Morinos starker Gegner - Walther Meisterklasse454 !!

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Hallo,

Ich bin neue hier :).

Nachdem ich ins Forum so viel, meist gutes - aber manchmal auch Fehlurteils, gelesen habe, möchte ich hier einen kleinen Beitrag zum Morino-Meisterklasse Geschichte, beitragen. Damit hoffe ich etwa mehr Respekt und Begeisterung für Walthers „Meisterklasse“ Serie aufzuwecken.

Als alle erstens, anbei eine Foto einem Meisterklasse454 Akkordeon:

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Wie schon einige Mal in Forum erwähnt, würden Walthers Hochkarätigsten Instrumenten (also die „Meisterklasse“ Reihe) beim Ballone-Burini, in Castelfidardo, gebaut. Äußerlich erinnert der Meisterklasse454 Akkordeon sehr an Hohners Morino, nicht zuletzt mit dem ausgelagerte MIII Manuel und die MII Manuel in 5 Reihen (die gab auch beim Gola454). Übrigens, im Forum würde schon mal erwähnt, das diese 5-Reihen MII (Stradella-Bass), sogar vom Vorteil sein könnte, denn durch den Verzicht auf das Dominant-Sept-Akkords Reihe (die hier durch das in Quinta nach unten verschobenen Verminderten-akkorde-Reihe ersetzt würde), gewinnt man etwa mehr Flexibilität.

7608776mlm.jpg


So weit ich darüber gelesen habe, würde diese „Meisterklasse454“ damals mit der Absicht gebaut, ein gleichwertiges oder sogar bessere Akkordeon als der Morino, zu sein. Dazu sollte er auch etwa nahe an Bajan Klangbild rücken. Da der Marino beim Excelsior gebaut würde, lass es sich hier spekulieren, welche von die beide der Vorhand hat. Man soll auf jedem Fall erkennen, das diese „Meisterklasse454“ nach Deutschen Klangbild und Ästhetik gebaut würde. Mir würde es mal gesagt, das es gab eine kleine Gruppe von Mitarbeiter, die Hohner verlassen habe, um neue Firma zu gründen; sie könnten für diese Instrumenten-Reihe verantwortlich gewesen. Ich habe dafür aber keine Belege gefunden.

Einige technische Details zum o.g. Akkordeon:
45 Diskant-Tasten, 16‘+8‘+8‘+4‘ (also 4 Chöre, 16‘ und einer 8‘ davon in Cassotto), 6 Chöre in Bass (insgesamt). 13+7 Register + 3 Kinnregister und das fantastische ausgelagerte MIII in 4(!) Reihen.

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Am wichtigste ist jedoch seine Klangentfaltung: Einfach wunderbar!! Edel, tief, federnd, kultiviert, großzugig: Er kann wie einer Orgel, oder wie ein Grandiose Symphonisches Instrument, klingen. Mechanisch wie klanglich ist er einfach ein Traum.
Diskant: Tonumfang ist e - c4 im 8-Fuß Register. Durch die transponierenden 16- und 4-Fuß Registern, erreicht man einen Tonumfang E - c5
MIII: Wie es bei Chromatischenbass üblich ist, sind es 58 Tone (hier, mit die vierte Reihe kommt es insgesamt zu 80 MIII Knöpfe). Tonumfang: Kontra-E bis cis3 im 16-Fuß Register, oder E - cis4 im 8-Fuß Register. Also: Kontra-E bis cis4.
Mit ca. 16.5 Kg(!) ist er nicht der leichteste.. Allerdings, wegen seiner Grosse, klingt er auch sehr Tief und vibrierend, insbesondere in Bass. Auch wenn er keine Winkle Bass hat (ist nicht notwendig, da der Resonanzkammer schon gewaltig ist, vermute ich).

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Wenn man es nur Zuhause begegnet, dann spielt sein Gewicht keine Rolle.
Selbstverständlich ist er ein Konzert-Akkordeon, der viel mehr für Klassischen-Musik als für Polka, gedacht ist. Vielleicht darf ich hier auch erwähnen, dass als klassischen Musiker, kenne ich mich beim Instrumentenklang schon sehr gut... Ich habe sogar mehr als 30 symphonischen CDs (ohne Akkordeon) im Studios dirigiert (aufgenommen) und ca. 90-100 Radioaufnahme und Produktionen geleitet. Klang, Dynamik, Farben, da sind sie alle meine „Domains“, denke ich.

Der Walther ist alles andere als Schlecht! Gewiss, viele hier stehen auf Morino fest; wir sind in Deutschland und das ist auch verständlich!!!
Eins muss ich aber schon zugeben: Einem schönen Instrument ist eure Excelsior ;).

Viele Grüssen,

Eure Meisterklasse454
 
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Hallo Meisterklasse 454,

erstmal herzlich willkommen hier "on board"!

Und dann vielen Dank für die Beschreibung und die Bilder über das Walther Meisterklasse 454.
Es stimmt, es wurde schon mehrfach an anderer Stelle über dieses Instrument gesprochen - und letztlich wußte keiner was genaues darüber, weil eben nur wenige dieses Instrument aus persönlicher Erfahrung heraus kennen (mich eingeschlossen)

Aber auf den Bildern kann man jedenfalls eine guten Einblick in das Innenleben (speziellde s bassteils ) bekommen und an dem kann man auf jeden Fall erkennen, dass hier nicht einfach eine Morino nachgebaut wurde, sondern dass der Melodiebass, nach allem was ich bisher so kenne, hier eine eigene Konstruktion ist. Zumindest die Stimmstöcke sind in einer Art aufgebaut, wie ich es so noch nicht gesehen habe. Interessant!

Aber auch die Bedienungsseite des Melodiebasses mit seinen 4 Reihen ist so eher selten anzutreffen. Persönlich kenne ich das bisher nur von Borsini, dass der Melodiebass 4-Reihig aufgebaut ist. Für das Melodiebassspiel ist das sicher keine schlechte Lösung. auch ode gerade, weil der MII Bass nur 5-reihig aufgebaut ist. Zumindest ich habe be der Anordnung das Gefühl, dass der MIII Bass so besser " in der Hand liegt", weil man die Finger nicht so weit strecken muss, wie bei 6-reihigem MII Bass und andereseits auch die Finger nicht so stark abwinkeln muss, wie bei den heute üblichen Konvertern mit dem MIII Bass auf den zum Handriemenhin äußeren 4 Reihen.

Was das Aussehen angeht, so kann man sich immer streiten - das bleibt Geschmackssache. Den einen kann es gar nicht sachlich genug sein, während die andere Fraktion unbedingt ein schön und reichhaltig verziertes Instrument will. Jeder, wie er will, würde ich da sagen! Wichtig ist in erster Linie, wie das Instrument klingt und alles andere ist nachrangig. Von daher hast du mich ja schon neugierig gemacht. Nach den interessanten Bildern bin ich nun ja schon gespannt, das Instrument mal zu hören, wie denn das klingt!
Vielleicht ergibt sich ja irgendwann mal die Gelegenheit!

Gruß, maxito
 
Zitat:
...Übrigens, im Forum würde schon mal erwähnt, das diese 5-Reihen MII (Stradella-Bass), sogar vom Vorteil sein könnte, denn durch den Verzicht auf das Dominant-Sept-Akkords Reihe (die hier durch das in Quinta nach unten verschobenen Verminderten-akkorde-Reihe ersetzt würde), gewinnt man etwa mehr Flexibilität.

Hallo Meisterklasse454,

ich würde mir gerne von dir erklären lassen, warum der Verzicht auf die Sept-Akkord-Reihe (Stradella-standardmäßig OHNE die Quint), gegenüber der OHNEHIN vorhandenen Verm-Akkord-Reihe (als "Ersatz" für den Sept-Akkord, allerdings MIT Quint und Stradella-standardmäßig ohne Grundton - egal ob 1 Reihe höher oder tiefer zu greifen) in irgendeiner Form ein ***VORTEIL*** sein sollte, und welche Art von ***Flexibilität*** gewinnt man dadurch !!!??? Da der einzig verbleibende Sept-Akkord damit jedenfalls die Quint enthält, nimmt man sich Einiges an klanglichen und harmonischen Möglichkeiten, m.E. JEDENFALLS ein GROSSER Nachteil und SCHWERER Verlust an Flexibilität...

Nicht einmal der Wegfall eines Stradella-alten Sept-Akkord-4-Klanges (mit Quint) könnte als "Vorteil" gesehen werden, weil diesfalls der Verm-Akkord-4-Klang (jedenfalls ein 4-Klang wegen der Klangbalance) "seine" verminderte Quint enthielte und damit als "Ersatz" für den Sept-Akkord (eine Reihe "tiefer") nicht geeignet wäre. Und wird der Verm-Akkord ohne "seine" verminderte Quint betrachtet, dann siehe oben...

... wo liegt also der von dir erwähnte ***VORTEIL***???

lg, walter
 
Hallo,

noch eine kleine Anmerkung zu den Sept-Akkorden: mein vorheriges Akkordeon hatte 5 MII Reihen und obwohl es alles zu greifen ist, so liegt doch der dazugehörige Bass oft noch eine Reihe weiter entfernt, als bei einem 6-reihigen Instrument.
Ist schon ein bisschen Fingerakrobatik gefragt.

Gruß
Christian
 
Hallo Meisterklasse454,

Danke für Deinen ausführlichen ersten Beitrag (ganz so neu bist Du ja nicht mehr, wie ich anhand Deines Registrierungs-Datums erkennen kann ;)).

Was mich als Morino VI N Spieler interessiert: Wie ist denn die Belegung der 4 MIII-Reihen? Bei der Morino gibt es ja nur 3. Ist da eine Hilfsreihe dabei, oder steckt da ein komplett anderes System (das eine andere Grifftechnik bzw. einen anderen Fingersatz erfordert) dahinter?
 
Hallo Wil,

das dürfte "nur" eine Hilfsreihe sein.

Zu den Septakkordeon. Im Jazz ist die Quinte laut meines damaligen Lehrers verpönt, weil sie kaum etwas zum Akkord beiträgt.

Der Vorteil bei einem 5-reihigen Standardbaß ist, daß der Melodiebaß leichter erreichbar ist. Und ob ich nun den v7 so oder so gegriffen hatte... für meine Hand war das kein Problem.


Zu den Walther-Instrumenten: Man muß darauf achten, in welcher Liga sie spielen und von welchem Hersteller sie sind. So haben mich die aktuellen Serieninstrumente nicht begeistert. Dafür sind sie aber auch um einiges billiger als die der anderen Hersteller.


Grüße

Ippenstein
 
Ist da eine Hilfsreihe dabei, oder steckt da ein komplett anderes System (das eine andere Grifftechnik bzw. einen anderen Fingersatz erfordert) dahinter?

Die Borsini, die ich erwähnte konnte ich ausprobieren. Bei der 4.Reihe handelt es sich um eine Hilfsreihe. Im Prinzip ist das genau das gleiche wie bei 4-Reihigen chromatischen Knopfakkordeonen - mit der Hilfsreihe bekommt man die Möglichkeit mitunter im Fingersatz sich die Sache etwas zu erleichtern. Die Anordnung des Melodiebasses ist genau die gleiche wie sonst auch, nur halt mit 4. Reihe - eigentlich so, wie Konverterinstrumente aufgebaut sind. Die haben ja auch 4 Reihen Melodiebass.

... wo liegt also der von dir erwähnte ***VORTEIL***???

Wenn man die Sache nur aus Sicht des MII Basses betrachtet, ist da ganz klar kein Vorteil drin, sondern eher ein Nachteil - der Vorteil liegt nur auf Seite des Spiels auf dem MIII Bass, weil der damit etwas weiter zur Hand hin rutscht und somit etwas besser erreichbar wird, was das Spielen angenehmer macht.

In dem Zusammenhang hat mir mein Lehrer (der fast aussschließlich MIII bass spielt) mal erzählt, dass an der Musikhochschule in Würzburg ein Akkordeonprototyp mit Konverter steht, bei dem der 4-reihige Melodiebass nicht auf den Akkordbässen liegt, sondern zum Balg hin verschoben und somit auf den Reihen der Grundbässe und der Dur und Mollakkordbässen. Und nach seinen Aussagen soll diese Anordnung von der Handhaltung her ein sehr viel entspannteres und angenehmeres Spielen mit Melodiebass erlauben, als mit Konverter bzw. mit üblichem MIII Bass. Sein Kommentar: Wenn es so was zu kaufen gäbe, er würde es sich sofort reinbauen lassen!

