E-Gitarre -- Ab welchem Alter sinnvoll?!

  • Ersteller RodeoRadio
  • Erstellt am
Hallo Mädels :)

also ich habe vorgestern angefangen, Gitarre zu spielen... und bin Baujahr 1965. Damals war noch alles schwarz-weiß und ich musste in meiner Kindheit so ein scheußliches Akkordeon spielen. Noch heute graut es mir davor ;-) Nee im ernst, war nicht mein Gerät. Und zwei Jahre im Tambocorps habe ich Piccolo-Flöte gespielt, auch eher was schwules.

Naja, jedenfalls denke ich man kann mit jedem Alter anfangen, E-Gitarre zu spielen, wenn man sich für diese Musik interessiert. Problematisch wird es für Demenzkranke, da die täglich neu die Riffs einstudieren müssen ;-)

langes Leben
Stefan
 
........wenn man etwas andere Ziele verfolgt (Heranführen an das Instrument & Aspekte der musikalischen Früherziehung) - einfach die Gitarre anders gestimmt und schon klappt das ganz gut.Die eigentliche Ausbildung am Instrument dürfte dann für die meisten Schüler aber tatsächlich erst ab 7/8 beginnen.

Sehr schöner Beitrag das bringt es auf den Punkt was ich auch schon immer sage


gruß Markus
 
Nun gut, dann oute ich mich mal als Erzieher. :D Hier wurde schon einiges angedeutet (besonders von Superhoschi), dass absolut richtig ist.

Zur Musikerziehung: Mit Kleinkindern unternimmt man "Musikspiele" (meist in Gruppen - z.B. Peter und der Wolf), in die man durchaus schon die sog. Orff-Instrumentengruppe einfließen läßt (Triangel, Klanghölzer usw.). Das Ziel ist hier, den Kindern leichte Melodien und einfache Rhythmen näher zu bringen.

In einem nächsten Schritt kann ein Rhythmusinstrument (z.B. Trommel - mögen Eltern sehr gerne :D) oder ein Tasteninstrument (E-Orgel, Keyboard usw.) das Gefühl für Melodien und Rhythmen vertiefen. Wichtig ist, dass ein Kind Spaß an der Sache hat und kleine Erfolgserlebnisse erzielen kann. Das erhöht die Motivation.

Zur Gitarre: Natürlich kann jeder seinem Kind unter 8 Jahren eine "Kindergitarre" kaufen. Aber in der Regel wird sie ein Spielzeug bleiben - was allerdings in der Förderung der sog. "exploralen Phase" auch für ein Kind positiv prägend ist und nicht unterschätzt werden sollte. Immerhin kann selbst ein 2 Jahre altes Kind einer Gitarre Töne entlocken und sich darüber freuen. Man darf nur nicht die Wertigkeit des Erwachsenen auf die Bedürfnisse des Kindes übertragen. Beispiel: "Mensch, das ist doch keine Melodie! Warum freust du dich denn? Du haust doch nur blöd auf den Saiten herum. Gib mal her. So macht man das." Das wäre Antipädagogik in Reinkultur! :D:D:D

Der Wechsel in die Ernsthaftigkeit, ein Instrument erlernen zu wollen, ist zu verschieden, um pauschale Ratschläge geben zu können. Da ist die Beobachtungsgabe der Eltern bzw. Musikpädagogen gefragt.

Mit der E-Gitarre liegt Superhoschi zu 100% richtig. Die Dinger passen meistens nicht von der Mensur (= Länge der Saiten) und sind einfach zu schwer. Man darf nicht vergessen, dass sie einen Solidbody haben, d.h. ein fettes Holzbrett. Einem Kind eine Paula um den Hals zu hängen grenzt schon fast an körperlicher Gewalt. :D

Die klass. Kindergitarren (Akustik mit Nylonsaiten) hingegen sind entsprechend leicht und in verschiedenen Größen zu haben. Mein persönlicher Tipp wäre auch die Ukulele in Betracht zu ziehen. Für 40,- € gibt es da schon sehr wertige Instrumente. Aber bei allen Saiteninstrumenten wird den Fingern einiges an Kraft abverlangt.

Fazit: Ganz so streng, wie Superhoschi, würde ich die Sache nicht reglementieren wollen. Wichtig ist, dass man keine Forderungen an das Kind stellt. Dann kann eine Ukulele oder Kindergitarre selbst einem Kleinkind schon einen Einstieg in die Welt der Instrumente bieten. Hat ein Kind im Vorschulalter jedoch Interesse daran Melodien oder Akkorde zu erlernen, ist man anfangs mit einem Tasteninstrument sicherlich besser beraten (man erzielt schnellere Erfolgserlebnisse).

Gruß

Andreas
 
Ich möchte nur mal kurz meine perönlichen Erfahrungen den Aussagen von Saitenstechen ergänzend anfügen:
Ich habe mit dem Erlernen eines Instruments in der ersten Klasse angefangen. Musikalische Früherziehung nannte sich das. Dabei lernte man die Melodika (Tasteninstrument, in das man Hineinblasen muss) in einer Gruppe, was ein knappes Jahr ging.
Danach war für mich klar, dass ich Gitarre spielen will. Das lag daran, dass mein Vater hin und wieder zur Gitarre griff und mich das faszinierte.
Da ich schon die Unterrichtssituation kann, gab es auch keine Zweifel daran, dass ich das Instrument in der Jugendmusikschule lerne. Als Spielzeug habe ich die Gitarre nie aufgefasst, bzw. es war eigentlich immer eine gewisse Ernsthaftigkeit dabei, wobei ich hier nicht von Drill oder ähnlichem rede.
Ich wollte auch nicht Melodien oder Akkorde lernen (damals sagte mir so was genau gar nichts) sondern einfach Gitarre.
Generell muss ich sagen, dass ich damals kaum Vorstellungen und Erwartungen hatte. Ich war also relativ "formbar". Interesse an bestimmten Musikrichtungen war nicht explizit vorhanden.
Ich weiß natürlich nicht, ob das bei der Mehrzahl der Kinder heute auch so ist, aber ich könnte es mir schon vorstellen. Dass man mit 7 weiß, was man auf einem Instrument lernen will, halte ich doch eher für eine Ausnahme.

Ich möchte natürlich auch nicht meinen Weg als Königweg hinstellen, sondern nur darauf hinweisen, dass es auch andere Herangehensweisen gibt. Ich bin nicht unzufrieden mit meinem Werdegang als Gitarrist.
 
Ah, eines möchte ich noch gerne anfügen: Selbst für viele Erwachsene bleibt die Gitarre ein "Spielzeug". :p Ist aber nicht schlimm, denn in der Pädagogik redet man vom "Spiel", wenn die Handlung keine Ziele verfolgt und primär dem eigenen Lustgewinn dient. Demnach ist "Spiel" bzw. "Spielzeug" keine Abwertung, sondern nur eine Sichtweise.

Wer widerum an der Gitarre "arbeitet", das Gegenteil von "spielen":rolleyes:, verfolgt ein Ziel (z.B. ein Lied lernen, eine neue Technik aneignen, usw.). Im Idealfall wechseln sich Anteile von "Spiel" und "Arbeit" ab. Das hält die Motivation hoch und verfolgt doch das Ziel, sich an der Gitarre weiter zu entwickeln.

Deshalb auch meine Meinung, dass das wilde Zupfen eines Kleinkindes an Vatis Gitarre sehr prägend sein kann. Selbst das Vorbildverhalten, wie the flix schön beschrieb, kann schon die Grundlage für ein späteres Gitarristenleben sein. Schmerzt Papis Gitarrenspiel allerdings in den Ohren, führt die Konditionierung auch schnell zum Gegenteil. Mein Sohn macht sich da zum Glück bemerkbar, steht neben mir, dämpft mir die Saiten ab, wackelt mit dem Zeigefinger und sagt mit seinen 2 1/2 Jahren stinkesauer: "Baba!" ;) :D

Gruß

Andreas
 
....Mit der E-Gitarre liegt Superhoschi zu 100% richtig. Die Dinger passen meistens nicht von der Mensur (= Länge der Saiten) und sind einfach zu schwer. Man darf nicht vergessen, dass sie einen Solidbody haben, d.h. ein fettes Holzbrett. Einem Kind eine Paula um den Hals zu hängen grenzt schon fast an körperlicher Gewalt. :D

Super Beitrag sehr schön :great:


Deshalb auch meine Meinung, dass das wilde Zupfen eines Kleinkindes an Vatis Gitarre sehr prägend sein kann.


:))))))))))
 
Deshalb auch meine Meinung, dass das wilde Zupfen eines Kleinkindes an Vatis Gitarre sehr prägend sein kann.

bei mir ist es andersrum, wenn meine Kleinen (3 und 4 Jahre) in der Nähe sind, ist es ausgeschlossen, überhaupt ans spielen zu denken, weil sie mich sofort belagern, beide wollen "au mal" "jetzt bin aba ich dran" "nein, du nich, ich zuerst" "nein, ich zuerst" "nein, ICH" "Blödmann" schubbs... usw...

die Plastikgitarre, die die Kleine zu Weihnachten bekommen hat, erfuhr nach 4 Wochen eine Behandlung mit der Schere (aber gleich alle 6 Nylonsaiten durch :D ) ... naja, das ist eben Rock´n´Roll :)
 
Nachdm ich heute einen großen Musikfachhandel in Frankfurt auf der Suche nach einer neuen Gitarre für mich besucht habe, fand ich im Anschluss Zeit, noch kurz Informationen bzw. Rat zum Thema Kinder-E-Gitarre zu erhalten. Der Berater im Shop meinte zunächst, dass Kinder um 11-12 (je nach Körpergröße) bereits eine normale E-Gitarre spielen können sollten. Für kleinere Kinder ab 7/8 Jahre führte er als (für ihn) von der Qualität her einzige Option eine Ibanez Gitarre an:

http://www.leihinstrumente.de/index.php?artikel_ID=425

http://www.musicstore.de/is-bin/INT...AAEWsIcjb7Ur&ProductUUID=0&SKU=GIT0008293-001

... schwarz oder blau ist wohl die Wahl dabei!(?)

Er beschrieb, dass enorm viele Kinder-E-Gitarren qualitativ äußerst schlecht seien und führte hierzu einige fachliche Begründungen auf. Da ich selbst im Grunde keine Ahnung habe, kann ich jetzt nicht mehr die Details, wohl aber das Fazit wiedergeben. Seiner Kenntnis nach ist nur diese Ibanez empfehlenswert. Andere Gitarren klingen sehr schlecht und lassen sich größtenteils schwer spielen.

Nach der Diskussion in diesem Thread und in Gedenk, dass mein Kleiner gerade erst begonnen hat, werde ich bestimmt erstmal 1 Jahr die Entwicklung auf der Konzertgitarre abwarten und dann schaun, wie es weiter geht. Dennoch wollte ich hier die Empfehlung aus einem Fachhandel platzieren -- denn wer weiß, vielleicht gibt es ja noch andere Eltern, die auf der Suche sind. Dann hätte man hiermit eine erste Richtung ...

Bis vielleicht in einem Jahr!(?):)
Rodeo
 
Also Vorerfahrungen auf der A-Gitarre sind nicht zwingend, aber ich denke das Problem ist, dass eine normale E-Gitarre für kinder unter 10-12 Jahre wohl zu groß ist.

Daher meine 2 Vorschläge:

1. Erst eine kleine E-Gitarre kaufen und wenn es dem/der Kleinen gefällt nach ein paar Jahren eine neue kaufen.

2. Erst einmal eine kleine A-Gitarre kaufen und damit ausprobieren. Wenn es ihm/ihr gefällt später die "richtige" E-Gitarre kaufen.

Kommt natürlich noch darauf an, wie lange, ich vermute mal es ist dein Kind, auf die richtige Gitarre warten müsste. Es kann natürlich auch sein, dass es mehr motiviert mit einer E-Gitarre zu spielen. Villeicht schreibst du mal um welches Alter es sich hier dreht...

Grüße
Dennis

EDIT: ich sehe gerade: in dem anderen Thread von dir steht 7-10 Jahre. Dann würde ich mal in einen Musikladen fahren, um zu sehen ob er/sie auf einer normalen E-Gitarre greifen kann. Ich hab grad leider keine Vorstellung von einem durchschnittlichem 7-jährigen :D .

naja ich seh das nich ganz so.. und zwar empfehle ich erstmal mit ner klassischen gitarre anzufangen allein schon aus dem grund dort zu lernen wie man akkorde und barree griffe sauber abdrückt. bei einer egitarre ist das viel einfacher und man fäng an zu murksen weil da immernoch sound rauskommt und bei ner akustik merkt man das halt sofort wenn man schlecht greift und falsch spielt.. also erstmal 1-2 jahre versuchen dort zu spielen.. ansonsten dann eine egitarre kaufen. ibanez gio zb. hat n extrem dünnen hals und da kann auch n kind locker mit spielen das ist nicht das problem.. man bedenke auch die "lärmbelästigung" ^^ es ist daher meiner meinung sinnvoller erst richtig spielen zu lernen bevor man dann anfängt seinen idolen nachzueifern.

gruß
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben