Eigenes Gesangsmikro normal?

  • Ersteller landmesser
  • Erstellt am
Ich singe live ausschließlich über eigene Mics. Keine Ausnahmen. Wer weiß denn schon, wo die Pauschalteile vorher so überall gesteckt haben :igitt:
Allerdings finde ich, daß, wenn man sein eigenes Zeug mitbringt, es auch in Ordnung sein muß. Irgendwelcher Ramsch kommt da nicht in die Tüte. Ich habe grundsätzlich 2 Mikros dabei, ein SM58 und ein Beta58 - und mir ist völlig wurscht was andere sagen, meiner Ansicht nach die besten LiveMikros. Punkt.
Darüber hinaus früher meist noch ein Ersatzkörbchen, falls ein Trottel meint, er müßte über mein Mikro irgendwelches Geschwätz ablassen (Ansagen oder sonstiges), der bekam seinen eigenen Korb. Da mittlerweile der Bassist auch ein Mikro hat, wird das für sowas benutzt :D

Und was ich jedem empfehle ist ein guter Gehörschutz (am besten die Elacin-Maßteile). Man wird nach kurzer Eingewöhnungszeit komplett unabhängig von Monitoren und somit auch immun gegen schlechte Mischpultmenschen (die ja leider in der Überzahl sind). Falls keine absolute Profi-Crew am Werk ist, sage ich dem Mixer grundsätzlich, er soll meine(n) Monitor(e) komplett abdrehen. Da er das meistens aber nicht macht, zieh' ich das Kabel raus, dann kann er drehen soviel er will. Ich will dem guten Mann nicht in die Suppe spucken, aber wenn er sein Handwerk nicht versteht, ziehe ich eben Konsequenzen. Und man glaubt gar nicht, was Monitor-Unabhängigkeit für ein schönes Gefühl ist :)
 
... Und man glaubt gar nicht, was Monitor-Unabhängigkeit für ein schönes Gefühl ist...

das ist ziemlich pauschal! ist zwar schön für dich, aber funktioniert nicht grundsätzlich.

z.B. im Freien auf großen Bühnen ist einem Bläsersatz in Rock/Funk/...-Besetzungen nicht zuzumuten ohne Monitor zu spielen, die spielen sich ganz einfach einen Wolf, haben nach einer halben Stunde keine Lippen mehr - in solch einem Fall ist ein schlechter Monitor immer noch besser als gar keiner.


Ich unterstütze dich aber bei meinem eigenen Instrument, ich brauch mein Drum- oder Perc.-Set grundsätzlich auf keinem Monitor, das verhindert sehr mein dynamisches Spiel - auf der anderen Seite habe ich speziell im Freien oder auch in besch...eidenen Räumlichkeiten gerne mal das Klavier auf meinem Monitor, muß nicht viel sein, aber es fördert sehr die Sicherheit im Zusammenspiel.
 
Ich meinte das ausschließlich auf Gesang bezogen. Da gilt es allerdings immer, weil man sich eben über Knochenleitung hört. Bei allem anderen hast Du natürlich Recht.
Auch mir ist es selbstverständlich lieber, einen guten Bühnensound zu haben. Dummerweise ist das halt häufig die Ausnahme.

Eine befreundete Band hat das clever gelöst, da macht jeder seinen eigenen Monitor-Sound. Jeder hat in sein Rack einen winzigen Babymixer und einen Behringer-Splitter (Ultra-irgendwas...) eingebaut, zusammen grad mal 2 oder 3 HEs. Jetzt geht jeder mit seinem Signal in seinen Splitter und greift von allen anderen deren Signal ab. Dann kann jeder auf seinem eigenen Minimixer seinen Sound so einstellen, wie er ihn möchte. Sie haben sich dafür kleine "Multicores" zusammengeschustert, damit's kein Kabelchaos gibt. Ich war schon beim Aufbau dabei, hat keine 5 Minuten gedauert und beim Gig kann jeder sich alles so hinpegeln wie's bequemt. Zwei haben Monitorboxen, die anderen drei In-Ear - funktioniert prächtig...
Auch das fällt natürlich weg, wenn eine Profi-Crew am Werk ist - nur an denen wird halt sehr oft gespart :( und dann hilft nur noch selbst drum kümmern...
 
hallo !
Abgesehen von der qualität eines mikros... Finde ich persönlich den gedanken, in ein mikro zu singen, das -zig andere schon vollgesabbert haben, einfach nur eklig. Manchmal stinken die dinger auch richtig. Wahrscheinlich weil sie nie gereinigt werden.

dito :-D
 
Ich meinte das ausschließlich auf Gesang bezogen. Da gilt es allerdings immer, weil man sich eben über Knochenleitung hört.

Nee, das stimmt auch nur bedingt und kommt auf das Timbre an. Die Knochenleitung begünstigt tiefere Frequenzen.
 
...hast Du Recht, aber dieser Trick hat bisher noch nie versagt - weder bei mir, noch bei irgendjemandem den ich kenne. Und darauf kommt's schließlich an - wenn ich mich auf der Bühne hören kann, ist es mir reichlich wurscht, ob das nun physikalisch astrein ist oder nicht. Im Match Erfahrung vs. Newton steht's bisher ganz klar 1:0 :great:

Die Stimme klingt für unser Empfinden dann natürlich etwas anders, aber das tut sie ja so auch, wenn wir's z.B. mit einer Aufnahme vergleichen. Man ändert quasi das Verhältnis zwischen "von-außen-durch's-Ohr" und "über Knochenleitung". Wie gesagt, das braucht ein wenig Eingewöhnung, aber dafür ist es weit zuverlässiger als das Techniker-Roulette...
 
Zum Thema,

ich habe grundsätzlich mein eigenes Mikro. Meist sogar zwei. Und ich singe nur Background.
Wenn ein Techniker keinen vernünftigen Grund nennen kann, wieso ich sein Mikro nehmen sollte, mache ich das auch nicht.

Und für mich gibt es nur drei vernünftige Gründe:

1. Analog Pult und Bandwechsel: Keine Zeit ordentlich zu checken, wobei unser Toni das auch macht.
2. Mein Mikro ist schlechter: Was selten passiert, als Backgroundsänger in einer Rockband.
3. Wenn der Mensch ehrlich sagt, dass er nicht weiß, ob er damit einen guten Sound hinbekommt.
 
Um meinen Senf auch dazu zu geben:
Ich als Techniker freue mich, wenn ein Sänger sein eigenes Mikrofon mitbringt und nutzen möchte. Der Hauptgrund ist, dass sich dieser Sänger/diese Sängerin mit der eigenen Stimme auseinandergesetzt hat und den eigenen Sound rüberbringen will bzw. gut klingen will. Natürlich bin ich etwas pikiert, wenn dann ein Vivanco oder sowas auftaucht ;-)
Andererseits werden meine Mikrofone nach JEDEM Einsatz geprüft und gereinigt, dazu gehört auch eine Desinfektion- ich will ja niemanden "verseuchen".
Also: Sänger mit eigenem Mikro sehe /höre ich immer gern!

just my 2 cents

hinrichs
 
Ich muss sagen, dass ich immer mein eigenes Mic benutze, da ich sehr häufig mit Lippenkontakt singe. Da ekelt es mich einfach davor, in irgendein altes SM58 zu singen, das wahrscheinlich seit 20 Jahren nicht mehr gereinigt wurde. Außerdem bekomme ich live mit meinem TGX58 eigentlich immer einen besseren Sound hin als mit den Standard-Mics (zu 99,9 % Shure SM58).
 
Hygiene ist so ein Thema. Das ist genau so wie bei fremden Telefonen.

Ein SM58 kostet ja nicht die Welt. Außerdem kann man es überall mitnehmen.

Ray Charles hat ja lieber durch ein SM57 gesungen. :)
 
...Ein SM58 kostet ja nicht die Welt. Außerdem kann man es überall mitnehmen ...

na ja, das ist wohl auch etwas stilabhängig - viele Jazzsänger, noch mehr Jazzsängerinnen würden lieber ganz auf ein Mikro vezichten und rein akustisch singen, als ein SM 58 zu verwenden...
 
...hast Du Recht, aber dieser Trick hat bisher noch nie versagt - weder bei mir, noch bei irgendjemandem den ich kenne.
Interessant. Ich kenne mehr Leute, die sich nicht gut von innen hören, als solche die es tun. Was ursprünglich mal sehr überrascht hat, da ich mich schon seit jeher auf meine Innenresonanz verlassen kann und früher immer davon ausging, dass das normal sei, bis ich eben eines besseren belehrt wurde. ^^
Ray Charles hat ja lieber durch ein SM57 gesungen. :)
Hat der Korb beim 58er ihn denn so gestört? ;)

na ja, das ist wohl auch etwas stilabhängig - viele Jazzsänger, noch mehr Jazzsängerinnen würden lieber ganz auf ein Mikro vezichten und rein akustisch singen, als ein SM 58 zu verwenden...

*hust* hier! *hust*

Und dabei singe ich noch nichtmal Jazz. Aber ich steh auch im Rockpop nicht sonderlich auf Mumpf.
 
Ein SM58 kostet ja nicht die Welt. Außerdem kann man es überall mitnehmen.
Also wenn schon, dann lieber ein Beyer TGX 48 - kost' noch weniger und klingt signifikant besser. SM58 - nur unter Androhung von Gewalt.

Ich würde allerdings auch nie ohne mein eigenes Mikro auf die Bühne gehen und überlege mir gut, wem ich es ausleihe.

Interessant. Ich kenne mehr Leute, die sich nicht gut von innen hören, als solche die es tun.
Ich auch. Seltsamerweise (oder auch nicht) haben Frauen dieses Problem wohl noch öfter als Männer.
Wenn ich einen miesen Monitor habe, würde mir "Ohr zuhalten" aber auch gar nix bringen, weil ich dann noch viel mehr in der Bredouille bin. Dann singe ich lieber nach der Erinnerung wie und wo der Ton zu sitzen hat, weil ich dann exakter bin.
 
Ich oute mich mal:

Zu meiner aktivsten Musikerzeit mit 50-60 Konzerten im Jahr war es mir völlig schnuppe, wo ich reinsinge. Ich hatte zwar ein altes Sennheiser MD421 - wusste allerdings den Wert nicht zu schätzen und hab es praktisch nie benutzt. Nicht mal beim Proben.

Teilweise ging es nicht anders: ich mochte mich vor dem Konzert um so wenig kümmern müssen, wie möglich. Da es bei Festivals gern mal nur einen fliegenden Soundcheck gab, wollte ich das so schnell wie möglich hinter mich bringen. Für mich musste es einfach nur schnell gehen.

Zudem: ich habe beim Veranstalter besonders gern Funkmikros bestellt, da ich mich auch gern ins Publikum gestürzt habe. Sowas konnte ich mir natürlich nicht einfach kaufen.

Meist hatte ich da keine Berührungsängste: ein paar Bakterien motivieren das Immun-System. Sound war mir zweitrangig (siehe meine Signatur). Aber manchmal war es echt eklig: bei den alljährlichen, dreitägigen April-Festivals in meinem damaligen Lieblings-Kellerclub "Bei Chez Heinz" sangen bis zu 60 Bands in die gleiche Anlage. Und: die haben wirklich gestunken (die Mikros meine ich - aber die Bands wahrscheinlich auch) - ein Umstand, den ich dann wenigstens in eine gelungene Anmoderation einbauen konnte.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich auch. Seltsamerweise (oder auch nicht) haben Frauen dieses Problem wohl noch öfter als Männer.
Deckt sich mit meiner Erfahrung und ist auch logisch, eben weil höhere Frequenzen von innen schlechter übertragen werden.

Da wir eh schon OT sind: ich hab interessanterweise ne ganz andere Erfahrung gemacht in letzter Zeit, die mir gutes Monitoring inzwischen sehr lieb macht, obwohl ich mich gut von innen höre: es hilft einfach mit den Nuancen, dem Laut-Leise-Spiel, etc. Ich benutze seit einiger Zeit In-Ear-Monitoring und das ist der Knochenleitung dann doch überlegen. ^^
 
Aber manchmal war es echt eklig: bei den alljährlichen, dreitägigen April-Festivals in meinem damaligen Lieblings-Kellerclub "Bei Chez Heinz" sangen bis zu 60 Bands in die gleiche Anlage. Und: die haben wirklich gestunken (die Mikros meine ich - aber die Bands wahrscheinlich auch) - ein Umstand, den ich dann wenigstens in eine gelungene Anmoderation einbauen konnte.

Herrlich :D
Aber früher war das wirklich überall so. Club- oder sonstiges Festival - völlig klar, dass Dutzende Leute ins gleiche, zur Hausanlage gehörige SM 58 hineinsabbern.
Ich habe mir in jungen Jahren auch keinen Kopf darum gemacht. Der Ekel kam später. Es heißt ja, mit zunehmendem Alter wird man seltsam ;)
 
...Ich habe mir in jungen Jahren auch keinen Kopf darum gemacht. Der Ekel kam später. Es heißt ja, mit zunehmendem Alter wird man seltsam ;)

Da bin ich ja froh drum das nicht nur ich "seltsam" werde :D. Mein persöhnliches Gesangsmikrofon verleihe ich grundsätzlich nicht und ich will auch keinen anderen sehen der darüber moderiert oder sonst was macht.
Um Diskussionen im Keim zu ersticken habe ich noch ein paar günstigere Mikrofone die dann von den anderen kollektiv zugesabbert werden können.
Selbstverständlich entseuche ich dann diese Miks auch von Zeit zu Zeit.

Gruß

Fish
 
Um Diskussionen im Keim zu ersticken habe ich noch ein paar günstigere Mikrofone die dann von den anderen kollektiv zugesabbert werden können.

Ein Verleihmikro (immerhin evolution 800 - in einer Verlosung "gewonnen" ;)) hab ich mittlerweile auch. Schade: früher keinGeld und viel Musik ... heute Geld und Equipment, für das man leider arbeiten muss - was weniger Musik bedeutet
 
evolution 800?? 825 oder 865? Da sind immerhin 200€ zwischen!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben