Elkatone 700 - Fußschalter und Lautstärkenprobleme

  • Ersteller heinz102
  • Erstellt am
So,

ich habe heute mal das Elkatone 700 reaktiviert und ihm gleich eine elektronische Motorensteuerung mit Solid State Relais verpasst. Das lässt sich ziemlich leicht bewerkstelligen, und zwar ausschließlich mit den vorhandenen Kabelverbindungen. Die Platine mit den Triacs fliegt raus und macht Platz für eine andere mit den Relais. Die Verdrahtung des Fußschalters muss geringfügig geändert werden. Es wäre kein Problem, hier einen (angepassten) Standardschalter mit Klinke einzusetzen, nur fehlt dann die Schaltung für Reverb. Dafür könnte man Ersatz durch zwei kleine Schalter am Leslie schaffen (oder einen zweiten Doppelfußschalter anschließen). Bei Bedarf kann ich das gerne mal schnell skizzieren.

Grüße vom Rhein,

Christoph
 
Hallo Christoph,

auch wenn ich selber die Schaltung nicht benötige. Interessant für viele im Forum ist sie bestimmt.

Gruss Helmut
 
Hallo,

das habe ich befürchtet... Also dann: Die Platine mit der Motorensteuerung findet sich im Sockelgehäuse an der langen Seite (zu der Ecke hin, wo die Buchse für den Fußschalter sitzt). Nach einem Schaltplan sieht die Platine so aus wie auf dem angefügten Bild. Bei meinem Elkatone sah die Platine anders aus, mit großen Relais in der Mitte. Das macht aber nichts, es kommt nur auf die sechs Anschlüsse an der oberen Kante an, die waren identisch (und sind es hoffentlich bei allen Elkatone 700).

Die entsprechenden Kabel gehen von dem Kabelbaum ab, der vor der Platine lang läuft. Sie sind hinter der Platine hochgeführt und an Lötstiften angelötet. Also: Farben der Kabel merken und ablöten. Platine abschrauben, sie wird komplett ersetzt.
 

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Ein Stück Lochrasterplatte oder -platine passender Größe fertigen und die vier Bohrlöcher anbringen (alte Platine als Schablone nehmen). Dann zwei geeignete elektronische Solid State Relais auf der neuen Platine anbringen. Die ragen nachher entsprechend ihrer Bauhöhe in das Gehäuse, da ist aber genug Platz.

Die Relais gemäß der nächsten Abbildung verdrahten. ACHTUNG: Auf der Platine liegen zwangsläufig 12 V Gleichspannung und 230 Volt Wechselspannung. Alle Verbindungen, die Netzspannung führen, ausreichend dimensionieren, sauber isolieren und auf ausreichende Abstände achten! BItte nur in die Tat umsetzen, wenn Kenntnisse und Erfahrung mit diesem Thema vorhanden sind! Auf der Platine müssen die sechs Anschlusspunkte hergestellt werden, an welche die sechs Kabel in derselben Ordnung wie vorher wieder anzuschliessen sind. Das ganze mit den Schrauben und Abstandshaltern wieder befestigen (darauf achten, daß die Isolierpappe zwischen Platine und Gehäuse wieder sitzt wie vorher).
 

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Das war's dann schon im Leslie selbst. Jetzt muss noch der Fußschalter geringfügig modifiziert werden, wie aus der nächsten Abbildung ersichtlich.

Die Änderung sorgt dafür, daß nur jeweils ein Solid State Relais mittels der 12 V Steuerspannung "aktiviert" wird. Die Originalschaltung würde bei den Schalterstellungen "ON" und "FAST" beide Relais ansprechen, was auf keinen Fall sein darf. Das bedeutet: an dem modifizierten Elkatone darf kein (anderer) Original-Fußschalter mehr angeschlossen werden. Ich habe als Vorsichtsmaßnahme die sechspolige Steckverbindung gegen eine andere ausgetauscht und empfehle das auch jedem Nachahmer. Die Erfahrung lehrt, daß irgendwann, irgendwo auf irgendeiner schummrigen Bühne irgendein Tünnes Sachen zusammenstöpselt, die so nicht zusammengehören. Aus diesem Grund mag ich auch keine Klinkenstecker für Fußschalter. Das Risiko muss aber jeder selbst abwägen.

Ich hoffe, daß diese Anleitung dem geneigten Leser verständlich ist. Fragen beantworte ich gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten. Bitte ergänzend zu diesen Tips die anderen Beiträge im Forum zum Thema Motorensteuerung zur Kenntnis nehmen! Und nochmals der Hinweis: Hier wird mit Netzspannung hantiert, die lebensgefährlich ist! Alle Arbeiten gehen auf eigenes Risiko, ich muß jede Haftung für etwaige Fehler in dieser Anleitung ausschliessen. Viel Spaß beim Basteln.

Grüße vom Rhein,

Christoph
 

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Hallo Christoph,

vielen Dank für deine Ausführungen. Das klingt schonmal gut.

Mich würde es aber interessieren, gegen was du die 6polige Buchse am Leslie ersetzt und wie du dieses Kabel belegt hast.

Danke!
 
Hallo,

das ist recht simpel. Die zu verbindenden Punkte sind ja im Schaltplan mit gleichen Buchstaben bezeichnet. Wie Du die Verbindungen in einer anderen Buchsen-/Stecker-Kombination herstellst, ist natürlich wurscht, solange die richtigen Punkte verbunden werden.

Wenn Du die orginale Buchse ausbaust, hast Du sechs lose Kabel (und ein viereckiges Loch im Anschlusspanel). Hier die Farben, die Bezeichnung des Anschlusspunktes nach dem Schaltplan und die Funktion der sechs Strippen (gut, daß Vati sich immer Notizen macht):

schwarz (Massesymbol) Masse
braun F Steuerspannung Reverb kurz/lang
weiss A Steuerspannung Motoren an/aus
hellblau G Steuerspannung Reverb an/aus
dunkelblau EP Steuerspannung Motoren schnell/langsam
gelb +12 V Versorgungsspannung der Schaltung, 12 V DC

Ich habe statt der originalen Buchse einen runden 6-poligen Steckverbinder genommen, den ich noch nebst passendem Stecker in der Kiste hatte und der gerade so in die Ecke passt, wo die kleinere Buchse saß. Der Stecker stammt von einer geschlachteten Orgel, wenn ich nicht irre. Der Fußschalter ist exakt entsprechend dem Schaltplan nachgebaut, bis auf die beschriebene Modifikation natürlich. Er hat sich auf Anhieb mit dem Elkatone prima verstanden.

Beantwortet das Deine Frage soweit?

Grüße, Christoph
 

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Moin,

ja, das beantwortet die Frage soweit.
Ob ich solch einen Fußschalter wohl auf eBay bekomme? Wäre natürlich schon was feines und einfach!

Danke dafür!!
 
Hi,

die Vierfach-Fußschalter bekommst Du z. B. vom Music-Store in Köln (auch Versand, so ab 25 Euro glaube ich). Du mußt einen der Schalter tauschen gegen einen Zweiweg-Umschalter (eingebaut sind vier einfache Umschalter). Die komplette Verdrahtung musst Du neu machen, die beiden Stereo-Klinkenbuchsen können raus, statt dessen muß ein sechspoliges Anschlusskabel dran. Dann noch die vorhandene Beschriftung entfernen bzw. überkleben, damit das alles manierlich aussieht. EIn bißchen Arbeit ist es also schon noch, aber das Gehäuse mit allen benötigten Bohrungen und den eingebauten LED's erleichtert die Sache enorm. Das Bearbeiten von Gehäusen ohne professionelles Werkzeug ist eine ziemliche Qual.

Das ziemlich laute Geräusch der (preiswerten) Schalter im Blechgehäuse läßt sich übrigens mit Gummi-Unterlegscheiben erheblich dämpfen. Leisere Schalter, wie man sie im Studio verwenden müsste, sind leider teuer, d. h. so um 10 Euro das Stück. Auch preislich fährst Du mit dem fertigen Vierfach-Schalter also sehr günstig.

Grüße, Christoph
 
Guten Abend,
zumThema laute Schalter in Blechgehäusen: die "Davenport special high tech"-Lösung: ;)
Da packt man einen sauberen Lappen - oder zwei, je nach Grösse - mit ins Gehäuse, sodass dieses vollständig ausgefüllt ist. Funktioniert super...
Gruss
Bertram
 
Hallo miteinander,

die leisen Studioschalter interessieren mich trotzdem.
Welche sind das, wo kriegt man die?
Etwas "lautloses" suche ich schon lange.

Gruß Michael
 
Wenn ich so drüber nachdenke, finde ich die Teile ganz schön riesig. Das wird ganz schön eng mit zwei SustainPedalen, einem Expression und dann noch diese Riesenmöhre dazu.

Prinzipiell brauche ich genau einen Schalter: Den für Slow / Fast. Reverb On / Off und Short / Long kann ich ja am Gehäuse irgendwo unterbringen oder gleich weglassen, weil ich sie eben nicht brauche. Stop ist auch eine Funktion, die ich in meiner Soulband nicht benötige. Mich nervts momentan total, wenn ich dann, wenn ich auf Fast schalten will, auf den Stop-Schalter trete. Nervig!

Daher wäre also ein einzelner Schalter für mich momentan total ausreichend :)

Evtl. kann ich mir an mein Leslie auch 4 Klinkenbuchsen einbauen, wo eben für jede Funktion ein eigenen Fußschalter anschließen kann. Dann kann ich das eben nach Bedarf lösen.
 
Hi,

@ Bertram: Die BD-Lappen-Nummer kenne und praktiziere ich auch als Zusatzmaßnahme. Hier muß man allerdings daran denken, daß Im Gehäuse auch noch die Platine verbaut ist, die man dann schützen müsste.

@ Christian: Das geht alles, Du kannst jeden beliebigen Teil des Fußschalters ins Lesliegehäuse verlegen und z. B. nur den slow/fast Schalter nach draußen führen. Dann reicht ein Stereo-Klinkenstecker (isoliert montieren!). Auf LED musst Du dann aber verzichten, es sei denn, Du spendierst dem Schalter eine 9 V-Batterie.

@ Michael: Ich schaue mal, ob meine alte Bezugsquelle noch existiert und noch etwas hergibt. Die Dinger waren auch nicht lautlos, aber viel leiser als die üblichen Low-Budget-Teile. Ich werde berichten.

Grüße, Christoph
 
Hallo,

ich würde das Schalterblechgehäuse mit Silikon ausfüllen, da Lappen Feuchtigkeit aufnehmen können!

Gruß
Günter
 
Hey Leute,

nun, da ich bald wohl ein 122er bekomme, werd ich mich von meinem Elka wohl trennen.

Hat jemand eine Ahnung, was man dafür verlangen kann? Absoluter TOP Zustand. Das Leslie läuft sehr sehr ruhig. Frequenzweiche wurde umgebaut und eben ein Eingang für externe Endstufe hinzugefügt.

Was meint ihr?
 
ich denke, so 400 bis 500.- sollten drin sein
Gruss
Bertram
 
Hallo Christian,

das in diesem Thread weiter oben erwähnte Elkatone mit der modifizierten Steuerung nebst 4-fach-Fußschalter habe ich neulich für 230,- Euro verkauft. Ich glaube eher nicht, daß sich ein nennenswert höherer Preis erzielen lässt. Ich war jedenfalls ganz zufrieden, der Käufer war und ist es auch.

Der Verkauf von Sachen in wirklich gutem Zustand ist stets etwas problematisch, weil sich der Qualitätsunterschied z. B. in einer Artikelbeschreibung bei Ebay nicht so leicht vermitteln lässt. Da zählen schon eher die Fotos. Und noch eine Beobachtung:

Wer die Angebote von Leslie-Clones auf Ebay verfolgt, wird gemerkt haben, daß ein einziger Verkäufer über verschiedene Accounts fortlaufend u. a. Leslie-Clones verkauft (alles "privat", versteht sich). Dabei fallen zwei Dinge auf: Es wird Versand angeboten, was sicher ein großer Vorteil ist. Und zweitens: Die Sachen werden offensichtlich so verkauft, wie sie erworben worden sind, noch nicht einmal anständig sauber gemacht. Da es sich fraglos um einen Händler handelt, der weiss, was er tut, lernen wir daraus: Es lohnt sich wirtschaftlich nicht, Geld und Arbeit in altes Gerät zu stecken, wenn man es privat, also vor allem unter Ausschluss der Sachmängelhaftung, verkaufen will.

Spiegelbildlich bedeutet das, daß es für das Top-Elkatone nicht sonderlich viel mehr gibt als für eines, das vielleicht auf Fotos noch einigermaßen aussieht und auch "irgendwie" funktioniert, in Wahrheit aber ein Kandidat für eine Totalrevision ist. Etwas anderes gilt eigentlich erst dann, wenn man einem Interessenten in Ruhe erklären kann, welche Arbeit in einem Instrument, Verstärker usw. steckt. Wenn ich etwas verkaufe, biete ich diskussionslose Rücknahme binnen ein oder zwei Wochen an (wenn der Interessent einen ordentlichen Eindruck macht). Bislang hat davon niemand Gebrauch gemacht, allerdings verkaufe ich auch nur gelegentlich etwas (meist auf Aufforderung der SWMBO). Ich denke, das ist ein recht gutes Argument, einen überdurchschnittlichen Preis durchzusetzen. Nebenbei zwingt es einen selbst auch zur gewissenhaften Prüfung...

Grüße vom Rhein, Christoph
 
Ja, 4-500Euro kam mir auch nun schon extrem viel vor.

Ich hatte mir so 300,- vorgestellt. Aber bei eBay sind die Preis eigentlich nicht möglich. Die Leslieclones gehen da meist so günstig weg, dass es sich absolut nicht lohnt, da was einzustellen.
Ich werd das Leslie nochmal durchchecken und dann mal überall inserieren.

Wenn jemand aus dem Forum hier Interesse hat... bitte melden!
 

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