Dreistimmige Fuge (Kirnberger): Stimmentrennung am Schluss

  • Ersteller synthos
  • Erstellt am
S
synthos
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
25.04.24
Registriert
20.10.08
Beiträge
2.573
Kekse
5.359
Ort
Winterthur
Hallo,

Ich beschäftige mich z. Z. mit einer dreistimmigen Fuge in d-Moll von J. P. Kirnberger. Ich habe erfolgreich die Noten den einzelnen Stimmen zugeordnet – bis auf den letzten Takt (s. Anhang). Hier scheint eine vierte Stimme in Spiel zu kommen!? Oder ist das vielleicht so gemeint, dass die dritte (oder die zweite?) Stimme in der Wiederholung etwas anderes spielt als im ersten Durchgang?

Hat vielleicht jemand Ideen dazu?

Danke und Grüsse,
synthos
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • Kirnberger3stimmigeFugeSchluss.jpg
    Kirnberger3stimmigeFugeSchluss.jpg
    101,8 KB · Aufrufe: 262
Danke für deine Antwort, Günter! Ein vierstimmiger Schluss ist schon OK - ich muss mir dann nur bei der Instrumentierung dieser zusätzlichen Noten noch etwas mehr Gedanken machen (die Fuge soll "switched-on"-mässig auf einem Synthesizer gespielt werden).

Grüsse,
synthos
 
Das werk ist sichtlich für cembalo gedacht, es war üblich und problemlos den schlussakkord aufzufüllen. Das macht Bach auch oft.
Wenn du die drei stimmen in drei verschiedenen farben abspielen willst, würde ich keine neue einführen, sondern konsequent dreistimmig enden.
 
Ich dachte eine Fuge geht bei der Exposition von Stimmen von einer festen Anzahl aus.
Warum heisst es dann nicht gleich Mehrstimmig, wenn man sich nicht an die Dreistimmigkeit hält?

Ich dachte dies sei der Sinn bei einem Fugenthema,also den Einsatz von zum Beispiel Sopran,Alt und Bass zu bestimmen.

Die Exposition sollte doch beendet sein,wenn das Thema der definierten Stimmen vorgetragen wurde oder nicht?

Das werk ist sichtlich für cembalo gedacht, es war üblich und problemlos den schlussakkord aufzufüllen.
Das macht Bach auch oft.

Wo hat Bach das oft gemacht, meinst du einen Orgelpunkt?
 
Da ich sie gerade auf dem pult habe: Allemande und Courante aus der 3.Englischen suite sind durchweg 3stimmig angelegt, die schlüsse jeweils beider teile sind fünfstimmig.
Fuge d-moll WTK I 3stimmig. schluss 6stimmig, g-moll, h-moll, 4stimmig, schluss 5stimmig usw.usf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heisst sie wurden ursprünglich mal 3 stimmig angelegt und dann erweitert? Muss man das nicht irgendwie kennzeichnen,wenn sich das Thema einer Fuge ändert?
 
Das darf man alles nicht so streng sehn. Bach wollte wohl einen vollgriffigen Akkordsatz am Schluss. Deswegen hat er einfach Füllstimmen hinzugefügt. Mit dem Rest der Fuge haben sie ja nichts zu tun. Die bleibt konsequent in ihrer Stimmenanzahl.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben