Dritten Humbucker nachrüsten mit einfachen Mitteln

Cymon
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Hallo Gitarreros!
Ich komme ja eigentlich aus der Bass-Abteilung, interessiere mich aber immer mehr auch für E-Gitarren und jetzt hat mich das GAS gepackt:
Eine SG mit 3 Humbuckern!
Hinzu kommt noch, dass ich sehr sehr gerne Bastel und DIY-Fan bin und deshalb würde ich das Ganze gerne selber realisieren und dies hier soll eine Art Doku- und Fragethread werden. :)

Der grobe Plan:
- eine SG (-Kopie) kaufen
- einen weiteren Humbucker mit Rahmen besorgen
- ein weiteres Humbucker-Loch herstellen
- Refinish
- Humbucker einbauen und in Schaltung integrieren

Wie ihr seht, gibt es da noch einige Unklarheiten und Variablen, doch zu allererst sollte gesagt sein, dass ich mich sehr mit günstigen Sachen zufrieden gebe und es mir hauptsächlich um den Spaß am basteln geht und es sich in diesem speziellen Fall um eine Zweitgitarre handeln würde, an die keine sonderlichen hohen Ansprüche gestellt werden, da ich ja 1. Bassist bin und ich 2. bereits eine sehr gute Primärgitarre zum Recorden habe. Ich werde mir also garantiert keine 300 € Epiphone SG kaufen, dazu ne 200 € Oberfräse und einen 80 € Humbucker... ;)

Also, als "Opfer" hab ich eine Fenix SG im Auge, die hier in der Nähe liegt. Ich hab keine Ahnung wie gut son Teil ist, aber ich hab hier und da durchaus positives über Fenix gelesen. Welche Marke es wird ist mir auch letztendlich egal, hauptsache die SG ist günstig und lässt sich überhaupt vernünftig spielen, nicht son mega billiges HK oder Vision Teil. :D Außerdem hab ich schon einige günstige SGs gesehen, die deutliche Abweichungen von der Form des Vorbilds von Gibson haben, das möchte ich natürlich auch vermeiden.
Beim zusätzlichen Humbucker bin ich auch recht anspruchslos, ich habe öfter schon Auktionen und Angebote über Paare von Epiphone Humbuckern gesehen, die einige Leute verkaufen weil sie ihre Epiphone LP / SG aufgerüstet haben, würden mir schon reichen, auch wenn die Humbucker der SG meiner Freundin sehr sehr muffig klingen. Mal sehen...
Das Refinish wird per Spraydose erfolgen, hab ich schon öfter gemacht und war mit dem Ergebnis immer zufrieden, Farbe soll dann in Richtung Surfgreen oder Himmelblau gehen.

Jetzt kommen wir zu den heiklen Sachen:
1. Humbucker-Fräsung
Vorweg, ich besitze keine Oberfräse und werde mir für dieses eine Projekt auch keine kaufen! Ich hab mir schon mehrere Möglichkeiten zurechtgelegt. Zum einen könnte ich in den nahegelegenen großen Baumarkt gehen und nach einem Leihgerät fragen. Zum anderen könnte ich auch zum örtlichen und mir sehr gut bekannten Tischler gehen und den fragen, ob er eine hat und mir leiht und/oder hilft. Die dritte Möglichkeit wäre die rabiate DIY-Methode, und zwar würde ich das Ganze einfach mit einer Bohrmaschine und meinem Dremel machen. Die gerundeten Ecken der Färsung einfach mit dem passenden Holzbohrer bohren, den Rest dann grob mit einem Forstner-Bohrer ausbohren und die letzen Überreste dann per Dremel ausschleifen o.ä.
So ähnlich hat das schonmal wer in diesem Forum gemacht:
Installing a 3rd Humbucker in a Les Paul - Sputnik Forum
Das Ergebnis sieht gut aus, bis auf das Pickguard. :D
Eine Schablone für die Fräsung würde ich mir anhand der vorhandenen beiden erstellen oder ausdrucken, hab bei Google-Bilder schon ein oder zwei gute Sachen gefunden.

2. Schaltung
Eine SG hat ja bekanntlich 4 Potis (2x Vol und 2x Tone) und einen 3-way-switch, bei den Triple Humbucker Versionen (SG und LP) ist das witzigerweise genauso. Erst hatte ich überlegt, zwei weitere Potis (Vol und Tone) für den dritten PU einzubauen, aber die meisten SGs haben dazu einfach zu wenig Platz im E-Fach und in der Anordnung, wenn man es wenigstens halbwegs geordnet aussehen lassen will...
Ich hab irgendwo gelesen, dass man auch einfach eins der beiden vorhandenen Tone-Potis zu einem Vol-Poti umbauen kann. Wird da wirklich einfach nur der Kondensator abgelötet oder kommt ein komplett anderes Poti rein?
Außerdem ist noch die Frage, wie ich die drei HBs mit dem 3-way-switch schalte. Ich würde ganz gerne eine Schaltung dabei haben, wo alle drei HBs gleichzeitig an sind. Wenn das dann zu viel ist, könnte man den mittleren ja per Vol-Poti wegnehmen. Die Schalterstellungen wären also:
Bridge - Alle 3 - Neck
Hat zufällig schonmal jemand sowas gelötet und hat nen Schema davon?

Als große Alternative hatte ich auch überlegt, mir den Triple-HB-SG Bausatz von der ML-Factory zu holen, da könnte ich mir das Fräsen sparen und mich auf Lack und Zusammenbau konzentrieren, aber irgendwie reizt mich das Fräsen, bzw. "Erschaffen" von einem zusätzlichen HB-Loch und an den Bausatz trau ich mich irgendwie noch nicht richtig dran wegen Hals einleimen und Kopfplatte sägen etc. So einen kann ich mir nach der kleinen Bastelei mit einer gebrauchten SG immer noch bestellen. ;)

Habt ihr noch irgendwelche Anregungen bezüglich der Fräsung oder überhaupt?
 
Eigenschaft
 
Hallo Cymon,

Deine Ideen, wie Du das dritte Loch in die Gitarre kriegst: Da kann man nix gegen sagen; mach das so. Wenn Du sauber dabei arbeitest, werden die etwas fransigen Ränder vom Tonabnehmerrahmen abgedeckt - dann brauchst Du nicht mal lackieren - außer, Du willst eh eine andere Farbe.

Zur Elektrik: Conrad verkauft einen Humbucker für 11 €, der ist sauber aufgebaut - allerdings kein PAF-Sound, sondern eher kräftiger.
Ich würde ein Ton-Poti zum Master-Ton-Poti machen und mit dem jetzt frei gewordenen Ex-Tonpoti den neuen Tonabnehmer zu den bisherigen Schaltmöglichkeiten dazu- oder wegregeln: Du brauchst keine Löcher bohren und hast einige neue Klänge und die alten Klänge bleiben erhalten.
Mir persönlich wären es eher zu viele Möglichkeiten, aber Bassisten sind da wohl offener für Neues.

Viel Spaß und Erfolg
Uwe.s.
 
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1. Humbucker-Fräsung
Vorweg, ich besitze keine Oberfräse und werde mir für dieses eine Projekt auch keine kaufen! Ich hab mir schon mehrere Möglichkeiten zurechtgelegt. Zum einen könnte ich in den nahegelegenen großen Baumarkt gehen und nach einem Leihgerät fragen. Zum anderen könnte ich auch zum örtlichen und mir sehr gut bekannten Tischler gehen und den fragen, ob er eine hat und mir leiht und/oder hilft. Die dritte Möglichkeit wäre die rabiate DIY-Methode, und zwar würde ich das Ganze einfach mit einer Bohrmaschine und meinem Dremel machen. Die gerundeten Ecken der Färsung einfach mit dem passenden Holzbohrer bohren, den Rest dann grob mit einem Forstner-Bohrer ausbohren und die letzen Überreste dann per Dremel ausschleifen o.ä.
So ähnlich hat das schonmal wer in diesem Forum gemacht:
Installing a 3rd Humbucker in a Les Paul - Sputnik Forum
Das Ergebnis sieht gut aus, bis auf das Pickguard. :D
Eine Schablone für die Fräsung würde ich mir anhand der vorhandenen beiden erstellen oder ausdrucken, hab bei Google-Bilder schon ein oder zwei gute Sachen gefunden.
...
Habt ihr noch irgendwelche Anregungen bezüglich der Fräsung oder überhaupt?

Hab an meiner ersten Gitarre die "Fräsungen" nach ähnlicher Methode gemacht.
https://www.dropbox.com/s/4eijjlwef4iyy8l/IMGP0392.JPG
https://www.dropbox.com/s/p6q14qe0hws3cqj/IMGP0819.JPG
https://www.dropbox.com/s/irj2j12vksuyo63/IMGP0794.JPG
Konnte sich durchaus sehen lassen und musste sich vor gefrästen Vertiefungen in Sachen Sauberkeit nicht verstecken - obwohl ich es bereut habe dass Ich die Kanten der Vertiefung verrundet habe, schlechte Entscheidung.
Die Radien in den Ecken wurden mit Bohrern und Forstner bits erzeugt, der Rest mit nem scharfen, in der breite angemessenen Stecheisen ausgestemmt, was erstaunlich einfach und sauber geht - besonders wenn man schnitzfreudige Hölzer wie Mahagoni oder Linde zu bearbeiten hat. Der Rest der Fräsung wurde natürlich so weit wie möglich mit Forstnern ausgebohrt. Fräsständer oder Standbohrmaschine sind für Gewährleistung der Rechtwinkligkeit und Bohrtiefe empfehlenswert. den Boden der Fräsung habe ich mittels eines Grundhobels auf eine höhe gebracht und geputzt:
v307860.jpg
So ein Ding ist das. Ein bisschen wie ne Oberfräse ohne Strom.
In meinem Falle habe ich die Fräsung aufgezeichnet, was ohne weiteres geht.
Heute würde ich allerdings eine Vektorgraphik basteln, das ganze ausdrucken, positionieren und aufkleben.
Sowas:
Fräsung für Rahmen:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/14460278/Humbucker.6S.Standard.Ring.pdf
Direct mount:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/14460278/Humbucker.6S.Standard.Directmount.pdf
Die Maße sind gebräuchlich und Humbucker jeglicher Befestigungslaschen-Formen sollten dort ohne weiteres Aufnahme finden. Die Zentren der Radien habe ich mit einem kleineren Kreis (∅=1mm) markiert, damit sich mittels Zentrierspitze oder Körner ein gutes Führungsloch machen lässt.
Beim Aufdrucken aufpassen das man in tatsächlicher Größe druckt oder die Seitenanpassung deaktiviert, so das die Originalgröße beibehalten wird - wichtig ist, das gedruckte immer nachzumessen!

Wenn du so einen Aufsatz:
router-base-bits.jpg
für den Dremel hast, würd' ich den nehmen. Am optimalsten wäre natürlich ein größer Fräsvorsatz:
r19897v15.jpg
Ist jedoch nicht notwendig.
 
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Hallo ihr beiden und vielen Dank für eure sehr hilfreichen Antworten! :great:

Da kann man nix gegen sagen; mach das so. Wenn Du sauber dabei arbeitest, werden die etwas fransigen Ränder vom Tonabnehmerrahmen abgedeckt - dann brauchst Du nicht mal lackieren - außer, Du willst eh eine andere Farbe.
Fein, eine Montage per Humbucker-Rahmen ist geplant, sprich die Ränder sollten abgedeckt sein, sofern ich nicht aus versehen das Loch viel zu groß mache, wovon ich aufgrund der tollen PDFs von Apfelkrautwurst mal nicht ausgehe. :)
Lackieren würde ich ganz gerne, die meisten SG (-Kopien) sind ja entweder schwarz, transparent dunkelrot oder chreme-weiß, was mir zwar nicht unbedingt missfallen würde, ich steh aber eher auf die knalligeren Farben. Ich mache das aber davon abhängig, wie mir die Farbe der SG im Zusammenhang mit der "Qualität" der neuen Fräsung gefällt, favorisieren würde ich eine rote SG, wenn es neuen Lack gibt eben halt surfgreen o.ä.

Zur Elektrik: Conrad verkauft einen Humbucker für 11 €, der ist sauber aufgebaut - allerdings kein PAF-Sound, sondern eher kräftiger.
Ich würde ein Ton-Poti zum Master-Ton-Poti machen und mit dem jetzt frei gewordenen Ex-Tonpoti den neuen Tonabnehmer zu den bisherigen Schaltmöglichkeiten dazu- oder wegregeln: Du brauchst keine Löcher bohren und hast einige neue Klänge und die alten Klänge bleiben erhalten.
Das klingt doch schonmal gut, der sollte zum Anfang auf alle Fälle reichen, Tonabnehmer kann man später immernoch tauschen, sofern die Substanz nicht allzu grottig ist.
Die Verwandlung von Tone- zu Volume-Poti erfolgt einfach durch ablöten des Kondensator, richtig verstanden? Von der Neuverkabelung als Vol-Poti mal abgesehen.
Keine neuen Löcher bohren zu müssen ist natürlich wunderbar, würde mich aber auch nicht abschrecken, nur ist da ja immer die Frage nach genug Platz im E-Fach, das wollte ich ungerne dann auch noch vergrößern müssen. :)

Mir persönlich wären es eher zu viele Möglichkeiten, aber Bassisten sind da wohl offener für Neues.
Generell ja, mich interessiert einfach, was da am Ende für ein Sound bei rumkommt. Ich hab mal eine Epiphone SG Custom (also diese chremefarbene mit drei HBs) im Laden gespielt und die fand ich von Sound her nicht so pralle, aber da konnte man glaub ich auch nicht alle drei HBs zusammen schalten.
Wobei der Spaß am Basteln natürlich im Vordergrund liegt! ;)

Hab an meiner ersten Gitarre die "Fräsungen" nach ähnlicher Methode gemacht. Die Radien in den Ecken wurden mit Bohrern und Forstner bits erzeugt, der Rest mit nem scharfen, in der breite angemessenen Stecheisen ausgestemmt, [...] Der Rest der Fräsung wurde natürlich so weit wie möglich mit Forstnern ausgebohrt.
Jaaa, genau so hab ich mir das im Kopf auch schon gedacht. Dann scheint das ja echt zu funktionieren. :hail:
Eine Standbohrmaschine habe ich leider nicht, ist aber dran zu kommen im Bekanntenkreis oder ich versuchs halt mit Augenmaß, das werde ich dann wenns soweit ist entscheiden.
Der Grundhobel ist eine sehr feine Sache, mal schauen ob ich da irgendwie dran komme. :great:

In meinem Falle habe ich die Fräsung aufgezeichnet, was ohne weiteres geht. Heute würde ich allerdings eine Vektorgraphik basteln, das ganze ausdrucken, positionieren und aufkleben. Die Maße sind gebräuchlich und Humbucker jeglicher Befestigungslaschen-Formen sollten dort ohne weiteres Aufnahme finden. Die Zentren der Radien habe ich mit einem kleineren Kreis (∅=1mm) markiert, damit sich mittels Zentrierspitze oder Körner ein gutes Führungsloch machen lässt. Beim Aufdrucken aufpassen das man in tatsächlicher Größe druckt oder die Seitenanpassung deaktiviert, so das die Originalgröße beibehalten wird - wichtig ist, das gedruckte immer nachzumessen!
Vielen vielen Dank für die super Zeichnungen, genau sowas hab ich schon gesucht! :eek::great:
Mit dem maßstäblichen Drucken kenn ich mich aus, bin Azubi zum technischen Zeichner und da ist mir das schon das ein oder andere Mal zum Verhängnis geworden. :rolleyes::D

Wenn du so einen Aufsatz für den Dremel hast, würd' ich den nehmen. Am optimalsten wäre natürlich ein größer Fräsvorsatz.
Sowas hab ich leider nicht, aber mit der (Stand-)Bohrmaschine würde das, denke ich mal, besser und genauer gehen, zumal mein Dremel jetzt nicht unbedingt zu der hochwertigen Klasse gehört.
Allerdings hatte ich schon überlegt, mit dem Dremel per Trennscheibe am Rand der Schablone entlang den Lack "aufzuschlitzen", um eventuelles Abplatzen beim Bohren zu verhindern...


Insgesamt werde ich das Projekt aber zeitlich erstmal auf Mitte bis Ende März schieben, da ich mir zuerst ein kleines Keller-Studio einrichten will und zum anderen will ich mir mal auf der Musikmesse in Frankfurt die Bausätze von der ML Factory genau anschauen und sehen, ob ich mich da dran trauen würde. :gruebel:
 
Fein, eine Montage per Humbucker-Rahmen ist geplant, sprich die Ränder sollten abgedeckt sein, sofern ich nicht aus versehen das Loch viel zu groß mache, wovon ich aufgrund der tollen PDFs von Apfelkrautwurst mal nicht ausgehe. :)
Wenn man jemandem helfen kann sind das gut investierte ~5min. , die Ich andererseits mit Unsinn auf youtube verbracht hätte.:redface:
Hatte zunächst nur die Directmount Fräsung gemacht, weil das die weitverbreitetste ist und da diese zumeist auch auf Rahmenbefestigungen benutzt wird - allerdings wird diese Fräsung von CNC-Maschinen oder per Oberfräse mit exakten Schablonen durchgeführt, so dass in Hinsicht dieser genauen Vorgehensweisen die knappe Passgenauigkeit kein Problem ist. Im Laufe dessen ist mir aufgefallen, als ich ein Testblatt ausdruckte und einen Rahmen testweise auflegte, das links und rechts der Rahmen je nach Bauform nur 1- 1,25 mm über die Fräsung der Befestigungslaschen ragt (wie oben genannt) - habe demnach beidseitig einen ¾mm von der Fräsung weggenommen, so das es in Hinsicht der Berücksichtung von Fertigungstoleranzen mit einfachen Mitteln nicht knapp wird. Die Breite der inneren Rechteckfräsung hab ich dagegen etwas geweitet. Das ganze ist möglich da, wenn der Pickup eingebaut ist, zumeist links und rechts von der Schraublasche mindestens 1, meistens jedoch 1,5 - 2mm Platz sind und man den reduzieren kann wenn man weiss das ein pickup nach dem Standard PAF-Kopie schema eingebaut wird.
Jaaa, genau so hab ich mir das im Kopf auch schon gedacht. Dann scheint das ja echt zu funktionieren. :hail:
Eine Standbohrmaschine habe ich leider nicht, ist aber dran zu kommen im Bekanntenkreis oder ich versuchs halt mit Augenmaß, das werde ich dann wenns soweit ist entscheiden.
Der Grundhobel ist eine sehr feine Sache, mal schauen ob ich da irgendwie dran komme. :great:

Den Grundhobel habe ich primär aus Neugier genutzt weil Ich ihn zu Verfügung hatte und ich neugierig war wie man vor der Nutzung von Elektrizität "gefräst" hat. Bei scharfer Klinge und angemessener Spannabnahme durchaus ein Vergnügen.
Eventuell würd ich sogar sagen das der Hobel doch besser ist, da ich mich daran erinnere das ich mit so einem:
Free-Shipping-6pcs-lot-HSS-Routing-Router-Bits-Burr-Rotary-Tools-Suit-Dremel-Rotary-Tool.jpg
(der oberste)

Fräser mal 3 Fräsungen, HSS, gemacht habe - war unglaublich mühselig weil ich auch nicht vorgebohrt hatte. Das ganze war schwer zu kontrollieren (Ausrisse!) weil ein Dremel so klein und die Auflagefläche so gering ist und man den Schaftfräser relativ weit rausstehen lassen muss (ungewünschte Elastizität, da nur wenig des Schaftes im Bohrfutter steckt) um die Tiefe zu erreichen, was für ordentlich Eiern beim Fräser sorgt und zudem den Schaft an sich unangemessen verformt und belastet. Der erforderliche Vorschub ließ sich zudem schlecht einschätzen.
Das Ergebnis war allerdings doch ganz gut:
https://www.dropbox.com/s/bythl2a0h0ba0lv/IMGP0982.JPG
https://www.dropbox.com/s/yqe2xtn23r5iabl/IMGP0983.JPG
allerdings gab es 2 Macken die durch die, wie gesagt mangelnde Kontrollierbarkeit
verursacht wurden, die durch die Lackierung jedoch verdeckt worden sind. Der Fräser ist bei dem Vorgang allerdings massiv abgestumpft, was das ganze wohl hauptsächlich verursacht hat - da ich gedrückt hab wo man eigentlich nur schieben sollte und Ich den stumpfgewordenen Schneiden mehr zu fressen gab als sie schlucken konnten.
Retrospektiv war das relativ leichtsinnig, da Ich da Beschädigung an Gitarre und evtl. sogar die strukturelle Integrität meiner Finger (gefährlicher Rückschlag durch zuviel Vorschub bei stumpfen Schneiden!) riskiert hab.

Hat sich mittlerweile alles erledigt seitdem ich ne gebrauchte Metabo OFE gekauft hab.
Der Grundhobel hat zudem den Vorteil das man direkt mit eigener Kraft einwirkt und daher absolute Kontrolle hat und er tatsächlich nur den Grund schneidet, und nicht wie der oben gezeigte Fräser die Flanken und somit die Geometrie der Fräsung beschädigen kann.
Btw: Die Nuten für den Bindingkanal an der gezeigten Klampfe hab ich auch mit dem Dremel gemacht, die geraden Partien vor der Deckenwölbung mittels des Aufsatzes, die an der Armauflage und dem Cutaway in Kleinstarbeit freihand(!) - heute kann ich mir nicht mehr vorstellen wie Ich das psychisch durchgehalten habe, absolut irrsinnig, hat aber alles ohne Lücken gepasst.

Besagte "geschwungene" Binding-Nut alles schon mit Lackplatzern:
https://www.dropbox.com/s/olywzpi32lfq5ou/PICT0013.JPG
https://www.dropbox.com/s/qe3t95zm6awoj37/PICT0011.JPG
Headstock, auch freihand gefräst:
https://www.dropbox.com/s/6d8yjhjfiwz6wgq/PICT0019.JPG

Madness!
Sowas hab ich leider nicht, aber mit der (Stand-)Bohrmaschine würde das, denke ich mal, besser und genauer gehen, zumal mein Dremel jetzt nicht unbedingt zu der hochwertigen Klasse gehört.
Allerdings hatte ich schon überlegt, mit dem Dremel per Trennscheibe am Rand der Schablone entlang den Lack "aufzuschlitzen", um eventuelles Abplatzen beim Bohren zu verhindern...

Manche Leute sind so geübt mit Freihandbohren das ich ihnen zutrauen würde rechtwinklige Löcher einfach so reinzubohren - weiss allerdings nicht ob du so ein Virtuoso bist. Standbohrmaschine ist das optimalste was es gibt für sowas, gefolgt vom portablen Bohrständer. Das mit der Trennscheibe ist ne weitsichtige idee und funktioniert ohne weiteres.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]so das es in Hinsicht der Berücksichtung von Fertigungstoleranzen mit einfachen Mitteln nicht knapp wird.[...]
Wow, du hast ja echt an alles gedacht, super! :eek: :great:
So eine Fräsung zu klein zu machen ist ja nicht weiter tragisch, wegnehmen kann man immer wieder noch mehr. Nur zu groß ist schlimm, es sei denn man macht sich die Mühe, alles mit Kit aus Spänen und Holzleim wieder zu modellieren...

war unglaublich mühselig weil ich auch nicht vorgebohrt hatte. Das ganze war schwer zu kontrollieren (Ausrisse!) weil ein Dremel so klein und die Auflagefläche so gering ist und man den Schaftfräser relativ weit rausstecken lassen muss um die Tiefe zu erreichen, was für ordentlich Eiern beim Fräser sorgt und zudem den Schaft an sich unangemessen verformt und belastet.
Das ist auch mein Bedenken, dass der Dremel nicht tief genug kommt und die Qualität des Dremels an sich nicht so unglaublich hoch ist, dass es zu keinen Schäden kommen kann. Deshalb lieber die Variante mit Bohrmaschine inkl. Forstner-Bohrer und Stecheisen. :)

das Ergebnis war allerdings doch ganz gut:
In der Tat, ja!

[...] weiss allerdings nicht ob du so ein Virtuoso bist [...] portablen Bohrständer.
Ging bis jetzt immer gut, aber du hast natürlich Recht, werde mich dann mal umhören, wobei der portable Bohrmaschinenständer auch sehr interessant ist!
 
Wow, du hast ja echt an alles gedacht, super! :eek: :great:

Hatte allerdings nicht so weit gedacht zu warten bis mir alles was ich nach tieferem Nachdenken hinzufügen möchte nacheinander einfällt und dann einen edit zu machen sondern geschätzte 10 kleine:

mein letzter Edit:
Geändert von Apfelkrautwurst (Heute um 13:32:43 Uhr)

dein Beitrag:
Erstellt: Heute 13:24:57


ha.

Allerdings kannst du die Sache mit dem Glattmachen des Grundes der Fräsung auch auslassen wenn kein Drang besteht - man sieht dann zwar die Löcher der Zentrierspitzen vom Forstner, da diese doch bemerkenswert über die Schneiden hinausragen, aber das ist ja ein rein ästhetischer Mangel, eine Frage der Penibilität und nicht des Nutzens, da man die Innenseite der Fräsung durch die Verdeckung mittels des Rahmes so nicht sieht. In meinem Falle fiel die Entscheidung ja so, da die Fräsungen bis auf eine alle directmount waren und die Ästhetik somit relevant wurde.
Wenn keine Vorrichtung mit Tiefenangabe vorhanden sein sollte, ginge alternativ noch die einfache Variante der Markierung der Bohrtiefe mittels Stellring oder drumrumgebundenem Klebeband am Bohrer. Die Löcher lassen sich bei Forstnern übrigens sehr gut freihand rechtwinklig bohren, da man durch die Differenz zwischen Schneidkopf und Schaft immer sehen kann wie weit und wie gleichmäßig der Rand ebenjenes Schneidkopfes aus dem Holz herausragt! Allerdings ist es auch wesentlich mühsamer da man mangels eines Hebels, wie bei einem Ständer, nicht denselben gleichförmigen Pressdruck mit der gleichen Leichtigkeit erzeugen kann.
 
Allerdings kannst du die Sache mit dem Glattmachen des Grundes der Fräsung auch auslassen wenn kein Drang besteht - man sieht dann zwar die Löcher der Zentrierspitzen vom Forstner, da diese doch bemerkenswert über die Schneiden hinausragen, aber das ist ja ein rein ästhetischer Mangel, eine Frage der Penibilität und nicht des Nutzens, da man die Innenseite der Fräsung durch die Verdeckung mittels des Rahmes so nicht sieht.
Genau, ich hätte kein Problem damit, wenn man der Boden der Fräsung nicht eben und glatt wäre, weil da ohnehin der Humbucker drüber schwebt und der Rahmen dies auch verdeckt. Zusätzlich würde ich dann das Innere der Fräsung schwarz lackieren, auch um das Holz ein wenig zu schützen.

drumrumgebundenem Klebeband am Bohrer.
Das ist auch die Vorgehensweise, die ich bis jetzt bei jedem Bass-Bridge-Tausch oder jeglichen anderen Neubohrungen an Gitarren und Bässen praktiziert habe, funktioniert wunderbar! :great:

Die Löcher lassen sich bei Forstnern übrigens sehr gut freihand rechtwinklig bohren, da man durch die Differenz zwischen Schneidkopf und Schaft immer sehen kann wie weit und wie gleichmäßig der Rand ebenjenes Schneidkopfes aus dem Holz herausragt! Allerdings ist es auch wesentlich mühsamer da man mangels eines Hebels, wie bei einem Ständer, nicht denselben gleichförmigen Pressdruck mit der gleichen Leichtigkeit erzeugen kann.
Ich denke, ich werde das mal so probieren, so unglaublich schief kann man ja garnicht bohren, dass der Humbucker oben perfekt reinpasst, aber weiter unten in der Fräsung dann steckenbleibt. :D
Hauptsache oben passt es, damit der Rahmen alles verdeckt und die Schrauben des PU-Rahmens vernünftig halten.

Ich hab mittlerweile auch überlegt, da ich ja sowohl große Lust auf diese DIY-Aktion als auch auf einen Bausatz der ML Factory hab, einfach beides zu machen. Dann wirds für die DIY-Aktion dann eine billige SG, wos nicht so tragisch ist, wenn was schief geht. Der Bausatz soll dann die Iceman-Form werden. :)
 
*pust* *entstaub*

Hallo Leute,
nachdem ich nach meinem letzten Post hier leider eine lange Phase des "KeinZeitKeinLustKeinGeld"-Syndroms hatte, habe ich nun endlich die Muße und ein Opfer gefunden, um dieses Projekt hier zu einem Ende zu führen.
Bei dem Opfer handelt es sich um eine alte Westone Einsteiger-Gitarre, laut Vorbesitzer aus den späten 80ern, die ich in einer Facebook-Instrumentenbörse für günstige 35 € ergattern konnte.
Hier mal ein Bild:
20140808_180434ncz9k.jpg

Der Zustand insgesamt ist eigentlich ganz gut. Der Hals ist komplett in Ordnung, da gibt es nichts zu meckern. Die beiden PUs sind zwar etwas rostig, funktionieren aber einwandfrei. Ebenso die etwas ausgefallenere Schaltung: Es gibt ein Master-Volume-Poti, der 2way-Switch danach schaltet den Neck-PU an oder aus, der 3way-Switch danach schaltet den Humbucker HB/aus/split und danach kommt noch ein Master-Tonepoti. Da werde ich mal sehen, wie ich die drei Humbucker damit verkabeln und schalten kann, hab mir schon ein Diagramm gemacht, aber dazu später...
Größtes Manko ist der Lack, da sind unheimlich viele uralte Klebereste und einige Kratzer durchs Entfernen der Aufkleber drauf. Da ich aber eh herumbohren werde, werde ich den Lack gleich günstig mit erneuern. Neongrün soll sie werden. :evil:

Der Plan mit den PUs sieht so aus:
- Hals-Singlecoil durch HB ersetzen, sprich Öffnung aufweiten
- neue Öffnung für dritten HB zwischen den beiden erstgenannten hinzufügen
Ich habe schon einmal die Schablone von Apfelkrautwurst auf die Öffnung vom Singlecoil gelegt und festgestellt, dass die das Loch fast vollständig abdeckt, allerdings würde man eine Ecke des neuen Humbucker-Rahmens nicht verschrauben können, da die Schraube in der Luft hängt. Das stört aber erstmal nicht und wird wohl auch nicht weiter auffallen am Ende denke ich.

Die neuen Humbucker werden wie gehabt nichts wundertolles werden, hier geht es eher um die Bastelei!
Allerdings habe ich ein paar Ibanez INF Tonabnehmer im Auge, da die erstens cool aussehen und mir der Klang dieser in einer Ibanez, die ich nicht mehr habe, gut gefallen hat.

Ich halte euch auf dem Laufenden!
 
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