Ein Leben ohne Noten nervt

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Ich spiele mittlerweile (wieder) seit ca. fast 8 Jahren mein Hauptinstrument Gitarre, ein wenig Bass und Violine.
Mittlerweile bin an einem Punkt angelangt der mich sehr unzufrieden macht.

Typische Fragen wie etwa

  • "Was, Du kannst keine Noten und spielst Instrumente - Wie geht das denn?"
  • "Wie schreibst Du dann eigentlich Deine ganzen Stücke auf?"
Meine lapidaren Erklärungen dazu sind dann in der Regel folgende:

  • Lege mir ein Blatt mit Noten hin, und ich höre sofort auf zu spielen.
  • Notenlesen läuft bei mir so ab indem ich auf das Stück schaue und lange Pausen benötige um zu begreifen was da steht.
  • Ich kenne die Noten in den Fünf Linien schon und kann diese auch benennen, und schreiben zumindest nur die ohne Hilfslinien.
  • Ich kann Noten nach Ihren Werten identifizieren. (Ganze, Halbe, Achtel usw.)
  • Ich weiß zwar was die Pausenwerte auf dem Blatt zu bedeuten haben und kenne Ihr Aussehen, habe aber Schwierigkeiten mit diesem ganzen Taktgedöns und verliere schnell die Lust weil ich scheinbar zu blöd für diesen Theoriekram bin. Der Witz dabei - Ich habe Taktgefühl, steige mit meinem Instrument sogar an einer x-beliebigen Stelle locker wieder mitten drin ein wenn zuvor mal ein verspieler dabei war.
Für Euch noch als Info:

  • An meinem Synthesizer kann ich ein paar wichtigste Akkorde und kann zumindest jede Taste beginnend ab den beiden schwarzen benennen. (Das ist mein Merker, Eselsbrücke).
  • Ich weiß was ein Quintenzirkel ist und nutze diesen oft zum komponieren.
  • Ich kenne mein Griffbrett der Gitarre alleine schon durch jene Tricks wie etwa den mit dem Dreieck in und auswendig.
  • Ich nutze einige Skalen wie die Pentatonik, Blues, Lydisch etc.

Mit 15 fing das ganze ganz zufällig an als ich in einer Musikstunde plötzlich den Bass vom Lehrer umgehängt bekam.
Schon früh in meiner Kindheit hat mich irgendwie immer das Thema Musik magisch angezogen.
Der Schlüsselmoment in dieser Musikstunde hatte dazu geführt das ich begonnen hatte mir das Bassspiel nebst einem
guten Buch selbst beizubringen, also Autodidaktisch.
Parallel dazu hatte ich dann bis zu meinem 18.Lebensjahr in einer Band gespielt und Erfahrungen sammeln können.
Dann kam eine lange, lange Pause bis 34.

Ja, wie soll ich es beschreiben. Ich habe eine ganze Menge eigener Stücke "geschrieben" und spiele für meine Zwecke
recht passabel doch das Notenlesen/Schreiben will oder wollte nie an mich gehen. Ich hatte auch nicht die typischen Eltern
die mich gezwungen hätten den Klavierunterricht zu besuchen. Auch die Blockflöte in der Grundschule hatten wir hier in den Händen doch das ganze Thema wurde irgendwie nur stiefmütterlich abgehandelt.

Um meine Stücke "aufzuschreiben" muss ich mich z.B. immer eines Tricks bedienen indem ich die Aufnahmen meines Spiels
durch ein VST-Plugin jage welches mir die Noten dann im Sequenzer auf Papier bringt.
Oft muss ich dann noch einzelne Noten an Ihren richtigen Platz rücken oder schiebe im Zeitraster weil das Programm diese nicht
korrekt erfasst hat.

Ich glaube mein Hauptproblem liegt nicht am Erfassen oder einzeichnen der Noten selbst, das bekomme ich hin.
Es ist die Schwierigkeit diese richtig im zeitlichen Raster, also Takt zu lesen oder niederzuschreiben.
Alleine schon der Mischmasch wenn vorne 4/4 notiert ist und dann etwa Triolen notiert sind oder mit Pausen gearbeitet wird steige ich komplett aus. Würde ich meine gespielten Phrasen probehalber so in Noten aus dem Handgelenk heraus aufschreiben wollen sähe das wie eine direkte Aneinanderreihung eines Notenbreies aus den niemand auf anhieb entziffern könnte.

Bücher mit Noten lege ich in der Regel nach dem "herauspicken" einiger Übungen hier und dort recht schnell zur Seite wenn wieder nicht verstandene Inhalte folgen die mich innerlich blockieren.

Ich kann von allem ein bisschen etwas und doch nichts richtig - Ich hasse es langsam.
Wer leidet möglicherweise an einem ähnlichen Problem dieser permanenten Notenlegasthenie?
Wie kann ich mir das doch noch drauf schaffen, besteht da überhaupt noch Hoffnung?

LG
 
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Hallöchen erstmal.

Natürlich besteht Hoffnung! :)
Wie mir scheint, besitzt du in unterschiedlichen Feldern Wissen, was du aber nicht miteinander in Verbindung bringen kannst. Das ist EIN Problem.
Ein weiteres besteht darin, dass viele Basics fehlen.

Ich würde mir da mal folgende Seite zu Gemüte führen:
http://www.musicians-place.de/
Das hat mir selbst wahnsinnig viel geholfen. Ich kannte Notenwerte, aber wusste nicht, wo welche Note sitzt. Bei der Gitarre verzichte ich selbst darauf, mich komplett auf Noten zu stützen. Da ist meiner Meinung nach die Tabulatur wesentlich besser geeignet. Werte lese ich weiterhin über die Noten ab. :)

Am besten ist, dein Wissen erstmal in Verbindung zu bringen und da würde ich mich von den Basics an aufwärts durcharbeiten. Was du weißt, überspringst du halt.
Das Aufschreiben ist bei mir ebenfalls so eine Sache... ;)
 
Danke CinRen,

Diese Seite werde ich mir anschauen.
Ja, ich glaube auch das hier einfach die Verknüpfungen von viel Einzelwissen
zu einem großen ganzen fehlt - Das sehe ich genauso.
 
Genau das Problem verschiedene Bereiche nicht einzeln, sondern als Ganzes betrachten zu können, kenne ich aus dem Bereich der Harmonielehre. Stichwort: Improvisieren. :D
Geholfen hat mir in dem Punkt Bonedo.de. Kein Lehrer konnte es mir verständlich machen. Aber mit einem Mal fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Von daher: Auch hier ein Tipp, dort mal reinzuschauen. :great: Inwiefern es dort Workshops und Co. gibt bezüglich Noten (lesen), kann ich dir leider nicht sagen. Habe ich nicht drauf geachtet.
 
Also die Seite die Du mir oben empfohlen hast sieht sehr vielversprechend aus.
Alleine die Übungssoftware.
Ich glaube das ich genau so etwas benötige wo ich sozusagen durch ein Programm
gezwungen werde sozusagen "fremdgesteuert" zu lernen.
 
Wenn Du Schwierigkeiten mit dem Lesen der Rhythmik hast, könnte evtl. ein älterer Beitrag von mir weiterhelfen. Im Grunde muß man sich für den 4/4-Takt nur 8 verschiedene rhythmische Kombinationen merken. Alles andere ergibt sich aus diesen 8 Kombinationen.

Hier der Link zum Beitrag:
Unterschiedliche Notation bei Notenwerten
(vor allem auch die Grafik 2 Beiträge weiter unten)

Viele Grüße,
McCoy
 
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@SynthRock
Ist es denn überhaupt dein Ziel, nach Noten spielen zu können?

Noten lesen lernen ist nicht schwer. Stell dir vor, du hast damals in der ersten Klasse 26 Buchstaben gelernt und kannst heute flüssig lesen und schreiben. Was sind dagegen eine Handvoll Noten?
Ab Blatt spielen können ist lediglich 'learnding by doing', das erfordert Fleiss und Disziplin. Falls du aber gar nicht weisst, warum du Noten lernen sollst, dann wirds mit der Motivation dazu schwierig werden.

Falls es dir darum geht, Songs für Gitarre zu notieren, dann reicht es aus, die Notenwerte sowie die rhythmischen Eigenschaften (punktierte Noten, Triolen, ...) zu kennen. Zusammen mit der Tabulaturschrift reicht dies schon mal aus, um Lieder zu notieren.
 

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