E-Git-Spuren in Cubase SX3 FETT kriegen!!

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dolbyfreak
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Hallo Leute,

ich recorde schon seit einiger Zeit eigene Songs mit Cubase SX3 auf einer meiner Meinung nach ziemlich primitiven Methode - sag ich jetzt einfach mal so! :redface:

Mich stört einfach der Beginn eines neuen Projekts, bzw. die Einstellungen des EQs die gemacht werden müssen und die Art und Weise der Aufzeichnung der Gitarrenspuren. Wieviele es sein müssen und in welchem Panorama diese angelegt werden. Mit diesem Dilemma schlage ich mich schon seit einiger Zeit rum.

Ich habe es immer so gemacht, dass ich für die Rythm- und Leadguitar jeweils 4 - 6 Spuren angelegt habe, also ungefähr 12 Spuren und diese dann mit verschieden EQ-Einstellungen und leichten Reverb oder Delay Effekten versehen habe.

Ich komme aber irgendwie nicht dazu die Gitarrenspuren FETT klingen zu lassen, so dass es schön RUND klingt!! Das klappt irgendwie nicht richtig. Entweder habe ich zu viel Höhen oder zu viel Tiefen und es klingt zu basslastig.

Es gibt doch bestimmt einen wie soll ich sagen "Standard" im Bereich "Punkrock" der eingehalten werden muss oder soll, damit die Klampfen schön rund werden, bzw. der Sound endlich Eier hat!

Ich wäre auch sehr dankbar, wenn mir jemand die passenden Lern-DVDs nennen könnte, die zur Lösung meines Problems helfen. Ich versuche es derzeit mit den DVDs von "Hands On": Audio Mixing/Mastering und die Vol.3 von Cubase "Audiobearb. und Recording".

Aufnehmen tuhe ich momentan ohne Röhre, sondern mit Mesa-ähnlichem Sound :rolleyes:

Naja, ich benutze dazu folgendes:

Gitarre: Ibanez RG 321 MHWK
FX: ZOOM Effekt-Pedal G2.1u
PC: Soundblaster Audigy ZS / Cubase SX3

ich könnte auch meinen Recti abnehmen, aber ich will das mal nur mit dem synthetischen Zeug versuchen. Bisher habe ich schon ziemlich gute Ergebnisse erhalten. Außerdem ist der Proberaum zu weit weg und das lohnt sich dann auch nur wenn es ins Eingemachte geht.

Ich würde mich über ein paar Tipps oder Anregungen zur richtigen Anwendung der Spuren freuen. Und falls dieses Thema schon tausendmal besprochen wurde entschuldige ich mich dafür. Die SuFu bin ich bereits durch ;)

rockigen Gruß

dolby
 
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Ich habe es immer so gemacht, dass ich für die Rythm- und Leadguitar jeweils 4 - 6 Spuren angelegt habe, also ungefähr 12 Spuren und diese dann mit verschieden EQ-Einstellungen und leichten Reverb oder Delay Effekten versehen habe.

Kopierst Du jeweils einen Track auf die anderen Spuren oder spieltst Du tatsächlich entsprechend viele Spuren ein?


Ich komme aber irgendwie nicht dazu die Gitarrenspuren FETT klingen zu lassen, so dass es schön RUND klingt!! Das klappt irgendwie nicht richtig. Entweder habe ich zu viel Höhen oder zu viel Tiefen und es klingt zu basslastig.

Tja, was soll man da sagen: Wie wäre es, erstmal _eine_ Spur so zu bearbeiten, dass sie (im Mix!) gut und fett klingt?


Es gibt doch bestimmt einen wie soll ich sagen "Standard" im Bereich "Punkrock" der eingehalten werden muss oder soll

Nein.

Jede Gitarre, jeder Amp (oder Modeller), jeder Gitarrist ist anders und erzeugt ihren/seinen Sound.
Die ideale Methode um zu fetten Gitarren zu kommen: Hervorragenden Gitarristen nehmen, dazu einen brauchbaren Eierschneider und den passenden Amp. Ach ja: Ein brauchbares und für den Zweck geeignetes Mikrofon wäre nicht verkehrt.

Dann songdienlich arrangieren und sich Gedanken machen, was da gitarrenmäßig hingehört. Passenden Sound am Amp zusammenschrauben (es hilft deutlich, vorher eine Idee zu haben, wie es klingen soll...), korrekt mikrofonieren und dann aufnehmen.
Im Idealfall braucht man da nichtmal mehr grob mit dem EQ ran.

Die letzte Produktion für unsere Österreicher hat für 11 Songs 3 Tage an Gitarren gebraucht, allerdings mit vielen Overdubs, Dopplungen und Solo-Frickeleien.
Grundsätzlich pro Take 2 verschiedene Amps mit zwei verschiedenen Mikrofonen - und mit einem Gitarristen, der genau wusste, wo er hin will und wie er das erreicht.
An den Spuren habe ich außer "Putzen" (Rauschfahnen abschnibbeln), ein wenig Hall und Delay hier und da sowie ein wenig Auswahlarbeit und Panning nicht mehr viel gemacht, weil bereits alles so im Kasten war wie es sein sollte - teilweise sogar inkl. Fades.


Ich wäre auch sehr dankbar, wenn mir jemand die passenden Lern-DVDs nennen könnte, die zur Lösung meines Problems helfen.

Die beste DVD sind Deine Ohren. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Zugegeben: Das G2 wäre jetzt nicht unbedingt mein Favorit für (Studio-)Gitarren.
Live benutze ich das zwar auch, allerdings ist eine Vollröhre schon eine deutlich andere Baustelle...

Zusammengefasst:
Üben, üben, üben. Hören, am eigenen Sound schrauben, wenige aber dafür gute Spuren machen.
 
Veileicht noch eine kleine Anmerkung: Du solltest nicht mir den gleichen Einstellungen (vor allem beim gain, hier ist weniger oft mehr) arbeiten, wie live. Durch das Overdubbing matscht es sonst sehr schnell. Die suche noch dem passenden Sound kann ein wenig dauern, lohnt sich aber ;)

Grüße
Nerezza
 
Veileicht noch eine kleine Anmerkung: Du solltest nicht mir den gleichen Einstellungen (vor allem beim gain, hier ist weniger oft mehr) arbeiten, wie live. Durch das Overdubbing matscht es sonst sehr schnell. Die suche noch dem passenden Sound kann ein wenig dauern, lohnt sich aber ;)

Das ist einer der Gründe, warum ich ein G2 nicht unbedingt für Aufnahmen nehmen würde. Jedenfalls nicht als Amp-Ersatz. Es gibt da zwar einige (live) sehr eindrucksvolle Settings, die sind für meine Begriffe allerdings alle eher high-gainig ausgelegt.
 
@ topo
Die Audigy ZS 2 ist zwar ne Gamerkarte, bringt aber einen recht ordentlichen Asio Treiber mit, der bei einzelspuraufnahmen (hat ja auch nur maximal 2 Eingänge) sehr gute Latenzen von 5 bis 7ms schafft. Dazu sind die Wandler auch nicht schlecht, um welten besser als Onboard Lösungen, und rauscht am Line In auch nur sehr wenig. Daher ist hier erstmal nicht die größte Baustelle, zumindest aufnahmequalitativ gesehen.
Die Relation von Soundkarte zum Programm was die Anschaffungspreise angeht, ist natürlich richtig und im Bezug darauf, ob man hier Hilfestellung geben möchte, grenzwertig.

Ich wollte nur wieder das Bashen der Audigy verhindern, die ich selbst habe und auch für meine ersten Recordingschritte benutzt habe. Solange nicht unbedingt der Mikroeingang benutzt wird, ist das Ding für den Anfang sehr tauglich.

MfG Badga
 
Ich glaube was Topo sagen wollte: Warum bezahlt er (BEZAHLT...davon geh ich mal aus ;-) ) 700-800 € für Cubase anstatt das Geld in besseres Equipment zu investieren, was mehr bringt, als eine guter Sequenzer? Vom Know-How mal ganz abgesehen, was mMn immernoch am meisten bringt.

MfG
 
Danke erstmal für die Antwoten!!

Ich bin auch immer so vorgegangen, dass ich eine Spur so lange bearbeitet habe bis Sie für meine Ohren das Richtige war.

Also habe ich 2 Spuren im Panorama 30% nach links und rechts gestellt und mit einem Low- und Highcut versehen damit der mittlere Frequenzbereich des simulierten Mesa-Sound schön zur Geltung kommt. Natürlich ist es was ganz anderes "direkt" abzunehmen, das ist mir klar. Aber wie schon gesagt möchte ich es erstmal beim simulieren belassen, da kann ich bestimmt einiges rausholen wenn ich richtig vorgehe. Und was die Spuren angeht, die spiele ich alle ein und zwar folgendermaßen:

Spur 1: Lead 30% links (etwas Tiefen drauf, ganz wenig Reverb)
Spur 2: Lead 30% rechts (etwas Tiefen drauf, ganz w. Revb.)
Spur 3: Lead 50% links (ein wenig mehr Mitten)
Spur 4: Lead 50% rechts (ein wenig mehr Mitten)
Spur 5-8 Rythm: siehe oben
Spur 9-12 für Solos oder gespielte Oktaven (sag ich jetzt mal dazu, vielleicht weiß jemand den professionellen Begriff für die sog. "Oktaven" ;)

So meine Vorgehensweise für Gitarren...
und natürlich muss alles schon synchron sein!!

Was Low- und High-Cut angeht, der Low-Cut muss doch eigentlich auch nur bei Störgeräusche im Tiefenbereich mit angewendet werden, oder?
Hmm.. das gleiche könnte ich jetzt auch zum High-Cut sagen :screwy: :redface:

Was den Bass angeht, der ja einen wesentlichen Teil zu den "dicken Eiern" beiträgt, den doppel ich eigentlich nie, der wird einfach eingespielt ohne Reverb oder Hall. High-Cut drauf und vielleicht etwas mehr Breite im EQ eingestellt, das wars.

Cubase SX3 hat 700,- bis 800,- Euro gekostet und du arbeitest mit mit einer Gamer Karte und willst die Gitarren fetter bekommen?

Ich stimme Bagda zu. Es ist eine für meine Zwecke ausreichende Karte. Der ASIO-Treiber reicht mir völlig aus. Sicher stösst man da schnell an seine Grenzen! Trotzdem wird es auch mit der Gamer-Karte funktionieren, und zwar auf einem Weg den ich zur Zeit gehe.

Und außerdem denke ich, dass es weniger mit der Karte zu tun hat um die Gitarren fetter zu bekommen. Das liegt doch ganz allein an den EQ-Einstellungen an meinem G2.1u.. und ich glaube auch das mein Problem hauptsächlich davon abhängt, wie der Sound von meinem Effektgerät aufgenommen wird. Also muss ich doch in erster Linie die Einstellungen des simulierten Sounds so gut es geht überarbeiten, bzw. modifizieren.Oder hinterher in Cubase überarbeiten. Dazu aber ein reines Signal einspielen, so gut es geht ohne Zerre und Effekte, wie auch Nerezza schon erwähnt hatte.

Ahhh, da komme ich auf etwas! Da könnte ich doch gleich versuchen jede Spur mit einer kleinen Veränderung bei den Höhen, Mitten und Tiefen einzustellen und dann aufzunehmen. Was sagt Ihr dazu?

Ich hätte ja gern mal ein Beispiel gehört, wo ich erkennen kann wie die Gitarre klingen sollte, damit ich meine Spuren nicht zu höhen- oder zu basslastig einstelle. Quasi eine Art Richtlinie. Das rauszuhören wärend ich die Gitarre spiele und am EQ rumbastel ist für mich verdammt schwierig um den für meine Ohren perfekten Sound zu bekommen.

Nachdem der Mix fertig war, hatte ich entweder einen zu höhenlastigen Gitarrensound oder aber er war zu basslastig. Wo waren die Mitten??

Ich habe gerade das Gefühl mir meine Fragen selbst zu beantworten :eek: :)

cheers
dolby


PS:

Ich glaube was Topo sagen wollte: Warum bezahlt er (BEZAHLT...davon geh ich mal aus ;-) ) 700-800 € für Cubase anstatt das Geld in besseres Equipment zu investieren, was mehr bringt, als eine guter Sequenzer? Vom Know-How mal ganz abgesehen, was mMn immernoch am meisten bringt.

MfG

Alles legal, falls Ihr darauf spekuliert! Ich habe die Version um einiges günstiger als Deinen genannten Preis bekommen. Keine 300 EUR und außerdem will ich es einfach mal mit Home-Recording versuchen. Ich will mir kein komplettes Studio aneignen, soweit bin ich noch lange nicht. Da gehört schon eine gewisse Zukunftsplanung mit bei, finde ich.
 
Also habe ich 2 Spuren im Panorama 30% nach links und rechts gestellt und mit einem Low- und Highcut versehen damit der mittlere Frequenzbereich des simulierten Mesa-Sound schön zur Geltung kommt.

Dazu sage ich an _dieser_ Stelle erstmal noch nix...


Spur 1: Lead 30% links (etwas Tiefen drauf, ganz wenig Reverb)
Spur 2: Lead 30% rechts (etwas Tiefen drauf, ganz w. Revb.)

Lass eine davon weg. Pan left/right bei gleichen Werten und gleichem EQ führt dazu, dass das Signal aus der Mitte kommt. Will heißen: Statt dessen kannst Du auch eine einzelne Monospur in die Mitte setzen und Dir Einspielarbeit sparen.



Spur 3: Lead 50% links (ein wenig mehr Mitten)
Spur 4: Lead 50% rechts (ein wenig mehr Mitten)

Siehe oben...


Spur 5-8 Rythm: siehe oben

Hier kannst Du probieren, die Spuren hart left/right zu pannen und mit minimal anderen Sounds aufzunehmen bzw. anders zu EQen.
Es kann auch durchaus reizvoll sein, die gleiche Spur einfach noch mal clean einzuspielen und vollkommen ohne Kompression leicht unter die verzerrte Spur zu legen.
Das hilft besonders bei stark verzerrten Sounds eine gewisse Klarheit und ein wenig Attack zu erhalten, vorausgesetzt, Du bist in der Lage, zweimal nahezu exakt das gleiche zu spielen.


Was den Bass angeht, der ja einen wesentlichen Teil zu den "dicken Eiern" beiträgt, den doppel ich eigentlich nie, der wird einfach eingespielt ohne Reverb oder Hall. High-Cut drauf und vielleicht etwas mehr Breite im EQ eingestellt, das wars.

Was hat ein high-cut auf einem Bass zu suchen?
Bzw. was haben generell low- und high-cut auf Instrumentenspuren zu suchen?
Relevante Klanginformationen spielen sich im Bass vor allem in den Mitten ab, je nach Genre auch durchaus in Bereichen, wo man normalerweise eher Gesang oder Gitarren pushen würde.
Versuch statt dessen mal, den Tiefbass etwas zu reduzieren (aber nicht per cut!) und irgendwo zwischen 500 und 1200Hz beizugeben.

Meta-Informationen: Einen low-cut setzt man idealerweise z.B. bei Gesangsaufnahmen, um Plop- und Stativgeräusche im tieffrequenten Bereich zu vermeiden. Er kann auch durchaus sinnvoll bei Gitarren oder selbst beim Bass sein, wenn unterhalb einer gewissen Frequenz nur noch Mulm kommt.
Versuch generell, Gitarrensounds nicht zu basslastig zu mischen. "Dick" werden Gitarren im unteren Mittenbereich, nur muß man darauf achten, dass das nicht alles zuschmiert und auch den Bereich um 3...4kHz im Auge behalten.

Unterlegte Cleanspuren können vor allem bei stark angezerrten Sounds helfen, Klarheit und Attack (und damit "dicke Eier") zu erhalten.
Probier auch mal eher wenig Gain am Preamp, auch wenn das vielleicht für sich genommen erstmal nicht sooo fett klingt wie erwartet.

Exaktes Timing ist ein entscheidender Faktor für "fett" klingende Produktionen.

Für die Lead-Gitarren kann es manchmal auch Wunder wirken, wenn man die Originalspur kopiert und mit ein paar ms Versatz der Originalspur leicht beimischt. Idealerweise auch etwas anders EQed.
 
oh, ich merke meine Sichtweise ist ziemlich verdreht. Da hat mir wohl einer einen Flo ins
Ohr gesetzt was Low- und High-Cut angeht. Ich muss da irgendwann mal was
missverstanden haben.

Ist es denn eigentlich wichtig Reverb auf Git-Spuren zu verwenden? Auf zweien vielleicht,
aber auf allen Spuren? Ist doch nicht nötig oder?

Was die Kompression angeht, sollte man jede Spur etwas drücken, so dass diese mit in
den Mix passt? Oder ist das auch nicht unbedingt notwendig?

Oder wie ist es mit der Gesamtheit der z.b. Gitarrenspuren, kann ich die nicht irgendwie
zusammenfassen und mit einem Effekt versehen, der mir es ermöglicht die Pegel der
Lautstärke aller Spuren bis ans Limit zu drücken, ähnlich dem Mastering-Verfahren?
Ich hoffe ich werde jetzt nicht missverstanden, z.b. mit den "sends" von Cubase.
Ich hab das mal mit Effektspuren versucht, aber da komme ich dauernd mit dem
Panorama durcheinander.

Wieviel Clean-Spuren soll ich den beimischen? Und sind nicht 12 Spuren für beide Gitarren
völlig überflüssig? Reichen da nicht jeweils für Gitarre 4 Spuren aus??

Ich hätte mich mal früher an dieses Forum wenden sollen. Ich bin ja gar nicht im Bilde
habe ich das Gefühl :redface:

Achso, da gibt es noch die Möglichkeit im Vorfeld am Preamp den voreingestellten
Stereo-Sound zu wählen, dieser schon leicht modeliert ist. Kann ich damit nicht auch
2 Spuren sparen? Oder sollte man davon generell absehen? Da es sonst zu synthetisch
wirkt sag ich mal.

cheers
dolby
 
Ist es denn eigentlich wichtig Reverb auf Git-Spuren zu verwenden? Auf zweien vielleicht,
aber auf allen Spuren? Ist doch nicht nötig oder?

Das kommt drauf an, was Du erreichen willst.
Man kann mehrere Spuren in der räumlichen Tiefe staffeln, indem man sie mit dem gleichen Hallalgorithmus aber unterschiedlichen Pre-Delay- und Hallzeiten versieht.
Je kürzer das Pre-Delay, je länger die Hallzeit und je höher der Hallanteil, desto weiter hinten steht eine Spur.
Heutige Produktionen haben nicht mehr so große (direkt hörbare) Hallanteile wie noch vor 10, 20 Jahren, wo man gerne mit viel "Effekthall" gearbeitet hat, aber Du kannst fast darauf wetten, dass so gut wie jede Spur einer kommerziellen Produktion den ein oder anderen Reverbeffekt gesehen hat.



Was die Kompression angeht, sollte man jede Spur etwas drücken, so dass diese mit in
den Mix passt? Oder ist das auch nicht unbedingt notwendig?

Ich persönlich mag dynamische Mixes. Viele aktuelle Produktionen sind allerdings (teils mehrfach) stark komprimiert und zwar sowohl die einzelnen Spuren als auch die Summe.
Das ist im Endeffekt eine reine Geschmacksfrage. Stark verzerrte Gitarren brauchen idR. kaum noch Kompression, weil das Signal durch den Verzerrer bereits stark komprimiert ist.
Das ist übrigens ein Grund, warum man bei Aufnahmen eher mit weniger Gain arbeiten sollte. Laut ist eben nicht gleich laut.
Will sagen: "Plattkomprimiert laut" und "dynamisch laut" sind zwei paar Schuhe.


Oder wie ist es mit der Gesamtheit der z.b. Gitarrenspuren, kann ich die nicht irgendwie
zusammenfassen und mit einem Effekt versehen, der mir es ermöglicht die Pegel der
Lautstärke aller Spuren bis ans Limit zu drücken, ähnlich dem Mastering-Verfahren?

Ja, man kann einzelne Spuren in Gruppen zusammenfassen.
Eine starke Gruppenkompression ist allerdings nahezu eine Garantie für das Gegenteil von fett.


Ich hoffe ich werde jetzt nicht missverstanden, z.b. mit den "sends" von Cubase.
Ich hab das mal mit Effektspuren versucht, aber da komme ich dauernd mit dem
Panorama durcheinander.

In wie fern kommst Du da mit dem Panorama durcheinander?


Wieviel Clean-Spuren soll ich den beimischen? Und sind nicht 12 Spuren für beide Gitarren
völlig überflüssig? Reichen da nicht jeweils für Gitarre 4 Spuren aus??

Versuch erstmal je _eine_ gute Rhytmus- und Leadspur für jeden Part einzuspielen und Parts, die zu matschig werden entweder mit weniger Gain neu zu machen oder mit einer leisen Clean-Spur zu unterlegen.


Achso, da gibt es noch die Möglichkeit im Vorfeld am Preamp den voreingestellten
Stereo-Sound zu wählen, dieser schon leicht modeliert ist. Kann ich damit nicht auch
2 Spuren sparen? Oder sollte man davon generell absehen? Da es sonst zu synthetisch
wirkt sag ich mal.

Nimm mono-Spuren. Das, was ein G2 an Stereo ausspuckt ist ein "virtuelles" Stereosignal, das nicht unbedingt förderlich für eine Panorama-Staffelung ist.
Einzeln im Panorama verteilte mono-Spuren machen die Sache deutlich angenehmer.
Ich weiß aktuell nicht, wer den schlauen Spruch tat, aber er ging etwa so:
"Es gibt 3 Positionen im Mix, für die man einen guten Grund braucht, wenn man ein Signal dorthin mischt: Hart links, hart rechst und die Mitte."

Ok, in die Mitte kommen die Hauptinstrumente, also Bassdrum, Bass und Leadvocals bzw. Leadinstrument. Alles andere wird hübsch im Panorama verteilt, um ein Stereobild zu bauen.
Hart links und rechts sind Positionen, die man vermeiden sollte, außer man hat einen guten Grund dafür. In so fern sollte also auch ein pseudo-Stereosignal nicht hart links/rechts gepant werden, sondern eher z.B. auf 9:00 Uhr und 10:30. Das gibt ein wenig Breite für das entsprechende Instrument, ohne eine einzelne Gitarre nach 5m Breite klingen zu lassen.

Übrigens empfehlenswerte Literatur:
Mixing Engineer's Handbook (Bobby Owsinski, englisch)
Mixing Workshop (Uli Eisner)
 
Hi,

Thema Doppeln:
Ich glaube/hoffe (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe), dass du sehr wohl jede Spur separat einspielst oder für jede Spur einen anderen Take verwendest und nichts kopierst.

Wiederhole nochmals die Frage von "Raumklang": Kopierst du die Doppelungsspuren, oder nimmst du sie nach der Reihe auf?
(Letzteres ist ok, erstes ist nicht zu empfehlen)

Thema Kompressor:
Wenn du mit einem High-Gain Punk-Rock Sound arbeitest, wird so oder so keine Dynamik übrig sein (was normal ist). Was soll dann ein Kompressor großartig "drücken"?
Erkennt man leicht an der "eingefrorenen" Gain-Reduction-Anzeige. Der Kompressor würde also nur mehr als (schlechter) Fader arbeiten und alles um einen bestimmten Wert leiserer oder lauter machen. Bringt 0.

Kompressor macht da nur Sinn, wenn du viele kleine Pausen bzw. sehr rhythmisch spielst
(oder langsamere Palm-Mutes (mit Handballen abgedämpfte Töne)). Dann kannst du den Anschlag mittels längerer Attackzeit am Kompressor etwas rausheben und damit die Rhythmik unterstreichen und den Sound nach vorne holen.

Kompressor würde auch dann Sinn machen, wenn es ein sehr guter Hardware-Kompressor ist und du nicht Kompression als solche, sondern den Sound des Gerätes (Röhren, Transformatoren,....) verwenden willst.


Thema Fett:
Da spielen extrem viele Faktoren eine wichtige Rolle:
- Gut (und laufend) gestimmte Gitarre.
- Am besten runtergestimmt. (1-4 Halbtöne oder Drop-Tunings, dickere Saiten,...)
- Guter Amp (Mesa ist sicher gut)
- Am besten mit Verstärker + Speaker + Mikro für die "Echtheit" und die "Luft" dazwischen.
- Sauberes Spielen
- Sauberes Doppeln, 2-fach reicht oft. Je mehr, desto "matschiger"
- Sauberes EDITING (auch ein seeeehr wichtiger Punkt), also schneiden.....
- EQing (sollte viel Augenmerk darauf gelegt werden).
- Zuerst säubern (Lowcut von 40Hz - 150Hz)
- Hicut nur bei extrem nervigen Rauschen oder Störfrequenzen. Sollte normal nicht
notwendig sein.
- Störende, auffällige Frequenzen rausnehmen: Wummern in den unteren Mitten bei
einzelne Töne (oft zwischen 100 und 300Hz), Bissiges (zwischen 2kHz und 5kHz),...
- Breitbandig gewünsche Charakter-Bereiche leicht anheben.
- Für "böseren" Sound Mitten (am besten nur schmalbandig zwischen 300Hz und 800Hz)
absenken.
- Falls nicht zu viel Rauschen, Höhen für Luftigkeit und Glanz anheben.
- ......
- Mittels Hall in den Mix integrieren. Am Besten den Hall-Return EQen und die unteren Mitten etwas rausnehmen (Matsch-Gefahr).
- Mittels Chorus/Flanger/Phaser mit langsamer Modulationsgeschwindigkeit etwas breiter und weicher machen (falls notwendig).

Hoffe damit weitergeholfen zu haben.

lg. JayT.
 
Bzw. was haben generell low- und high-cut auf Instrumentenspuren zu suchen?

Öh, also auf den Low Cut bezogen: eine ganze Menge! :confused:

Wo sich im Bassbereich nix relevantes abspielt, braucht auch überhaupt nix rumgrummeln. Und wenn es im Mix funktioniert, die Gitarren bei zB 250Hz nach unten hin zu kappen - so what?

Deine pauschale Abneigung gegen die Herren Cut verwirrt mich etwas ;)

Ok, High Cut ist wirklich ein Exot, der ansich nur bei gewünschten Effektsounds zum Einsatz kommen dürfte (oder bei rein technischer Säuberung).
 
verbessert mich wenn ich falsch liege aber:
bei der kickdrum LOW-CUT,
z.b. bei der gitarre eher HIGH-PASS...
 
Hä? Low Cut bei der Kick Drum? Mit Verlaub, das wäre wirklich etwas vermessen...

Was willst du uns sagen? Das Low Cut und High Pass das gleiche sind, nur aus anderer "Blickrichtung"?
 
na dann fang mal an :D

das sind einfach nur unterschiedliche steilheiten der flanken.. (Q-faktor)

sein tut low cut und high pass das gleiche. (high pass heißt ja, dass die hohen frequenzen passieren)

Lg Melody
 
Es ist vom Sinn her absolut das gleiche. Die Flankensteilheit definiert eben, wie steil der Filter verläuft.

Die Überhöhung im Screenshot ist oftmals ein Nebenprodukt der Flankensteilheit, im Bereich der Grenzfrequenz ensteht dann eine Anhebung.
 
ok - vom sinn her (damit kann ich leben)

ABER:
Ich ganz selbstbewusst im cubase-workshop:"das ist das gleiche - nur anderer name"
und dann verpasste mir der referent einen dämpfer...

aber ich huldige euch hiermit offiziell! ;-)
 

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