[Effekt] NUX Solid Studio IR & Power Amp Simulator

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Einleitung
Aufnehmen in guter Qualität und das ohne Mikro und sogar Amp - geht das?
Fangen wir vorne an. Vor zwei Wochen habe ich ein Festival gespielt und mir ist wieder einmal aufgefallen, wie unterschiedlich die Performance der Sound-Männer sein kann. Bei mittlerweile 50-60 Gigs im Jahr möchte ich eine Konstante im Sound und der Abnahme meines Amps haben. So ging ich auf die Suche nach nach einer Lösung und stieß neben dem Two Notes Cab M+ auf das "günstige" Solid Studio von NUX. Ich bin nach wie vor ein Freund von günstigem Equipment, insofern es qualitativ etwas zu bieten hat und vor allem auch roadtauglich ist. Eines vorweg - das Solid Studio erfüllt beide Anforderungen mit Bravur.

Unpacking
Schon die schöne Verpackung hat mich begeistert. Eine hochwertige, schwergängige Box mit feinem Logo-Aufdruck, beinhaltet das edel anmutende Gerätchen. Beim Unpacking gab es allerdings auch eine kleine Negativüberraschung - kein Mini-USB-Kabel dabei. Ein Netzteil (9v) fehlt ebenfalls, das muss dann extra bestellt werden, aber keine Sorge, mit einem 10er ist man dabei.
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Erster Eindruck
Vorhang auf für das NUX, übrigens Nu-Ex gesprochen! Das Kistchen mutet wirklich hochwertig an, mit einer Art blauer Flake-Lackierung, garniert mit Potis und Kippschaltern.
Ja, so mag ich das! Irgendwie wirkt es Retro und das Design lehnt sich klar an den Strymon Blueprint an, aber gut, warum auch nicht. Was sofort auffällt, ist die geniale Übersichtlichkeit. Das Auge erfasst sofort worum es in welcher Sektion geht Schön, dass man hier nicht über schlecht leserliche Displays navigieren muss, um das Soundglück zu finden. Das NUX Solid Studio ist zudem ziemlich leicht und der Footprint perfekt für das Pedalboard.

Genauere Betrachtung
Okay, jetzt mal Tacheles gesprochen. Was soll das Solid Studio denn nun genau können und tun?

  • Boxensimulation: Es gibt es acht (8) Cab Simulationen, zu gut deutsch, Boxensimulationen. Ja, alle Klassiker sind dabei, von Roland über Fender, Vox und Marshall
  • Mikrosimulation: Es gibt acht (8) unterschiedliche Mikros, auch hier eine exzellente Auswahl vom klassischen SM57 bis zum exotischen B52. Für die Mikros kann man 3 Positionen wählen
  • Power Amp Simulation: Man kann einen simulierten Power Amp mit 3 unterschiedlichen Röhrensimulationen hinzuschalten (EL34, 6V6, EL84) und das Ganze mit Master, Drive und Presence klanglich fein adaptieren
Mit wenigen Drehs und Klicks gelangt man zum gewünschten Ergebnis.

Ja, aber was soll das Ganze jetzt....
NUX selbst nennt das Solid Studio einen Gig-Safer.

Fassen wir mal die Anwendungsgebiete zusammen:
1) Die reist bewusst ohne Amp zum Gig...oder ganz alptraummäßig, dein Amp raucht beim Soundcheck ab! Kein Problem, vom Pedalboard aus gehst du ins Solid Studio, wählst dein Cab, Mikro, Power Amp, etc und leitest das Signal über XLR direkt auf die PA und deine Monitorboxen
2) Du reist bewusst mit Amp an, weil du nicht auf deinen gewohnten Sound verzichten möchtest. Jetzt schleifst du allerdings deinen Amp und deine Box ins NUX Solid Studio ein - (Achtung, das Solid Studio ist keine Load Box) - anstatt jetzt aber kompliziert zu Mikrofonieren, gibst du dem Tontechniker einfach aus dem NUX ein Signal per XLR-Ausgang oder Line-Out. Natürlich hast du auch hier deine Lieblingseinstellungen am NUX vorgenommen. Das erspart eine Menge Arbeit und Ungewissheit und du weißt halt genau, wie das Signal klingt, das nach draußen gegeben wird.
3) Du möchtest zu Hause in sehr guter Qualität aufnehmen. Dazu dienen beide o.g. Methoden hervorragend, ohne Amp auch im Silent Recording möglich. Am Rechner kommen sensationell dynamische und saubere Signale an.

Die On-Board-Simulationen klingen schon fantastisch, du kannst aber auch IRs von Drittanbietern herunterladen, z.B. Ownhammer und andere. Über die Software sind die IRs ganz easy zu implementieren, wie nicht anders zu erwarten klingt das Ganze überaus ansprechend!
Zudem kannst du auch ein unbearbeitetes Signal an deinen Amp weiterleiten, hier ist also auch der prallelle Einsatz von Solid Studio und Amp möglich, nur dass du hierbei nicht auf die Endstufe deines Amps zugreifst.

Praxis
Das Handling ist kinderleicht und man muss sich schon sehr ungeschickt anstellen, hier kein gutes Ergebnis zu erzeugen. Alles mutet analog an und es macht Spaß, direkt auf die Paramter per Poti und Kippschalter zugreifen zu können. Das Gerät läuft mit 9v, kann also locker von deiner Pedalboard-Stromversorgung gepseist werden. Schön, dass hier keine abweichende Volt-Zahl notwendig ist.

Die Software ist lediglich ein Spiegelbild der Geräteoberfläche, nein es gibt hier keine x-fachen Möglichkeiten und Special-Features. Ganz abgespeckt und hemdsärmlich geht es zur Sache und irgendwie finde ich das richtig cool. Binnen 5 Minuten hatte ich den ersten Sound stehen. Über die Softwareoberfläche lädt man auch IRs (nur .wav). Lädt man einen IR, muss man sich die Schalter- und Potistellung vorher genau überlegen, denn nur diese ruft dann das Preset auf. Ein bestehender Sound wird überschrieben. Nicht, dass wir uns falsch verstehen - mit Preset meine ich, wenn du den Cab-Poti auf der Dlx Reverb 1x12 stehen hast, ist diese Box dann weg und dein IR nimmt den Platz ein.

Hier mal mein Sound mit dem NUX Solid Studio:


Unterm Strich heißt das, das Gerät ist nichts für Kemper- und Helix-Verwöhnte, die u.U.eine Gazillionen an unterschiedlichen Sounds brauchen für ihre Musik. Das NUX lädt eher dazu ein, sich seine 2-3 Wunschkombinationen "zu merken" und dann ab dafür. Bei mir ist es der klassische 4x12 Marshall Greenback Sound mit passendem Mikro. Und das röhrt dann auch und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Und ganz wichtig: Hier klingt nichts digital oder künstlich. Alles "gefühlsecht" hier beim NUX, fast wie ein hauchdünnes...ach nee, das war ja was Anderes ;-) Spaß beiseite - alles klingt organisch, es gibt keine spürbaren Latenzen und bei Aufnahmen kann man eigentlich nicht mehr sagen, ob jetzt analog oder virtuell aufgenommen wurde.

Fazit
Große Sounds und perfekte Aufnahmequalität für Kleines Geld....ja, das ist möglich, mit dem NUX Solid Studio. Das Preis-Leistungsverhältnis ist außerordentlich gut, bedenkt man, dass das Gerät aktuell für 118 € über die Ladentheke geht! Schon sehr lange hatte ich nicht mehr so ein gutes Gefühl beim Equipment-Kauf. Die Sounds überzeugen durchweg! Kaufempfehlung!
 
Eigenschaft
 
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Interessanter Bericht. Hast du einen Vergleich zur Blubox von Bluguitar? Würde mich sehr interessieren.
 
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Ich überlege gerade auch, mir ein so ein Tool zuzulegen. Ich habe aber noch keinen wirklichen Vergleich der Geräte und die Blubox ist z. Zt. Überall ausverkauft. Der Preis des NUX ist natürlich auch sehr interessant.
 
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Sehr interessantes Review! :great:

Kannst Du evtl. aus eigener Erfahrung berichten, in wie weit es sich qualitativ im Soundvergleich zum Mooer Radar verhält?
Und wenn ja: Stehen sich die beiden recht nahe, oder überwiegt bei einem die klangliche Qualität?
 
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*edit*

Besten Dank! Das Radar habe ich noch nicht getestet, aber alleine schon von den Anschlussmöglichkeiten und dem Handling her punktet das Solid Studio zigfach.
 
Grund: Vollzitat Vorpost
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Danke!
Vom Handling her sieht es wirklich einfacher aus, bzw. übersichtlicher.
 
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Ich überlege gerade auch, mir ein so ein Tool zuzulegen. Ich habe aber noch keinen wirklichen Vergleich der Geräte und die Blubox ist z. Zt. Überall ausverkauft. Der Preis des NUX ist natürlich auch sehr interessant.
Ich habe mir auf deinen Impuls hin mal einige Videos der BluBox angeschaut und auch die Spezifikation und den Preis. Für mich überweigt das Preis-Leistungsverhältnis des Solid Studios. Auch die Clips fand ich bestenfalls "okay". In der Preisklasse bekommt ja für 30€ mehr das Two Notes Cab M+ - habe dieses auch gerade seit 1 Woche bei mir und da hält dann wirklich keines der anderen Geräte mehr mit ;-)
 
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Danke für deine Einschätzung. Das Two Notes hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Ich muss mich da mal in Ruhe einlesen, was es da so alles gibt und was für meinen Verwendungszweck am sinnvollsten ist.
 
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Danke für deine Einschätzung. Das Two Notes hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Ich muss mich da mal in Ruhe einlesen, was es da so alles gibt und was für meinen Verwendungszweck am sinnvollsten ist.
Moin Markus, ich habe seit 3 Wochen das Two Notes Cab m + und bin sehr begeistert von dem Sound Und den Möglichkeiten. Wenn du es mal getestet hast gibst du es nicht mehr her. Gruß
 
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Hallo zusammen!

Auf die vielen guten Reviews hin, auch in Hinblick auf quasi nicht vorhandene Latenz, habe ich mir jetzt auch das NUX SS zugelegt. Zwar über EBay-Kleinanzeigen zum Schnäppchenpreis, aber noch verpackt, verschweißt und offensichtlich ungeöffnet. Ausprobiert haben wir das Teil heute im Proberaum, weil wir dort über InEar leise proben.

Ich hatte vor, es hinter meinen Joyo Preamp House zu schalten. Der hat zwar auch eine Cab-Sim, die hat mir aber nicht sonderlich gefallen. Den Joyo haben wir über XLR ins Mischpult geholt, das ging prima. Sound hat sich durchgesetzt im Mix und war präsent, trotz der mittelmäßigen Cab-Sim.

In Ermangelung eines Netzteils, es ist halt nicht dabei, musste heute das vom Preamp herhalten und stattdessen habe ich meinen Joyo Zombie vor den Cabsim gehängt. Wir mussten leider einige Zeit ausprobieren, bis es lief, aber das Ergebnis war leider unbefriedigend. Ich erkläre mal, wie ich verkabelt habe, vielleicht lag ja da der Fehler:

1. Joyo Zombie Speaker Out an Solid Studio Input, Regler auf Speaker und 4db, so steht’s in der Anleitung. Dafür nur die Cab-Sim, die Powerampsimulation bleibt aus. Verstärker minimal aufgedreht, übersteuerndes, kratzendes Signal aus dem Klinken-Ausgang. Aus dem DI-Out kam es noch schlimmer raus.

2. Aus dem Joyo Send ins Solid Studio, Regler auf Line, und diesmal auch die Poweramp-SIM dazu. Okay, schon besser, zumindest aus dem Klinken-Output kommt jetzt das, was kommen soll inklusive allen Funktionen. Der DI Out jedoch machte immer noch nur kranken Lärm.


Allerdings war der Sound in keinster Weise durchsetzungsfähig, ich kann mich selbst mixen mit der QMix-UC App, das funktioniert sonst prima...

Nun zu dem Krach aus dem DI Out. Die Vermutung ist, dass mein Exemplar eine beschädigte DI-Buchse hat. In keiner Variante kam darüber was brauchbares raus. Kabel wurde getestet und getauscht, nix. Mit Klinke wie gesagt kein Problem, zumindest wenn nur der Preamp des kleinen Topteils in Benutzung war. Über die Endstufe auch hier nix schönes. Aber eigentlich ist es doch auch so gedacht, oder? Und eine Speaker Box ist doch meines Wissens bei eine Transistor-Endstufe nicht nötig, oder doch?
 
Regler auf Speaker und 4db, so steht’s in der Anleitung
Gibts da im Netz eine ausführliche Anleitung? Hier steht nix davon:
https://v1.cecdn.yun300.cn/100001_1906125016/Bantamp说明书Manual.pdf :nix:
 
Eine Loadbox brauchen mW nur Röhrenamps, die die Leistung ja irgendwo hin abführen müssen. Bei Class D Transen sei das nicht so habe ich mehrfach gelesen...
 
Vom Amp Speaker Out in ein IR Loader ohne Lastwiderstand, klingt wirklich nicht gut!!!
Kann sein dass das Nux jetzt gehimmelt ist. Da sollte man nur mit Line Signal Stärke rein gehen (maximal Kopfhörer Ausgang).
Ausserdem mögen auch Verstärker es nicht, betrieben zu werden, ohne dass die abgegebene Leistung auch verbraucht/genutzt wird.
Es gibt zwar DI Boxen, die ein Line Signal vom Lautsprecher Out Put abnehmen können, aber das wird dann zwischen Amp und Box geschaltet.

hmmm, das Nux hat tatsächlich einen „Speaker“ Eingangsmodus. Keine Ahnung wie das funktionieren soll ohne entsprechend belastbare Widerstände, aber vielleich ist ein Anschluss via. dem Send des Amp Einschleifweg dennoch die bessere Idee…

Das DI Signal ist wohl ohne Cab Sim und klingt schon nach krankem Lärm…
 
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Hier der Anschluss zwischen Amp und Cab wie eine DI-Box. Nur das hier die XLR DI Option nicht genannte wird
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Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und hier der Rest mit DI Out optional
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Das Review zeigt ziemlich gut, was man mit solch einem Gerät möglich ist.
Ich überlege derzeit, was ich für Silent Recording anschaffen soll.
Ein Gerät wie dieses https://m.thomann.de/de/harley_benton_dnafx_git.htm, hätte ich zB bedenkenlos genommen, da darin "alles" vereint ist, was man für's Recording braucht, soweit mein Gedankenansatz.
Warum würde man trotzdem das Nux solid Studio kaufen? Ist das,was es kann, deutlich besser, als ein Multi?
 
Hast du denn die Cab angeschlossen gehabt? Steht im 1. post nix dazu...
Ne, hab ich nicht. Möglicherweise lag da der Fehler. Ich probiere es nochmal mit dem Preamp, vielleicht geht es ja dann und ich hatte halt nen Denkfehler...
 

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