Eliminierung von Oktavsprung-Effekt: Standardbass

Akkordeonengel
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Guten Abend,

ich habe heute eine Lektion von meinem Instrument bekommen. Es fing gut an, ich wollte heute auf meinem Standardbass-Instrument spielen das, was ich HIER auf dem MIII-Instrument gespielt habe. Es ist völlig normal, dass viele Leute solche Werke nur auf einem Standardbass spielen. Nicht jeder besitzt einen Konverter, nur um ab und zu die Klassiker zu spielen. Ich fing an zu spielen. Diskant mit dem 8´-cassotto und Bass von allein Oktave 8´. Aber schnell entdeckte ich, dass der Oktavsprung E/Dis dem Spielen dieses Stücks auf dem Standardbass direkt feindlich gesinnt ist. Das klang wie die Verkörperung des Satzes „Spiel gegen das Instrument“. (Hörprobe – Original F-dur: 00:00 – 00:52). Der Diskant war im Vergleich zum Bass zu niedrig. Und ich hatte kein anderes höheres einchöriges Register im Bass. Diskant und Bässe wurden tonal unakzeptable unzulässig überlagert (Bild: blaue Pfeile; der Tonumfang des Registers ist in einer Ellipse aufgeführt).

standardbass.jpg

Also habe ich versucht, nach C-Dur zu transponieren. Der Umfang des Bassregisters bleibt natürlich unverändert, aber die Diskant-Höhen stiegen um einige Töne an. Und das war völlig ausreichend (Hörprobe im C-dur: 00:52 – 01:33). Das Nächstes zu spielen (Diskant: 8´cassotto+4´; Bass: 32´+16´+8´) war nur eine angenehme Repetition.



Obwohl ich selbst zu den melodienbass-Spielern gehöre, schätze ich die breiten Möglichkeiten der Standardbässe. Ich habe eine Frage: hat jemand Erfahrungen, auf welche andere Art und Weise die Frage der Oktavsprung bei der Adaption von Werken für das Standardbass-Akkordeon gelöst werden kann?

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Sehr schön gespielt!
Vermutlich weißt Du, dass es keine generelle Lösung gibt.

Man kann versuchen, während des Spiels zu schalten. Hab das mit dem Supita manchmal so gemacht.

Und man kann den Knick durch die Spielweise verschleiern, wenn man dem neuen geknickten Ton leiser spielt und dann wieder lauter wird.


Das sind natürlich nur Kompromisse, aber einen Versuch wert.
 
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Guten Abend,

Vermutlich weißt Du, dass es keine generelle Lösung gibt.
Das sind natürlich nur Kompromisse, aber einen Versuch wert.
Lieber Klangbutter, vielen Dank für Deine wertvollen Bemerkungen. Ja, es ist immer ein Kompromiss, aber ich muss betonen, dass es immer ein Kompromiss zwischen dem Werk und dem gegebenen Instrument ist. Und darin könnte das Problem liegen, denn Oktav-Knick ist nicht "standardisiert". Bei meinen vier Instrumenten ist der tiefste Bass-Ton: G, C und E (die beiden größten Konzertinstrumente) - und dazu sind entsprechende auch die Oktavsprünge. Mit anderen Worten, man z.B. lernt blutig (s)eine Cantus V (DIS/E-Übergang) zu spielen und leiht Ihnen dann zum Beispiel eine Gola (H/C-Übergang) bei einem Besuch. :unsure:

Und man kann den Knick durch die Spielweise verschleiern, wenn man dem neuen geknickten Ton leiser spielt und dann wieder lauter wird.
Meiner Meinung nach sehr effektiv, aber gleichzeitig am schwierigsten zur Übung.

Man kann versuchen, während des Spiels zu schalten.
Ja, das wäre möglich, sogar in einem schnellen Tempo. Andererseits löscht das schnelle Tempo paradoxerweise die Wahrnehmung von Oktavsprüngen aus, wie in diesem interessanten Video mit einer Standardbass-Supita von 2008 zu sehen ist:
BWV847.jpg


Jedes musikalische Projekt ist ein spannendes Abenteuer...

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Das meine ich. Einfach ignorieren und nicht betonen. Die Mehrzahl der Leute stört sich dann nicht mehr daran und die anderen finden es unmöglich
. :D
 
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Eigentlich kann man jedes Stück nehmen um zu zeigen, dass der Knick stört oder eben nicht stört.
Allein beim Wechselbass, wenn er in die falsche Richtung geht, oder beim Walkingbass usw.

Normalerweise kaschiert man den Knick mit mehreren Chören, die an verschiedenen Stellen knicken. Siehe hier
Aber oft will man wirklich nur einen sauberen Einzelchor und es gilt wirklich, einfach nicht darauf zu achten oder (wenn möglich) virtuos zu schalten.

Hier mal ein extremes Beispiel mit einem sauberen Basschor, der einen deutlichen Knick hat in einem Stück, das klare Basslinien verlangen würde.
Trotzdem finde ich es ok, weil die Akkorde und die Melodie doch deutlich davon ablenken.

 
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Hm. Ok. Liegt natürlich auch am gewählten Sound.

Btw., ich vergaß auch vor dem musikalische Schaden zu warnen, der bei Verwendung von elektrischen Nachahmergeräten entsteht.:cool:
 
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Guten Abend,

Normalerweise kaschiert man den Knick mit mehreren Chören, die an verschiedenen Stellen knicken. Siehe hier
Danke für die Klangprobe, die hat mir mehr als Duzende von Seiten Fachliteratur beschert. Sehr deutlich und anschaulich demonstriert.

Trotzdem finde ich es ok, weil die Akkorde und die Melodie doch deutlich davon ablenken.
Hmm, auch die menschliche Psychologie der Zuhörer spielt eine wichtige Rolle. Wenn Du es in einem anderen Bach-gewidmeten Thread gepostet hättest, hätte ich wahrscheinlich den Klick nicht bemerkt und hätte die Schönheit der bekannten Melodie wahrgenommen. Da wir uns aber damit befassen, habe ich mich auf den Bass - Begleitmelodie konzentriert, damit ich ihn ähnlich wie Chnopfleri wahrnehmen konnte. Aber ich bin mir sicher, dass ich es ohne Deinen Hinweis nicht bemerkt hätte. Schön gespielt.

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass ich kein Verrückter bin, der davon besessen ist, Werke für das Akkordeon gewalttätig zu adaptieren. In den allermeisten Fällen sind dies nur kürzere Teile eines Musikstücks, die den Einsatz eines weichen (einchörigen) Bassregisters erfordern. Jedoch genau dieser kleine Teil des Werks einen entscheidenden Einfluss auf den Klang (und die Wahrnehmung) das gesamte Werk haben kann. Oder anders gesagt: Ich würde Ave-Maria von Bach/Gounod niemals so: auf einem Standardbass spielen...

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Das kann doch witzig gemeint sein oder? Das ist besser als das, was dieser Typ in Youtube bringt, wenn er alle Instrumente durch den Kakao zieht.
Danke für den Link.
Falls mal wieder jemand nach dem Sinn des Melodiebass fragt...

Aber schau, die Kommentare bestätigen, dass es scheinbar den meisten egal ist, wenn man es mit Herz spielt:

1678178177960.png
 
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Aber schau, die Kommentare bestätigen, dass es scheinbar den meisten egal ist, wenn man es mit Herz spielt:
ja, und vor allem Feedback:
YT.jpg
Des einen Tod ist des anderen Brot...

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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