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Manol45
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MXR Distortion + DIY Projekt
Einleitung:
Auch auf die Gefahr, dass es schon ähnliche Beiträge zum Thema DIY Gitarre Effekt Pedale gibt, eröffne ich mal diesen Treat. Es geht um meine Entwicklung was das Bauen von Effektgeräten betrifft von Anfangs ( vor ca. 7 Jahren) fertigen Pedal Kits bis zu Pedalen, die ich mittlerweile nach Layouts frei verdrahte, individuell modde und auch Grafiken gestalte. Ich habe mich ohne Vorkenntnisse so nach und nach in die Materie eingearbeitet und speziell Fuzzes in diversen Versionen haben es mir angetan. Dazu folgen noch Berichte. In diesem Fall geht es um den MXR Distortion +, den sicherlich einige kennen und ich speziell durch das Bauen lieb gewonnen habe.
Vorgeschichte:
Als ich1983 meine erste 100 DM E- Gitarre bekam, spielte ich eine ganze Weile ohne Verstärker. Irgendwann wollte ich doch wissen, wie die Billig Les Paul in einen Verstärker gespielt klingt. Mangels Alternativen und vor allen Dingen schmaler Kasse, lötete ich ein Kabel und spielte meine Gitarre in einen Phono Eingang eines super schönen 60s Vintage Röhren Radio über einen Tube Screamer TS9. Das klang für mein damals ungeschultes Ohr hervorragend, allerdings war die Lautstärke so gering, das ich mit dem Ohr nahe an den Lautsprecher musste, um etwas zu hören. Später spielte ich einen Marshall JCM 800, den ich mit einer ProCo Rat fütterte. Das war dann schon eine mächtige Steigerung und absolutes Männerspielzeug. Damals wusste ich, das ich mit dem Setup auf jeden Fall Rockstar werden würde, ich arbeite bis heute dran.....
Wir befinden uns Mitte der 80er Jahre und der Markt an Drive/ Distortion Pedale war sehr übersichtlich. Da befinden sich die heutigen Teenager im absoluten Paradies und haben eher die Qual der Wahl am unerschöpflichen Angebot aus aller Welt und das bezahlbar.
Mein Setup habe ich bestimmt 15 Jahre ohne Veränderung so gespielt, abgesehen von einem Boss Delay, das später hinzukam. Pedalboard brauchte man nicht, wozu auch.
Ende der 70er kam zeitgleich mit dem Tube Screamer und der ProCo Rat ein weiteres interessantes Distortion Pedal auf dem Markt, das weit weniger bekannt wurde und trotzdem bis heute einen Kultstatus genießt, nicht zuletzt da ein damals noch unbekannter Gitarrist namens Randy Rhoads der später große Beliebtheit erlangte, als er beim Fürst der Dunkelheit Ozzy Osbourne anheuerte und genau dieses Pedal, den MXR Distortion + in einen Marshall Plexi spielte. Der Ton des Ausnahmegitarristen prägten vor allem sein enorm harmonischen Spiel, das viele klassische Elemente in sich trägt und eben diesen präsenten Distortion Ton, den er meisterlich kontrollierte. Sein Gitarrenton ist recht bissig mit viel Gain und bleibt doch so klar und transparent, mit viel Sustain, das Legato Läufe flüssig von der Hand gehen. Vor kurzem hat MXR eine hübsche gepunktete schwarz weiß Version auf dem Markt gebracht, das sich an die Original Version des Randy Rhoads Pedals orientiert.
Idee:
Ich habe in den letzten 5 Jahren einige Pedale als fertige Kits gebaut und nahezu alle Drive/Distortion Schaltungen durch. Zunehmend interssieren mich frei verdrahtete Schaltpläne und des WWW gibt da einige Inspirationen.
Ich hatte nie ein Original MXR Distortion + und wollte doch ein so historisches hard clipping Pedal in mein Repertoire aufnehmen.
Ein Original Layout mit Grafik der Platine aus den 70ern, war schnell gefunden. Meine Version sollte sich möglichst nah am Original halten und die urige Platine wie im 70er Distortion + zu sehen, sollte einfach reproduzierbar sein.
Meine Version:
Wenn man in das Innere eines alten Distortion + schaut, fällt sofort diese übergroße Platine mit wenigen Bauteilen auf, die fast die ganze Pedal Grundfläche ausfüllt. Ich habe das einfach so übernommen, indem ich mir das Platinen Layout einfach ausgedruckt, auf schwarzen Karton geklebt, durchlöchert die Bauteile durchgesteckt und auf der Unterseite verlötete. Das ist stabil genug, das es keine Kurzschlüsse gibt und für diesen Prototyp erstmal ausreichend. Immerhin funktioniert es. Die restliche Verkabelung der Potis und Buchsen habe ich mit stoffumantelten Kabeln vorgenommen, um den Vintage Style mehr Ausdruck zu verleihen und es klingt dann natürlich auch gleich besser!!!
Nach einigen Sound Tests, stellte ich schnell fest, das mir den Ton doch etwas anders vorgestellt habe. Mit 2 Germanium Dioden, die ich noch von einem Klon Pedal Projekt hatte, klingt das Pedal sehr warm, eher bedeckt in den Höhen und hat mit Vol Poti auf 10, gerade mal Unity Volume. Auch das Distortion Poti zeigt voll aufgedreht nicht den gewünschten Gain Schub, wie es z.B. die ProCo Rat liefert. Der direkte Vergleich zur Ratte offenbart deutlich mehr Bassfundament, Fuzz ähnliche Sizzle Höhen und ein schwammiges Fundament. In einen weit aufgerissen Plexi macht das Pedal vielleicht eine gute Figur, allein gespielt ist das eher ernüchternd. Auch der mid honk, wie es noch deutlicher der Tube Screamer aufweist, zeigt sich im Distortion + Ton.
OK, da lässt sich doch was modden.
Eigentlich wollte ich doch eine Original Schaltung des Pedals bauen, was soll's, das ist ein Prototyp, mein Prototyp und da ist alles erlaubt.
Bei einer Recherche im Internet bin ich schnell fündig geworden. Ein zusätzliches Tone Poti und ein 3 Way Toggle Switch erweitern die Original Schaltung sinnvoll, um es in modernen Anwendungen einzubinden und zugleich ist es immer möglich, den Vintage Original Ton zu erhalten.
Das Tone Poti nimmt eigentlich nur bei Bedarf etwas die fizzigen Höhen raus und das tut gerade bei einer Strat sehr gut.
Mit dem Toggle Switch lassen sich wahlweise Germanium, Silizium oder rote LED Dioden schalten, die den Charakter des Pedals stark beeinflussen.
Ui, das bringt aber schon deutlich hörbare Unterschiede.
Germanium Dioden klingen weich im Anschlag, haben eine röhrige Note und sind deutlich leiser im Volume.
Silizium Dioden klingen kräftig, straff in den Bässen, klarer in der Gain Struktur und heben das Volume schlagartig um 25% an.
Die LEDs sind noch eine Spur lauter, boosten enorm und haben einen modernen Distortion Charakter, wie man ihn bei aktuellen Pedalen kennt. Das hat mit dem MXR Distortion + in seiner ursprünglichen Version nicht mehr viel zu tun. Mir gefällt's richtig gut.
Man kann das dann noch auf die Spitze treiben, indem man verschiedene Dioden parallel schaltbar macht und somit verschiedene Kombination ermöglicht, von symmetrisch/asymmetrisch oder sogar Ger/Sil/LED untereinander mischt.
Das teste ich dann in der nächsten Version.
Allein der 3 Way Switch lässt 3 unterschiedlich Pedalsounds zu, die sehr eigenständig klingen. Hätte ich so nicht erwartet. Ich meine auch das moderne Varianten des MXR Distortion + Silizium Dioden verwenden.
Eins fällt noch auf und das vor allen Dingen im direkten Vergleich mit Kandidaten wie Lightspeed, Broadcast, ProCo Rat, Boss Blues Driver etc.
Der Rauschpegel ist recht hoch, ist allerdings dem Layout geschuldet und fällt auch nur bei voll aufgedrehten Vol/Dis Potis auf. Wer Vintage will, kann auch damit leben.
Fazit:
Irgendwie hat es mir das Distortion + mit seinem eigenwilligen Ton angetan. Während viele moderne Drive / Distortion Pedale eher leb und charaktelos daher kommen, wenn auch mit üppigen Ausstattungen, ist das Distortion + ein eigenständiges hard clipping Distortion Pedal, gemodded in meiner Version doch vielseitig genug, um in verschiedenen Sstups zu bestehen.
Ich werde da doch noch weiter mit Dioden experimentieren denke ich......
Hier noch ein Link zu diversen Mods des MXR Distortion +, wenn jemand die Muse hat, selbst Hand anzulegen.
*edit*
Einleitung:
Auch auf die Gefahr, dass es schon ähnliche Beiträge zum Thema DIY Gitarre Effekt Pedale gibt, eröffne ich mal diesen Treat. Es geht um meine Entwicklung was das Bauen von Effektgeräten betrifft von Anfangs ( vor ca. 7 Jahren) fertigen Pedal Kits bis zu Pedalen, die ich mittlerweile nach Layouts frei verdrahte, individuell modde und auch Grafiken gestalte. Ich habe mich ohne Vorkenntnisse so nach und nach in die Materie eingearbeitet und speziell Fuzzes in diversen Versionen haben es mir angetan. Dazu folgen noch Berichte. In diesem Fall geht es um den MXR Distortion +, den sicherlich einige kennen und ich speziell durch das Bauen lieb gewonnen habe.
Vorgeschichte:
Als ich1983 meine erste 100 DM E- Gitarre bekam, spielte ich eine ganze Weile ohne Verstärker. Irgendwann wollte ich doch wissen, wie die Billig Les Paul in einen Verstärker gespielt klingt. Mangels Alternativen und vor allen Dingen schmaler Kasse, lötete ich ein Kabel und spielte meine Gitarre in einen Phono Eingang eines super schönen 60s Vintage Röhren Radio über einen Tube Screamer TS9. Das klang für mein damals ungeschultes Ohr hervorragend, allerdings war die Lautstärke so gering, das ich mit dem Ohr nahe an den Lautsprecher musste, um etwas zu hören. Später spielte ich einen Marshall JCM 800, den ich mit einer ProCo Rat fütterte. Das war dann schon eine mächtige Steigerung und absolutes Männerspielzeug. Damals wusste ich, das ich mit dem Setup auf jeden Fall Rockstar werden würde, ich arbeite bis heute dran.....
Wir befinden uns Mitte der 80er Jahre und der Markt an Drive/ Distortion Pedale war sehr übersichtlich. Da befinden sich die heutigen Teenager im absoluten Paradies und haben eher die Qual der Wahl am unerschöpflichen Angebot aus aller Welt und das bezahlbar.
Mein Setup habe ich bestimmt 15 Jahre ohne Veränderung so gespielt, abgesehen von einem Boss Delay, das später hinzukam. Pedalboard brauchte man nicht, wozu auch.
Ende der 70er kam zeitgleich mit dem Tube Screamer und der ProCo Rat ein weiteres interessantes Distortion Pedal auf dem Markt, das weit weniger bekannt wurde und trotzdem bis heute einen Kultstatus genießt, nicht zuletzt da ein damals noch unbekannter Gitarrist namens Randy Rhoads der später große Beliebtheit erlangte, als er beim Fürst der Dunkelheit Ozzy Osbourne anheuerte und genau dieses Pedal, den MXR Distortion + in einen Marshall Plexi spielte. Der Ton des Ausnahmegitarristen prägten vor allem sein enorm harmonischen Spiel, das viele klassische Elemente in sich trägt und eben diesen präsenten Distortion Ton, den er meisterlich kontrollierte. Sein Gitarrenton ist recht bissig mit viel Gain und bleibt doch so klar und transparent, mit viel Sustain, das Legato Läufe flüssig von der Hand gehen. Vor kurzem hat MXR eine hübsche gepunktete schwarz weiß Version auf dem Markt gebracht, das sich an die Original Version des Randy Rhoads Pedals orientiert.
Idee:
Ich habe in den letzten 5 Jahren einige Pedale als fertige Kits gebaut und nahezu alle Drive/Distortion Schaltungen durch. Zunehmend interssieren mich frei verdrahtete Schaltpläne und des WWW gibt da einige Inspirationen.
Ich hatte nie ein Original MXR Distortion + und wollte doch ein so historisches hard clipping Pedal in mein Repertoire aufnehmen.
Ein Original Layout mit Grafik der Platine aus den 70ern, war schnell gefunden. Meine Version sollte sich möglichst nah am Original halten und die urige Platine wie im 70er Distortion + zu sehen, sollte einfach reproduzierbar sein.
Meine Version:
Wenn man in das Innere eines alten Distortion + schaut, fällt sofort diese übergroße Platine mit wenigen Bauteilen auf, die fast die ganze Pedal Grundfläche ausfüllt. Ich habe das einfach so übernommen, indem ich mir das Platinen Layout einfach ausgedruckt, auf schwarzen Karton geklebt, durchlöchert die Bauteile durchgesteckt und auf der Unterseite verlötete. Das ist stabil genug, das es keine Kurzschlüsse gibt und für diesen Prototyp erstmal ausreichend. Immerhin funktioniert es. Die restliche Verkabelung der Potis und Buchsen habe ich mit stoffumantelten Kabeln vorgenommen, um den Vintage Style mehr Ausdruck zu verleihen und es klingt dann natürlich auch gleich besser!!!
Nach einigen Sound Tests, stellte ich schnell fest, das mir den Ton doch etwas anders vorgestellt habe. Mit 2 Germanium Dioden, die ich noch von einem Klon Pedal Projekt hatte, klingt das Pedal sehr warm, eher bedeckt in den Höhen und hat mit Vol Poti auf 10, gerade mal Unity Volume. Auch das Distortion Poti zeigt voll aufgedreht nicht den gewünschten Gain Schub, wie es z.B. die ProCo Rat liefert. Der direkte Vergleich zur Ratte offenbart deutlich mehr Bassfundament, Fuzz ähnliche Sizzle Höhen und ein schwammiges Fundament. In einen weit aufgerissen Plexi macht das Pedal vielleicht eine gute Figur, allein gespielt ist das eher ernüchternd. Auch der mid honk, wie es noch deutlicher der Tube Screamer aufweist, zeigt sich im Distortion + Ton.
OK, da lässt sich doch was modden.
Eigentlich wollte ich doch eine Original Schaltung des Pedals bauen, was soll's, das ist ein Prototyp, mein Prototyp und da ist alles erlaubt.
Bei einer Recherche im Internet bin ich schnell fündig geworden. Ein zusätzliches Tone Poti und ein 3 Way Toggle Switch erweitern die Original Schaltung sinnvoll, um es in modernen Anwendungen einzubinden und zugleich ist es immer möglich, den Vintage Original Ton zu erhalten.
Das Tone Poti nimmt eigentlich nur bei Bedarf etwas die fizzigen Höhen raus und das tut gerade bei einer Strat sehr gut.
Mit dem Toggle Switch lassen sich wahlweise Germanium, Silizium oder rote LED Dioden schalten, die den Charakter des Pedals stark beeinflussen.
Ui, das bringt aber schon deutlich hörbare Unterschiede.
Germanium Dioden klingen weich im Anschlag, haben eine röhrige Note und sind deutlich leiser im Volume.
Silizium Dioden klingen kräftig, straff in den Bässen, klarer in der Gain Struktur und heben das Volume schlagartig um 25% an.
Die LEDs sind noch eine Spur lauter, boosten enorm und haben einen modernen Distortion Charakter, wie man ihn bei aktuellen Pedalen kennt. Das hat mit dem MXR Distortion + in seiner ursprünglichen Version nicht mehr viel zu tun. Mir gefällt's richtig gut.
Man kann das dann noch auf die Spitze treiben, indem man verschiedene Dioden parallel schaltbar macht und somit verschiedene Kombination ermöglicht, von symmetrisch/asymmetrisch oder sogar Ger/Sil/LED untereinander mischt.
Das teste ich dann in der nächsten Version.
Allein der 3 Way Switch lässt 3 unterschiedlich Pedalsounds zu, die sehr eigenständig klingen. Hätte ich so nicht erwartet. Ich meine auch das moderne Varianten des MXR Distortion + Silizium Dioden verwenden.
Eins fällt noch auf und das vor allen Dingen im direkten Vergleich mit Kandidaten wie Lightspeed, Broadcast, ProCo Rat, Boss Blues Driver etc.
Der Rauschpegel ist recht hoch, ist allerdings dem Layout geschuldet und fällt auch nur bei voll aufgedrehten Vol/Dis Potis auf. Wer Vintage will, kann auch damit leben.
Fazit:
Irgendwie hat es mir das Distortion + mit seinem eigenwilligen Ton angetan. Während viele moderne Drive / Distortion Pedale eher leb und charaktelos daher kommen, wenn auch mit üppigen Ausstattungen, ist das Distortion + ein eigenständiges hard clipping Distortion Pedal, gemodded in meiner Version doch vielseitig genug, um in verschiedenen Sstups zu bestehen.
Ich werde da doch noch weiter mit Dioden experimentieren denke ich......
Hier noch ein Link zu diversen Mods des MXR Distortion +, wenn jemand die Muse hat, selbst Hand anzulegen.
MXR Distortion Plus Mods
Mods that will take your MXR Distortion Plus to a bigger, meaner level
www.premierguitar.com
*edit*
Grund: ext. Verlagerung / Bilder eingebunden
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: