Empfehlung Stäbchen männlicher Gesang

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Seven 11
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Ich suche als Ergänzung zur Großmembran (AKG C414 XLS) ein Stäbchen, vorzugsweise um sonorem männlichem Gesang etwas Frische mit auf den Weg zu geben. Eine schöne Beigabe wäre aber noch, wenn ich es als Zweitmic bei der Aufnahme von akustischer Gitarre nutzen könnte. Was fällt Euch dazu ein?
 
Eigenschaft
 
Eine gute Wahl bezogen auf Preis-/Leistung ist das Haun MBP 603A mit Nierenkapsel KA200N oder Kugelkapsel KA100.
Habe das selbst im Einsatz ist klanglich Oberklasse bis Spitzenklasse zu einem günstigen Preis.
Das Gute ist, man kann sich seinen Frequenzgang "bestellen". Da Haun selbst fertigt, und professionelle Ahnung im Mikrobau hat, ist da wirklich Verlass drauf. Haun liefert für viele Hersteller auch Traditionshersteller Membrane, sagt wohl alles.
Einfach anrufen, gibt bereitwillig Auskunft.
-> mbho.de
 
Hallo, 7eleven,

... mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis könnte ich auch noch das Line Audio CM3 in die Runde werfen (ein wenig auf der Seite nach unten scrollen...). Hat sich bei mir als dem Neumann KM184 sehr, sehr ähnlich bewährt.
Ansonsten neige ich, wie von Anderen in Deinem TLM193-defekt-Thread mehrfach geäußert, auch mehr zu den etablierten, namhaften Herstellern, aber für das CM3 bin ich mal von meiner gewohnten Zurückhaltung abgewichen ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Vielen Dank für Eure Tipps, ich muss noch viel lernen......
 
Ich habe mich nun für Klaus' Tipp, ein Paar CM3's entschieden, einfach weil ich noch keine Arbeitstiere fürs Stereo Recording hatte.

Als Mädchen für Alles habe ich gestern mein AKG C414 XLS nach Hause gebracht. Für die Stimme, wenn sie mal präsenter sein soll werde ich mir nach ein wenig querlesen im Forum noch ein MK4 anschaffen.

Ein SM57 für Amp & Co. besitze ich schon, ich glaube, damit bin ich fürs anspruchsvolle Homerecording ganz gut aufgestellt.

Mikros sind für mich eigentlich nur Nebenschauplatz, gemessen daran hab ich nicht unerheblich investiert. Vielen Dank nochmal für die Tipps!
 
Vielleicht solltest Du aber erstmal mit dem 414 erste Erfahrungen machen, bevor Du noch mehr Mikrofone anschaffst.
 
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Da muss ich 901 doch unterstützen, probiere doch erstmal wie weit Du mit dem 414 kommst.
Ein Kleinmembraner hat bei weitem nicht diese Besonderheit bei Stimmen wie ein gutes GM.

Kleinmembraner habe ich stellenweise im Background eingesetzt, schön flat und unauffällig, aber Du willst ja Frische.

PS: Das AKG 414 mit seinen verschiedenen Modellen ist sicher ein feines Mikro. Bei dem Preis würde ich aber gerade bei Gesang lieber in ein Gefell M930 investieren, das ist von der Auflösung schon noch besser, und insgesamt für mich runder.
 
Da muss ich 901 doch unterstützen, probiere doch erstmal wie weit Du mit dem 414 kommst.
Ein Kleinmembraner hat bei weitem nicht diese Besonderheit bei Stimmen wie ein gutes GM.

Kleinmembraner habe ich stellenweise im Background eingesetzt, schön flat und unauffällig, aber Du willst ja Frische.

PS: Das AKG 414 mit seinen verschiedenen Modellen ist sicher ein feines Mikro. Bei dem Preis würde ich aber gerade bei Gesang lieber in ein Gefell M930 investieren, das ist von der Auflösung schon noch besser, und insgesamt für mich runder.

Sorry, ich muss meinen Thread an dieser Stelle mal ein wenig korrigieren. Ich bin ja in Sachen Mics und Recording ein ziemlicher Frischling. Der initiale Gedanke hier war, einem neutralen Grosskondenser noch ein wenig Färbung eines Stäbchens beizumischen.

