel)
Kanal B: 1x 150W/rms an 8 Ohm

Klar ist, daß sich im Parallelbetrieb bei Kanal A die Impedanz halbiert (also 2x 8 Ohm = 4 Ohm bzw. 2x 16 Ohm = 8 Ohm), und bei 2 angeschlossenden Boxen an einem Kanal die Leistung gleichmäßig verteilt (also halbiert) an beide Boxen abgegeben wird.

Ist also eine Endstufe mit 2x 300W/rms an 4 Ohm (2x 200W/rms an 8 Ohm) passend dimensioniert (für beide Varianten)? Oder liege ich vollkommen daneben?

Danke für alle hoffentlich hilfreichen Tipps!

Gruß,
Wil Riker
 
Eigenschaft
 
kannste das mal weiter ausführen ich versteh kein wort
 
Hallo Wil_Riker,
ich hoffe, ich habe dein Vorhaben verstanden. Kanal A dürfte meiner Meinung nach kein Problem darstellen, da die Endstufe bei beiden Varianten um mindestens 50% überdimensioniert ist. Bei Kanal B ist die Sache schon etwas schwieriger, da die Box 150 Watt / 8 Ohm hat, die Endstufe aber "nur" 200 Watt / 8 Ohm liefert. Die Endstufe ist somit zwar nicht deutlich überdimensioniert, wenn man aber etwas Vorsicht walten lässt und die Clip-Anzeige im Auge behält, müsste es funktioneren.

MfG
Tonfreak
 
hallo Wil_Riker
Überdimensionierte Endstufen sind für Sprachbeschallung garnicht mal so schlecht. Sie geben die extrem hohe Dynamik der Sprache wieder und machen sie verständlicher. Die menschliche Sprache (ganz allgemein Stimme) hat einen ganz extremen Dynamikumfang, der vom leisen Summen, Flüstern bis zum lauten Brüllen geht. Tatsächlich sind aber die ganz lauten Stellen bei Sprache sehr kurz und Impulsförmig. Sie sind so kurz, daß sich die Schwingspulen der Speaker nur wenig aufheizen. Hinzu kommt, daß eine sauber übertragene Leistungsspitze vom Lautsprecher gut vertragen wird. Der Lautsprecher geht erst kaputt, wenn die Endstufe clippt, also die Spitze abschneidet und verzerrt.
So gesehen ist es also in Ordnung mit der Überdimensionierung.
Leider ist der extreme Dynamikumfang der Sprache aber auch das gefährlichste Signal, was es überhaupt gibt: Die Popplaute wie "P" erzeugen Tiefstbaßimpulse, die man eigentlich kaum hört und die aber trotzdem die Endstufe, egal, wie sie dimensioniert ist, voll aussteuern. Diese Sub-Lows müssen unbedingt herausgefiltert werden. Niemals Sprache ohne Hochpaßfilter auf die Speaker geben! (natürlich auch Gesang)
Dann gibt es noch ein anderes Signal, nämlich hohe Zischlaute, die zwar von Treibern einigermaßen vertragen werden, aber sehr unangenehm fürs Publikum sind. Die wiederum bekämpft man mit De-Essern. De-Esser haben sich aber leider in Deutschland nie wirklich durchgesetzt, daher muß das Publikum hierzulande eben leiden.
Aber nochmal: Für die Speaker ist das Hochpaßfilter (meist 85 - 110 Hz) das allerwichtigste.
 

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