E-Gitarren-Body vom Autolackierer umlackieren lassen?

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RalleO
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Also die Frage klingt jetzt vielleicht etwas naiv, aber ich möchte den Body meiner Ibanez (bisher Richtung rot-metallic) gerne in deckend schwarz umlackieren lassen und ein Musikerkollege meinte, dass würden zum günstigen Kurs auch Autolackierwerkstätten machen. In Anbetracht der Tatsache, dass nach meinen Recherchen ein Gitarrenbauer dafür ab 300 Euro aufwärts nimmt, ist die Lackierwerkstatt natürlich eine verführerische Variante ... Hat da jemand schon mal Erfahrungen gemacht?
 
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Ja, das macht Dir jeder Autolacker auch. Die Vorarbeiten allerdings würde ich immer selber machen, um 1. Geld zu sparen und 2. den Lacker zu entlasten.

Ich habe für die Lackierung meines letzten Telebody inkl. Farbe 60 Euro bezahlt und es ist ein toller Job geworden.


Greetz,

Oliver
 
@ Rockin'Daddy: Klingt gut, aber was genau meinst du mit Vorarbeiten? Hardware raus?
 
Japp!

Alles demontieren, damit der Lacker nur noch einen leichten Vorschliff machen muß, bevor er drüberhustet.

ABER!!!!
Sag dem Lacker bitte, er soll den gelackten Body NICHT in die Trockenkammer (da werden es bis zu 60 Grad warm) hängen. Bei dieser Hitze versucht die Restfeuchte des Holzes durch die gerade erfolgte Lackierung zu dringen. Das schmeißt übelst milchige Bläschen (hatte ich schonmal). Bei meiner Gretsch Duo Jet damals hat sich sogar der Knochenleim gelöst (Hals/Korpus).

Greetz,

Oliver
 
@Oliver
ähm, wie jetzt? - bei der gretsch -
also die gitarre war noch lackiert wie ausm laden, nur du hast alles andere runtergemacht, ja? und die restfeuchte ist durch den alten und den neuen lack durch und "wurde hässlich" ? oder meintest du generell frisches holz bei noch unlackierten bodies?
naja, man sollte sie also in jedem fall nicht in die trockenkammer tun lassen (aber bei "rohholz-bodies" vor dem lackieren vielleicht?)
edit: und wie lange hat das instgesamt gedauert?


Gruß,
Robin
 
@Oliver
ähm, wie jetzt? - bei der gretsch -
also die gitarre war noch lackiert wie ausm laden, nur du hast alles andere runtergemacht, ja? und die restfeuchte ist durch den alten und den neuen lack durch und "wurde hässlich" ? oder meintest du generell frisches holz bei noch unlackierten bodies?
naja, man sollte sie also in jedem fall nicht in die trockenkammer tun lassen (aber bei "rohholz-bodies" vor dem lackieren vielleicht?)


Gruß,
Robin

Moin Robin!

Ja, der Lack der Gitarre wurde nur leicht angeschliffen und dann übergehustet.
Und nach einigen Stunden Trockenkammer gabs dann einiges an milchigen Einschlüssen.
So'ne olle Klampfe (auch wenn sie "deckend lackiert" ist) arbeitet immer mit der Umgebungsluft/feuchtigkeit.
Gab's da nicht sogar mal eine ganze Serie bei Fender- Ahorn Hälsen, bei denen nach und nach Feuchtigkeit den Griffbrettlack gesprengt hatte? Irgendwo hab ich das mal gelesen...

Und die Gretsch (Bj. 62) war eine andere Geschichte. Da wurde mal die Halsrückseite nach einem Kopfplattenbruch lackiert und da Knochenleim (wurde glaub ich bei Gretsch noch bis Énde der 60er Jahre verwendet) bei Hitze wieder flüssig wird, gab's dann überraschend zwei Teile, die aus der Trockenkammer kamen.

Tonholz wird ja in der Produktion eh schon bis auf eine geringe Restfeuchte maschinell getrocknet.
Ich glaube, je "trockener" das Holz ist, desto anfälliger ist es für Risse (kennt man ja vom Griffbrett).
Ist aber bloße Vermutung....:gruebel:


Greetz,

Oliver
 
@Oliver:

Und du bist da einfach zum nächstgelegenen Autolackierer gegangen und hast gefragt, ob die auch Gitarren lackieren? Sind die erstmal aus allen Wolken gefallen oder gibt's das öfter, dass die solche Jobs machen?

Haben die denn überhaupt so Holz-Speziallacke oder ist das egal?

Und wie lange hat die Geschichte gedauert?

Danke für die Infos und Gruß
Ralle
 
Genau. Zum Beispiel die alten Dupont-Lacke, wie sie auch bei Chevrolet verwendet wurden.

Das Lackieren mit Autolack ist absolut OK. Nur, wenn Du schwarz lackieren möchtest, ist allerfeinste Vorarbeit gefordert, da bei einer schwarz, glänzenden Lackierung auch die kleinste Unebenheit in der Fläche unerbittlich zum Vorschein kommt. Da kann Dich aber ein guter Autolackierer sicher gut beraten.

Nach der Lackierung wird übrigens der Lack nochmal mit ganz feinem Schleifleinen (1000er) angeschliffen und dann mit einer Poliermaschine wieder auf Hochglanz gebracht. Für Schwarz istr das übrigens ein Muß!

/V_Man
 
@ Vintage_Man:
Wenn schwarz (was ich eigentlich vorhatte) eventuell problematisch ist, welche eher ins Dunkle tendierende Farbe wäre denn dann praktischer, sprich, ohne dass Unebenheit so aufällig wären?
 
Für den Autolackierer meines Vertrauens war das zwar ein eher ungewöhnlicher Job aber er hat das bei meiner Gitarre auch prima hinbekommen. Es war nur eine Teillackierung und er hat sogar die Farbangleichung sehr gut gemacht. Die Hardware hab ich natürlich selber aus- und eingebaut. Der Mangel an Erfahrung mit solchen Arbeiten hat sich nur dadurch bemerkbar gemacht, das er den Schriftzug auf dem Headstock zu tief angesetzt hat so das nachher die Abdeckung vom Trussrod die Schrift minimal überdeckt hat. Auf solche Kleinigkeiten muß man schon hinweisen. 300 Euro für ne Lackierung finde ich aber eigentlich okay - vorausgesetzt der Kurs ist inklusive der Nebenarbeiten gemeint wie das de- und montieren der Hardware.
 
Wenn schwarz (was ich eigentlich vorhatte) eventuell problematisch ist, welche eher ins Dunkle tendierende Farbe wäre denn dann praktischer, sprich, ohne dass Unebenheit so aufällig wären?
Alles ausser Schwarz oder einer ähnlich tiefdunklen Farbe. Wenn Du allerdings ein Schwarz mit einem Metallic-Effekt nimmst, hast Du viel weniger Probleme, weil der Metallic-Schimmer die Oberfläche bricht und Unebenheiten damit nicht mehr so in den Vordergrund treten.
Vom Lackieraufwand macht das keinen Unterschied.

/V_Man
 
Was kostet eine Sunburst Lackierung? Hat das schon jemand machen lassen?
 

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