Von der Idee habe ich mich schon wieder verabschiedet. Da ich aber im Mom an ernst zu nehmenden Mics nur das C414 XLS und ein SM57 besitze, habe ich mich entschlossen, die vorgeschlagenen günstigen Stäbchen fürs Stereo-Recording z.B. Akustikgitarre > Abnahme Hals und Schallloch anzuschaffen. Und wenn mal Backing Vocals oder Overheads benötigt werden können die auch nicht schaden.

Für männlichen Gesang habe ich dann noch das MK4 auf dem Zettel, einfach um die Stimme schnell und unkompliziert vorn zu haben und eben über die neutrale Farbe des AKG hinaus noch Etwas am Start zu haben. Dass mich all dies nicht davon entbindet mit dem C414 viel zu experimentieren ist mir klar. :)

Dass das Gefell M930 die wirkliche Referenz ist weiss ich nicht nur, weil es fast überall erwähnt wird, es war auch innerhalb der C414 Tests welche ich mir zu Gemüte geführt habe das Teil, an welchem sich orientiert wurde. Dass die Entscheidung schlussendlich auf das AKG fiel hat vordergründig mit dessen vielseitigen Einsatzmöglichkeiten zu tun. Auch wenn es wohl so ist, dass im Homerecordingbetrieb der Niere in den meisten Fällen der Vorzug zu geben ist, möchte ich gern Erfahrungen mit den übrigen Pattern sammeln und wirklich schlechte Kritiken zum Mic konnte ich nicht finden.

Wenn es so wie jetzt dargestellt noch konstruktive Kritik gibt, bin ich natürlich nach wie vor interessiert dabei :), Thx für die vielen Tipps bislang. Oftmals ist es ja so, dass man nach den vielen Empfehlungen verwirrter ist als vor der Frage, das ist bei mir zum Glück nicht der Fall, auch wenn ich immer noch offene Baustellen und Lücken habe ;).
 
Der initiale Gedanke hier war, einem neutralen Grosskondenser noch ein wenig Färbung eines Stäbchens beizumischen.
Der initiale Gedanke ist falsch, da Großmembraner eher färben und Kleinmembarner auf Neutralität getrimmt werden. In meinen Ohren gibt es den Grundsatz, die Aufnahme mit dem am qualitativ besten Mikro zu machen.
Also weshalb zwei mittelmäßige Kleinmembraner, wenn Du ein gutes Großmembraner hast. Da würde ich eher daran deneken, mir ein wirklich hochwertiges Kleinmembraner als Ergänzung für Gitarrenaufnahmen zum AKG zu holen. Wenn Du das AKG hast würde ich auf das Sennheiser MK4 auch verzichten. Lieber wenige gute Mikros, als viele mittelmäßige.
 
Ok, dann hat sich die Ausgangslage etwas geändert.
Ich teile aber auch artcore's Meinung, wenn Mikros, dann lieber weniger, dafür hochwertiger.
Vergiss das MK4, das AKG ist da schon besser.
Kleinmembraner sind grundsätzlich neutraler und bringen eher keine Farbe ins Spiel, was sie ja auch sollen.

Ich selbst habe als Kleinmembraner das Haun MBP 603A/mit Nierenkapsel KA200N (die sind in der Klasse Neumann KM184, klingen neutraler und sind günstiger)
Ein wirklich gutes Mikrofon auf hohem Niveau, auch wenn es Schoeps nicht erreicht.
Vorteil, Haun gibt Dir den Frequenzgang den Du möchtest, flat, mit Bassabsenkung, leichte Präsenerhöhung uvm.
Der Mann baut seit Jahrzehnten nichts anderes.
Allerdings muss ich nach vielen Einsätzen auch an der Akustikgitarre sagen, das es mir persönlich auch dort mir manchmal schlichtweg zu neutral ist bzw. eine gewisse Spur von Härte hat.
Da verwende ich auch lieber ein Gefell M930, oder AT4060 oder auch mal das AEA R84 (Bändchen).
Kleinmembraner sind konstruktionsbedingt extrem Impulstreu, da wird jedem Transient "gefolgt", das klingt manchmal etwas hart.
Bändchen können das auch, aber sie "runden" Transienten ab. Nachteil: Die günstigen Vertreter dieser Zunft sind zu höhenarm, und brauchen Verstärkung ohne Ende.
Günstige Kleinmembraner dagegen haben oft das Problem, da sie in den Hochmitten/Höhen deutlich zu hart klingen, und mehr rauschen.

Wenn unbedingt Kleinmembraner, dann steige bei den o.g. Hauns ein, die Kapseln sind austauschbar wie bei Schoeps, und nicht teuer.