Zu den Walther-Instrumenten: Man muß darauf achten, in welcher Liga sie spielen und von welchem Hersteller sie sind. So haben mich die aktuellen Serieninstrumente nicht begeistert.

Darüber sind wir uns glaube ich einig. Allerdings wurde über die Meisterklasse schon mehrfach spekuliert, dass die wirklich Meisterklasse sei und wenn ich den Eingangsbericht von Meisterklasse 454 lese, dann trifft das wohl auch voll und ganz zu .... und nach dem begeisterten Bericht, bin ich nun natürlich schon neugierig geworden und würde das Instrument mal gerne in natura hören oder noch viel lieber ausprobieren.:)

Gruß, maxito
 
Hallo zusammen,

Vielen Dank für Eure Warmherzlichenaufnahme meine Person & Beitrag am Bord. Übrigens, da diese meine alle erste Beitrag hier ist, sehe ich mich immer noch als neue hier, wil :)

Zum Walter’s Frage bezüglich das „ 5-Riehen Vorteil“:
Gewiss, ich meinte - die 5-Reihen Manuel aber eben in Verbindung mit eine MIII Manuel. Als sich ist die 6-Reihe MII Manuel immer noch das komfortable Manuel. Allerdings, lässt die Kombination von 5-Riehe MII + 4 Reihe MIII einige Vorteile haben: Erstens, wie hier von mexito erklärt– liegt die Hand sehr gut auf die Tasten – man kann schon locker auf jeweils Manuel, spielen.

DAZU kommt es, das kann man sogar auf beide MII + MIII, zugleich spielen!!!!. Man braucht schon einen guten „Kopf“ dafür, um zu wiesen, wo liegt was.... Man kann auf jedem Fall eine Tabelle machen – sodass dem “ Layout“ von beide manuelle, vor ihm liegt. Dadurch kann man z.B. das Stradella Bässe (die im grund und Terz Reihen liegen und nicht zu vergessen, auch mehrfach vorkommen) mit fast beliebige MIII Töne binden, d.h. - man kann sehr interessante Akkorde bauen. Das erfordert aber auch gut Verstand für das Aktivierung von Bass- Register, um die Vorteile davon auch zu haben.
Das erfordert natürlich auch eine große Portion an Finger-Akrobatik. Übrigens, in Vergleich mit alle Notwendige und mögliche Kombinationen hier, ist der Verzicht auf die Dominant-Sept-Akkorde Reihe nicht mal ein Problem... ;)


Darüber hinaus, zumal für mich persönlich, sind die übliche Dominant-Sept-Akkorde (ohne Quint) nicht immer ein Schönheitsobjekt. Gewiss, man kann (oder muss?) für die entfehlte Quint etwas anderes bauen, usw. Übrigens, ich spiele auch ein andere Instrument, mit die übliche 6-Reihe Stradella (120) Bässe; Manchmal aber, bevorzuge ich einem Schritt nach unten zu machen, um den Verminderten -Akkord zu spielen, statt das Dominant-Sept-Akkord. Nicht wegen Gewohnheiten, sonder nur wegen der Klang.


Zu Wil und Ippenstein: Jawohl, die vierte Reihe ist eine Hilfsreihe. Übrigens, das MIII im „Meisterklasse454“ ist in C-Griff.

Maxito, Du bist herzlich eingeladen!! Ich bin in Berlin, es läst sich sicherlich etwas vereinbaren :)


Grüß,

Meisterklasse454

---------- Post hinzugefügt um 13:06:54 ---------- Letzter Beitrag war um 11:44:51 ----------

Anbei einige weitere Fotos von Walthers "Meisterklasse454" (Ergänzung). Noch besser zu sehen sind hier einige Diskant-Zungen (Reeds) im "Close-Up":

7619038gzw.jpg


Cassotto-Aufbau (Diskant):

7618847znm.jpg


Cassotto-Mechnik:

7618848aol.jpg


Grüßen!

