Distanzlose Menschen - Hilffeee!!

Und es hat mich sehr interessiert, wie das bei euch so aussieht. Ob ich die einzige mit diesem Problem bin. Und natürlich Tipps, wie man das in den Griff kriegen kann.

Also ich kenne sowas Ähnliches aus meiner eigenen Vergangenheit. Wenn auch nicht so extrem. Das ist jetzt vielleicht etwas hart, aber aus heutiger Sicht war das alles nur, weil ich damals noch nicht gelernt hab "Nein" zu sagen. Natürlich konnte ich "Nein" sagen, aber da ich genau wusste, dass spätestens zwei Minuten danach die selbe Frage erneut auf mich zukommen wird, war das "Nein" von wenig Selbstsicherheit geprägt, was wiederum den Gegenüber dazu ermutigt, mein "Nein" nicht zu akzeptieren, und weiter zu bohren. Ein Teufelskreis der durchbrochen werden musste..

Nun ist es einfach zu sagen: "Man muss halt mit mehr Selbstsicherheit auftreten, dann wird man automatisch vom Gegenüber ernst genommen, und ein "Nein" wird ganz einfach kommentarlos akzeptiert ohne Diskussion." Die Umsetzung ist gar nicht so einfach, vorallem wie man den Anfang macht, wenn man kein Rückhalt hat und jedes "Nein" mit kämpfen verbunden ist. Da ist es nicht einfach Selbstsicherheit aufzubauen. Das ist klar, sowas geht nicht von heute auf morgen..

Ich hab mal irgendwo ein kleinen aber feinen Trick aufgeschnappt, der mir sehr dabei geholfen hat, den Teufelskreis zu durchbrechen, diese Selbstsicherheit zu bekommen und auch auszustrahlen:
Wenn jemand immer und immer wieder die selbe Frage stellt, als ob man noch nie "Nein" gesagt hätte, kostet es sehr viel Kraft, immer wieder "Nein" sagen zu müssen und alles erneut zu erklären. Das brauchst du auch gar nicht. Man kann den Spiess ganz einfach umdrehen, indem man die Gegenfrage stellt: "Kannst du dich nicht mehr erinnern was ich beim letzten Mal gesagt hab?" - Dieser Satz bewirkt wahre Wunder. Vielleicht wird das kaum gehört, und es wird einfach weiter gebohrt. Wenn das der Fall ist, auf kein Fall nachgeben: Den Gegenüber unterbrechen: "Halt, Stop. Nochmal: Was hab ich letztes mal gesagt?". Nicht nachgeben bis er/sie die Frage beantwortet hat. Du lässt dem Gegenüber keine andere Wahl als zu sagen: "Du hattest damals Nein gesagt". Und dann, ganz wichtig, musst du das bestätigen: "Ja, genau das habe ich gesagt".
Das Gegenüber wird sich dabei wie ein kleines Kind vorkommen, und danach dein "Nein" für immer und ewig schon beim ersten mal akzeptieren;) Einfach mal ausprobieren, das funktioniert tatsächlich.

Ineressant war, nur schon weil ich diesen Trick nun kannte, wie ich den Spiess umdrehen kann, hat das in mir selber was ausgelöst. Ich war nun auf eine solche Situation vorbereitet, und strahlte daher ein innere Ruhe/Selbstsicherheit aus, wenn ich "Nein" sagte. Plötzlich wurde mein "Nein" auch ohne Kampf akzeptiert:) Dabei hätte ich so gerne mal den Trick ausprobiert:D Den musste ich bis heute glaub nur 2..3 mal anwenden, und wenn ich ehrlich bin, hat mir das sogar Spass gemacht:evil:

Viel Erfolg!
 
