E-Neuling mit Fragen ;)

  • Ersteller Cellohm
  • Erstellt am
Cellohm
Cellohm
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.03.17
Registriert
08.12.12
Beiträge
132
Kekse
110
Ort
Stadtmusikanten
Liebe Elektrik-Streicher ;)

ich bin seit 7 Jahren Hobby-Cellistin (akkustik) und möchte daneben nun auch in die E-Cello Welt abtauchen. Seit geraumer Zeit bin ich schwer am recherchieren hinsichtlich der Hard- und Software, sozusagen ;)

In Punkto E-Cello scheint es auf dem Markt leider nicht viel Auswahl zu geben. Es bleiben Steinberger vs. Yamaha.

Im Moment tendiere ich zum Yamaha 110, da ich die Cello Ergonomie auch beim E-Instrument nicht missen möchte. Obwohl ich persönlich den Steinberger klanglich erheblich besser finde :great:

Aber das ist eine eigene Diskussion.

Meine Frage an euch - weil mit diesem ganzen technischem Zeug bin icht echt noch sooooo blond:

Auf was muss ich beim Kauf der Endgeräte (Effektgerät und Verstärker) achten? Wie verkabel ich alles richtig miteinander?

Ich bin gerade ein wenig verwirrt von Allem was ich dazu lese: "Brauchst Du hier einen Piezo Eingang, da ein entsprechendes Line-out........ usw"

Gehen wir also mal vom Yamaha 110 aus .

Diese Anschlüsse bringt es mit/siehe hier: http://download.yamaha.com/api/asset/file/?language=de&site=de.yamaha.com&asset_id=10176

Dran soll ein Effektgerät - ich tendiere zu Boss GT Serie

Dann natürlich der Verstärker. Soweit ich gelesen habe, sollte dies ein akkustischer sein?

Jedenfalls: Am Yamaha habe ich nur Line-out (und ein AUX Line in). Das Effektgerät geht dann also an Line-out?. Was für einen Anschluß muss dann der Verstärker mitbringen? Oder geht das Effektgerät in diesem Falle an den Verstärker?

Boa! Ich bin sowas von noch keine Ahnung! :confused:

Kann mir das bitte jemand erklären? Am besten aufmalen: "E-Cello anschließen für Dummis"!! :D

Ganz lieben Dank!
 
Eigenschaft
 
Hallo Cellohm,

ersteinmal willkommen hier im Forum! Fein, dass Du es mit dem E-Cello ausprobieren möchtest. Ich bin zwar kein Cellist, aber meine Yamaha E-Geige hat vermutlich eine sehr ähnlich gestrickte Elektronik. Ist allerdings ein älteres Modell, welches ein schwaches Rauschen in der Elektronik führt. Ob Yamaha das abgestellt hat, wirst Du möglicherweise bald erfahren. Ebenfalls aus dem Violin-Bereich möchte ich anmerken, dass aus meiner persönlichen Sichtweise die Yamaha E-Instrumente eher als leise Übungsinstrumente konzipiert sind, denn als Bühnenwerkzeuge. Aber diese Sichtweise beruht auf einem älteren "Einstiegsmodell", ob das wirklich übertragbar ist kann ich nicht sagen. Schau dich aber noch weiter hier in der Streicherecke um, die E-Cellofrage wurde kürzlich erst gestellt.

Zur Verkabelung:

Das 110er Cello hat eine aktive Elektronik, liefert also ein so bezeichnetes "Line-Signal". Das gute daran ist, dass Du Dich nicht um die Vorverstärkung kümmern musst. In die Line-Out Buchse kannst Du ein handelsübliches 6,3er Monoklinkenkabel einstöpseln, welches dann zum Effektgerät führt. Dort geht es mit einem weiteren 6,3 er Kabel zum Verstärker. Kaufst Du Dir einen Stereoverstärker, kannst Du das Signal auch am Effektgerät in 2 Kanäle splitten, einige Effekte nutzen dies. Bleibst Du bei mono, nimm am Effektgerät den Ausgang für links, der hat standardmäßig das Summensignal für beide Kanäle, wenn rechts nichts eingeklinkt ist. Dies ist der einfache und recht häufig genutzte Weg.

Es kann auch sein, dass Dein Amp über eine Effektschleife verfügt, dann sieht die Verkabelung anders aus (Cello->Amp->Effekt->Amp). Dies kann manchmal vorteilhaft sein, bleibt aber eine Option. Man kann die Effektschleife auch einfach links liegen lassen und wie zuvor beschrieben verkabeln, in der Regel ist das weniger fehlerträchtig.

Was den Amp angeht, kann ich auch nur Transferwissen anbieten, das Cello hängt irgendwie zwischen den üblichen Instrumentengruppen dazwischen, höher als ein Bass, deutlich tiefer als die Geige. Ich würde mich an deiner Stelle ersteinmal mit Cello und Effektgerät über Kopfhörer vertraut machen, und anschließend einen großen Musikladen aufsuchen, und selber austesten, was deine Klangvorstellungen erfüllt. Ob es dann ein Bassverstärker, ein Akustikamp oder eine Aktivbox wird, interessiert mich jetzt schon:)

Für die Geige bin ich übrigens bei der Aktivbox gelandet, weil ein Akustikverstärker eigentlich auch nichts anderes ist, ich aber noch eine Effektelektronik mitkaufe, die ich ja bereits auf dem Boden liegen habe.

Ein Nachtrag noch: sollte es nicht das Yamaha Cello werden sondern das Steinerger NXT, so ist das gar kein Problem, sondern eine Chance: du kannst selber den Vorverstärker bestimmen. Idealerweise wird das dann einer, der für Piezo-Pickups optimiert ist. Wäre aber ein neues Thema...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi,

Es gibt schon etwas mehr E-Celli als Yamaha und Steinberger. Da wäre noch Wood, Reiter, Jordan, NTO, PowerStrings, Bridge, Electric Violin Lutherie (und das sind sicher noch nicht alle!). Die schwierigere Frage ist dann schon eher, wie/wo man sie in Deutschland beziehen (kann). Auf europäischer Ebene ist das wesentlich einfacher, da kann man schon mal per E-Mail nach einem europäischen Anbieter fragen. Ach ja, Reiter ist übrigens in Europa (Tschechien), also einer der wenigen "lokalen" Hersteller (wie auch Bridge in England).

Wenn Du mit Englisch zurechtkommst kann ich Dir außerdem den Cello-Bereich des Fiddle-Forums für evtl. Details oder einfach zum Lesen empfehlen, da gibt es einfach wesentlich mehr E-Cellisten als hier bei uns (da international ausgerichtet).

Ergonomie: Wenn Du mit dem E-Cello auf der Bühne rumlaufen willst, reduziert sich die Auswahl schon ein wenig. Wood-Instrumente sind sicher Vorreiter in Sachen Ergonomie und Beweglichkeit, aber die meisten Hersteller sind sich der Tatsache bewußt, daß auch Cellisten nicht immer sitzen wollen.

