E Gitarren Akustik Vergleich Holz

Avalanche
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Liebes Forum,
warum klingen E-Gitarren akustisch so unterschiedlich? Liegt es vor allem am Holz?

Ich habe 4 Gitarren aufgenommen, das Mikro wurde auf die hohen Bünde gerichtet.
Gerade bei den ersten beiden ist ein reisen Unterschied hörbar.

VIDEO

1) Fender Strat USA, Ahorn Hals, Erle oder Pappel Korpus
2) Gibson Flying V, Palisander Griffbrett, Mahgoni Hals?
3) Dean Strettavita, Mahagoni Korpus, Ahorn Hals, Palisander Griffbrett?
4) Cort Zenox, Palsasnder Griffbrett

Bitte um Feedback :)
 
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Moin!

Mensur, Hardware, Qualität der Verarbeitung, Saitenmaterial, Saitenstärke, Holzsorte, Holzqualität, Korpusform (bzw wie weit der Hals vom Korpus gestützt wird), Halsdicke, Sattelmaterial, Bundmaterial, Setup der Gitarre, Lacksorte, Lackdicke, etc... Das hat alles irgendwo einen gewissen Einfluss auf den akustischen Klang einer E-Gitarre. Einige Einflüsse sind verschwindend gering, andere sehr viel höher. Wie stark welcher Faktor sich auswirkt, da scheiden sich halt die Geister und das kann dir niemand umfassend beantworten. Einfach nur alles auf die unterschiedlichen Holzsorten - und grad bei "Mahagoni" handelt es sich z.B. um einen Sammelbegriff einer riesigen Fülle unterschiedlicher Hölzer - zu beziehen ist zwar üblich, aber völlig an der Realität vorbeigeschossen ;)
 
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Eigentlich habe ich meinem Vorredner nichts hinzu zu fügen. Außer vielleicht: nochmal zwei Punkten: 

1. Mikrofonposition ist selbstverständlich in gewissem Maß unterschiedlich 
2. Die Spielhaltung einer V ist doch etwas anders als die einer Strat. Durch diese Unterschiede wäre es auch möglich, dass der Anschlag selbst unterschiedlich ist.  

Aber letzendlich ist es halt bei Instrumenten so wie bei Autos: Alles nennt sich zwar Auto, aber die konstruktiven Unterschiede und das Fahrgefühl ist halt bei fast jedem anners :)
 
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Viel entscheidender ist aber, das sich magnetische Tonabnehmer nicht von Schallwellen animieren lassen. Das, was von den Tonabnehmern in ein elektrisches Signal umgewandelt wird, sind ausschließlich magnetische Schwingungen, die von den Stahlsaiten in einem magnetischen Feld verursacht werden.
 
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Viel entscheidender ist aber, das sich magnetische Tonabnehmer nicht von Schallwellen animieren lassen. Das, was von den Tonabnehmern in ein elektrisches Signal umgewandelt wird, sind ausschließlich magnetische Schwingungen, die von den Stahlseiten in einem magnetischen Feld verursacht werden.
Ich stehe jetzt bissel auf dem Schlauch, was du meinst, bzw was das mit dem Video zu tun hat? Meinst du das Magnetfeld, das die Saiten bremst? Oder dass die Pickups die Schwingungen der Saiten aufnehmen und dann wieder abgeben? :eek:

Hier gehts ja nicht um den verstärken Klang, sondern um dass naggige, "Saitengeräusch".
 
Hier gehts ja nicht um den verstärken Klang, sondern um dass naggige, "Saitengeräusch".

Ich verstehe den Sinn der Frage nicht. Eine E-Gitarre ist dazu da, ein elektrisches Signal zu produzieren. Und dazu hat sie elektro-magnetische Tonabnehmer. Diese Tonabnehmer bilden mit ihren Dauermagneten ein statisches Magnetfeld, welches mit Hilfe der Stahlsaiten in Schwingung versetzt wird. Und nur diese Schwingung wird in ein elektrisches Signal umgewandelt.
Die Resonanz des Holzes - also die Schallwelle - hat keine magnetische Wirkung.
Das soll nicht bedeuten, dass die verwendeten Materialien keinen Einfluss auf das Schwingverhalten der Saiten hat. Aber was dann in Schallwellen vom Holz weitergeleitet wird hat nur die gleiche Frequenz.
 
Liegt es vor allem am Holz?
Jooooh, Thema Holz hatten wir schon lange nicht mehr :evil: ! Nimm's mir nicht übel, aber ich befürchte, dass wir hier über kurz oder lang wieder im Biergarten landen. Ich laß mich aber gerne überraschen ;).

LG Lenny
 
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Der akustische Klang und dessen Lautstärke hängt im Wesentlichen vom Hohlraumanteil und vom Resonanzverhalten
der Korpusbauteile ab. Bei einer Strat ist jede Menge Luft umbaut in Form von Pickup Fräsungen, Federkammer,
Elektronikfach und das dann auch noch mit dünnem Kunststoffmaterial verschlossen und mit Federn.
Das ergibt dann schon einen ordentlichen akustischen Resonanzkörper, der einiges in Schwingung versetzt.
Bei den massiveren Gitarren ist es deutlich weniger, was Luft zum schwingen bringt.

Überraschenderweise hat der akustische Klang sehr wenig Aussagekraft über den elektrischen Klang,
lediglich eine Aussage über das Sustain lässt sich daraus zuverlässig ableiten.
Der elektrische Klang hängt dann eher davon ab, wie sich Resonanzen in Hals, Korpus
und Anbauteilen auf die Seitenschwingung übertragen unddamit den elektrischen Sound formen.
Darüber gibt es riesige wissenschaftliche Abhandlungen (die z.T. das Geld fürs Papier nicht wert sind).

Mit ein wenig suchen kannst du hier Lektüre für mehrere Tage zu dem Thema finden.
 
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Jau, hallo im Biergarten :) Juchhuu, viele Antworten, Ideen, Quatsch und Tratsch.

Wir schreiben das Jahr 2016 und es wurden schon so viele Erfahrungen gesammelt.
Es wurden Gitarren kopiert, Replika erstellt, 50'er und 60'er Gibsons und Fenders seziert und im zehn stelligen Kommabereich wissenschaftlich festgehalten.

Exkurse in Extrembereichen:
Cryo-Tuning
(Einfrieren)
Prime Vibe (Einschwingen von Saiteninstrumenten)


Ich dachte, nach so viel Recherche und akribischer Liebe zum Instrument, kann man so große Unterschiede ganz einfach erklären.

Nicht nur der große Bonamassa erkennt eine gute E-Gitarre am akustischem unverstärktem Klang.
Geschmackssache ist es sowieso, aber die Unterschiede sind gross....und immer noch weiss keiner genau warum:tongue:
 
.und immer noch weiss keiner genau warum

nun ja, wir sind ja hier im Musiker-Board, d.h. man kann davon ausgehen, dass sich hier mehr Musiker aufhalten als Raketenwissenschaftler. Ich denke, die meisten merken sehr wohl die Unterschiede, aber die Gründe sind relativ wurscht. Lasst uns lieber Musik machen :D ;)
 
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Nicht nur der große Bonamassa erkennt eine gute E-Gitarre am akustischem unverstärktem Klang.
Der weiß aber auch genau, worauf er Wert legt und vergleicht bestimmt keine Strat mit einer LP,
sondern eher verschiedene 59´er LP gegeneinander.
...und dass eine Klampfe nicht klingen kann, wenn bereits akustisch das Susatin nach 2 sec abkackt,
dürfte auch kein Geheimins sein.
 
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Es sind mMn. die Pickguards die bei den ersten beiden Gitarren den Hauptunterschied erzeugen.
Und dann erst alles andere....
 
Ich kenne keine Musikergruppe, die soviel Voodoo um sein Instrument macht, wie die E-Gitarristen. Und das bei einem vergleichbar einfach gestricktem Instrument.
 
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Da darf sich jeder bedanken, der das "Musiker-Fachblatt" liest, wo doch stets und ständig diese Trockentests durchexerziert werden. Und wo man sich dann vor allem daran mit gespitzten Lippen ergötzt "...wie vorzüüüüglich doch der Körper RÄSONIERT..."

Und nun stelle ich mir dazu einen Tester vor, der sich diesen "vorzüüüglich räsonierenden Körper" an seinen Kessel hält und wo dann allsogleich das räsonierende Schwingen wieder gedämpft wird bzw. dem Impulserhaltungssatz sei Dank, auf den Kessel übergeht und nun dieser gar selbst beginnt, ach so vorzüüüüglich zu räsonieren.

Ob der dann hinterher fix pullern gehen muss, weil seine Blase dummerweise miträsonierte? :gruebel::whistle:

Hach - RÄSONIERT - Ich liebe dieses Wort einfach! Wie arm wäre unsere Welt doch ohne. :D
 
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Der Korpus der Stromgitarre räsoniert also nicht räsonabel. :)
 
Es sind mMn. die Pickguards die bei den ersten beiden Gitarren den Hauptunterschied erzeugen.
Und dann erst alles andere....
Das glaub ich nicht.

Aber,................ Es hat doch sicher schonmal jemand einen Ahornhals an eine Gitarre mit original mahagonie und palisander Griffbrett geschraub , oder??
 
Es hat doch sicher schonmal jemand einen Ahornhals an eine Gitarre mit original mahagonie und palisander Griffbrett geschraub , oder??
Um mich nochmal zu wiederholen ;)
Einfach nur alles auf die unterschiedlichen Holzsorten [...] zu beziehen ist zwar üblich, aber völlig an der Realität vorbeigeschossen ;)
Wenn man sowas macht, dann fänd ich es viel interessanter mal zB amerikanischen Bergahorn gegen indonesischen Waldundrübenahorn zu hören oder mal Honduras Mahagoni gegen Sipo und Khaya. Naja und um Schwankungen in der Produktionsgüte zu vermeiden, müssten diese Hälse dann natürlich aus der selben Schmiede kommen und exakt das gleiche Halsprofil haben. Bringt ja schließlich auch nix nen Ibanez-Spaghetti-Hals aus Ahorn mit nem halben Baseballschläger aus Mahagoni zu vergleichen.
Du siehst: Es ist gar nicht mal so einfach, solche Vergleiche einigermaßen aussagekräftig zu gestalten^^
 
...

Und nun stelle ich mir dazu einen Tester vor, der sich diesen "vorzüüüglich räsonierenden Körper" an seinen Kessel hält und wo dann allsogleich das räsonierende Schwingen wieder gedämpft wird bzw. dem Impulserhaltungssatz sei Dank, auf den Kessel übergeht und nun dieser gar selbst beginnt, ach so vorzüüüüglich zu räsonieren....

Genau! Je nach Kesselkonsistenz und Schenkel-Auflagepunkte werden die Korpusschwingungen anders gedämpft*.

Eine Verbesserung der Testsituation wird durch stehendes spielen und Gitarrengurt erreicht, allerdings nur wenn horizontale und vertikale Kesselradien ein freies Hängen des Gitarrenkorpus erlauben. Ein Gitarrentester sollte aus diesem Grunde kesselfrei ausgestattet sein (Vorsicht! Ausgeprägte und hervorstehende Beckenknochen können eine Beeinträchtigung darstellen, optimale Tester haben daher eine Ronaldo-Figur) oder sehr lange Arme besitzen, die eine unveränderte Anschlagtechnik - auch bei sehr tief hängenden Gitarren (unterhalb des Kessels-Scheitelpunkt) - ermöglichen. Bei dieser Testkonstellation muss jedoch das Material des Gitarrengurtes - aufgrund seines Schwingungsverhalten - sorgfältig ausgewählt werden. Eine weitere Optimierung des Testumfeldes wird durch einen speziellen Gitarrenständer erreicht. Diese sollte über drei punktuelle und harte Auflagepunkte für den Gitarrenkorpus verfügen und mindestens 150 Kg wiegen. Beton wäre hier das Material der 1. Wahl. Natürlich darf ein solcher Ständer nur auf 3 harten Punkten mit dem Boden in Kontakt kommen und sollte dabei auf XXL-Spikes stehen.

Im Testbetrieb sind nur Berührungen der Seiten erlaubt, jede Berührung des Korpus ist zu vermeiden (Achtung bei hängenden Kesselmodellen...). Auch sollte bei der Mikrofonierung des Testaufbaus auf die Richtcharakteristik geachtet werden, diese sollte der Kesselform angepasst werden (meistens Niere, bei Ronaldofigur auch Superniere). :D

*Durch geeignete Atemtechnik und Gewichtsverlagerungen kann der Meistergitarrist sich diesen Umstand zunutze machen und diese Kessel-Delaytechnik in seinem Virtuosen spiel anwenden, ganz nach dem Motto "Sound kommt vom Kessel".​
 
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@HD600 du wirst lachen, aber aus dem Test der Sky Guitar von Uli John Roth aus der Gitarre&Bass 7/2016:

Roth verzichtet bewusst auf Abdeckplatte der Federkammer, weil er der Überzeugung ist, dass die mitschwingenden Federn den Klang der Gitarre um einen Hall-ähnlichen Effekt anreichern. Die meisten Federn schwingen in einer Resonanzfrequenz von Bb, sagt er, manche einen Halbton höher. Meistens dämpft er die Schwingungen der Federn mit seinem Körper ab, aber wenn es die Tonart und der Songs erlauben, nutzt er den speziellen Sound der Federn gerne mit.

Weißte bescheid :rofl:

Was mir noch zum Vergleich verschiedener Hälse eingefallen ist: Interessant wäre dann natürlich auch mehrere Hälse aus der selben Planke miteinander zu vergleichen in einteilig, dreiteilig, fünfteilig etc :D
 
Ich kenne keine Musikergruppe, die soviel Voodoo um sein Instrument macht, wie die E-Gitarristen. Und das bei einem vergleichbar einfach gestricktem Instrument.

doch die Geiger...die bauen eine Geige auch seit dem 18 Jhdt. gleich und da darf nichts dran geändert werden...

bei uns ist das ja immerhin erst gut 50 Jahre her...

grüße b.b.
 

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