Distanzlose Menschen - Hilffeee!!

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Mucki
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Hallo,

ich hab' ein Problem, was mir den Spaß an der Musik nimmt und ich habe tatsächlich schon öfter überlegt, mir ein anderes "Hobby" zu suchen, wo ich dieses Problem wahrscheinlich nicht haben würde.

Menschen, die sich an einen ranhängen, überall mit dabei sind, die jede Distanz einreißen möchten und es auch schaffen, weil man nicht aufpasst oder nicht unflätig sein möchte. Oder weil bei mir die Grenzen da nicht ganz klar abgesteckt sind - bis wohin und nicht weiter.

Im öffentlichen Raum ist das z. B. ziemlich schwierig. Zu Hause kannst du wenigstens noch deine Haustür zumachen und gut ist's, nicht ans Telefon gehen o. ä. Aber da kann ja jeder einfach in deiner Nähe herumstehen und große Ohren machen. Ich hatte mal den Fall, dass jemand meinte, er müsse meine Autogrammkarten selbst abholen, obwohl er gar keinen Auftrag dafür hatte. Er hatte es mitgelauscht und ist einfach tätig geworden, weil er eine bestimmte Position im Auge hatte und quasi einfach gemacht hat, was zum Aufgabenbereich für diese Position gehört. Der der die Autogrammkarten hatte, hat ihn zum Glück im Regen stehen lassen, da er ja nicht sein Ansprechpartner war. Als ich ihm irgendwann zu verstehen gegeben habe, dass er seine Aktivitäten unterlassen soll, war er zur nächsten Nachwuchs-Sängerin übergesprungen und hat mich dort schön durch den Dreck gezogen. Die haben's natürlich zunächst geglaubt, bis sie dann am Schluss auch sahen wie der Hase läuft.

Dann denke ich an Familienmitglieder, die einfach denken, sie können bei einem Auftritt auch mal paar Lieder singen. Was mich auch nervt ist, dass sie sich überall wichtig tun mit unserer Musik. Das ist vielleicht etwas, mit dem ich mich abfinden muss, aber nicht so richtig kann. Schlimm finde ich, dass ich eben überall dann mitmischen wollen. Meine Schwiegermutter ist grad tödlich beleidigt, weil ich nicht da singe, wo sie denkt, dass das doch ganz toll wäre und warum ich für jeden singe, nur für sie nicht. Ehrlich gesagt war das jetzt nach langer 1 x, wo ich aufgetreten bin und sofort hast du sie alle wieder anhängen. Ich mag einfach nicht mehr. Vielleicht bastele ich in Zukunft zu Hause nur noch. Der Auftritt ließe sich für sie auch ganz prima, um bei den "Kunden" anzugeben, die sie ja privat kennt und dass ihre ganze restliche Familie sich wieder prima mit reinhängen kann. Das heißt, die singen dann einfach auch paar Lieder und drängen sich in den Vordergrund. Irgendwie bin ich da auch etwas abhängig, ob mein Mann dem Grenzen setzt oder nicht. Schließlich ist es ja seine Familie und die sollte man ja auch unterstützen blablabla...

Hat denn wirklich sonst niemand das Problem? Und was kann es ich denn bloß machen?

LG
 
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Sorry wenn ich das so direkt sage, aber

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Das gilt übrigens für Mann UND Frau;)
 
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Tja... gehört dazu zum Leben... das "Nein" sagen lernen...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Irgendwie bin ich da auch etwas abhängig, ob mein Mann dem Grenzen setzt oder nicht.
Nein, nicht wenn es um deine Musik geht und um deine Auftritte. Rede mit ihm und erkläre ihm was dich genau stört und was du nicht mehr haben möchtest. Er sollte dich da schon unterstützen, schließlich lebt er ja mit dir und nicht mit seiner Familie.................. o....d...er?
 
Bei manchen nutzt aber auch das nix. Nein heißt für sie nur, dass du doof bist und dass sie dann versuchen hintenrum an ihr Ziel zu gelangen. Wenn's denn so einfach wäre....

Das mit dem "Grow a pair" darfst du mir gerne noch genauer erklären :redface: Also das Verhalten meines Mannes kann ich wohl kaum steuern. Also erkläre mir bitte genau, was ich als Frau da machen kann?
 
Bei manchen nutzt aber auch das nix.
Das waren immer die Moment in meinem Leben, wo ich erkannt habe, dass ich von gewissen Menschen abstand nehmen muss.... um selber nicht unterzugehen.
 
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Das mit dem "Grow a pair" darfst du mir gerne noch genauer erklären :redface:

Arschbacken zusammenkneifen und den Leuten sagen was du denkst. Nicht darauf warten, dass andere (Dein Mann) das tun;)
 
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Dr_Martin
  • Gelöscht von dr_rollo
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Abwägen und entscheiden was DIR wichtig bzw. am wichtigsten ist.
Und das dann wirklich konsequent durchziehen.
Ist in der Praxis leider nicht so leicht wie es sich anhört …
 
Aus Deienm Post geht für mich eine bestimmte Inkonsequenz hervor.
Das in zweierlei Hinsicht:
1. Du hast zu lange gewartet das Problem beim Namen zu nennen.
2. Du setzt nicht Deine Grenzen fest sondern versuchst sie Deinem Umfeld anzupassen.

Das wird nicht funktionieren!

Sag deutlich was Du willst oder nicht willst. Aber lass Deinem Gegenüber sein Gesicht.
"Hau ab, Du gehst mir auf die Nerven" ist was ganz anderes als "könntest Du bitte draußen warten, ich muss mich noch vorbereiten". Ergibt unterm Strich dasselbe. Vermeidet aber (weitestgehend) Streit. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.

Wenn Du noch länger mit klaren (aber höflichen) Ansagen zu wartest wird eines ganz sicher passieren: Die Situation wird entgleisen. Dann gibts zwei Verlierer. Einer davon bist sicherlich Du selbst.
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Dann denke ich an Familienmitglieder, die einfach denken, sie können bei einem Auftritt auch mal paar Lieder singen

Das gibt es ja nicht nur bei Familienmitgliedern. Wenn es unbedingt sein muss. Na dann. Mikro leiser, Hall weg, Bässe raus und Höhen rein. Der/die macht das wahrscheinlich nicht so schnell wieder. Ich hab da ein eigenes Preset für derartige Vorkommnisse. Heist bei uns: VSTZMM (vom Startenor zur Micky Maus). Mussten wir aber schon lange nicht mehr benutzen.

Abgesehen davon: Bühne und Backstage = keine Zutritt für nicht authorisierte. Geht auch auf kleinsten Bühnen (nicht persönlich gegen die Person, aber wegen der Versicherung usw.).
 
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Beim Lesen klingt's nach einem sehr spezifischen Problem, und keinem "normalen".

Liest sich schon "seltsam":
EINERSEITS gibt's also Auftritte und Autogrammkarten (das klingt nach "ernsthaft", Hobbymusiker haben keine Autogrammkarten),
ANDERERSEITS gibt's Familie die bei irgendwelchen Auftritten auftaucht und da dann auch selbst singt!
Auftauchende Familie kenne ich, aber singende Verwandtschaft kenne ich nicht (außer du heißt mit Nachnamen Jackson, Staples, Knowles oder Franklin ...).

Stolze Eltern und Schwester und "Sonstige Verwandtschaft" und die damit verbundene Peinlichkeit / Fremdschämen kennt jeder ... die stolze Oma beim DeathCore-Konzert des 15jährigen Enkels ... aber dass Omma dann das Mikro an sich reißt um einen Black Sabbath Klassiker zu schmettern? Eher selten bis nie.

Oder geht's eher um den klassischen Bereich, also klassische Musik, wo Mitglieder einer musikalisch gebildeten Familie auch immer gleich loslegen wollen? Kann super funktionieren, wenn es echte Musiker sind denen klar ist wer der Star ist und diesem Platz gegeben wird und seine Wünsche berücksichtigt werden, geht schief wenn es so läuft wie bei dir beschrieben.

Also: spezielles Problem, erfordert eine spezielle Lösung, ein Forum kann nicht viel mehr tun als "finden wir auch unmöglich, musst du nicht hinnehmen, tu' was dagegen".
 
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Ja, es gibt sicher tatsächlich auch "distanzlose" Menschen.
Aber zu einer Interaktion gehören ja immer 2 Parteien:
Oder weil bei mir die Grenzen da nicht ganz klar abgesteckt sind - bis wohin und nicht weiter.
Wenn du deine Grenzen (noch) nicht klar abgesteckt hast, lädst du die anderen ja tendenziell zu eben dieser Distanzlosigkeit ein, wenn auch eher auf einer unterschwelligen Ebene. D.h. deine Gegenüber spiegeln dir praktisch nur deine eigene Distanzlosigkeit, denn was ist fehlende Abgrenzung denn anderes als Distanzlosigkeit?
Und ich halte es nicht für zielführend, die eigene fehlende Abgrenzung stellvertretend beim Mann zu suchen und von ihm zu erwarten.
Da steckt in meinen Augen schon noch etwas notwendige Arbeit an dir selbst dahinter, welche sich aber unbedingt lohnt!
Meine Empfehlung: Konzentriere dich auf deine eigene Identität und Persönlichkeit und auf deine eigenen Gefühle (und die Bedürfnisse dahinter!) und lerne es, sie entsprechend auszudrücken. Das geht durchaus auch, ohne den anderen zu verletzten.
Denn mit einer eigenen Identität und Persönlichkeit, mit eigenen Gefühle etc. grenzt du dich ja schon automatisch von den Anderen ab.
Und das meint auch: Lass dich nicht vereinnahmen von den (vermuteten?) Erwartungen und Gefühlen und Bedürfnissen der Anderen.
Buchtipp: Endlich ICH sein

Viel Erfolg
Primut​
 
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Das waren immer die Moment in meinem Leben, wo ich erkannt habe, dass ich von gewissen Menschen abstand nehmen muss.... um selber nicht unterzugehen.
nur ist das mit der Familie halt so eine Sache mit dem Abstand nehmen...
 
... wie gut sind deine Familienmitglieder (als Musiker)?
Ich habe vor kurzem beim Voodoo Jürgens so ein Erlebnis. Ein ziemlich nervtötender weil sehr betrunkener Gast hat alle Lieder lautstark mitgegrölt und auch während der Pausen viel und laut seine Gedanken mitgeteilt. Voodoo J. hat es eine zeitlang ignoriert. Wie es dann nicht mehr ging, hat er sich bewusst auf ihn eingelassen und ihn gefragt ob der Gast nicht am besten "seine eine eigenen sicherlich guten Lieder für uns alle auf der Bühne vorsingen will"... das hat sich der Gast dann doch nicht getraut. Er war dann auch ruhiger, wenn auch nicht ganz, weil er leider wirklich schon zu betrunken war (das es keinen Ordnerdienst gab der ihn rausbrachte ist eine andere Geschichte). Jedenfalls, ich habe die Replik von V.J. ziemlich cool gefunden - auch wenns im konkreten Fall wegen dem Alkohol nicht so viel gebracht hat.

--> Bitte dein liebes Familienmitglied auf die Bühne - lasse sie alleine ihr Lied singen - dann nimm das Mikro und sag sowas wie "So, und jetzt wollen wir wieder Musik machen"
 
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... wie gut sind deine Familienmitglieder (als Musiker)?
Wenn du mich meinst...
Ich kann dir sagen wie gut meine Familienmitglieder als Familienmitglieder sind... :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
--> Bitte dein liebes Familienmitglied auf die Bühne - lasse sie alleine ihr Lied singen - dann nimm das Mikro und sag sowas wie "So, und jetzt wollen wir wieder Musik machen"
Mach das auf keinem Fall!
 
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--> Bitte dein liebes Familienmitglied auf die Bühne - lasse sie alleine ihr Lied singen - dann nimm das Mikro und sag sowas wie "So, und jetzt wollen wir wieder Musik machen"
:rofl: Und dann gibt es den schönsten Familienskandal und die nächsten 10 Jahre zu den Familientreffen ein Tratschthema!

Aber manchmal muss man sich auch von Familienmitgliedern abgrenzen bzw. ihnen die Grenzen zeigen. Ich hab vor Jahren mal die Schwiegermutter rausgeworfen, als sie sich unmöglich benommen hat. Mir wurscht ob sie es mir noch übel nimmt oder vergessen hat, wir haben alle kein so gutes Verhältnis zu ihr.
Und gerade bei Familie gilt: Allianzen bilden, sich Verbündete in der Familie suchen, die dich unterstützen, die lästigen abzuwimmeln. Ist nicht einfach, kann aber gehen. Blöd ist nur, wenn du in deiner engsten Familie (Mann) keinen Rückhalt kriegst. Aber da liegt dann wohl doch etwas mehr im Argen.
 
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und es auch schaffen, weil man nicht aufpasst oder nicht unflätig sein möchte.
Meine Ideee ist die: Da die Menschen, von denen du dich abgrenzen möchtest, schinbar keine angemessene Nähe-/Distanz-Wahrnehmung haben, nehmen Sie dich auch nicht wahr, wenn du (aus deiner Sicht) angemessene Konventionen einhältst (z.B. Höflichkeit, "indirekte" Abgrenzungsversuche). Dazu kommt, dass du - wenn du das beschriebene Problem hast - wahrscheinlich besonders feinfühlig für die Grenzen anderer Menschen bist und grundsätzlich vielleicht etwas überhöhte Angst hast, andere zu verletzen oder zu kränken. Tatsächlich musst du diese Angst bei genau diesen Leuten aber erst recht nicht haben, denn deren Kränkbarkeitsgrenze ist ja genauso verschoben, wie ihre Nähe-Distanz-Grenze, denn das ist ja das selbe Grundthema, nur von der anderen Seite. Ich glaube daher, dass du aus deiner Sicht viele diplomatische Abgrenzungsversuche unternimmst, die diese Menschen gar nicht nicht wahrnehmen. Und wenn du dann mal deutlicher wirst - wie z.B. gegenüber Schwiegermutter - sind sie plötzlich entsetzt weil (aus ihrer Sicht) doch "vorher alles okay war".

Da hilft nur, die eignenen Schmerzgrenzen zu erweitern und Stück für Stück zu "lernen, auch mal ein Arsch zu sein". Ansonsten wirst du von solchen Leuten plattgemacht. Und dann bist du nett, freundlich und beliebt, aber halt platt. Ich vermute mal, das Thema begrenzt sich nicht nur auf deine musikalischen Aktivitäten (Ich hoffe, ich trete dir mit dieser Hypothese nicht zu nah), also: Leg los! :great:
 
Wäre ja an sich schon schön, mal ein paar weitere Details von @Mucki zu bekommen, jetzt drei Wochen nach Threadstart ... oder? Wir stochern ja alle recht im Dunkeln hier.
 
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Hallo,

habe etwas länger nachdenken müssen, was ich euch schreibe...

Es liegt wohl einzig und allein daran, dass ich noch etwas zu naiv und kindlich bin. Ich verschließe die Augen, weil ich das Erwachsenwerden wohl nicht ertragen kann.

Wenn ich die Augen aufmache, sehe ich überall nur Krieg zwischen Menschen. Auch in meiner direkten Umgebung. Wille gegen Wille.

Ich habe dem immer schon sehr hilflos gegenüber gestanden. Besonders schwer wird es, wenn die anderen in psychologischer Kriegsführung sehr gut sind und genau wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen bzw. man schon genau weiß oder zumindest den Eindruck hat, dass mit dem andere nicht gut Kirschen essen ist, wenn er nicht bekommt, was er möchte. Demgegenüber schon dreimal hilflos.

Ich habe mir überlegt, dass ich zukünftig sehr viel Zeit damit verbringen sollte, mir solche Bücher reinzuziehen, wo es um Rhetorik geht usw. Denn mit Menschen, die darin richtig gut sind und das auch entgegen meiner früheren Einschätzung völlig bewusst tun, um an ihr Ziel zu gelangen, geht es mir irgendwie ziemlich mies. Allerdings kommt man wohl auch generell nicht sehr weit, wenn man mit Menschen rumhängt, die so sind wie ich und keine Ahnung davon haben und denken, die anderen wollen mir nur gut und ich brauche keine wirksamen Schutzmechanismen und keine Kriegsstrategien.

Nun bin ich ja schon mal so weit, dass ich mich darin weiterbilden möchte. Damit bin ich, denke ich, auf dem richtigen Weg. Die Einsamkeitsgefühle sind wohl normal, aber es ist wohl besser so man ist einsam und gut versorgt als einsam und arm :D

Ich glaube das könnte mehr Spaß machen, wenn man auch mal austeilen könnte und die Knöpfe der anderen drückt, damit die auch mal zu schlucken haben :cool:

Vielleicht liegt es daran, dass man ja immer schön freundlich sein soll, um Beziehungen knüpfen zu können und dass ich es damit zu sehr übertreibe. Dann bin ich ausgeliefert bei denen, denen (nur?!) an meinen Ressourcen gelegen ist. Wundern muss ich mich eigentlich nicht, wenn dann jemand eingeschnappt ist, wenn ich nein sage und nicht springe wie die Person es nun wünscht. Aber genau aufgrund dieser Extremreaktionen bin ich ja meistens so, dass ich mich nicht traue, mich abzugrenzen. Kontaktabbruch ist schon eine extreme Maßnahme, oder nicht?

Es wäre ja auch noch weniger schlimm, würde es sich um Bekannte handeln. Manche vermisst man dann ja nicht mal so wirklich. Innerhalb der Familie find' ich es schon sehr schwierig, da somit ja auch die Beziehung zu meinem Partner darunter leidet. Das heißt, er steht ja voll hinter mir, aber die Frau nutzt die emotionale Bindung schamlos aus, um zu kriegen was sie will.

War bei uns halt auch immer so, dass meistens die Familie mit dabei war bei Auftritten. Das war halt immer schon so. Und auf Verständnis braucht man nicht zu hoffen, wenn man das eigentlich nicht mehr so möchte.

Nein, nicht wenn es um deine Musik geht und um deine Auftritte. Rede mit ihm und erkläre ihm was dich genau stört und was du nicht mehr haben möchtest. Er sollte dich da schon unterstützen, schließlich lebt er ja mit dir und nicht mit seiner Familie.................. o....d...er?
Wenn die Familie nicht loslassen will, wird das ziemlich schwierig. Und wenn keine Einsicht da ist, sowieso. Mein Partner versucht schon seit einiger Zeit, sich abzugrenzen und das nicht mehr so zuzulassen. Aber es ist ein schmaler Grat. Offensichtlich war's seiner Mutter jetzt zu blöd und jetzt kommt die Keule. Sie ist halt wie ein kleines Kind, den Willen nicht gekriegt, beleidigt...so...:mad: Da kannst nix machen. Falls sie sich doch wieder melden sollte, dann nur mit dem Vorwurf, warum wir uns nicht melden. Das ist echt anstrengend.

Das waren immer die Moment in meinem Leben, wo ich erkannt habe, dass ich von gewissen Menschen abstand nehmen muss.... um selber nicht unterzugehen.
Ja, das ist wohl auch richtig so. Ich frage mich allerdings seit längerer Zeit, ob es überhaupt noch andere Menschen gibt. Hier im Umgang gibt es auch bei jedem Treffen immer irgendwie Stress.

Arschbacken zusammenkneifen und den Leuten sagen was du denkst. Nicht darauf warten, dass andere (Dein Mann) das tun;)
Da hast du ja auch Recht. Mir war das immer so suspekt. Wenn ich mich quasi zwischen meine Schwiegermutter und ihren Sohn stelle (was ja eigentlich normal ist, mehr oder weniger), dann sorgt sie dafür, dass wir uns nicht mehr verstehen. Also treibt einen Keil zwischen uns oder so.

Abwägen und entscheiden was DIR wichtig bzw. am wichtigsten ist. Und das dann wirklich konsequent durchziehen. Ist in der Praxis leider nicht so leicht wie es sich anhört …
Ja, leider. Wenn man das Gefühl hat, dann alleine gelassen zu werden, wenn man sich durchsetzt... Oder ist dieses Gefühl und diese Angst dabei normal?

@fko56
Ja, da fehlen mir leider total die Ideen. Und von wegen Versicherung usw. Davon lässt sich dieses Kaliber ganz sicher nicht abhalten. Oft genug gibt es ja nicht mal einen Backstage-Bereich. Schön wäre es ja, die Familie könnte einem ein wenig Halt und Sicherheit geben, eben genau wegen denen, die auch selber nur ran wollen und denen du herzlich egal bist. Aber dort gibt es im Grunde nichts anderes. Liegt sicher auch daran, dass sie mich nicht als Respektsperson ansehen. Gibt es Menschen, die vor so gut wie nichts Respekt haben?

@DerZauberer
Natürlich versuche ich Geld zu verdienen mit den Auftritten. Und Autogrammkarten kann sich ja jeder drucken lassen. Da liegt das Problem, es wird nicht anerkannt, dass das "mein" oder "unser" Bereich ist. Man versucht davon zu profitieren. Wie z. B. damit, dass mein Schwager dann mal auf die Idee kam, er macht Gigs und mein Mann wird quasi zum Begleiter degradiert und macht die Technik. Da schwillt mir der Kamm. Wenn sie woanders singen und Geld verdienen, viel Spaß damit. Aber sie wildern in "meinem" Revier herum. Schaffen sie das nicht, wird sich offensichtlich einfach nicht mehr gemeldet. Daher ja auch das Nein an die Schwiegermutter, da ich mir sicher bin, wieder einen ähnlichen Hintergrund vorzufinden. Reden kann man aber nicht darüber, sollte man nicht, denn dann merken sie, dass man Lunte gerochen hat, wiegeln alles aber "ach, das ist doch nicht wahr" um mich doch breitzuschlagen und am Ende ist es dann doch so, wie ich's dachte, nur mit dem Unterschied, dass sie wieder bekommen haben, was sie wollten und ich wieder die Dumme bin. Ziemlich übel das. Also hier geht auch um das sog. Gaslighting, was einen echt irre machen kann und man selber oft gar nicht mehr weiß, was jetzt eigentlich Sache ist. Das ist wohl in der Tat ein spezielles Problem.

Das "Problem" der stolzen Familie im Publikum, die dann auch noch überall herumerzählen "Sie singt", nervt mich auch, aber gehört wohl noch zu den geringeren Übeln.

Das Unverständnis der Familie ist auch ziemlich problematisch. Was ist es eigentlich, dass sie nicht verstehen können, wenn man versucht, Geld mit Auftritten zu verdienen? Da hat man sich auch schon mal anhören müssen: "Du singst ja überhaupt nicht für uns" oder dass ihnen das eine oder andere Lied nicht gefallen hat.

@Primut
Also Stichwort Gewaltfreie Kommunikation. Ein Feld, was auch bearbeitet werden muss. Also Rhetorik, Kommunikation, das muss bei mir alles bewusster werden. Möchte damit in Zukunft viel Zeit verbringen, damit ich alles bewusster angehen kann: z. B. gehört da auch nur dazu irgendwo einen Auftritt zu absolvieren. Was mache ich (bewusst) in der Zeit vor und nach dem Auftritt, also zwischenmenschlich. Ich bin da viel zu passiv und ja, andere haben bei mir ein riesen Platzangebot, sich breit zu machen. Damit ziehe ich dann wohl auch gerade die Menschen an, die sich generell breit machen und es gar nicht verknusen können, wenn jemand anderes auch noch ein Leben hat. Man hat dann ein Umfeld, was gar nicht mit meiner Abgrenzung umgehen kann. Da werden dann Augenbrauen hochgezogen usw. Also durch subtile Verhaltensweisen oft deutlich gemacht: "Was hat sie denn wieder für'n Spleen?" oder so. Ob es wirklich nur daran liegt, dass ich das leider nicht ruhig vortragen kann, sondern an einem gewissen Punkt dann auch eben aggressiv bin...

Im Falle meiner Schwiegermutter hat meine Mann es mit gewaltfreier Kommunikation versucht, aber das hilft da irgendwie auch nicht weiter.

@nolash
Nicht ganz so gut. Aber wenn jemand dann sehr gut aussieht, dann ist das ja nicht mehr so wichtig. Auch ein gutes Beispiel, was du da bringst. Da habe ich noch viel zu lernen. Und schwierig, wenn die anderen nicht auf den Mund gefallen sind, du ihnen rhetorisch nicht das Wasser reichen kannst. Am Ende findet das Publikum das noch interessant und unterhaltsam. Vielleicht liegt's auch an den Auftritten. Werden die richtigen Lieder gedudelt ist dem Publikum doch egal, wer da vorne steht?!

@HD600
Ja, das bringt auch wahrscheinlich in diesem Falle nichts. Höchstens dass ich am Ende vielleicht noch von der Bühne geschoben werde, grade das möchte ich ja verzweifelt verhindern ;) Hier liegt wohl der Hase im Pfeffer, dass das Verhältnis irgendwie oberflächlich ist oder sich zumindest so anfühlt. Um weiterzukommen würden manche dich locker die Kellertreppe runterschubsen, und das auch noch ohne schlechtes Gewissen. Bei dem einen ist dies stärker bei dem anderen weniger stark ausgeprägt, aber vertrauen tu' ich da sicherlich niemandem. Traurig eigentlich :( Z. B. eine langjährige Bekannte/Freundin (auch Musikerin) mies und schlecht machen, nur um selber zum Zuge zu kommen.

@stoffl.s
Allianzen bilden wird erfolgreich verhindert. Und wo soll man auch, wenn sie doch irgendwie alle so ticken? Teile und herrsche. Klappt echt ganz gut. Heißt letztlich, wer dir im Wege steht, den lasse so ausschauen, dass ihn keiner mehr ernst nimmt oder setze ihm so zu, dass er wieder einbricht. Sich ändern ist wirklich schwer für solche Menschen. Denn sie haben ja überhaupt keinen Vorteil davon. Hören sie auf mit der Überrumpelungsnummer, separieren sich die anderen und sie gehen leer aus. Jemand der vorher immer alles bekommen hat, was er wollte, kann sich doch gar nicht ändern? Hier das beste Beispiel: Ich sage nein, und schon wird sich nicht mehr gemeldet. Hätte ich jetzt wieder ja sagen sollen, damit sie in ihrer vielleicht mehr oder weniger angestrebten Verhaltensänderung nicht wieder verschreckt wird? Das würde ja auch wieder niemals aufhören... Bei meinem Partner habe ich schon Rückhalt. Das war nie anders, aber er hat eben auch immer irgendwie versucht, das Verhältnis zu seinen Leuten irgendwie zu halten. Und da wurde immer viel erwartet von der Mutter.

@Slidmaster Dee
Nein, du trittst mir überhaupt nicht zu nahe. Es stimmt ja, was du schreibst. Es ist einfach alles nicht so wie es sein sollte. Und ich bin ja auch Teil des Spiels. Die anderen merken das halt nicht, was sie anderen damit antun. Die Mutter braucht ihre Ressourcen, auf die sie zugreifen kann. Das erstreckt sich offenbar ja auch auf die Kinder, auch wenn sie jetzt schon erwachsen sind. Sie sieht das eben so, dass sie da Anrechte drauf hat. Da kannste aber nix machen, wenn sie ja so überzeugt davon ist. Und wie oben geschrieben hat sie ja überhaupt nichts davon, Ressourcen aufzugeben. Es geht viel um Machtansprüche usw.

Oft kriegt man von solchen Menschen zu hören: Du hast es ja zu nix gebracht, also was hast du zu melden? Gar nichts. Ich weiß es besser usw. Die Grenze wird dann wohl beliebig verschoben. Also wann du es zu etwas gebracht und was zu melden hast, das bestimmen immer sie. Und in ihren Augen hast du's wahrscheinlich auch zu nichts gebracht, wenn du Bundeskanzler bist. Oder sie finden dann einen anderen Grund, um Macht über dich auszuüben.

Irgendwie geht es im Leben doch viel darum: wer bestimmt? wer entscheidet?

Und es geht doch nur darum, dass jemand an den Ressourcen, die wir dabei sind uns endlich zu schaffen, beteiligt sein möchte und darüber auch zu einem Stück verfügen möchte. Um nichts anderes geht es, das ist das, was ich denke.

Es ist schwierig, denn irgendwie ist es ja normal: Geben und Nehmen. Wenn mir jemand mehr oder weniger "aus freien Stücken" etwas gibt oder einen Gefallen tut, im Gegenzug dann darauf pocht, etwas bestimmtes von mir zu bekommen. Ich weiß nicht, ob das so in Ordnung ist. Und wenn die Gegenseite bei allem so selbstsicher ist und dich als Ungeheuer darstellt, weil du das nicht machst, dann glaubst du's ja auch selber irgendwann.

Kann ich meinen eigenen Gefühlen trauen, wenn der andere selbstsicher darstellt, dass das alles Quatsch ist... Es geht doch ziemlich tief.

Ich denke da z. B. auch an Amy Winehouse, die immer von ihrem Vater geliebt werden wollte. Der hat sich aber nur in ihrer Berühmtheit gesonnt. Sie wollte einen Urlaub u. a. mit ihm zusammen verbringen, Familie, ausspannen, sonst nichts. Er hat die Presse informiert und es nur ausgenutzt, um wichtig zu sein und Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich versuche natürlich herauszufinden, was vielleicht auch ganz normal ist und womit ich mich wohl einfach abfinden muss. Denn ich merke schon, dass ich irgendwelchen Idealvorstellungen hinterherjage, die wohl niemals so eintreffen werden. Und dann interessiert mich schon, wie Unterstützung überhaupt aussieht. Vermittlung von Billigauftritten, nur damit die Familie dabeisein kann und schlimmstenfalls später daraus noch Ansprüche stellen kann auf Mitbestimmung im Verein, ist wohl eher nicht, auch wenn es erst mal so aussieht.

Irgendwie habe ich wohl ein Problem damit, wie soziale Beziehungen überhaupt aussehen (sollten?). Vielleicht geht es ja nur um: Ich gebe dir und dann musst du mir dafür geben, was ich will. Oder so. Und ich bin falsch und habe es nicht richtig kapiert?!

Es ist ziemlich verwirrend für mich. Genau das wird meine Baustelle sein: Soziale Beziehungen gestalten lernen.

Und es hat mich sehr interessiert, wie das bei euch so aussieht. Ob ich die einzige mit diesem Problem bin. Und natürlich Tipps, wie man das in den Griff kriegen kann.

Und dann gibt es ja auch noch den Unterschied: Musik machen und Star sein wollen, die beide nicht zwangsläufig miteinander zu tun haben müssen. Denn darum geht es in der Familie: Star sein wollen, wichtig sein. Und damit komme ich nicht so zurecht. Bis zu einem gewissen Punkt muss man das so durchmachen, weil dich sonst keiner bucht und du kein Geld verdienst. Verdienst du kein Geld mit der Musik, musst du was anderes machen, hast dann aber weder Zeit noch Energie für die Musik. Ein Konflikt, dem ich auch noch nicht beigekommen bin.

Aber das Star sein wollen ist in unserer Gesellschaft ja ubiquitär und dass Menschen dafür wirklich alles tun würden, der eine mehr, der andere weniger. Es geht gar nicht um Inhalte. Oder ist sowieso nur wieder Idealismus von mir?

LG
 
Hallo,

mir ist tatsächlich doch noch was eingefallen:

Etwas was ich lange Zeit nicht verstanden habe. Besonders wenn um Menschen geht, die sich als Freunde bezeichnen oder zur "Familie" gehören.

Du bekommst etwas geschenkt, wonach du nicht gefragt hast, es aber schon ganz gut gebrauchen kannst. Lange Zeit war ich so doof und dachte, es ist einfach so ein Geschenk, um mir eine Freude zu machen :engel: Allerdings ist es nichts anderes als ein Teufelspakt, den diese Leute einem unterjubeln. Denn wenn die Zeit gekommen ist und es ist Zahltag für dich, dann wirst du genötigt, ihnen den Gefallen zu tun, den sie von dir haben möchten. Im Kapitalismus ist das ja nun nicht ungewöhnlich. Auch nicht in der Musikindustrie: da wird dir Honig um den Bart geschmiert und es wird dir Unterstützung feil geboten. Sobald sie deine Unterschrift haben, hast du nichts mehr zu melden und bist nur noch eine Gelddruckmaschine für die Herrschaften. Wenn du nicht aufpasst, nehmen sie dir das letzte Hemd auch noch weg, wenn sie kein Geld mehr mit dir machen können. Sie fühlen sich dabei auch gar nicht schuldig, schließlich hättest du ohne sie dieses Hemd ja gar nicht an.

Es ist halt doch bequem, dass man "Hilfe" annimmt, nach der man eigentlich gar nicht gefragt hat. Denn erstens müsste ich mich gegen diese "Hilfe" wehren, was Kraft kostet und anschließend muss ich es auch noch selber machen. Wenn ich ganz viel Pech habe, darf ich auch dabei noch mit Sabotage des "Gegners" rechnen.

Vielleicht gibt es auch für dieses Szenario etwas, womit ich den anderen im Regen stehen lassen könnte?! Dass man am besten nichts mehr annimmt, das hab' ich dann schon gelernt. Oder kommt es wohl einfach nur darauf an von wem? Denn irgendwie ist das doch auch Grundlage von Beziehungen: Geben und Nehmen.

LG
 
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Danke für die ausführliche Rückmeldung!

Als "Hobby-Psychologe" (=keine Ahnung von nix, ich rede hier nur aus Erfahrung und aus dem Bauch heraus) ist mein Schluss, dass es ohne einen radikalen Bruch nicht gehen wird. Mein Rat wäre: Umziehen, weit weg (500km mind), baut euch da in einer schönen Stadt ein neues Leben auf und lasst das - räumlich - etwas hinter euch. Klar, das sagt sich aus der Sicht des Nicht-Betroffenen leicht ...

Kurz mal reinlesen heir empfehle ich auch: http://www.spiegel.de/lebenundlerne...takt-zu-ihren-eltern-abbrechen-a-1243401.html

Du findest auch im Netz jede Menge Sprüche und Memes in Richtung "Du bist deinen Verwandten nichts schuldig" oder "Toxic people should have no part of your life, cut them out" und "Leb dein Leben, nicht das von anderen" usw. ... Und - da ist was dran.

Aus dem eigenen Nähkasten geplaudert: Ich komme mit der Partnerin meines Papas nicht klar. Null. Gar nicht. Ich freue mich, dass er nicht allein ist und gut versorgt wird und ein aktives Sozialleben hat - und das auch ganz wirklich und ehrlich! - aber ich will und werde mit der Frau nix zu tun haben. Treffen mit ihm nur ohne sie. Funktioniert so für uns alle. Und auch andersrum, zur Distanz: Es ist für mich als berufsbedingtem "Ausländer" echt schwierig, sogar mit guten Freunden Kontakt zu halten. Distanz bringt halt ... Distanz, auch persönlich. Daher - wenn du da "raus" und "weg" willst, mach' genau das. Wegziehen und Neustart, weit genug entfernt. Muss halt für euch beide passen.

Disclaimer zum Schluss: Ich habe keine Ahnung, was für dich am besten ist. Deine seelische Gesundheit ist aber essenziell wichtig, pass auf dich auf und mach' das, was aus deiner (eigenen!) Sicht richtig ist. Such dir Rat von Leuten, denen du bedingungslos vertrauen kannst ... und distanziere dich aktiv von denen, die dich verarschen.
 

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