E-Gitarre ohne Bünde/defretten - Hat das schonmal jemand gemacht?

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Florian169
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Hallo,

Da die Sufu zu Bässen etwas aber zu Gitarren nichts gefunden hat frag ich mal hier. Hat schonmal jemand seine E-Gitarre zu fretless umgebaut oder sich so eine gebaut? Oder so etwas in der Hand gehabt. Wenn das überhaupt irgendwie Sinn macht. :gruebel:

Ich hätte mir dann vielleicht einfach den Billig-Bausatz von Thomann bestellt, die Bünde rausgenommen und mal geschaut wie sich soetwas spielt.

Gruß

Florian
 
Eigenschaft
 
Hallo Florian,
ob das musikalisch einen Sinn macht, weiß ich nicht.
Technisch ist das kein Problem:
- Schmale, billige Kneifzange vom Grabbeltisch kaufen, vorne abschleifen, so dass sie platt zubeißt. Damit hebelst Du die Bünde vorsichtig raus. Damit man einen Ton wiederfindet, würde ich die Schlitze dann mit heller Clou-Holzpaste verschließen, trocknen lassen und das Griffbrett wieder glattschleifen mit 120er Schleifpapier. Das war´s.
Viel Spaß und Erfolg
Uwe.s.
 
oh, da hätte ich auch selbst drauf kommen können.

Soundeffekt: 1a
Mir fällt ein, dass ja dann auch das Tonsystem und vorallem das Stimmungssystem wechseln kann.

Das wird ein Spaß :D Werd ich dann, wenn ich Geld übrig habe mal machen.
 
Jup, ich hab´ das vor ca. nem Jahr mit einer Tele Kopie von Samick gemacht.
Einfach die Bünde ein bissl mitm Lötkolben aufgeheizt (um den Kleber zu lösen), dann mit einem Messer von der Seite rausgestemmt. Is nicht ganz ohne kleinere Schäden am Griffbrett gegangen, aber dennoch.
Dann beim Tischler ein bissl Holzfurnier gekauft (war genau die richtige Dicke :D), grob eingeleimt und schließlich per Hand geschliffen. Hab das alles auch dokumentiert:

http://img7.imagebanana.com/img/dm53kya9/185960_169764976408133_7551105_n.jpg
http://img7.imagebanana.com/img/1gws4bp5/172888_170724086312222_6105206_o.jpg
http://img6.imagebanana.com/img/g115u30h/172956_170724396312191_5249185_o.jpg

Endergebnis:

DSC_1733.jpg


DSC_1734.jpg


Fazit: Hat sich gelohnt! Vorher ist die Gitarre in der Ecke verstaubt, jetzt spiel ich sie wieder regelmäßig und hab viele neue Ideen.
Die hohen Saiten haben zwar nicht sehr viel Sustain, aber der twangy Tele-Sound passt ganz gut mit dem Fretless-Hals zusammen :)

Als Erweiterung hab ich mir vorgenommen, eventuell den Hals à la Jaco Pastorius mit Bootslack bzw. Epoxyharz zu beschichten.
Was auch noch interessant wäre: einen Sustainer-Pickup einzubauen :D


Val
 
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Wenn Du nicht die rausgerissenen Ecken haben möchtest wie Valbert sie nun in seiner Tele hat, solltest Du das einen Fachmann (Instrumentenbauer) machen lassen oder Dir entsprechendes, fachmännisches Werkzeug kaufen (oder selbst bauen).

Wenns am Ende scheiße aussieht und sich noch schöne Drecksammeltaschen bilden, bringts ja auch keine Freude...

Durch spätere Griffbrettölung oder einfach durch den Dreck der Finger, der in die Lücken eindringt heben sich sonst irgendwann evtl. die Furnierstreifen wieder heraus.

@Valbert: Ich würde Dir folgendes empfehlen

1. Stück Palisander zu besorgen
2. mit Schleifpapier in Pulver zu verwandeln
3. einen Tropfen Sekundenkleber in jeden Ausbruch zu tropfen
4. Pulver draufstreuen und mit Zahnstocher verdichten
5. Überschleifen, polieren, ölen...

Dann sind zumindest die Lücken zu und es sieht besser aus.... wichtiger ist aber, dass die Lücken zu sind....

Palisandergriffbretter beschichtet man für gewöhnlich nicht! Bootslack bitte nicht verwenden, der härtet nicht ausrechend aus. Epoxyd ist okay (nicht mit Pinsel streichen, sondern Schicht für Schicht, hauchdünn mit Schwämmchen). Allerdings versaust du damit ein wenig die Klangeigenschaften des Palisanders. Pastorius hatte das damals nur gemacht, weil er die Lücken der Bünde ANFANGS NICHT mit Furnier zuklebte und er nen glattes Brett wollte. Allerdings würde ich IN JEDEM FALL von einer Nachahmung abraten! :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Sekundenkleber löst in kombination mit Feuchtigkeit auch wieder auf - Ich nehm lieber wasserfesten Leim.

Ausrisse sind kein so großes Problem, da ich das Griffbrett dann sowieso spiegelglatt mache, daher werd ich dass eh ganzschön runterschleifen.
Ich werde mir im Baumarkt einaml 80er bis 2500er Schleifpapier holen, dass sollte schon klappen. Irgendwie.
 
Mir spiegelglatt ist wirklich spiegelglatt gemeint: Ich werde auf einen Spiegel/Glasplatte einen Tintegetränkten Papierbogen legen und das Griffbrett drüberrollen -> Wo Tinte ist muss runter. Das mehrmals, dann polieren, unter einene Neonröhre und wenn nötig nacharbeiten.
 
Hallo Kollegen!

Mich würden noch zwei Dinge dazu interessieren, und zwar 1. ob die Saitenlage (Höhe) nach dem Umbau geändert werden musste und 2. wie sich das Spiel-bzw. Greifgefühl ändert.

Gruss

Kond
 
Saitenlage musst du ändern. da die Auflagefläche der Saiten beim niederdrücken nicht mehr die Bünde sind sondern das Griffbrett. Also muss sowohl Der Sattel als auch der Steg um etwa die Höhe der Bünde runter.

2. wie sich das Spiel-bzw. Greifgefühl ändert.

Wird wahrscheinlich von der Oberfäche des Griffbrettes abhängen, also wie glatt und hart. Keine genaue Ahnung, werd ich dann rausfinden.

---------

Wow, ein Bassbausatz gibts beim T auch, 89€. Hmmm, fretless Bass hats mir irgendwie angetan...
 
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2500er Schleifpapier? Gibts das im Baumarkt für Raumfahrttechnik? Und wie willst du das Holz so glatt kriegen?
 
doch, Nassschleifpapier geht glaube ich bis 3000-er Körnung...

ich hätte am Hals gar nichts gemacht. Abrichten kann man später immernoch und die paar Kerben machen auch nichts.
Und mit 2500-er schon gar nicht, weil es nimmt kaum was weg und ist sofort "dicht"
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinem Baumarkt hab ich noch nichts feineres als 800er gesehen. Und 3000er Körnung ist ja feiner als Politur. ^^ Was es nicht alles gibt.
Mit meinem letzten Satz wollte ich genau das ausdrücken, was du geschrieben hast. Holz kann man irgendwann nicht mehr feiner schleifen.
Bei mir wäre die Grenze bei unlackiertem Holz so um die 1000er Körnung..

Und versteht mich jetzt nicht falsch, ich finde die Idee einer Fretless-Gitarre echt gut, aber die Sache mit dem Spiegel halte ich für Utopiedenken - aus genanntem Grund. Feines Schleifpapier wird den Hals ausreichend glatt machen. Ich bezweifle, dass man bei rauhem Holz ab 800er Körnung einen Unterschied merken kann.
 
Ja, über 600-800 wird nichts mehr abgetragen, da ist Ende. Ich wollt nur ein Blatt 2500er holen, weil ich den vielleicht leicht Wachse oder auch nicht und am Schluss leicht nachpolieren wollte.

Achso, den Spiegeltrick hab ich geklaut - sollte gannz gut bei wirklich welligem Hals was bringen.
 
Sekundenkleber löst in kombination mit Feuchtigkeit auch wieder auf - Ich nehm lieber wasserfesten Leim.

mach das nicht.... Ich bin Instrumentenbauer, vertrau mir einfach ;)

Das mit dem Spiegelglatt macht man nicht mit Schleifpapier, sondern mit 0000 Stahlwolle. Das reicht völlig.

Du kannst bis 1500 sinnvoll mit Schleifpapier arbeiten - von Nassschliffen ist ABSOLUT abzuraten!

Du solltest in jedem Fall einen Radienschleifklotz verwenden, sonst bringst Du Wellen in das Griffbrett und das ist ohne Bundstäbe Fatal....ich sag nur Dauerschnarren....
 
Danke.

Hmm ich werd mir nen Radienklotz wohl mal bestellen.

dauert aber noch alles 2 Monate, Geld regnet es hier leider nicht.
 

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