Bei den Effektgeräten solltest Du im wesentlichen erstmal darauf achten, daß sie basstauglich sind, das ist auch schon der große Hauptunterschied bei diesen Geräten generell, das gilt natürlich auch für den Verstärker. Wenn möglich würde ich nach der Anschaffung des Instruments damit in ein Musikfachgeschäft gehen und ein paar Geräte probieren. Wahrscheinlich wirst Du damit nicht automatisch das ideale finden, außerdem muß man als Streicher bedenken, daß die ganzen Geräte voreingestellt sind für die Masse der Gitarristen u.ä. Zupferinstrumente (die Wahl der Saiten spielt dabei dann auch noch eine Rolle...)

Viele Anfänger nehmen erstmal ein MuEff. Damit kannst Du dann erstmal ein wenig experimentieren. Ich würde den Kauf von praktischen Erwägungen abhängig machen - ob Du damit vor allem zu Hause oder auf der Bühne spielen wirst. Und ob Du eher damit Aufnahmen machst oder "Live" spielst. Neben Boss sind bei Streichern auch Zoom-Effektgeräte beliebt.

Verkabeln ist dann normalerweise recht simpel. Instrument -> (opt.) Vorverstärker -> (opt.) Effektgerät -> ... -> Verstärker -> (opt.) PA. Kompliziertere Varianten wie Effektschleife hängt dann stark vom Einsatzzweck ab. Wenn Du bspw. gar keinen Effekt verwendest, der eine Schleife notwendig macht (v.a. Looping), dann würde ich darauf nicht achten. Looping geht auch per Software. Wenn Du nicht auf der Bühne spielst, kannst Du vieles auch am PC ausprobieren, bevor Du in teures, evtl. für Dich uninteressantes Equipment, Geld investierst.

Einen Vorverstärker brauchst Du nur, wenn Dein Instrument keinen eingebaut hat (es schadet aber nicht, auch dann zusätzliche einen zu verwenden). Die MuEff haben meist einen Vorverstärker eingebaut. PA sind im einfachsten Fall einfach mal passive Boxen. Viele Verstärker werden bereits mit Boxen geliefert. Wenn Du aber Aufnahmen machst, ist es naheliegend, daß Du das Ergebnis darüber anhörst (und zum Üben kann das Cello ja dann auch am PC dran sein).

Zu den Effekten empfehle ich noch unverbindlich unseren https://www.musiker-board.de/mikros...kt-geraete-sammelthread-fuer-geige-cello.html

Verkabelungsgrundlagen habe ich auf die Schnelle hier gefunden.

Empfehlenswert zu lesen sind auch die Grundlagen zum Thema Recording am PC

So jetzt brauchen wir mal Rückmeldung, um Dir weiter helfen zu können :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Grob gesagt für Technik-Blonde ( ;) ) :

Ob aktive oder passive Elektronik ist erstmal für die Verstärkerwahl relativ egal. Es geht immer per 6,3mm Klinkenkabel zu einem Verstärker. Das sollte in Deinem Falle schlicht ein sog. Combo sein, der auch bei Gitarren oder Bässen genutzt wird. Also ein Verstärker und Lautsprecher in einem.

Das Yamaha hat ja schon an Bord, was man sonst gerne durch Effektgeräte erreicht wie den Hall ("Reverb").

Was wichtig ist, dass der Verstärker einen sog. "Gain"-Regler hat. Damit passt man die Verstärkerleistung des Instruments an, die über das Kabel in den Haupt-Verstärker geht.

Ein Multieffektgerät wie die Boss GT-Serie kannst Du einfach mit einem zusätzlichen Klinkenkabel zwischen Cello und Verstärker einspeisen. Manche Combos haben hinten Klinkenbuchsen, wo man das Effektgerät einspeisen kann, dass dann Effektschleife genannt wird, weil der Sound aus dem Verstärker ins Effektgerät und verändert wieder zurück in den Verstärker geht. Muss man aber nicht nutzen.

Ich würde Dir raten, mit dem Cello in einen größeren Musikladen zu gehen, und dort Combos für E-Gitarre, Akustik-Instrumente, und Verstärker für den E-Bass auszuprobieren. Jeder Combo klingt anders, und da es keine reinen Cello-Verstärker gibt, muss man sich da was Passendes aus dem Sortiment anderer Instrumente suchen.


Ich habe diverses ausprobiert:

-> Billig-Combo für E-Gitarren. Ist ok, aber es rauscht in den Höhen und hat keine Effektgeräte eingebaut. Klingt etwas moderner, wenig neutral.

-> Combo für E-Bass mit Lautsprecher für Höhen: "Roland 60XL". Der hat einen recht großen Lautsprecher, klingt dadurch sehr voluminös und füllig. Zudem hat er diverse Effekte wie Hall usw. schon eingebaut.

-> Combo für E-Bass ohne Höhenlautsprecher. Etwas dumpfer und dröhniger.


Ich vermute mal, Du möchtest nur im Wohnzimmer damit spielen? Oder willst Du auch auf die Bühne o.ä. mit dem E-Cello? Das wäre wichtig zu wissen.

Bei relativ geringen Budget würde ich Dir raten, einen Bass-Combo von Roland zu nehmen. Da reicht die Verstärkerleistung auch bei den kleineren Modellen aus, Du hast diverse Effekte gleich mit an Bord, und der Klang ist sehr akzeptabel.

Alternative wäre ein günstiger Akustikverstärker, der dann aber eben nur für das Wohnzimmer reicht. Beispiel Yamaha


Tipps: Vergiss das mit dem zusätzlichen Effektgerät. Bis Du erstmal das Celle angemacht, diverse Stecker für Verstärler und Effektgerät angeschlossen hast, und das Cello am Kabel hängt, hast Du irgendwann keine Lust mehr aufs Spielen ;) Da ist ein alles-drin-Combo besser, wenn man nicht zig Effekte haben will.

Zudem solltest Du beim Anschlusskabel auf eins mit Neutrikstecker achten, das man auch bei laufendem Verstärker abziehen kann. Und: abgewinkelten Stecker nehmen, damit der am Cello nicht so weit raussteht.

Besonders beim Yamaha solltest Du die Anschaffung eines Netzgerätes überlegen, da das ziemlich an den Batterien saugt.

Das E-Cello hat immer auch ein bisschen Eigenklang. Das kann bei leisem Spiel schon nerven, wenn man also Cello und Verstärker gleichzeitig hört. Am besten ist ein kleiner Verstärker wie der Yamaha, den man unter oder hinter den Stuhl auf dem man sitzt, stellen kann. So kommt der Raumklang dem akustischen Cello recht nahe. Das Problem ist eben, dass die Saiten ohne den Akustikkorpus einen eher dürftigen, sehr obertonreichen Klang produzieren.

Frage: warum nimmst Du nicht einen ordentlichen Tonabnehmer für Dein akustisches Cello, und gehst damit in einen Combo samt Effekten?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wowww!!

Ganz herzlichen Dank für eure ausführlichen, ungemein hilfreichen Antworten. Und soooooo vielen Tipps und tollen Links :great:

Dankeschön! Langsam aber sicher fange ich an durchzublicken.......

Nun will ich mal sehen, ob ich eure Fragen alle beantwortet bekomme :)

Auf die Bühne möchte ich mit dem E-Cello nicht. Ich möchte es tatsächlich "nur" als Zweitinstrument im Haus. Zum eperimentieren, Spaß haben, "Krach" machen ;-) Also just for fun.

Anbieter für E-Celli gibt es natürlich mehr als nur Steinberger und Yamaha. Aber wie Du - suamor - richtig sagst muss man da schon eher international gucken, und schauen wo es Vertriebe in Europa gibt. Die Instrumente sind mir zum Teil auch preislich einfach zu hoch. Da ich das E-Cello ja nur zum Spaß haben möchte, habe ich mir ein entsprechenden Preislimit gesetzt. Und da wird die Luft schon dünn ;)

Warum E-Cello und *keinen* Tonabnehmer für mein akkustisches? Hmm, das ist im Grunde einfach nur Geschmackssache. Im Moment reizt mich das E-Cello einfach mehr. Auch ist es eine praktische Überlegung. Das E-Cello kann ich leichter mit auf Reise nehmen und/oder auch mal später am Abend üben. Mein akkustisches zu verstärken ist sicher Option - und vllt. mache ich das eines Tages auch noch ;)

Hier sind mir übrigens wärmstens Rebo Tonabnehmer empfohlen worden........ Die Hersteller-Jungs sitzen bei uns in Bremen :)

Noch eins zum Verstärker: Das Yamaha 110 soll min. an 50 Watt angeschlossen sein. Hieße dann ja, dass die vorgeschlagene Bass-Combo von Roland nicht ausreicht? Oder blick ich's nicht? :rolleyes: Wäre schade.... preislich ist der auf jeden Fall interessant. Grundsätzlich habe ich jedenfalls auch schon an eine Combo gedacht. Soll ja alles nur für den Hausgebrauch sein. Da muss ich dann ja nicht ein riesen Equipment auffahren ;)

Übrigens hätte ich evtl. die Möglichkeit ein Yamaha 110 gebraucht zu bekommen. Erst 11 Monate jung, Originalrechnung vorhanden, noch Garantie. Die Frau, die es verkauft ist auf akkustisches Cello umgestiegen. Preis bei 1700,00 VB. Überlege, ob das was wäre? Instrumente gebraucht finde ich immer schwierig. Und dann ein E-Cello, wo ich doch von der Technik null Ahnung habe...... ? Oder würde ich da kein großes Risioko fahren? Was meint ihr?

Soweit erst einmal! Danke noch mal für eure super Unterstützung :) :) :)
 
Ich möchte es tatsächlich "nur" als Zweitinstrument im Haus. Zum eperimentieren, Spaß haben, "Krach" machen ;-) Also just for fun.

Nettes Budget für Fun :great: Glückwunsch.

Im Moment reizt mich das E-Cello einfach mehr.

Einen besonderen Unterschied macht das meiner Meinung von verstärkter Akustik zu Elektro nach aber nicht, außer dass die Elektrischen etwas weniger klassisch klingen. Siehe "Apocalyptica", die ja nun wirklich ausprobieren. Aber ok - warum nicht.

Hier sind mir übrigens wärmstens Rebo Tonabnehmer empfohlen worden.

Denk dran, die Teile brauchen Stahlsaiten.

Hieße dann ja, dass die vorgeschlagene Bass-Combo von Roland nicht ausreicht?

Doch, natürlich. Die 50 Watt sollen wahrscheinlich nur bedeuten, dass man das Cello nicht an einen Mini-Aktivlautsprecher anschließen soll, der den Lautsprecher ausspuckt, wenn es auf der C-Saite mal derber zur Sache geht. Das Cello hat ja einen ziemlichen Oktavumfang - da kann es schon vorkommen, dass kleine Verstärkerchen überlastet sind. Bei Bass-Combos aber kein Thema, die halten noch weit mehr aus, auch bei geringer Leistung.

Soll ja alles nur für den Hausgebrauch sein. Da muss ich dann ja nicht ein riesen Equipment auffahren

Ich betreibe ein E-Cello an dem Roland XL 60 Bass. Da musst Du schon sehr allein wohnen, um selbst bei zu einem Drittel aufgedrehten Verstärker keinen Ärger mit den Nachbarn zu bekommen. Bei 50% Leistung scheppert meine Gläservitrine ...

Und dann ein E-Cello, wo ich doch von der Technik null Ahnung habe...... ? Oder würde ich da kein großes Risioko fahren? Was meint ihr?

Da kann eigentlich nicht viel schief gehen. Erstens ist noch Garantie drauf, zweitens macht es einem ein E-cello recht leicht: entweder es funktioniert, oder es kommt kein verstärkter Ton raus ;) Alles andere ist eigentlich deutlich stabiler als bei einem akustischen Cello. 500.- Euro unter Neupreis - das ist sicher kein schlechter Kurs. Die Teile werden aber so selten gebraucht verkauft, dass man da sicher nicht von einem einordnungsbaren Marktpreis ausgehen kann. Musst Du entscheiden, ob Du gebraucht oder neu magst.

Mit dem später am Abend üben: sei da vorsichtig. Wie gesagt: wenn die Verstärkung fehlt, hört sich so ein E-Cello ziemlich grottig an. Selbst der Klang des akustischen Cellos mit Hoteldämpfer ist da immer noch besser als das E-Cello, wo eigentlich nur das Obertongefiepe vom Klangspektrum übrig bleibt. Das Yamaha kenne ich jetzt selber nicht vom eigenen Anspielen, aber lecker klingen E-Cellos an sich nur, wenn sie knackig verstärkt werden.

Spontan hätte ich Dir geraten, das Yamaha bei Thomann neu zu kaufen, und erstmal gediegen auszuprobieren. Wenn Du nach einer Woche immer noch begeistert bist - behalten, ansonsten zurückschicken. Nicht übel nehmen, aber zum Ausprobieren und Krach machen das Geld ausgeben - alle Achtung. Denn unter insgesamt 2.000.- wirst Du ja selbst mit einem Gebrauchten nicht weg kommen.

Da hätte ich eher das Steinberger für 1.000.- neu vorgeschlagen, evtl. sogar als Fünfsaiter. Das steht zwar auf einem Stativ, ist aber vom Ton und Preis-Leistungs-Verhältnis für spielerische Experimente eher besser geeignet. Das Yamaha ist ja eher was für klassische Konzertmusiker, die Lautstärke brauchen. Da hättest Du noch Geld über für einen knackigen Akustik-Verstärker und ein Multieffektgerät. Zudem gibt es für das Steinberger diverse Schulterhalter, um damit frei Hand mobil durch die Gegend zu laufen.
 
Nettes Budget für Fun :great: Glückwunsch.

Dankeschön ;)

Einen besonderen Unterschied macht das meiner Meinung von verstärkter Akustik zu Elektro nach aber nicht, außer dass die Elektrischen etwas weniger klassisch klingen.

In meinen Ohren höre ich da schon Unterschiede. Aber ok, die sind minimal. Daher finde ich ja: Reine Geschmachssache

Doch, natürlich. Die 50 Watt sollen wahrscheinlich nur bedeuten, dass man das Cello nicht an einen Mini-Aktivlautsprecher anschließen soll, der den Lautsprecher ausspuckt, wenn es auf der C-Saite mal derber zur Sache geht. Das Cello hat ja einen ziemlichen Oktavumfang - da kann es schon vorkommen, dass kleine Verstärkerchen überlastet sind. Bei Bass-Combos aber kein Thema, die halten noch weit mehr aus, auch bei geringer Leistung.

Dankeschön! hab' ich schon wieder was dazugelernt :great:

Ich betreibe ein E-Cello an dem Roland XL 60 Bass. Da musst Du schon sehr allein wohnen, um selbst bei zu einem Drittel aufgedrehten Verstärker keinen Ärger mit den Nachbarn zu bekommen. Bei 50% Leistung scheppert meine Gläservitrine ...

Hahahaaaaa, ok ich werde sehr! vorsichtig sein! ;)

Mit dem später am Abend üben: sei da vorsichtig. Wie gesagt: wenn die Verstärkung fehlt, hört sich so ein E-Cello ziemlich grottig an. Selbst der Klang des akustischen Cellos mit Hoteldämpfer ist da immer noch besser als das E-Cello, wo eigentlich nur das Obertongefiepe vom Klangspektrum übrig bleibt. Das Yamaha kenne ich jetzt selber nicht vom eigenen Anspielen, aber lecker klingen E-Cellos an sich nur, wenn sie knackig verstärkt werden.

Ich sehe das halt lediglich als Option. Oft spiele ich nicht spät Abends. Aber manchmal "überkommt" es mich. Sogar mitten in der Nacht.... ;)

Spontan hätte ich Dir geraten, das Yamaha bei Thomann neu zu kaufen, und erstmal gediegen auszuprobieren. Wenn Du nach einer Woche immer noch begeistert bist - behalten, ansonsten zurückschicken.

Ja, das spricht eben unbedingt für den Neukauf! Ohne testen geht eigentlich gar nichts. Und da reichen ja auch keine 5 Minuten. Mir jedenfalls nicht ;) 500,00 - oder weil VB vllt noch mehr - unter Neupreis sind aber auch nicht ohne. Wäre eig. perfekt, wenn ich hier in meinem Umkreis jemanden mit Yamaha kennen würde.

Nicht übel nehmen, aber zum Ausprobieren und Krach machen das Geld ausgeben - alle Achtung. Denn unter insgesamt 2.000.- wirst Du ja selbst mit einem Gebrauchten nicht weg kommen.

Nee, das nehme ich nicht übel.:)

Da hätte ich eher das Steinberger für 1.000.- neu vorgeschlagen, evtl. sogar als Fünfsaiter. Das steht zwar auf einem Stativ, ist aber vom Ton und Preis-Leistungs-Verhältnis für spielerische Experimente eher besser geeignet. Das Yamaha ist ja eher was für klassische Konzertmusiker, die Lautstärke brauchen. Da hättest Du noch Geld über für einen knackigen Akustik-Verstärker und ein Multieffektgerät. Zudem gibt es für das Steinberger diverse Schulterhalter, um damit frei Hand mobil durch die Gegend zu laufen.

Ich finde die Entscheidung zwischen Steinberger und Yamaha auch wirklich nicht leicht. Gerade auch aufgrund dessen, was Du schreibst. Zumal ich persönlich den Steinberger klänglich besser finde. Na ja, noch ist ja auch kein E-Cello gekauft :rolleyes: Ist ne' Menge Geld..... da überlege ich schon kräftig. Schlußendlich werde ich die Instrumente testen *müssen*, um zu einer Entscheidung zu finden.
 
Bei dem Budget würde ich trotzdem das Reiter E-Cello empfehlen, aufgrund der positiven Erfahrungen mit meiner Reiter E-Geige. Nachteil: Evtl. Wartezeit, wenn dort kein Cello auf Lager ist. Die Instrumente klingen meiner Erfahrung nach mindestens so gut wie Yamaha, eher noch ein Stück besser. Gerade beim leisen Üben oder am Kopfhörer haben sie noch einen sehr schönen Abnehmer. Bei Cello kannst Du ja evtl. dort (englisch) nach Soundsamples fragen, da haben meine Recherchen leider versagt.

Anspielen ist natürlich schwierig, denn eine Reise nach Tschechien ist schon fast ein 2-Tages-Trip von Dir aus (Ostrava liegt nahe der slowakischen Grenze, 924km von Bremen). Ob es ein Rückgaberecht gibt, da bin ich überfragt, da ja die Instrumente i.d.R. für Dich gebaut werden. Aber 5-Jahre-Garantie helfen Dir, falls es ein Problem geben sollte (und best. Wünsche könnten beim Neubau berücksichtigt werden).

Das das Yamaha an mindestens 50W angeschlossen werden muß ist gelinde gesagt Schwachsinn, denn bei so einen ohrenbetäubenden (bzw. -schädigenden) Lärm wird die Polizei bei Dir schnell auf der Matte stehen ;) wenn Du so die Wände zum wackeln bringst :) Interessant wäre da mal zu wissen, was ein Kopfhörer leisten muß. Das mit dem Baßverstärker halte ich natürlich für sinnvoll, ich bin mir aber ganz sicher, daß ein Roland Micro Cube mit dem E-Cello nicht gleich kaputt geht aufgrund des Dynamikumfangs.

Für Bride Cello gibt es übrigens einen deutschen Vertrieb, allerdings im Süden. Zum Bridge Draco gibt es ein paar Youtube-Videos.

Viel Erfolg!
 
Danke suamor!

Die "Findung" (s)eines Instrumts ist meistens eine längere Reise ;)

Ich werde deines Tipps beherzigen und mir Reiter und Bridge noch mal genauer anschauen/anhören. Ich sagte ja bereits (?) dass mich weder Steinberger noch Yamaha zu 100% überzeugen.

Mein Liebling wäre ein Zeta - aber die werden leider nicht mehr gebaut. Neu würden sie allerdings auch mein Budget bei weitem sprengen ;)

Eine evtl. Wartezeit wäre für mich kein Problem. Wenn ich dann weiß, "mein" Instrument zu bekommen. Da wartet man doch gerne!

Im Ernst: 2000,00 Euro sind kein Pappenstiel. Dafür möchte ich eig. keine Kompromisse eingehen.

Also noch weiter umsehen, vor Allem (so es geht) anspielen, hinhören....... :)

Danke für deine Tipps!
 
Hallo Cellohm,

die Suche nach dem richtigen Verstärker ist kein leichtes Unterfangen.

Bei einer E-Gitarre ist das relativ einfach:
"ich gehe in nen Laden, kauf Gitarre, Kabel und Verstärker und schon klingts nach E-Gitarre."

Streichinstrumente haben ein anderes Klangspektrum. Hier sind viel mehr Höhen mit im Spiel.

Neben den bereits genannten Verstärkertypen (Basscombo, Gitarrencombo und Aktiv-Monitor), möchte
ich noch eine weitere Klasse ins Rennen werfen: Acoustic-combos.
Diese Verstärker haben eine eher lineare Klangwiedergabe - alle Frequenzen werden gleich stark angehoben.
(das ist bei Gitarren- und Bassverstärkern für E-Gitten/Bässe nicht der Fall)

Acoustic-combos eignen sich für akustische Gitarren, Geigen und Celli und andere akustische Instrumente.
Oft verwenden Solokünstler solche Amps und verstärken auch ihren Gesang darüber.
(Gesang auf einem E-Gitarren-Amp klingt grauenhaft!)

Vorteile:
- linearer Frequenzgang
- viele Acoustic-combos haben einen eingebauten 5-7 Band Equalizer.
- oft haben solche Verstärker mehrere Eingänge z.B. XLR für ein Mikrofon und/oder ein zweites Instrument.
- Effekte sind in der Regel bereits eingebaut.

Leider sind die richtig guten Geräte nicht für den schmalen Geldbeutel geeignet.

Ich habe mal einen Roland AC-33 gehört (Gitarre und Gesang) und war ziemlich beeindruckt von der Klangfülle.
Könnte mir vorstellen, daß sich ein E-Cello damit auch serh gut macht.
Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Hersteller.
High-End wären z.B. die Geräte von AER und Schertler.

cheers, fiddle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@Kort: es macht einen deutlichen Unterschied, ob ein passiver Piezo Pickup einen Preamp nachgeschaltet hat oder nicht. Entscheidend dabei ist die Kabellänge zwischen PU und Preamp, ab 1,5m werden nachweislich Frequenzen vom Kabel verschluckt. Das lässt sich auch mit aufgerissenem Gain nicht mehr korrigieren...

@ Cellohm: die Verstärkerdiskussion hier ist sehr von persönlichen Erfahrungen geprägt und Dir wurde inzwischen so ziemlich alles empfohlen, was der Markt bietet, mit Ausnahme von E-Gitten-Combos, die hier auch echt falsch am Platz wäre. Alles andere geht irgendwie und hat auch viel mit der persönlichen Einstellung zu tun. Wer keinen Bock auf viele Kabel hat, für den ist der Amp mit eingebauten Effekten eine feine Sache. Wer lieber ein modulares System hat, für den ist das keine gute Lösung. Aus meiner Sicht ist es ungemein wichtig, dass Du ein System mit Tieftöner und Hochtöner nimmst. Das Cello geht schon verdammt weit nach unten runter, trotzdem braucht es auch oben viel Luft, weil es ja gerade die Obertöne sind, die den Cellosound so stark machen. Ich bin bin begeisterter T-Kunde, für den Amp habe ich mich jedoch auf den Weg nach Hangover gemacht, konnte dort in aller Ruhe alle Amps anspielen auf die ich Bock hatte. Hat 2 Nachmittage gedauert und echt viel Spaß gemacht. Was ich dann gekauft habe, stand vorher absolut nicht auf dem Zettel und ich bin damit echt glücklich.

@Fiddle: nee, nen AC-33 mit 2x5" LS? Und der soll die tiefe Seite am Cello packen? Da bin ich gespannt...

zur Cellofrage:

Ich für mich werde mir kein Yamaha Steichinstrument mehr kaufen. Die machen tolles Marketing, die Produkte machen auf die ersten Blicke einen wirklich guten Eindruck, direkt nach dem Kauf sind alle begeistert. Dann kommt das bittere Erwachen, wenn man den Klang verändern möchte, kein Rauschen mehr in der Leitung wünscht, oder der (wirklich starke) Kopfhörersound sich über den Amp einfach nicht entfalten möchte, weil das eingebaute Hallgerät von minderer Qualität ist. Ich habe inzwischen eine andere, recht seltene E-Geige (Alta), hat die Hälfte gekostet und ist wirklich ein feines Instrument, hat zwar auch seine Macken, aber wir lernen miteinander klarzukommen.

Die Zetas finde ich übrigens echt total überbewertet, es waren die ersten brauchbaren E-Streichinstrumente, die Entwicklung ist aber weitergegangen. Wenn ich heute eine Zeta höre, klingt das nach 80ern...

Wenn es Dir um Spaß geht, dann nimm doch einfach ein Harley Benton (ist vermutlich mit den gleichen Toleranzen in Fernost gebaut wie die Yammis), lasse es bei einem Cellobauer sauber überarbeiten und ergänze die Piezos mit Rebo PUs. Uli Bösking hat bestimmt Spaß an dem Projekt. Du kannst Schritt für Schritt Deine Vorstellungen einfließen lassen und hast hinterher Dein persönliches Cello. Ist anfänglich sicherlich mühsamer, ich denke aber, dass Du Deinem Ziel damit näher kommen kannst.

LG aus Fischtown
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@Fiddle: nee, nen AC-33 mit 2x5" LS? Und der soll die tiefe Seite am Cello packen? Da bin ich gespannt...

Ich habe auch registriert, daß da nur zwei 5-Zöller drin sind. Den gibt es aber auch in größer.

Das Problem nochmal für Dummies:
Basswiedergabe benötigt viel Membranfläche - also: großer Lautsprecher kann viel tief.

Wenn man eine hohe Lautstärke anpeilt, dann geht das auf keinen Fall mit so kleinen Lautsprechern.
Bei Bassboxen spielt der Lautsprechertyp und die Konstruktion der Box eine wichtige Rolle.
So ist es möglich, kleinere Membranen für die Basswiedergabe effizienter einzusetzen.

Dieser Roland AC-33 ist ein Einsteiger-Alleskönner und für den Straßenmusiker gedacht.
Eine relativ kleine Box mit Batteriebetrieb, worüber man auch singen kann - bei gemäßigtem Pegel.
..Also nichts für live-Bühne und laut.
Mich hat der Klang in Bezug auf die Größe beeindruckt. Sicherlich gibt es deutlich bessere Combos, keine Frage.

Für mich selbst wäre das auch nix.

Übrigens ist ein Cello auch nur 2 Ganztöne tiefer, als ne normal-gestimmte Gitarre.


cheers, fiddle


p.s. wenn ich für E-Cello etwas suchen würde, dann wäre dieser Roland nicht meine erste Wahl,
aber ich hätte dann auch andere Vorstellungen und Anforderungen und ein anderes Setup, als unser(e) Cellohm.
Ich kann nichts empfehlen, was ich selber nicht gehört habe. Das ist nur ein Beispiel für diese acoustic-combos.
Vielleicht reicht sowas ja vollkommen aus für seine/ihre Spielweise..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde sagen, ihr haut in die falsche Kerbe.

Cellohm möchte anscheinend experimentieren, Spaßhaben, ein bisschen Krach machen. Also vom klassischen Spiel mit dem akustischen Cello auch mal hin zum E-Cello, mit dem neue Wege beschritten werden. Ihr hingegen sucht anscheinend das klassische Cello im E-Cello.

Und kann sogar gerade ein Verstärker für E-Gitarren sinnvoll sein, der den Klang von vornherein etwas in die elektronische Richtung färbt. Und keine Angst vor einem Miniatur-Verstärker. Ich habe mein E-Cello mal über einen dieser kleinen Harley-Benton Teile laufen lassen. Auch der macht das ohne weiteres mit. Es soll ja im Wohnzimmer gespielt werden, und nicht der Clubgig befeuert.

Alternative: KLICK

Sowas wäre auch sehr zu empfehlen. Klein, leicht, günstig, aber massig Power und hervorragend für das E-Cello geeignet würde ich sagen.


Ich persönlich würde ja wie gesagt, ein Steinberger als Fünsaiter nehmen. Fünf Saiten für die Erweiterung der Möglichkeiten, ein relativ günstiger Preis fürs Spaßhaben. Zudem wird das Teil von sehr vielen Experimentalspielern genutzt, die covern usw. Allein das würde mich zum NXT von NS Design hinziehen, wollte ich mein Spiel um "Spaß" erweitern.


@ Stollenfidler

Man muss aber keine >1,5m Kabellängen haben. Wie ich schrieb, sollte man so und so den Verstärker unter/hinter dem Stuhl haben, weil ansonsten bei Zimmerlaufstärke Laufzeitprobleme zwischen Eigenklang des Cellos und zeitversetzt am Ohr ankommenden Verstärkerklang entstehen. Es ging in meinem Post eher darum, dass Cellohm sich nicht so viel Sorgen über den Anschluss eines E-Cellos machen braucht.
 
Ganz lieben Dank an euch alle nochmal, für eure vielen Tipps! Ihr gebt mir echt ne' Menge an die Hand :great:

Da habe ich so einiges, wo ich mich zumindest schon mal orientieren kann.

Ich finde es auch super, dass ihr euch auch generell zu meinen Überlegungen der *Instrumentenwahl* einklingt. Da habe ich zwar eine klare Vorstellung aber persönliche Erfahrungswerte zu lesen, helfen natürlich bei der Wahl ungemein.

Die Profi-Diskusssion, die hier inzwischen um Amps entstanden ist verfolge ich sehr aufmerksam ;) Und auch das hilft mir. Auch, wenn ich natürlich nicht alles verstehe, aber soviel ist klar: Wie so oft bei den Fragen um Instrumente und co geht es vor Allem um die Fragen: Was will ich, was brauche ich - wie ist meine Klangidee?

Letztendlich muss ich Instrumente und Endgeräte anspielen, um dann das für mich passende zu finden.

Also, ihr seit suuuuuper!! :great:

Damit ich in meiner "Findung" jetzt langsam konkreter weiterkomme, mache ich jetzt erst mal folgendes:

In dem Musikhaus meines Vertrauens werde ich als erstes zum Probespielen den Steinberger NXT bestellen. Warum der? Der Steinberger überzeugt mich in allen wesentlichen Punkten (Verarbeitung, vor Allem aber haut der mich klanglich vom Hocker. Preis-Leistung: Super). Mein einziger Hasenfuß ist ja "lediglich", dass er sich von der klassischen Celloergonomie sehr weit entfernt ;) ABER: Auch das hat Vorteile! Ich werde einfach probieren müssen, ob ich damit klar komme. Es könnte sein, dass es mich schlußendlich sogar schwer begeistern wird. Endlich mal weg von der "angestrengten" Cellohaltung ;)

Übrigens Steinberger vs. Yamaha:
Der Steinberger wurde/wird mir mehrfach und wiederholt sehr ans Herz gelegt. In diesem Forum ja auch. *Winke-winke @kort* Yamaha erntet in der Regel eher Kritik. Mich persönlich überzeugt der Y. ja klanglich auch nicht. Und der Klang ist für mich das wichtigste Kriterium. Yamaha ist mir aus meinem "ersten Leben" als Pianistin besser vertraut. Hätte ich mir nie gekauft, diese Taste......... ;)

Zum Probespielen des NXT brauche ich nun aber bitte noch einmal eure Hilfe :rolleyes:

Der hat ja einen passiven Tonabnehmer. Also brauche ich..... Vorverstärker..... Verstärker. Ich kann die Zuberhör bei T. nämlich gleich mitbestellen zum testen.

Mir sagt die Vorverstärker-Sache nix. Ich fände es super lieb, wenn ihr mir konkret zu Vorverstärker und Verstärker vllt. Vorschläge machen könnt?

An dieser Stelle ist evtl. die Frage nach dem "was will ich" wichtig. Kort hat es ganz gut auf den Punkt gebracht:

- Eine alternative zum klassischen Cello
- Ausprobieren neuer Klangwelten/experimentieren am Instrument
- Hausgebrauch (keine Bühne und/oder Band)

Verstärkermäßig ist mir - am Ende - ein guter, warmer aber dennoch klarer Sound wichtig :) Effektgerät soll ran. Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre eine Combo außerdem für meine Ansprüche ideal?

Preislich (gab ja schon Vorschläge für'n aktiven Tonabnehmer) wären max. 400,00 optimal :)

Danke, wenn ihr noch mal hier auf die Saite haut ;-)
 
Ich mag jetzt vielleicht irgendwas Spezielles übersehen, aber ich bin immer noch der Meinung, dass man keinen Vorverstärker zum Anschluss braucht. Wie gesagt: auf einen "Gain"-Regler achten, womit man das vom Cello kommende Signal anpassen kann.

Du willst also ein Multi-Effektgerät anschließen? Reicht Dir nicht villeicht auch ein sog. Modelling-Amp? Die haben die meisten Effekte schon an Bord (Hall, Chorus usw.), und haben oft die Möglichkeit, diverse altbekannte Verstärker-/Boxensounds einzustellen. Siehe die Roland Combos.

Teurer, aber sicher auch sehr flexibel, ist das Boss ME-50B Multieffekt. Sehr zu empfehlen, durch die einzeln zueinander einstellbaren Effekte, lassen sich hervorragende Mischsounds zusammenstellen.

Beim Combo bleibe ich bei der Empfehlung, mit dem Cello in einen größeren Laden zu gehen, und diverses durchzuprobieren. Alles andere ist rein subjektiv gefärbte Empfehlerei, die auch entsetzlich schief gehen kann.
 
Zur Pre-Amp Frage: lies ab hier inklusive der nachfolgenden Postings...

Beim Vorverstärker schlage ich Fishman vor:


Die Abbildung zeigt auch den günstigeren "G2" mit weniger Regelmöglichkeiten.
Preamp ist aber einfach, weil es hier wenige Alternativen gibt. "Shadow" hat noch einige kleine Preamps, ich glaube da müsste man aber erst auseinanderreißen und dann wieder anders zusammenfrickeln. Fiddle?

Die Ampfrage finde ich sehr viel schwerer.
Ein "Combo" ist eine Kombination aus 2 stufigem Verstärker, Effekteinheit und Lautsprecher. Da Du ja schon mit Multieffekt planst und die Klangregelung Cellonah am Preamp stattfinden kann, könntest Du auf recht viel davon verzichten. Was dann übrig bleibt ist eine Aktivbox.

Im Kleinen für das Wohnzimmer bieten sich an der Stelle Studiomonitore an, für das Cello wäre hier sicherlich schon ein mittelgroßes Exemplar sinnvoll. Dieser hier


kommt gut runter und hat einen unglaublich transparenten Klang. Kann sein, dass es etwas an Wärme fehlt, dafür gibt er Dir jede Nuance aufs Ohr, die Du dem Cello entlockst. Gleiche Preisklasse wären auch der KRK RP8 RoKit G2 oder der RCF Ayra Eight. Das sind alles bewährte Produkte, die aber auch durchaus im Recordingbereich kontrovers diskutiert werden. Wenn es perfekt sein soll, müsste so ein Apparat direkt auf Dich zielen, Nahfeldmonitore zeichnen sich durch einen engen Abstrahlwinkel aus, klingen also im gesamten Raum weniger einheitlich als "normale" Lautsprecher.

Wenn es doch eine Combo sein soll, so habe ich für meine Fiedel recht positive Eindrücke vom


sowie von dem HK Audio das LUCAS Nano 300. Letzteres ist sehr gewöhnungsbedürftig aufgebaut. Ob das mit den tiefen Mittem des Cello so gut klar kommt, kann ich nicht beurteilen. Die Geige klang darüber sehr "warm" und hatte angenehme Höhen.
All diese Lösungen sind geeignet im Wohnzimmer mächtig Dampf zu machen, oder aber auch auf der Bühne (falls es Dich dahin verschlägt, und das Wünsche ich Dir sehr) als Monitor zu funktionieren. Ich habe bewusst Akustikamps empfohlen, weil Du nur damit auch einen genäherten Akustiksound erzeugen kannst - mit Effekt und Modelling geht damit aber auch ein geiler "E-Sound". Ja, das Zeug liegt über den 400€, die Differenz ist die doppelte Effektsektion.

Aber wie kort schon zitierte: selber testen ist wichtiger, als dem Forum zu lauschen. In Bremen hat kein Laden all dieses Zeug zum Testen bereit. Hannover (PPC) oder Hamburg (Justmusic) liegen nah dran, bestimmt ist aber auch Thomann eine Reise wert! Es gibt auf dem Markt keine Verstärker, die speziell für Streicherbelange konstruiert sind. "Wir" müssen viel austesten, weil die komplexen Signale der Streichinstrumente ganz anders sind als das die "Zupferschwingungen". Was bei Gitarren gut ist, kann bei uns Streichern schon eher grenzwertig sein. Typisches Beispiel ist der Marshall AC 50, ein Röhren Akustikcombo. Klingt mit Gitarre stark, mit Streichern "hohl".

Wenn Du dann schon dort bist: eine Nummer lauter, also mit "Reserve" wären auch "Gesangsboxen" = Aktive Fullrange Lautsprecher eine gute Möglichkeit, sie haben nicht das gebündelte Abstrahlverhalten der Nahfeldmonitore, können auch mehr Pegel (müssen aber nicht), sind optisch weniger für das Wohnzimmer optimiert. Nach meinen persönlichen Erfahrungen ist hier aber das untere Preissegment weniger streichertauglich. Ich habe da aber auch nicht viel getestet, weil mir ein schlauer Verkäufer als erstes etwas recht hochwertiges eingestöpselt hat, von da gab es für mich keinen Weg mehr zurück. Und nein, ich bereue nicht!

Die genannten Produkte sind übrigens gut recherchiert aber zu 100% subjektiv ausgewählt (Bis auf die RoKit und RCF Nahfeldmonitore habe ich alles schon mal angespielt / getestet). Es ist die Zusammenfassung einer mehrmonatigen Recherche aus Geigersicht, der Du aber keinesfalls blind folgen solltest. Spiel selbst, hör selbst, entscheide selbst. Das Zeugs macht von sich aus keine Musik, die Musik machst Du mit Deinen Fingern, Deinen Armen, Deinem Körper und vor allem mit Deinen Ideen. Es gibt viele Wege, sich über Elektronik eine Soundidee zu ermöglichen. Es gibt nur einen Weg, diese Idee auch umzusetzen: üben:eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hallo Stollenfidler,

das scheint ja alles sehr ausgefuchst zu sein, und ich gebe zu, dass Du sicher mit Deiner Bühnenerfahrung mehr drauf hast, aber: bist Du sicher, dass man die Erfahrungen so 1:1 auf das Cello übertragen kann, das mit einem recht kurzen Kabel direkt neben dem Combo steht?

Zumindest mit meinem Billig-E-Cello ist das nicht so. Ob 5m Kabel oder das 1,5m - egal. Beim Klang tut sich da subjektiv gar nichts.

Zudem wird mir nicht so ganz klar, warum man erst einen möglichst harmonischen, feinperligen Klang per teurer Verstärker-Orgie rauskitzeln sollte, um dann für Fun und Experimente, per Multieffekt z.B. leichte Zerre oder Chorus drauf zu hauen ...

Sorry, aber ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass bei der Beratung wieder unbewusst etwas von Wohnzimmer-Spaß auf Bühnen-Soundcheck umgeschaltet wird, wo tatsächlich ganz andere Maßstäbe gelten. Wenn ich mit dem E-Bass auf der Bühne bin, sieht das Equipment auch ganz anders aus als beim Jammen im Wohnzimmer. Aber im Wohnzimmer geht es mir schon auf die Nerven, nur das eine Kabel zu ziehen, und den Combo ran zu schleppen.

Bei Deiner Zusammenstellung, muss der Preamp angestöpselt und eingeschaltet werden, das Multieffekt und die Box mit Strom versorgt und eingeschaltet werden, Cello aufbauen und anstöpseln/einschalten. Plus diverse Equalizer usw. aufeinander abstimmen.

Auch wenn das nach halbwegs wenig Aufwand klingt - wenn man nicht im Wohnzimmer einen Dauerplatz für den ganzen Krempel hat, wird man ganz schnell des Aufbauens müde werden. Ich zumindest brauche schon für Combo und Cello nervig lange, bis das alles steht, und aufeinander eingestellt ist.

Ich kann also aus eigener Wohnzimmer-Erfahrung nur dringend raten, dass man sich vorher überlegt, ob diese Elektronik-Batterie auch dauerhaft irgendwo im Wohnzimmer aufgebaut stehen kann. Ansonsten kann es sein, dass man doch wieder zu oft auf das Akustische ausweicht, weil einem der Aufwand zu groß ist, bis man endlich anfangen kann, elektrisch zu spielen.

Nicht umsonst schaffe ich mir auch noch ein akustisches Cello an. Das dauernde Kabelgestecke, Batteriengeprüfe, und Reglergedrehe geht mir selbst mit nur Cello->Kabel->Combo ziemlich auf die Nerven. Wenn dazu auch noch Preamp und Multieffekt samt Kabel und Netzteilen kämen - örks ...
 
Hallo Cellohm,

die passiven NS-Design-Instrumente benötigen nicht unbedingt einen Preamp.
Der output ist schon recht gut.

Ich würde es zunächst ohne Preamp versuchen bei einer Kabellänge bis max 3 m.

Die meisten besseren Amps haben zwei Instrumenten-Eingänge: einen für aktiv und einen für passiv.
Beim Passiven wird das schwächere Eingangs-Signal von vorneherein etwas angehoben.

Ein anständiges Kabel ist Voraussetzung. Cordial wäre hier eine gute und günstige Wahl.


cheers, fiddle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Combo vs. Module:
Cellohm hat von Anfang an gesagt, sie möchte sich mit einem Multibodeneffekt austoben. Was sie dort angedeutet hat, sind höhere Anforderungen als das, was die üblichen Combos bieten (Hall, Delay, Chorus). In meinem Wohnzimmer ist das alles ähnlich installiert, wenn ich spielen möchte wird der Bodeneffekt aus der TV-Bank gezogen, Geige eingesteckt, Steckerleiste eingeschaltet und Volumen aufgedreht. Das sind gefühlt 3 Handgriffe. Bei mir hängt auch noch ein Kleinmixer mit drin, über den kann ich Backingtracks einspielen und auch das Summensignal zum Aufnehmen weiterleiten.

kort, wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann kommst Du aus der E-Basswelt und eroberst das Cello von dort aus. Natürlich hast Du dann schon Amps da stehen und damit Erfahrungen gesammelt. Das ist fein und auch gut so und bestimmt bekommst Du damit einen Klang hin, der unverwechselbar geil ist. Cellohm steigt neu in die E-Cello Welt ein und möchte Vielfalt. Mit E-Combos kann sie E-Sound. Mit der "feinperligen Kette" geht alles. Das richtet sich ja nicht gegen "Deinen Weg", der hat durchaus seine Berechtigung und dies hier zu diskutieren bringt uns alle weiter.

Für mich ist auch nach wie vor unklar, wie tief das Cello nach unten runter geht. Es sind 2 Töne tiefer als die Gitarre. Beim Bass sind es 8 Töne. Braucht es für die 2 Töne schon Bassequipment, oder geht das noch mit A-Gitarrentechnik? Ich habe den Eindruck, das Cellohm die unterschiedlichen Richtungen beide ernst nimmt, und wir sind uns einig, dass sie es testen soll. Ich habe anfänglich gesagt, dass ich gespannt bin, wo sie landet und ich bin es heute umso mehr.

Ich bin übrigens nicht der professionelle Streichmusiker sondern generaldilletierender Hobbygeiger. Ich unternehme durchaus Anstrengungen, mir Zeug zuzulegen, welches meine mangelhafte Spieltechnik etwas kompensiert (was in der Regel nicht klappt, ich intoniere oft unsauber, meine Bogentechnik ist mangelhaft, die Finger blöde langsam). Aber ich habe viel Spaß an der Musik und die Erfahrung gemacht, dass dauerhaftes Spielen mit Backingtracks einen eher masturbativen Charakter in sich trägt. Wirklich erfüllend ist erst das gemeinsame Musizieren mit anderen Menschen. Hier die Möglichkeit offen zu halten kostet nicht unbedingt mehr, es ist eher eine Frage der Schwerpunktsetzung. Reell geht es dabei aus meiner Sicht um die Frage Nahfeld-Monitor oder Fullrange-Aktivbox.

@Fiddle: bei dem Setup mit Nahfeld Monitor / Aktivbox hat der Preamp auch die Aufgabe der Klangregelung. Es ist zwar auch denkbar, diese mit dem Multieffekt zu gestalten, allerdings ist das voraussichtlich extrem nervig, braucht jedes Mal eine ganze Reihe von Tastendrücken und ist damit nicht mehr "on the fly" lösbar. Unabhängig vom Ausgang des NXT Cellos ist damit nebenher auch das Impedanzproblem aus der Welt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, wenn man den Platz im Wohnzimmer hat, um diese Geräte und Kabel alle ordentlich unterzubringen, ist das kein Thema. Ich wollte nur zu bedenken geben, dass nicht in jedem Wohnzimmer dafür Platz ist, oder die Optik dazu passt.

Wie ich schrieb, es klappt bei mir auch ganz ausgezeichnet am Mini-Gitarren-Amp. Sicher, da vorhanden, spiele ich über einen meiner Bass-Combos, in dem Falle den dicken 60er Roland.

Deine Technik-Bemühungen in allen Ehren, Stollenfiddler, es machte halt mehr durch das Einbringen der Bühnentechnik den Eindruck, dass Du ein erfahrener Bühnenspieler bist. Und da ist eben oft das Problem, dass die Wohnzimmer-Spieler mit Technik zugeworfen werden, die man dort eigentlich gar nicht so recht benötigt, auch wenn sie den Sound sicher verbessert.

Das hört sich alles an, als bräuchte man ein hochwertiges Equipment, um loslegen zu können, was aber nach meiner Erfahrung gar nicht nötig ist. Wenn ich meine Effekt-Tretminen vom Bass an Cello und den popeligen 29.- Harley-Benton-Gitarren-Amp dran hänge, dann reicht das schon aus, um mit dem Cello Krach zu machen, und urige Sounds zu verwirklichen.

In sofern sollten wir aufpassen, dass wir Cellohm nicht mit angeblichen technischen Notwendigkeiten zutexten. Grundlage sollte sein, dass sie das E-Cello für Spaß und Ausprobieren haben will. Deshalb bin ich (erstmal) eher etwas vorsichtig mit dem ganzen Kabelgedöns und zig Zusatzgeräten, denn das steht spontaner Improvisation am E-Cello eher etwas im Wege. Soll aber jeder machen wie er will, ich wollte nur meine eigenen Erfahrungen einbringen, die jedoch keinen ultimativen Charakter haben sollen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben