DIY Pedale vs Originale

ksx54
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Ich als alter Bastelfuzzie habe ja schon einige DIY Kits zusammengebraten, Overdrives, Reverb, Delay, Chorus usw. Mittlerweile, oder auch schon länger, machen das ja auch schon viele von euch.
Jetzt würde mich mal interessieren, wo da manche eigentlich den Unterschied hören, der den Preis des Originals rechtfertigen würde. Die Pedale die ich verglichen habe ( Friedman, OCD, TS, Plexi Drive, Okko ) waren nur minimal unterschiedlich und das auch meist nur in der Einstellung, also etwas mehr oder weniger Bass, Treble oder Vol. als beim Orig. und schon klingen beide gleich.
Nun bin ich ja absoluter Laie, was Elektrotechnik angeht und kann da eben nur mit dem Ohr entscheiden.
Was sind denn hier eure Erfahrungen?
 
Eigenschaft
 
Ich denke es hängt auch schwer vom Pedal ab. Wer einen einfachen Zerrer baut bekommt schnell wirklich gute resultate. Das große Vergnügen geht dann - finde ich persönlich - los, wenn man mods realisieren kann, wie Clipping-Wahlschalter oder angepasste EQs.

Wer jedoch ein glasklares Delay will wird von einem PT2399 basiertem enttäuscht sein.
 
Das große Vergnügen geht dann - finde ich persönlich - los, wenn man mods realisieren kann, wie Clipping-Wahlschalter oder angepasste EQs.
genau, das spricht dann, finde ich, eher sogar noch für ein DIY Pedal, weil ich da die Transistoren, Dioden oder IC`s sockeln und gegebenenfalls austauschen kann. Die meisten Orig. sind ja SMD und dann meist auch noch vergossen, oder so, damit man ja nichts sieht oder gar ändert.
Klar manche Sachen, wie z.B. Delay da wird es schwierig, aber z.B. das Wampler Faux Spring Reverb bekommt man 1 zu 1 hin, für`n Fünftel des Orig.
Sehr hilfreich hierbei sind eben diese schon fertigen Platinen von den diversen Shops, wo man mittlerweile sehr viele von den wirklich guten und bekannten Pedalen nachbauen kann.
 
Der Preis der Originale rechtfertigt sich durch zu zahlende Gehälter, Herstellungskosten, Entwicklungskosten, Marketing, Support und Abwicklung von Garantiefällen etc.

Wenn du dir einen gesunden Stundenlohn zuschreibst für die Arbeitszeit die du für den Zusammenbau des Pedals investierst bist du sicher auch schnell bei einem Vielfachen des Kitpreises, richtig?

Aber ich gebe dir Recht, wenn die Schaltung 1:1 kopiert wird können nicht viele klangliche Unterschiede zum Original aufkommen.
 
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Wenn du dir einen gesunden Stundenlohn zuschreibst für die Arbeitszeit die du für den Zusammenbau des Pedals investierst bist du sicher auch schnell bei einem Vielfachen des Kitpreises, richtig?
richtig, aber wer rechnet das schon, wenn er es für den Eigenbedarf macht?
Der Spaßfaktor wäre auch noch zu beachten, der stellenweise sogar in einen Suchtfaktor ausartet.

Gut, ob sich der Preis der Orig. rechtfertigt, hm ist auch Ansichtssache. Der King of Tone ( Analogman ) ist da mit 500 € schon happig, wenn man bedenkt, dass der Klone " Queen of Bone " mit allem Drum und Dran gerade auf ca. 60 € kommt. Bisschen Voodoo ist da manchmal schon bei. Aber wem die Teile die Preise wert sind bitteschön.
Der Koll. @Myxin hat mir da mal jemanden empfohlen, der Effekte ganz gut und sauber nachbaut, die wirklich 1 zu 1 wie das Orig. klingen und das für einen Top Preis.
 
Die besagten Pedale sind aber bereits ausverkauft - weiß nicht, ob er davon noch ein Batch macht oder nicht.
 
Die Pedale sind super!
Ich werde auch weitere kaufen (aktuell warte ich auf meine Zendrive/Timmy Pedale)!
 
Ich habe auch schon ein Zen Drive nachgebaut. Ob der nun so gut war, wie das Original, weiß ich nicht und wohl nur wenige besorgen sich beides, um es zu vergleichen. Am Ende war der Zendrive nicht meine Tasse Kaffee... gut, ein paar Fuffies gespart. Jetzt habe ich auch nicht so viel Lust und Zeit zum Basteln und mir ist auch schon mal ein Bausatz nicht geglückt (oder er war wirklich schlecht designt...), weshalb ich mir dann auch mal ein gutes Pedal neu kaufe. Wenn es in meinem Kontext gut funktioniert, ist es mir auch 250€ wert.
 
Jetzt habe ich auch nicht so viel Lust und Zeit zum Basteln und mir ist auch schon mal ein Bausatz nicht geglückt (oder er war wirklich schlecht designt...), weshalb ich mir dann auch mal ein gutes Pedal neu kaufe. Wenn es in meinem Kontext gut funktioniert, ist es mir auch 250€ wert.
Ja gut, keine Zeit/ Lust sind natürlich Argumente, aber es ging mir ja eigentlich in der Hauptsache drum, ist da ein Unterschied im Klang zu hören, oder stehen die DIY auf gleicher Höhe?
Ich bin mittlerweile auch nicht mehr sooo der Bastler, nehme sogar schon gebaute wieder auseinander um was Anderes mit den Bauteilen zu versuchen.
Bin jetzt auch mal über die ToneCity Pedale gestolpert, da lohnt sich selber bauen fast nicht mehr. Habe mir mal den " Golden Plexi " geholt und muss sagen, alle Achtung, der ist super und das für 45 €.
 
Wenn man anfängt über die Relation von Preis - Mehr Wert - Wareneinsatz bei all den Boutique Treter zu diskutieren, wird es schnell sehr schwierig.
Da muss schon mit schwarzer Bitumen Masse gearbeitet werden... und warum? Weil das eben doch eigentlich relativ leicht nachzubauen ist. Entsprechend wird das Ergebnis zumindest sehr ähnlich sein. Der Preisunterschied zwischen Orchinol und Clone ist da IMO idR. nicht durch den Sound zu rechtfertigen.
Trotzdem habe ich die Originale von Weebooh und Bogner auf meinem Board. Müsste nicht sein, hat aber auch seinen Charme...:)
 
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Trotzdem habe ich die Originale von Weebooh und Bogner auf meinem Board. Müsste nicht sein, hat aber auch seinen Charme...:)
Nichts dagegen einzuwenden.
Allerdings kommen die kleinen bunten chinesischen Kisten ganz gut ran, mit der Zeit. Klar kann man sagen, die bauen ja nur Vorhandenes nach, aber mittlerweile machen die das ganz gut und für mich ist immer noch der Preis ein Hauptargument beim Kauf, der Name ist mir Wurscht.
 
Meine Meinung bzw. Erfahrung ist die, dass die chinesischen Kopien auf Mini-SMD Basis, die einem für 30 Euro rum hinterhergeworfen werden von unzähligen Herstellern, in der Regel nicht mit den teuren Vorbildern mithalten können. Ich weiß nicht, warum das so ist, empfinde es aber so - ganz unabhängig vom Preis ist das mein Eindruck. Ich bin da pragmatisch genug - wenn etwas sehr günstig ist und "trotzdem" gut klingt, sehe ich keinen Grund, es nicht zu kaufen. Nur hat mich bisher keines dieser Geräte überzeugen können.

Was DIY Bausätze betrifft, da wird es schwierig. Ich hatte insgesamt schon vier MEK TD-1 "Tubescreamer". Jeder von denen klang anders - das kann ich beurteilen, weil ich auch mehrere gleichzeitig hier hatte und die direkt verglichen habe. Natürlich klang jeder irgendwie nach Tubescreamer - letztlich war es aber so, dass mir von den vier Stück nur einer wirklich gut gefallen hat.
Jetzt habe ich einen anderen "Tubescreamer", der auch von jemandem selbst gebaut wurde nach 808 Vorbild mit "Keeley Mod", der grandios klingt. Besser als mein Chellee Odie Classic, das für mich bis dato das Maß aller Dinge war (habe es mittlerweile verkauft). Ebenso hatte der Kartakou Warmer (auch ein TS Derivat), den ich zeitgleich zum neuen TS hier hatte, nicht den Hauch einer Chance in klanglicher Hinsicht. Klar, das klingt für manche jetzt recht "esoterisch", aber nachdem mir der Erbauer versichert hat, dass er die Schaltung nicht getweakt hat, nur besonderen Wert auf ein gutes Layout und hochwertige Bauteile gelegt hat, komme ich zu dem Schluss, dass auch die Zutaten bzw. das Material der Komponenten jede Menge ausmachen.

Ich habe auch schon DIY Pedale von Bausätzen gehört, die ich gut fand - und welche, die ich wirklich grottenschlecht fand (obwohl es "Original-Schaltungen" gewesen sein sollen) im Vergleich zum Vorbild.
Vermutlich kann man da einfach nicht alle über einen Kamm scheren.
Ich persönlich würde aber - wenn ich selbst Pedale bauen würde - nicht die 0815 Zutaten nehmen, die die meisten DIY Pedal-Kit Anbieter in ihre Kits packen. Dieser Punkt ist sicherlich streitbar. Ich selbst bin da der Meinung, WENN ich mir schon die Arbeit mache, dann nur mit besten Zutaten, die auch nicht wirklich wesentlich mehr kosten (die Mehrkosten würden je nach Pedal, Art und Anzahl der Bauteile auch nur wenige Euro mehr betragen).
 
Über die letzten Jahre hat sich meine Einstellung dazu wirklich stark geändert.

In der Regel möchte ich den Hersteller (falls geistiger Urheber einer Schaltung bzw. eines "innovativen" Schaltungsdetails) unterstützen und eher weniger die Firmen die "einfach" kopieren.

Noch zu Zeiten von Schule und Uni ist der Preis ein wichtiges Entscheidungskriterium gewesen. Nachdem aber viele der damals gebauten DIY-Pedale dann doch nicht wie das Original geklungen haben (z.B. da falsche Bauteile verwendet wurden, die Schaltung nicht 1:1 mit dem Original übereinstimmte etc. pp.) bzw. viele Klone vielleicht wie das Original geklungen haben, aber dafür an einer schlechteren Verarbeitung, stärkeren Nebengeräuschen, billigen Bauteilen oder einem furchtbaren Design litten, hat das doch irgendwann den Kauf des Originals herbeigerufen.

Ich habe auch schon ein paar Mal einen Klon eines anderen Pedals gekauft und habe dann hinterher erst herausgefunden, dass ich eine Kopie gekauft habe. Egal wie man beim Kauf recherchiert, manchmal ist es auch nicht einfach rauszufinden was man kauft. Viele Klone wurden vom Hersteller als originale Schaltungen verkauft und dann ist ein Jahr später auf freestompboxes.org aufgefallen worum es sich handelt. Nach und nach ist der Markt aber auch in diesem Punkt sensibilisiert worden und manche Hersteller werden noch immer bei jedem Release mit der Vergangenheit konfrontiert (JHS *hust*).

Wenn die Schaltung 1:1 die gleiche ist und die gleichen Bauteile wie im Original verwendet verwenden können keine wirklich hörbaren Abweichungen entstehen. Was das angeht würde ich auch bedenkenlos einkaufen.

Eine dreiste 1:1 Kopie eines noch immer erhältlichen Produkts wird aber bei mir kein Kaufinteresse wecken können. Ehe ich von diesem Einkaufsverhalten abweiche muss es wirklich schlagende Argumente geben, da ist der Preis aber sehr selten ausschlaggebend. Ich gebe aber zu, dass ich da auch zwischen kleinen Boutiqueherstellern und großen Konzernen wie BOSS, Ibanez, TC Electronic und Co. ein wenig unterscheide. Voodoo Pedale wie Klon, King of Tone etc. oder Hersteller mit Wartelisten haben mich noch nie interessiert, und da geb ich dir Recht. Die Preisgestaltung ist da zum Teil ziemlich irre.

Aber einen P. Cochrane Timmy zu klonen, ein Pedal das problemlos erhätlich ist und einen fairen Preis hat, und dann für die "gestohlene" Schaltung mehr Kohle dafür verlangen (Vemuram)? Das ist leider die traurige Realität die sich hauptsächlich bei Verzerrern und einfachen Modulationseffekten breit macht.

Im Zweifel kaufe ich weniger und dafür gezielter. Ich habe aber auch schon Menschen kennengelernt die sich jeden neuen Effekt von musikding.de, madbeanpedals.com oder Joyo undMooer gekauft haben, ob sie die Geräte nun brauchen oder nicht.

Andererseits: freie Marktwirtschaft / der Stärkste (oder Dreisteste) überlebt
 
Andererseits: freie Marktwirtschaft / der Stärkste (oder Dreisteste) überlebt
und so gehe ich an die Sache ran.
Klar mit allem Anderen hast du schon recht, aber ist dieses " Geiz ist geil " nicht schon in alle Lebensbereiche gezogen? Wieso sollte das bei der Musik anders sein.
Ich hatte auch schon Originale, wo eins wie`s andere geklungen hat. Ich nehm da nur mal Wampl.., da sind der Sovereign, Pinnacle, Paisley, Tumnus usw alle irgendwie gleich. Einer klingt fast wie der Andere, wenn man hier und da ein wenig nachjustiert oder Gain auf oder zu dreht.
Und ganz so schlimm wie vor ein paar Jahren noch, ist das auch nicht mehr mit diesen Billiganbietern, die machen stellenweise ganz gute Sachen, siehe Harley Benton, Mooer, Palmer und so.
 
Da ich mich auch gerne mal an einem DIY-Kit für Pedals versuchen würde, kann mir jemand gute Hersteller/Händler empfehlen, die sowas anbieten?
 
Die Pedale die ich verglichen habe ( Friedman, OCD, TS, Plexi Drive, Okko ) waren nur minimal unterschiedlich und das auch meist nur in der Einstellung, also etwas mehr oder weniger Bass, Treble oder Vol. als beim Orig. und schon klingen beide gleich.
Nun bin ich ja absoluter Laie, was Elektrotechnik angeht und kann da eben nur mit dem Ohr entscheiden.
Was sind denn hier eure Erfahrungen?

Dass du Recht hast. Solange die Bauteile nicht großartig voneinander abweichen, kompatibel sind, sind die Unterschiede gering bis hin zu "vernachlässigbar". Was du als weniger oder mehr Bass/Treble/Volume wahrnimmst, kannst du alleine über die Potis erklären, die für ihre Aufgabe eigentlich recht hohe Toleranzen haben, solange die nicht nach militärischen Spezifikationen gefertigt wurden.
Das Ganze natürlich im Rahmen der physikalischen Nachweisbarkeit- das menschliche Gehör alleine taugt nicht sonderlich für Klangvergleiche mit zeitlicher Abweichung.
 
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Da ich mich auch gerne mal an einem DIY-Kit für Pedals versuchen würde, kann mir jemand gute Hersteller/Händler empfehlen, die sowas anbieten?
da gibt es einige,
Musikding, UK Electronic, Clonewerk, FuzzDog`s, Pedal PCB und bestimmt noch viele mehr.
Was da nun der/ die Besten sind, da hat jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht.
 
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Ich bin großer Fan von diy Pedalen.
Das einzige was mich stört, ist wohl der Wiederverkaufswert.
Selbstgebautes ist da recht schwer wieder zu veräußern finde ich.
 
Das einzige was mich stört, ist wohl der Wiederverkaufswert.

Beim Basteln geht es ja auch nicht darum Geld zu verdienen. Diese Einstellung kann ich nicht nachvollziehen.

Was Kits und Originale angeht, finde ich, muss man unterscheiden, um welches Gerät es denn geht und was man will. Eines meier ersten Pedale war eine Fuzzfactory. Die macht Krach, Ziel erreicht. Ob sie jetzt in allen Nuancen so klingt wie das Original ist mir da egal, sie macht Krach. Wenn man sensiblere Geräte baut, sagen wir einen Klon, dann ist ein wenig mehr Rauschen aber schon ein Problem.
Wirklich schlechte Erfahrungen habe ich noch mit keinem Kit gemacht, es sei denn, ich habe selber daran rumgemoddet und es versaut. Für jeden Einsteiger sind die "Billig"-Bauteile auch vollkommen ausreichend. Bis sich der Hirnschmalz, ob sich ein Tantalkondensator besser eignet, lohnt, sollte man schon einige Platinen bestückt haben. Mit etwas Geschick und Übung (mein erster Treter ist aus jetziger Sicht nicht mehr sooo toll) lässt sich etwas zusammenbauen, was man mit Stolz auf seinem Board plazieren kann.
 

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