Dreck in der Stimme

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simgi
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Hallo,

ich weiß nicht mehr weiter... singe in einer Cover Rock Band. Es funzt auch ziemlich gut, jetzt aber mein Problem:

Wir werden demnächst Songs von Pink covern... und bekanntlich hat die gute Frau ja eine ziemlich einmalige Stimme. Rein von den Noten her komm ich da schon mit... nur der Dreck in der Stimme fehlt mir :( gibt es eine Möglichkeit das irgendwie zu lernen ? Eine klare Stimme ist zwar schön aber ich würd schon gerne mal "dreckiger" klingen.... und das ohne Mega Alkohol- und Zigarrettenkonsum ;)

Kann man das lernen ????

Grüße vom Micro
Simone
 
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Hallo Simone,
bis zu einem gewissen Grad kannst Du schon lernen, Deine Stimme anzuzerren, und wohldosiert eingesetzt, muß es ihr auch nicht schaden. Allerdings bleibt eine klare Stimme in aller Regel eine klare Stimme - das meiste ist Veranlagung und wenn Du mit Gewalt gegen Deinen naturgegebenen Stimmklang arbeitest, dann könnte das schon nach hinten losgehen.
Ich habe früher oft in Coverbands ausgeholfen und wenn eine "Soul- oder Rockröhre" verlangt war, konnte ich die bis zu einem gewissen Grad auch nachmachen - eben durch wohldosiertes Anzerren. Am besten funktionierte das ab dem dritten Set, wenn die Stimme auch schon in höheren Lagen etwas kratzig klang. Außerdem bin ich öfter in die Fauchstellung gegangen (so eine Art naserümpfendes Zähnefletschen, das kannst Du bei vielen Rocksängerinnen beobachten). Eine echte Rockröhre hab ich natürlich trotzdem nicht hingekriegt, weil ich von der Grundtendenz her eine hohe, relativ klare Stimme habe. Es sind nur Tricks. Man kann sie ab und zu einsetzen, aber wie gesagt - nur bis zu einem gewissen Grad.
 
Supergut, aber nicht Inga Rumpf ;)

Mein ja nur :redface:
 
Supergut, aber nicht Inga Rumpf ;)

Mein ja nur :redface:

Ich sehe das so: zu Zeiten von Frumpy & Co. herrschte nicht der Gesundheitswahn, der unsere heutige Zeit prägt. Und gerade Musiker und andere Künstler führten damals ein ziemlich exzessives Leben - Rauchen, Drogenexperimente, Alkohol, lange Nächte - bzw. es war einfach angesagt, so zu leben (heute würden alle sagen, Du gehörst in Therapie). Ich bin sicher, auch die gute Inga hat nicht viel ausgelassen - das wirkt sich natürlich auch auf die Stimme aus. Ich meine damit nicht nur, daß ein exzessiver Lebensstil die Stimme rauh macht - eine Gesangsstimme spiegelt ja immer auch die eigenen Lebenserfahrungen wider. Wilde Stimme = wildes Leben, sozusagen.
Und meistens haben die Nichtraucher, Nichttrinker, Gesund-Lebenden etc. auch sehr klare, kultivierte Stimmen.
Ich meine das absolut nicht wertend und mag beides.
Bei Flamencosängern findest Du diese "dreckigen", sprich rauhen Stimmen durch die Bank. Flamencosessions dauern bis in die frühen Morgenstunden, es wird gequalmt und gesoffen und Freude und Leid herausgeschrien, was das Zeug hält. Ja,und so "gebrochen" hören sich die Stimmen dann auch an, auch schon bei den ganz Jungen.
 
:gruebel:

Keine Ahnung was die gute Inga so alles mitgemacht hat. :redface: Kann mir aber kaum vorstellen, dass sie mit Mitte 20 ein Drogen-Wrack war. :confused:

Besonders wenn man sie mit 64 noch so hört: ;)

http://www.youtube.com/watch?v=z_M2BXeCh44

Wenn es nicht zu hoch wird kann ich auch problemlos dreckig singen (d.h. fast ohne Belastung). Ich wollte zwar nicht nur dreckig singen, aber gelegentlich *einmischen* finde ich durchaus reizvoll. ;)

Was mein Problem mit der "dreckigen Höhe" betrifft, ich mach da nur was falsch, es kostet mich einfach zu viel Kraft. Die tieferen Lagen konnte ich früher auch nur mir Kraft dreckig singen, etwas was heute locker geht. ;)
 
Ich habe nicht von "Drogen-Wrack" gesprochen :rolleyes:
Und in ihrem Fall schon gar nicht. Aber wahrscheinich bist Du einfach zu jung, um zu verstehen, was ich meine (das ist nicht negativ gemeint!).
Anzerren kann ich übrigens auch und manchmal setze ich das stilistisch auch ein - bei manchen Genres kommt es sogar spontan, die schreien sozusagen von selbst danach, stellenweise so gesungen zu werden. Aber alle durchgängig rauhen Stimmen, die ich persönlich kenne - und es sind einige - sind nicht gerade für den gesunden Lebenswandel ihrer Besitzer bekannt.
 
Ich geb´s auf.
 

