.Jens schrieb:
...musst aber dann auch für deine eigenen Auftritte und die verkauften CDs bezahlen...
Das macht wie gesagt nur Sinn, wenn hauptsächlich Dritte bezahlen - also der Radiosender, der Veranstalter usw.
Jens
Genau da liegt der Hund begraben. Im ersten Moment hoert sich das super an das ich auch wenn ich selbst meine Songs spiele Geld von der Gema dafuer bekomme nur muss man eben in den meisten Faellen auch erstmal selbst bezahlen ( Wenn es eben nicht der Veranstalter uebernimmt ). Dann wird das wenn ich mich nicht total taeusche auf die Quadratmeter der Location umgesetzt. Hast du also eine groessere Halle drueckst du als Band erstmal ganz schoen Knete ab und am Ende vom Jahr bekommste dann einen Bruchteil wieder zurueck. Loesung waere natuerlich in den Vertrag mit dem Veranstalter reinzusetzen das er sich um die Gema kuemmern muss nur ob er es auch wirklich richtig macht und jeden einzelnen Song auflistet oder eben irgendwie so ein Pauschaldingens durchzieht weiss man vorher nicht.
Dann kommt bei uns nun noch hinzu das wir bei einem Sampler mitmachen. Wenn unsere Songs bei der Gema gemeldet waeren koennten wir uns das erstmal abschmincken weil die Samplermacher nicht bereit sind da noch einen Batzen Geld abzudruecken ( Verstaendlicherweise da es ein kleineres Internet-Forum ist das die Sache auf die Beine stellt ).
Ich habe hier noch einen etwas laengeren Text gefunden der die Sache auch nochmal naeher erklaert:
Im Musiker-Magazin 1/2002 des DRMV wird eine Beispielrechnung aufgemacht: Eine Band hat 5 Auftritte im Jahr in Hallen von 500 qm bei etwa 12,70 Euro Eintritt. Pro Auftritt muss ein Betrag von rund 366 Euro GEMA-Gebühren gezahlt werden. Die Band hat damit für die Aufführung der eigenen Songs in 5 Veranstaltungen ca. 1830 Euro an die GEMA gezahlt.
Natürlich bekommt die Band von der GEMA dafür eine Ausschüttung (im nächsten Jahr). Das Musiker-Magazin hat das nach dem neuen Pro-Verfahren berechnet. Im ungünstigsten Fall kommen 59,10 Euro dabei heraus, im günstigsten (bei einer zusätzlichen Ausschüttung für eine weiteren Sparte) 124,44 Euro. Das ist ein geradezu lächerlicher Betrag, wenn man
bedenkt, dass die eigentliche Ursache der Gebühren ja eben das Tun der Musiker ist.
Aber es geht noch weiter! Nicht wenige Bands lassen auf eigene Kosten CDs pressen und belasten sich oft finanziell damit. Das GEMA-Mitglied muss für die eigene CD pro gepresster CD GEMA-Gebühren entrichten. Das Presswerk ist verpflichtet, diese Gebühren abzuführen, die sich pro Tonträger nach der Formel Händlerabgabepreis mal 13,75% errechnen. Auch dann, wenn die CD gar nicht über einen Vertrieb angeboten wird, sondern die Band sie selbst in Umlauf bringt. Und selbst, wenn man nicht GEMA-Mitglied ist, müssen GEMA-Gebühren für eine CD-Produktion entrichtet werden, wenn man es unterlässt, bei der GEMA einen Freistellungsantrag einzureichen. Nicht zuletzt - man glaubt es kaum - verlangt die GEMA auch für den Fall happige Gebühren pro Song vom Mitglied, dass dieses die eigenen Songs auf der eigenen Internet-Seite zum Abhören oder Download bereitstellt.
Schließlich wäre da noch der Fall des Komponisten, der die Gelegenheit hat, etwa für ein Kaufhaus eine Hintergrundmusik (FuMu) zu komponieren. Ist er GEMA-Mitglied, muss das Kaufhaus für das Abdudeln an die GEMA zahlen, das heißt, es wird diesen Komponisten ablehnen, da auch eine anständige Einmalzahlung weitere Kosten nach sich ziehen würde. Der GEMA-freie Komponist kann seine Hintergrundmusik zu einem Festpreis verkaufen. Ein Hit wird daraus ohnehin nicht werden, also bleibt der Wert begrenzt.
Fazit: Für Amateurmusiker scheint der Beitritt zur GEMA nicht zwingend sinnvoll.
Quelle:
http://www.rockprojekt.de/Komposition/Komposition und Text.pdf