Mesiterklasse454
 
hallo,

danke für die erklärenden Reaktionen zum MII-5-Reiher. Der grifftechnische ***Vorteil***, wenn das MIII-Manual durch Wegfall einer ganzen MII-Bassreihe "näher" zur Hand rückt, liegt im wahrsten Sinne des Wortes "auf der Hand"... Noch großer wäre dieser Vorteil dann allerdings, wenn das (daher wohl "unnötige"?) MII-Manual gänzlich wegfiele... (;-))...

Mein "Hinterfragen" des Vorteils lag auch weniger im Umstand begründet, dass ein Nicht-Vorhandensein der Quint im Sept-Akkord ein Problem darstellen würde - sie geht wohl im Regelfall weder soundtechnisch noch harmonisch ab (ob sie deshalb im Jazz gleich "verpönt" sein muss..., vielleicht so wie es die "Teufels-Quint" in der (Vor)Klassik war, aber damit wären wir ja schon wieder in der Nähe des Themas...) - sondern viel eher darin , dass das FIXE Erklingen der reinen Quint im (ersatzweisen) Sept-Akkord ein Problem beim Spielen - besonders auch im Jazz - einer alterierten Quint bildet. Dafür gibt es auf dem MII-5-Reiher-Manual dann auch keine "richtige" Lösung (auch alle anderen harmonisch naheliegenden Ersatzlösungen enthalten die reine Quint), und ein "gänzlicher Ersatz" durch Spielen des (einzelnen) Sept-Akkords auf dem MIII-Manual ist wohl aus Sicht des Stradella-Bass-Spiels kein wirklich vernünftiger Ansatz. Weiters verliert man beim 5-Reiher-Konzept insbesondere auch den tiefalterierten Sept-Akkord und alle Näherungslösungen für den hochalterierten, und einige weitere durchaus "brauchbare" Kombinationsgriffe... (die man alle natürlich - meist besser - über die RH realisiert, allerdings "stört" dabei wieder die fixe, reine Quint in der LH...)...

Worauf ich hinausmöchte ist, dass die Betrachtungsweise als ***Vorteil*** wohl nur einem MIII-Spieler erscheinen dürfte, der das MII-Manual eigentlich gar nicht bräuchte. Für einen MII-Spieler ist der Wegfall m.E. JEDENFALLS ein schwerer Nachteil. Und damit wären wir mitten in der Diskussion, ob das französische (belgische) Stradella-Konzept (m3 + 5-Reiher ohne gesonderten Sept-Akkord) oder das italienische (="unser" 6-Reiher Standard) nicht doch das bessere wäre. Diese Frage dürfte - als Glaubenskrieg - seit bald 100 Jahren nicht gelöst worden sein, obwohl eine Antwort m.E. sehr nahe läge - nämlich in der Betrachtung des jeweils favorisierten Musikstils (vgl. Musette versus ...) und in der "Mächtigkeit" der verfügbaren Optionen (zur Auswahl)...

... aber damit sind wir dann zugegebenermaßen endgültig weg vom gegenwärtigen Thema " Morinos starker Gegner - der Meisterklasse454"...

lg,
walter
 
... aber damit sind wir dann zugegebenermaßen endgültig weg vom gegenwärtigen Thema " Morinos starker Gegner - der Meisterklasse454"...

Genau so isses!

und drum möchte ich nach diesem erklärenden Exkurs bitten, doch bitte wieder zum Thema zu kommen.

Belegung Standardbass 6. Reihe: verminderte Septime, mit, ohne, überhöhte Septime und was es sonst noch für Belegungen in der 6.Reihe gibt, darüber kann man gegebenenfalls ein eigenes Thema dazu aufmachen.

Gruß,maxito
 
Hallo Walter,

frage mich jetzt nicht, wie die Belegung bei der Supita B war, aber ich glaube, daß da darauf geachtet worden war, daß die Belegung im Blick auf den v7 entsprechend gemacht worden war.

Unabhängig von der Qualität der Instrumente an sich muß jeder Spieler mit seinem glücklich sein. Das kann genauso ein Parrot wie eine Morino sein. WM war ja im Westen auch verpöhnt und dennoch drück ich meine herzlich. ;)

Grüße

Ippenstein
 
In dem Zusammenhang hat mir mein Lehrer (der fast aussschließlich MIII bass spielt) mal erzählt, dass an der Musikhochschule in Würzburg ein Akkordeonprototyp mit Konverter steht, bei dem der 4-reihige Melodiebass nicht auf den Akkordbässen liegt, sondern zum Balg hin verschoben und somit auf den Reihen der Grundbässe und der Dur und Mollakkordbässen. Und nach seinen Aussagen soll diese Anordnung von der Handhaltung her ein sehr viel entspannteres und angenehmeres Spielen mit Melodiebass erlauben, als mit Konverter bzw. mit üblichem MIII Bass. Sein Kommentar: Wenn es so was zu kaufen gäbe, er würde es sich sofort reinbauen lassen!


Hallo maxito,

Höchstinteressant!

Wie wäre es mal, einen MII & MIII-Bassteil zu nehmen – und es als Konverter umzubauen/modifizieren?

Einfach wird es sicherlich nicht sein: Man muss die Bassmechanik Komplet ändern, und auch im Gehäuse einige Eingriffe nehmen (z.B. – eine neue Frontplatte mit „nur“ 6x20 Löcher einbauen, Registers-Schalter umpositionieren, usw.).

Zumal sind hier alle Tone/Klappen (da sind es die extra 58 Melodiebass-Klappen, beim beide Systeme - MIII oder Konverter) und Zungen/Stimmestocke schon da. Und gerade deshalb auch meine Frage – ob es eventuell machbar wäre.

Es gibt bestimmt viele Musiker, die einer Konverter-Instrumente gerne haben wollen, es aber sich nicht leisten können! Zumal theoretisch, könnte man eines ca. 20 Jahre alt MIII Akkordeon kaufen (Delicia, Kraft, Walther, Weltmeister, auch Morino), und den Bassteil dann, nach wünsch, modifizieren lassen (?).

Da die MIII Instrumente nicht mehr „Zeitgemäߓ sind, kann man solche Instrument sogar für ca. 1000 Euro (!) bekommen. Mit ca. weitere 1000 Euro für die Modifikation (meine Schätzung), liegt man insgesamt beim 2000 Euro, also – einer drittle von Anschaffung einem neuen Instrument.

In Prinzip soll sogar den Klang das gleiche (wie bevor die Modifikation) bleiben.

Übrigens, wenn man zuvor gar kein ausgelagerte MIII gehabt, dann wird er die sowieso etwa exotischer Gleichzeitigspielen auf beide Manuelle (MII + MIII), nicht vermissen.

Hat jemand hier so ein Umbau mal begegnet?

Grüß,

Meisterklasse454.

p.s. Eventuell brauchen wir dafür ein neuer Thread.... :)
 
Hallo zusammen!

Mich erinnert die Walter MK454 sehr an eine Morino 454BS ...
45 Diskanntasten, 4-chörig / 4 Rehen vorgelagertes MIII / 5 Reihen MII / 6-chörig im MII / 2-chörig im MIII ...
:gruebel:

Ergänzung:
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass die oben genannte 454BS auch als 185Bass-Version mit 3 Rehen vorgelagertem MIII und 6 Reihen MII gebaut wurde.
Möglicherweise war diese Bauform auch der Standard - ich weiß es nicht.

Die Kiste mit 4 Rehen vorgelagertem MIII kenne ich jedenfalls, weil ein Orchesterkollege die spielt. Kling sehr gut das Teil! (Sogar der Melodiebass ...)

VLG
Accord
 
Zuletzt bearbeitet:
tja (tiefes seufzen) .... wieder wird ein schönes altes Akkordeon vorgestellt, schätze mindestens 30 Jahre alt, ist also noch aus der "goldenen" Zeit des Akkordeonbaus. :)
Sowas gibts nicht mehr neu zu kaufen und sind auch bestimmt ganz wenige gebaut worden.
Gibt es "prominente" Spieler oder CD-einspielungen mit so einer Walter?
Gibt es überhaupt noch bessere Walters? online findet man ja nur unteres und mittleres Niveau, bei brusch oder pietsch auch kein einziges Walter.

Das mit simultanem Spiel auf MIII+MII hab ich ja noch nie gehört, :eek: musst Du mir mal vorspielen wie das geht. ;)

"Gegner" im Titel finde ich seltsam, Musikinstrumente kämpfen nicht :redface:
.. und wenn man so will dann sind die aktuellen Morinos bestimmt "kein Gegner mehr" :D

Servus, balgseele
 
Soweit ich weiß wurde die Meisterklasse bei Ballone Burini gebaut.
gruß t-tris
 
Hallo Balgseele,

Das mit simultanem Spiel auf MIII+MII hab ich ja noch nie gehört, :eek: musst Du mir mal vorspielen wie das geht. ;)

Das simultanem Spiel auf MIII+MII geht sehr einfach, eigentlich :), Beide Manuelle liegen dicht nebeneinander: Man kann also recht locker, auf beide Manuel, versehentlich spielen :confused: . Aber, ich meinte, simultanem Spiel, im ernst :) .

Nimmt man in Betrachtung das hier (beim MIII), ein C-Griff Manuel, von Kontra -E oben (Kinn) bis c''' unten (Knie) zu Verfugung steht, wird es auch klar, das je mehr man hohe Töne auf MIII (Richtung Knie) spielt, desto "geriet" er in einer "Region", wo keine mehr Tief-Bässe zu Verfugung stehen (genau so wie beim Diskant, man kann nicht beide, oben und unten, mit eine Hand simultan greifen!).

Doch, kann man hier, mit Hilfe des MII, sehr schöne Akkorde bauen! Gerade wo man ein sonder Akkord im linke Hand haben möchte, kan man ein Stradella Grund- oder Terzton von MII, nehmen, zugleich aber auch weitere 2 oder 3 Knopfe beim MIII, nehmen. Bingo! :great:

Anbei eine Diagram/Tastenbelegung von mein Masterklasse454, die der Sache etwa leichter und Verständlicher machen dürfte. Oben (= Richtung Balg, also auf dem Akkordeon ist es Links) ist die 4-Reihen MIII.
Unter - die 5-Reihen MII:
7644093qtz.jpg


Natürlich macht es wenig Sinn, auf beide Manuelle im Tief Bereich (Oben, Richtung Kinn) zu spielen. Allerdings, von Mitte des Bassteil nach unten (in Richtung Knie, meine ich), kann man jeder Grund/Terz Tief-Töne MII nehmen, und es zusammen mit 2-3 beliebige hohe Töne von MIII (am meistens macht das Sinn wenn man die Töne von zweite und dritte Oktave, also z.B. von c'' bis Cis''') spielen).

Der Hersteller hat hier ein Teil das MII Manuel etwa nach unten (im Richtung Knie) platziert. So bleiben beide Manuelle in etwa Konstant-Relation. Dazu, durch diesen Aufbau, kann man die verschieden Stradella Grund- und Terzbass, in Kombination mit höhere MIII Töne, sogar leichter nützen.

Viele Grüssen,

Meisterklasse454
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist jetzt aber keine Spezialität dieses besonderen Instrumentes, sondern geht so auch mit Converter. Beim Spielen von Orgelwerken mit Pedal wird diese Technik häufig angewandt, kann man besonders bei den Russen immer wieder bestaunen. Ob das auch wirklich schön klingt, sei mal dahin gestellt.

Was auf Converter nicht geht, ist ein kompletter schneller Wechsel zwischen beiden Manualen (also wenn im SB auch das Akkordwerk benutzt werden soll).

Monte
 
Hallo Monta,

Das ist jetzt aber keine Spezialität dieses besonderen Instrumentes, sondern geht so auch mit Converter

In Prinzip schon, aber hier geht es über etwas anderes, nehmlich über das positionierung von die beide Manuelle nebeneinander und das Simultanspielen. So z.B., statt 20 Knopfe in die lange Reihe (was beim Stradella 120-Bässe das Übliche ist), sind es hier 21 Knope im Terzreihe und 22 im Grundtonreihe (beim MII). Auch das gesamt Tastenbelegung ist nach unten "gerütscht". Und dazu ist die "übliche" MII fünfte Bass-Reihe (also die Dominant-Sept-Akkord) ganz weg - und stattdessen, sind es hier die nach unten gerütschte Verklein.-Akkorde am Platz, in Doppeltfunktion..

Die Übereinstimmung zwischen Converter und Stradella-Bass ist schon anderes: Dort (beim Converter) liegen die Reihen so wie es beim Convertor machbar ist; d.h. - beim MII geht die Terzreihe immer von Cisis (=D, recht, also oben) nach Des (=D, unten links), und die Grundtonreihe - von Ais, recht/oben, nach Bes (=A), links/unten. Drauf sind die MIII Reihen, ohne "innerlich" Bezug zum MII Manuel, montiert. Also die MIII Reihe E bis Cis''' ist auf dem Stradella Grundreihe Reihe Bes7 (=A7) - Ais7, montiert, usw.

Meine Verständnisse nach, wenn man von eine MII + ausgelagerte MIII System in die andere (Converter) wechseln, dann muss er/sie auch das Umlernen in kauf nehmen :cool: ....

Was auf Converter nicht geht, ist ein kompletter schneller Wechsel zwischen beiden Manualen (also wenn im SB auch das Akkordwerk benutzt werden soll) Monta
Stimmt!! Hier hat der MII + vorgelagerte MIII Manuel es etwa besser...

Übrigens: Allein die Bass-Registers sind etwa ein Problem bei MIII Akkordeons: Die liegen nicht so günstig wie man es sich erwünschen hättest... :gruebel: .

Gruß,

Meisterklasse454
 
In Prinzip schon, aber hier geht es über etwas anderes, nehmlich über das positionierung von die beide Manuelle nebeneinander und das Simultanspielen. [...] Die Übereinstimmung zwischen Converter und Stradella-Bass ist schon anderes: Dort (beim Converter) liegen die Reihen so wie es beim Convertor machbar ist; d.h. - beim MII geht die Terzreihe immer von Cisis (=D, recht, also oben) nach Des (=D, unten links), und die Grundtonreihe - von Ais, recht/oben, nach Bes (=A), links/unten. Drauf sind die MIII Reihen, ohne "innerlich" Bezug zum MII Manuel, montiert. [...]
Hier wie dort sehe ich keinen "innerlichen" Bezug zwischen Melodiebassreihen und Standardbassreihen. Das kann sogar von Instrument zu Instrument unterschiedlich ausfallen, die Schnittstelle der beiden Manuale ist eben nicht genormt. Oder übersehe ich da jetzt etwas?

Monte
 
Sorry, das letzte Posting von Meisterklasse konnte ich auch nicht verstehen.

Ich spiele seit 20 Jahen russisches System und mir ist nichts davon bekannt, dass das System irgendwann seit seiner Erfindung geändert wurde. Es ist ein Converter, bei dem das MIII so dicht wie nur möglich am M2 liegt (Bässe und Terzbässe). Die Ordnung ist zumindest in Russland schon immer genormt. Grundbass C, C7 und G7 ergeben bei eingeschaltetem MIII einen C Dur Akkord. Das gleiche wiederholt sich bei A, bei F# und so weiter. Das ist logisch und hat für mich einen "innerlichen Bezug".
Die Handhaltung ist beim Converter entspannt, weil kein Strecken oder weites Durchstecken der Hand durch den Riemen nötig ist, wobei sich Sehnen abdrücken könnten.
Die Register sind gut zu erreichen.

Der einzige Nachteil - nämlich dass Akkorde und Einzeltöne nicht gleichzeitig zur Verfügung stehen - ist nur dann ein Nachteil, wenn jemand wirklich in der Lage wäre, diese weit auseinanderliegenden Bereiche gleichzeitig zu benutzen. Das habe ich aber ehrlich gesagt noch niemals gesehen!

Öhm, mir fällt gerade auf, dass der Thread Morinos starker Gegner - Meisterklasse 454!! heißt.
 

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