RnR? Der fällt für mich in die Rubrik "Schmuserocker für Anwaltsgehilfinnen". Und er klngt doch eher heiser als dreckig. Manche Interpreten haben diesen kratzigen, heiseren Stimmklang auch aufgrund anderer Lebensumstände: zB eine verschleppte Stimmbandentzündung, eine Operation (Bonnie Tyler) oder weil sie als Kind einfach zu viel rumgeschrien haben...

Das heisst: ein "exsessiver Lebensstil" muss nicht zwingend mit Drogen zusammen hängen. Es gibt viele Wege, seinen Körper zu überlasten.

Ansonsten geb ich Bell* recht. Rockmusik und "Experimente" gehörten lange zusammen. Und niemand von uns und weiß doch wirklich, was Herr Addams früher so in seiner Jugend getrieben hat. Nicht alles steht in den Zeitungen.

...
 

Deine Erfahrung ist ein *kann*, eventuell sogar ein *wahrscheinlich*, aber kein *muss*. ;)

---------- Post hinzugefügt um 11:12:50 ---------- Letzter Beitrag war um 11:04:58 ----------

Hi Antipasti,

RnR? Der fällt für mich in die Rubrik "Schmuserocker für Anwaltsgehilfinnen".

Ich habe kein CD von ihm, da mir seine Musik einfach nicht gefällt. Finde den Typ ansonsten aber echt cool (Musiker mit Bodenhaftung). :cool:


Und er klingt doch eher heiser als dreckig.

Über 30 Jahre lang heiser? :confused:

Ansonsten geb ich Bell* recht. Rockmusik und "Experimente" gehörten lange zusammen. Und neimand von uns und weiß doch wirklich, was Herr Addams früher so in seiner Jugend getrieben hat. Nicht alles steht in den Zeitungen.

Achso, es ist immer was dran was *nicht* in den Zeitungen steht. :confused:

VG Helmut

PS: Kenne auch Infos über den "Fotografen Bryan Adams", er wurde aufgrund seiner interessierten, nicht arroganten Art von anderen Fotografen sehr gelobt. ;)
 
Ich verstehe überhaupt nicht, worum es dir gerade geht, hs.
 
Ich gebs auch auf .... :)

Schade, wir sind doch noch gar nicht zu dem Punkt gekommen, wie Du zu deinem Timbre gekommen bist. :D


Ich verstehe überhaupt nicht, worum es dir gerade geht, hs.

Hi Foxx,

es geht um *dreckig* singen, bzw. ob dies zwingend mit einem exzessiven Lebensstil zu tun hat.

Ich behaupte nein, egal wieviel ich trinke, ich kriege "dreckig und hoch" einfach nicht hin. :D

VG Helmut
 
Hi Monika,

Dann plärr halt dazu. :nix: Könnt aber dann bleibend sein.

Ebend nicht, ich möchte mir meine Stimme ja erhalten. ;)

Gehöre auch eher zur sauberen Fraktion und taste mich auch nur vorsichtig rein. Man kann die Stimme aber in diese Richtung entwickeln, und ganz sicher auch ohne Drogen. ;)

Es gibt sicher zuhauf ungesunde Beispiele (IMO z.B. Robert Plant), ob mit oder ohne Drogen ist letztendlich egal. Und es gibt andere Beispiele, Inga Rumpf gehört da IMO dazu.

VG Helmut

PS: BTW, merkt man mir den Frumpy Fan an? :D
 
Schade, wir sind doch noch gar nicht zu dem Punkt gekommen, wie Du zu deinem Timbre gekommen bist. :D


Ich bin seit 30 Jahren Vielraucher und habe auch den einen oder anderen Alkoholabsturz erlebt. Hinzu kommt, dass ich früher auch beim Singen gern aus dem Hals gebrüllt habe. (an alle: nichts davon nachmachen)

Ob das dazu geführt hat, kann ich aber nicht beantworten. Das wüsste ich nur, wenn ich nie graucht und getrunken hätte, früh Unterricht genommen hätte und heute trotzdem die gleiche Stimme hätte.

Eine eher tiefe, nicht unbedingt glockenklare Stimme hatte ich aber schon immer.
 
Shit, das mit dem Rauchen habe ich versemmelt. :redface:
 
Ich glaube antipasti und Bell wollten auf was anderes hinaus.


Im medizinischen Sinne ist ein "dreckiger" Stimmklang eigentlich immer auf einen "Stimmschaden" zurückzuführen. Nicht falsch verstehen - das ist keine Wertung, sondern nur der medizinische Standpunkt. Das Dreckgeräusch entsteht halt meist durch einen nicht mehr vollständigen Stimmbandschluss durch Knötchen oder Vernarbungen auf den Stimmlippen.


Wenn jemand mit klarer Stimme Dreck immitiert - durch "Röhren" oder "Anbrizzeln" ist das halt immer nur ein draufgesetzter Effekt, während Leute wie Bryan Adams oder Janis Joplin oder Bonnie Tyler eben einfach so klingen, weil ihre Stimmbänder so sind, wie sie sind. :) Und oft steht da halt ein Lebensstil oder mindestens mal ein bestimmtes Ereignis (bei Bonnie die OP) dahinter, die die Stimmbänder so hat werden lassen.
 

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