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Das Gegenüber wird sich dabei wie ein kleines Kind vorkommen, und danach dein "Nein" für immer und ewig schon beim ersten mal akzeptieren;)
.. denn wir wissen ja alle, dass das bei Kindern so ist :engel::evil:
 
Ich meinte dass sich das Gegenüber klein fühlt. Wie ein Kind war ein schlechter Vergleich. Da hast du recht, bei Kindern funktioniert das nicht zu 100%. Aber auch da funktionierts vermutlich besser als alles Andere. Man muss halt immer sehr konsequent sein. Wiederholt man das "Nein" und argumentiert erneut, ist das doch ein Zeichen, dass das "Nein" nicht endgültig ist, und man bereit ist zu verhandeln. Das nutzen Kinder und auch manche Erwachsenen nunmal gnadenlos aus:D
 
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Das nutzen Kinder nunmal gnadenlos aus:D
.. ich denke, Erwachsene, die solche Probleme mit dem Erkennen von Standpunkten ihres Gegenüber haben, stecken wohl auch in kindlichen Strukturen fest. Und das hat eben Gründe, die nicht nur von Seiten des Nein-Sagers komplett aus der Welt zu räumen sind. Aber tauchen solche Verhaltensweisen in familiären Zusammenhängen auf bzw kommen sie da als Ursachen für Konflikte zum Tragen, dann ergibt das eingespielte Reaktionsmuster und Verstrickungen, die "vernünftige" Ratschläge unwirksam machen können. Deshalb sind reine "Fluchtlösungen" auch keine finale Lösung, denn jemand, der in einer Umgebung aufgewachsen ist, die Realität umbaut (um sich zu rechtfertigen ...), hat auch ohne die Umbauer mit der Realitätserkennung Probleme ... schlechtes Gewissen, Schuldgefühle, verdrehte Verpfichtungsforderungen, irrationale Rechtfertigungen, das ist ein mieser Urwald ... ich möchte nicht drin stecken. Ich kenne Menschen, die Jahrzehnte harter Arbeit gebraucht haben, sich da raus zu ringen, und trotzdem noch jederzeit entgegen der eigenen gewonnenen rationalen Erkenntnisse stets der Gefahr ausgesetzt waren, sich wieder fangen zu lassen.
Das hat was von Suchtstrukturen. Opfer sind nie wirklich frei, aber leben sie achtsam und genießen sie Unterstützung, können sie zumindest die positiven Aspekte ihres Lebens so weit stärken, dass es ihnen besser geht.
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Ich meinte dass sich das Gegenüber klein fühlt.
... bei genauerer Betrachtung dürfte das im Kern eher eine Ursache sein als eine Lösung ...
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Wiederholt man das "Nein" und argumentiert erneut, ist das doch ein Zeichen, dass das "Nein" nicht endgültig ist, und man bereit ist zu verhandeln.
ach, dazu noch: ein Nein hat >einen< guten Grund. Werden mehrere Gründe angeboten, erweisen die sich fast immer als Scheingründe (die möglicherweise den eigentlichen Grund auch noch ungenannt lassen ...) EINEN Grund zu wiederholen ist durchaus nicht verderblich, glaube ich. Es gibt übrigens Studien dazu, dass ein Grund (sogar egal, ob er plausibel oder wahr ist) die Wirksamkeit von Forderungen, Bitten oder auch Ausreden wesentlich verbessert.
 
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Und das hat eben Gründe, die nicht nur von Seiten des Nein-Sagers komplett aus der Welt zu räumen sind.
Es ist aber ein Irrglaube, dass man sein Standpunkt erklären muss. Wenn man nicht will, dann will man nicht. Das bedarf keiner Erklärung. Ein erwachsener Mensch hat das zu akzeptieren. Natürlich stecken solche Menschen die trotzdem weiter bohren in kindlichen Strukturen fest, aber genau dann ist es doch nötig dass sie mal wieder jemand dran erinnert das sie eigentlich erwachsen sind, und sich auch so zu verhalten haben? Die Leute wissen das ja auch insgeheim, müssen nur ab und zu mal dran erinnert werden.
bei genauerer Betrachtung dürfte das im Kern eher eine Ursache sein als eine Lösung
Gut möglich, aber das ist nicht des TEs Problem. Es versetzt die Person in eine Situation, in die sie nicht mehr versetzt werden will. Auch diese Person wird lernen, dass wenn man sich wie ein erwachsener Mensch verhält, einem mehr Respekt entgegen gebracht wird. Und wenn nicht, sorry, ist nicht mein Problem, denn aus meiner Sicht ist ja die Person und ihr Verhalten das Problem.
 
aber das ist nicht des TEs Problem.
..so lassen sich Konflikte aber nicht nachhaltig lösen. Es geht nicht um Schuld, nicht mal um Verantwortung, nicht um den Entwicklungsstand der Beteiligten, nicht um ihre Fehler oder berechtigten Handlungen, es geht schlicht um Strategien, bei denen eine Fortsetzung des Konflikts verhindert wird. Und da braucht es in aller Regel erst einmal ein Verständnis für die Motivationen, denn lässt man sie als "nicht meine Sache" unberücksichtigt, läuft man Gefahr, den Konflikt weiter zu füttern, wie bisher ja auch. Da muss dann aber letztlich derjenige ran, der den höheren Leidensdruck hat. Immerhin hat der gleichzeitig auch die besseren Chancen auf "Heilung", das lohnt also schon und ist nicht einfach der nächste Fron-Job.
 
Das seh ich anders. Klar gehts nicht um Schuld. Aber ich kann nur meine eigenen Probleme lösen. Ich kann nicht andere Leute verändern, sondern nur mich selber. Wenn ich das tu, verändert sich mein Umfeld mit mir. Und glaub mir, das löst die Proleme nachhaltig, ich sprech aus eigener Erfahrung. Selbstbewusstes auftreten, und die Leute behandeln dich automatisch respektvoller. Das ist nunmal so.

Und wenn ich den Eröffnungspost so lese, braucht als allererstes mal die Themenerstellerin Verständnis, um aus dieser Situation raus zu kommen. In dieser Situation, kann sie schlecht anderen Leuten helfen, sie muss erstmal sich selbst helfen. Zudem wird diese Person nicht mehr Verständnis aufbringen, wenn ich mein Standpunkt erkläre, denn das wurde ja hundertfach versucht, und hatte null Erfolg. Diese Leute sehen eine Situation immer nur aus ihrer eigenen Sicht und können sich nicht in andere Leute versetzen. Müssen sie auch nicht können, wenn ich meine Grenzen klar festlege. Meine Grenzen müssen sie auch nicht verstehen, sondern nur akzeptieren.

Die verhärteten Fronten sind meist eine Verknüpfung von jahrelangen unbewussten Automatismen auf beiden Seiten. Diese Automatismen muss mal jemand durchbrechen, ansonsten bleiben die Fronten verhärtet bis in alle Ewigkeit.

Wenn ich mich selbst verändere, hat auch mein Gegenüber die besten Chancen an sich zu arbeiten, zu lernen und sich zu verändern. Aber das liegt nicht in meiner Hand.
Wie Morpheus sagen würde: "Ich kann dir die Tür nur öffnen - hindurchgehen musst du selbst."
 
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Wenn ich mich selbst verändere, hat auch mein Gegenüber die besten Chancen an sich zu arbeiten, zu lernen und sich zu verändern.
.. darum geht es mir gar nicht. Es ist aber sinnvoll, zu verstehen, worauf das Beuteschema der anderen basiert. "mangelndes Selbstbewusstsein" kann da sicher ein Köderpunkt sein, aber in der Regel ist das komplexer und dieser Aspekt reicht eben auch in Gebiete, in denen genau ein systematischer Abbau von "Selbstbewusstsein" betrieben wird. Da unterscheiden sich familiäre Konfliktstrukturen häufig von "allgemeinen" Problemen mit der Umwelt.
 
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...dafür dass ihr mich mit meiner Meinung, dass man nicht jeden Kampf annehmen muss so ins Eck gestellt habt, seid ihr aber fein am Philosophieren. ;) Man hätte auch nach der Bestandsaufnahme von @mjmueller zumachen können.

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass sich das mit der Ferndiagnose so langsam erschöpft hat. Ihr nicht?
 
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...dafür dass ihr mich mit meiner Meinung, dass man nicht jeden Kampf annehmen muss so ins Eck gestellt habt, seid ihr aber fein am Philosophieren.
Was soll ich getan haben? Mein erster Post war #41, und das war Null auf dein Post bezogen. Ich habe niemanden ins Eck gestellt. Ich weiss nicht wie du auf sowas kommst.

Achja @frankpaush in einigen Dingen bin ich deiner Meinung, nicht in allen. Aber was ich bei dir vermisse ist ein Lösungsansatz. Du schreibst nur wie kompliziert das alles ist, und dass verschiedene Strukturen existieren usw, das ist alles korrekt. Nur hilft das nicht weiter...
 
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Was soll ich getan haben? [...] Ich weiss nicht wie du auf sowas kommst.
... na, im Schuh-Anziehen biste jedenfalls auch gut :D vielleicht war ich ja gemeint, oder sonstwer , der nach Herrn Müller geschrieben hat? :D
 
Du schreibst nur wie kompliziert das alles ist, und dass verschiedene Strukturen existieren usw, das ist alles korrekt. Nur hilft das nicht weiter...
... ich habe schon weiter oben geäußert, dass ich ein Gitarren-Forum (eigentlich überhaupt ein Internet-Forum) nicht für die geeignete Plattform halte, Lösungsmöglichkeiten bei der Art von Konflikt (zumindest so, wie ich den wahrnehme) zu geben. Deshalb von mir auch keine Versuche, konkrete "Tipps" zu geben. Ich glaube, wenn ich Tipps zu Lebensproblematiken gebe, muss ich auch in der Lage sein, Verantwortung dafür zu übernehmen, das geht hier aber nicht.

Wenn hier jemand irgendetwas so ausprobiert, wie ich das rate, und es geht daneben, wer weiß, was dann folgt ...
 
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Ein paar Gedankengänge nach Threaddurchlesen:


Zum Thema "Ist ein Musikerforum der richtige Ort, um so etwas zu diskutieren":
Prinzipiell: Nein. Wie auch?
Man bekommt die Infos komprimiert durch das Raster einer (geschriebenen) Forumsdiskussion, Rückfragen sind (wesentlich) eingeschränkter möglich und zeitlich teils hart versetzt als bei einem Gespräch und man bekommt eine offenbar komplexe Sozialsituation durch den Filter einer einzigen (involvierten) Person, die noch dazu selbst sagt, dass Sie mit der Situation überfordert ist und sie offenkundig auch selbst nicht so ganz einschätzen kann. Wie sollen wir das hier dann können?
Das soll natürlich nicht heißen, dass ich Mucki's Ausführungen in Zweifel ziehe, geschweige den ihr eine Mitschuld an der Situation andichten will - aber selbst wenn sich hier zufällig die 10 weltbesten deutschsprachigen Familientherapeuten, Psychologen und sonstige professionelle Menschenversteher herumtummeln, auch die hätten keine brauchbare Grundlage und könnten nur im Trüben fischen.

Was man aber schon festhalten muss:
Ich bin ja auch schon ein paar Jahre hier unterwegs, der Durchschnittsuser hier ist sicher um einiges "erwachsener" als man es im WWW-Durchschnitt annehmen kann, und dank der recht gut funktionierenden Moderation posten hier fast ausschließlich Menschen, die es zumindest gut meinen bis dahin gehend, dass sie wirklich gut wissen wovon sie da reden. Das negiert den ersten Absatz zwar in keinster Weise (schon alleine, weil das hier ja ein Musikforum ist), aber ganz pauschal, sich Anonym anderen Menschen mitzuteilen, von denen man sich via "Klick-->Profil/Beiträge angucken" je nachdem, wie viel man findet recht gut ein Bild machen kann, was das für Menschen sind kann sicher durchaus hilfreich sein, vor allem, wenn man der Meinung ist, sich sonst niemanden anvertrauen zu können bzw. man den Eindruck hat, sowieso nicht ernst genommen zu werden.


Allerdings muss man ein paar klare Grenzen ziehen:
-) Man muss sich im Klaren sein, dass jedem hier, egal wie gut er es meint, egal wie viel Lebenserfahrung oder gar Profession er in dem Bereich hat, nichts anderes übrig bleibt, als die sagen wir mal maximal eine A4- Seite Text, die Mucki's Situation beschreibt (und sie niemals so adäquat und vielschichtig abbilden kann, wie es notwendig wäre) mit persönlichen Erfahrungen zu ergänzen. Das kann zu der beklagten Situation passen, das kann halbwegs passen, es kann gar nicht passen - in kurz: Mehr als Ideengeber oder Anstoß zu eigenen Gedankengängen, was da los sein könnte KANN von dieser Plattform nicht kommen.

-) Die Verantwortung (in erster Linie sich selbst gegenüber), wie man mit so einer Situation umgeht kann man nur selber und höchstpersönlich tragen. Da sind wir wieder bei den Ideen und Anstößen zu eigenen Gedankengängen, egal wie souverän, ehrlich und auch sinnvoll Vorschläge sein mögen, man kann sich nicht dahinter verstecken, dass einem das jemand anderer (und erst recht eine anonyme Internetbekanntschaft) gesagt hat, denn:

-) Wenn diese Situation aufgelöst werden soll, dann kommt man um die reale Konfrontation damit nicht herum. Menschen, die diese Konfrontation scheuen, haben in der Regel einen Grund dafür. Sei jetzt mal dahin gestellt, ob dieser Grund bei ihnen zu suchen ist, der Verfahrenheit der Situation geschuldet ist oder sonst wo liegt, wichtig ist, dass man sich darüber klar sein muss, dass EGAL was, wie viel und wie zutreffend hier geschrieben wird an der Situation genau NICHTS ändern wird, wenn es bei dem Geschreibe bleibt.
Anders: Falls einer der Gründe für diese Situation eine *wortsuch.....* ... "Konfliktangst" von Mucki ist (dazu nachher mehr), dann besteht die Gefahr, dass das WWW ein Ventil dafür wird, was vorerst sicher nicht schlecht ist, und wenn es sonst keine zufriedenstellenden Mitteilungsmöglichkeiten gibt, es sich sogar als essentiell herausstellen kann, auf lange Sicht aber ein Bumerang werden kann, wenn es nur dabei bleibt. Sich von anonymen WWW-Avataren besser verstanden fühlen als vom eigenen Umfeld wird kaum zu einem erfüllteren Leben beitragen.



Dementsprechend sieht auch das aus, was ich mir zur Situation selbst denke:
(Und nochmals, dass ist gespickt mit Substitutionen aus persönlichen Lebenserfahrungen von mir, dass kann gar nicht bis total zutreffen und ist damit bestenfalls vorsichtig auf Mucki's Situation anzuwenden)
(Und ein zweites Achtung @Mucki: Je mehr davon zutrifft umso unangenehmer wird sich das folgende lesen)
(Und ein Vorwort noch: Ich werde es mehrfach wiederholen, dass ich nicht Mucki die Schuld an Ihrer Situation gebe, aber die Angaben sind aus erwähnten Gründen so spärlich, dass ich mich mal nur auf Mucki in dieser Situation konzentrieren kann- da ist schon genug Spekulation dabei, es noch auf andere Personen auszuweiten halte ich für gänzlich sinnfrei, ich kann und will den Anteil, den andere an der Situation haben nicht herunterspielen und auch nicht bewerten, wie viel wer beigetragen haben könnte)


-) Außer im Eröffnungspost kommen in allen Meldungen von Mucki entweder die Phrase "Gewaltfreie Kommunikation" oder "Gewaltlose Kommunikation" vor. Ansich sollte das ja selbstverständlich sein, dass Kommunikation gewaltlos abläuft (erst recht im engsten Umfeld), es so herauszustreichen bedeutet meistens leider, dass Kommunikation ohne Gewalt, eben einfach nur Kommunikation, entweder früher oder aktuell anscheinend nicht selbstverständlich war oder ist. Das ist ein breites Feld, dass das menschliche Verhalten und die gesamte Persönlichkeit maßgeblich (und langfristig) beeinträchtigen kann- ohne nach der Richtigkeit dieses Eindrucks zu fragen sei hier mal ganz allgemein festgehalten: Seelische Traumata, egal ob durch physische oder psychische Gewalt laufen bei aller Komplexität immer auf eines hinaus: Angst. Und auch wenn es in der Vergangenheit liegt und die "Urheber" längst aus dem eigenen Radius verschwunden ist, wenn das nicht therapiert wird, führt das wieder zu Angst, und zwar irrationaler Angst, in Situationen, die jemanden an den Ursprung dieser Angst erinnern - und dieser Ursprung ist fast immer ein Mensch, den man nicht einschätzen kann, von dem man nicht weiß, was er als nächstes tun wird und von dem man sich nicht verstanden fühlt (und genau so beschreibt Mucki ihre Verwandtschaft).

So das zutrifft, gibt das natürlich niemandem das Recht zum distanzlosen Umgang, und erst recht soll das nicht heißen, dass Mucki selber daran Schuld ist - aber wenn ich damit auch nur ein bisschen Recht habe (und leider passt es ziemlich gut) muss sich das ein Experte anschauen, da kommt kein Mensch ohne Hilfe heraus.



-) Mucki schreibt ja über sich selbst, dass sie Probleme hat, ihr Gegenüber einzuschätzen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sie auch Probleme hat, die Wirkung ihres Tuns und Seins gegenüber anderen einzuschätzen. Da landen Menschen schnell in ihrer persönlichen "Selbsterfüllenden Prophezeihungsblase". Ein Beispiel aus der Arbeit:

Eine Kollegin von mir war ein.... naja sagen wir mal, sie hatte die psychische Belastbarkeit eines Grundschülers. Meistens lief alles ganz gut, aber in angespannteren Situationen (Konflikt wäre ein viel zu starkes Wort) war ihre Reaktion meist "oooooooooh, ihr seits ja eh nur gemein zu mir, ich sag schon nichts mehr". Da ging es aber um Kleinigkeiten, z.B. hat sie mal einen Urlaub eingetragen, wo schon ein paar andere auf Urlaub waren und der Chef wollte ihr eigentlich nur sagen, dass sie das nächste mal bitte Rücksprache halten soll, in dem Fall wird es sich schon irgendwie ausgehen, solange von denen die da sind keiner krank wird ..... er kam nicht mal bis zur Hälfte, bevor besagte Kollegin aufgebracht aus dem Büro gelaufen ist, 20min später Mail an alle "Aufgrund der aufgetretenen Schwierigkeiten storniere ich meinen Urlaub".

Was trainiert sie ihrem Umfeld an? Nett guten morgen und guten Abend sagen, sich in der Arbeit aufs fachliche beschränken, weil niemand lässt sich gerne auf solche Situationen ein. Ihre Reaktion: "Ihr grenzt mich aus". Meine Gedanken dazu : "Bitte, wie soll ich es dir recht machen, wenn ich mit dir rede, bist du beleidigt, sobald wir uns irgendwo uneinig sind, wenn ich mich auf die Arbeit beschränke fühlst du dich ausgegrenzt....". Es hat sich sogar, kurz bevor sie gekündigt hat ihr Mann mal beim Chef wegen Mobbing beschwert, da hab ich erst kapiert: Ja klar, sie kapiert nicht, dass sie eine sehr unangenehme Zeitgenossin sein kann, weil niemand lässt sich gerne als gemein und fies beschimpfen, weil man sie auf einen (fachlichen!) Fehler aufmerksam macht, bei so etwas wie der Geschichte mit dem Urlaub interpretiert sie lieber gleich ein "passt, verloren, sind eh alle gemein zu mir", bevor der Chef ausgeredet hat und sie kapiert hätte, dass es nur ein "Hey, du kannst nicht einfach so ohne Rücksprache Urlaub eintragen wenn schon 3 andere vor dir eingetragen haben" gewesen wäre.
So, na dreimal darf man raten, was für ein Bild von ihrem Arbeitsumfeld wohl ihr Mann gehabt haben muss, der all das nur durch ihren Filter bekommen hat. Soll heißen: Ich bin mir recht sicher, dass sie sich ohne es zu wollen privat eine Situation gezüchtet hat, die sie in ihrem "Alle sind immer gegen mich" noch bestärkt hat.

Achtung, mal wieder, dass soll natürlich nicht heißen, dass ich Mucki mit dieser Exkollegin vergleichen will - es geht nur um folgende Veranschaulichung:
Auch, wenn man andere Menschen nicht einschätzen kann, und auch, wenn man glaubt, dass einen die anderen nicht einschätzen können (und sogar auch, wenn man damit richtig liegt), und auch, wenn man meint, man ist eh allen schei*egal ändert das nichts daran, dass man trotzdem sein Umfeld beeinflusst- und wenn die Dinge so liegen, vergisst man das schnell mal. Wenn sich so eine Situation mal etabliert hat, ist sie nur sehr schwer aufzulösen. Bei besagter Kollegin hab ich es genau einmal versucht, ihr zu erklären, wie ich mir einen möglichst guten gemeinsamen Umgang vorstelle. Ich bin -Überraschung- nur so weit gekommen, dass sie kapiert hat, dass ich über dieses Thema reden will und hat dem Gespräch sofort jede Grundlage entzogen, indem sie gemeint hat "Ja, nur zu, sag mir wie schei*e ich bin"- ich erspare mir weitere Ausführungen, ich bin noch 5min gegen eine gefühlte Wand gelaufen und hab dann aufgegeben.

Soll in Kurzform heißen: Wer (egal warum) Probleme hat, sich in andere Menschen hineinzuversetzen interpretiert in deren Verhalten schnell mal etwas falsches hinein. Und kombiniert mit dem vorherigen Punkt (Angst), man braucht nicht viel über die menschliche Psyche zu wissen, um zu kapieren, welchem Gefühl das Hirn im Zweifel aus urtümlichen Selbstschutztrieb IMMER die höchste Priorität einräumt. Inklusive dazugehöriger (Nicht-)Reaktion.




-) Das nächste nährt sich aus dem Grundgedanken, warum man überhaupt auf die Idee kommt, so etwas in ein Forum zu posten.
Das diese Geschichte raus musste, ist glaub ich offenkundig. Allerdings warum hier? Eigentlich ist das ja ein Thema für die beste Freundin, den immer verständnisvollen coole Onkel, whatever....
Spekulation, und Entschuldigung im Voraus, weil das geht tief ins Persönliche: Ich unterstelle mal, so jemanden gibt es nicht. Das alleine hätte ich auch nicht festgehalten, es ist aber kombiniert mit einem weiteren Aspekt interessant: Der Anfangsfeststellung
Irgendwie bin ich da auch etwas abhängig, ob mein Mann dem Grenzen setzt oder nicht
bzw. die weitere Feststellung mit Schwiegermutter und Keil zwischen das Paar treiben.

Nicht der "Schwiegermonsterstory" wegen, sondern das schreit nach einer Beziehungsabhängigkeit. Wie gesagt, Spekulation, das ist ein Thema, dass vor einen Experten gehört. Aber da passt einfach viel zu viel, als das man um den Gedanken herum kommt. Ich erspare mir jetzt eine genaue Ausführung, den Begriff kann jeder in Google klopfen und natürlich sei dazu gesagt, das kann man unmöglich via Internetunterhaltung oder im Selbststudium feststellen, aber mit dem Symptomkatalog kann man eine rote Linie quer durch Mucki's Ausführungen ziehen.






Nochmals sei festgehalten, dass ich nur den Menschen mit viel Mühe und Not versuchen kann zu verstehen, der diesen Thread eröffnet und hier geschrieben hat, ich fühl mich bei den Ausführungen schon unwohl, aber über eine Rolle von Ehepartner, Schwiegermutter usw. kann ich einfach gar nichts sagen- was aber natürlich in keinster Weise bedeutet, dass es die nicht gibt. Ich muss aber auch sagen, sollte ich mit irgendetwas ein bisschen Recht haben, dass sind Sachen, die in Mucki's Hand liegen, angegangen zu werden, wo sie aktiv versuchen kann, an der Situation etwas zu ändern.
Ich entschuldige mich nochmals, weil da sind zum Teil schon heftige Unterstellungen dabei, eigentlich wünsche ich mir, dass ich zu 100% falsch liege.
Der einzige Grund, warum ich es trotz Unwohlsein und Unsicherheit schreibe: Sollte irgendwas davon zutreffen dann hoffe ich, den Anstoß gegeben zu haben, dass dem mit professioneller Hilfe begegnet wird, weil wenn irgendwas davon zutrifft kommt man da unmöglich ohne heraus. Leider weiß ich wovon ich rede.

Wünsche auf jeden Fall alles Gute
Grüße
 
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eigentlich wünsche ich mir, dass ich zu 100% falsch liege.
... ich befürchte, das wird nichts. Im wesentlichen Teile ich deine Wahrnehmungen und Interpretationen :( ... -) nr.5 wäre allerdings, sollten wir richtig liegen, gleichzeitig ein wichtiger Faktor, der alles, was wir hier äußern, im selben Gefahrenfeld erscheinen lässt und von daher ohne direktes 1:1 Gespräch und Gelegenheit zu korrigierenden Maßnahmen schon etliche Gefahren birgt ...
 
Große Anerkennung für die Mühe, die du dir gemacht hast, @Palm Muter.

Einige deiner Verdachtsmomente teile ich. WENN (MASSIVE "WENN"!) es hier um jemanden "wie" deine Kollegin geht, braucht es allerdings imho umso mehr das Auf-den-Pott-setzen.

Solche Menschen (Google Tatkranke) können eine große Belastung für alle Umstehenden sein und gehören nicht nur um ihrer selbst willen in professionelle Hände.

Meine bisherigen Äußerungen unterstellen, dass das NICHT der Fall ist - das ist imho durch Gebot der Höflichkeit die Default-Einstellung.

Ohnehin teile ich ebenfalls jede deiner Einschränkungen bzgl. der Sinnhaftigkeit und Verbindlichkeit unserer Spekulationen hier.
 
Ohnehin teile ich ebenfalls jede deiner Einschränkungen bzgl. der Sinnhaftigkeit und Verbindlichkeit unserer Spekulationen hier.
Ich hoffe, ich hab klar genug gemacht, dass es niemals mehr als Spekulation sein kann und wiederhole das gern an der Stelle nochmal.

das ist imho durch Gebot der Höflichkeit die Default-Einstellung
Klar, vermutlich sieht man meinem Post auch an, dass ich mich deswegen nicht unbedingt wohl beim Verfassen eben dieses gefühlt habe.
Aber die Motivation war ja eben nicht Höflichkeit, sondern Ehrlichkeit - es gibt halt so einen blöden Bereich, wo diese beiden eigentlich grundlegenden Kommunikationsattribute anfangen, sich gegenseitig im Weg zu stehen. Aber ich bin persönlich bis jetzt eigentlich immer besser gefahren, wenn ich im Zweifel Ehrlichkeit vor Höflichkeit gestellt hab. Das ändert natürlich nichts am Spekulationsgehalt meiner Ausführungen, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass wenn jemand nach der Einschätzung eines Problems fragt man diesem jemanden nicht wirklich einen Gefallen tut, wenn man aus Höflichkeit unangenehme Sichtweisen außen vor lässt oder geschönt darstellt.
 
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