Nochmal zum Punkt Farbe: Ein neutral klingendes GM-Mikro mit eingebauten "larger than life"-Modus, was alle GMer mehr oder weniger haben, wäre mir lieber, als eines mit deutlicher Farbe.
Das 2000€ teure Beesneez Arabella zum Bsp. hat Farbe, aber klingt mir oft deutlich zu dunkel, und passt ggf. nur bei einer bestimmten Sängerin.
Farbe bekommst Du ins Spiel mit guten EQs, und vor allem mit den entsprechenden Kompressoren.
Gerade gestern habe ich wieder eine Entdeckung mit dem Softube Summit Audio Grand Channel (EQ, Comp und Sättigung) gemacht, ein paar Einstellungen
und sofort hat das Ganze Saft,Kraft und Farbe.
Ist das Signal neutral, hast Du sogar bessere Chancen, das in eine Richtung zu bringen wie es Dir gefällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da verwende ich auch lieber ein Gefell M930, oder AT4060 oder auch mal das AEA R84 (Bändchen).
Kleinmembraner sind konstruktionsbedingt extrem Impulstreu, da wird jedem Transient "gefolgt", das klingt manchmal etwas hart.
Bändchen können das auch, aber sie "runden" Transienten ab. Nachteil: Die günstigen Vertreter dieser Zunft sind zu höhenarm, und brauchen Verstärkung ohne Ende.

Muss nochmal nachtreten: Das Gefell M930 wird zu oft als Referenz erwähnt, als dass man es ignorieren könnte. Ist es eigentlich gleichermassen für männlichen und weiblichen Gesang geeignet? In Sowas würde ich in absehbarer Zeit nochmal investieren.

Noch eine kleine Rückmeldung zum Erwerb des AKG C414 XLS, weil man hier im Forum verhältnissmäßig wenig darüber liest. Ich bin restlos von den Socken. Ich hatte bislang noch nicht viel Zeit es zu testen, aber selbst eine Quick and Dirty Aufnahme mit der akustischen Gitarre ist zu einem Ereignis geworden. Kraftvoll, definiert und fett! Ich könnte mit meiner Wahl nach einem Universalmic nicht glücklicher sein! Jedwedes Regeln am EQ hat das Signal eher verschlechtert als das, was "flat" eingegeben wurde. Die Bässe waren vielleicht einen Funken zu präsent, aber das lässt sich mit einer anderen Positionierung in den Griff bekommen.

Wenn ihr mit zwei Mics akustische Gitarre aufnehmt, wohin gehört das Großkondenser und wohin das Stäbchen? Oder ist es von den Vorlieben abhängig?
 
Zum Gefell M930:
Das Mikro ist ein neutraler Vertreter sein Zunft. Was reingeht kommt auch raus, mit einer leichten Tendenz zum hellen Klang.
Zu dem ist es sehr hochaufflösend, sprich es verzeiht kaum was ;-) Alles wird sehr detailgenau, fast fotorealistisch abgebildet.
Für männlichen Gesang von Bass bis Tenor kein Problem. Auch bei Frauen sehr gut einsetzbar, allerdings ist es bei schrillen Frauenstimmen gnadenlos.
Wie gesagt, was reingeht kommt auch raus. Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist die weitgehende Toleranz bei EQ-Bearbeitung, da das Signal hochwertig ist, kann man da kaum was "versauen".
Und es klingt direkt, in your face und voll.

Wenn Du akust. Gitarre mit zwei MIkros aufnimmst, hängt es neben den räumlichen Gegebenheiten tats. von Deinen Vorlieben ab.
Das das Großmembranmikro zu dicken Bässen (Nahbesrepchungseffekt) neigt, fängt man zunächst mit GM auf 12 BUnd und Stäbchen auf Decke (nicht Schalloch) an.

Ich persönlich nehme nur noch am 12 Bund auf, meistens erzeugen die Gitarren zu viel mächtige Bässe im Bereich der Decke.
 
Bezgl. Mikroposition akustische Gitarre...

Das ist größtenteils Geschmackssache. Frag 20 Leute - bekomme 30 Antworten.
Ich variiere da ständig, immer dieselbe Position einzuhalten würde mich maximal langweilen.
GM kommt meistens an den Hals, KM eigentlich immer irgendwo an die Decke. Manchmal nehme ich nur ein KM am Body, manchmal zwei KM, ganz nach Lust und Laune. Interessant finde ich auch, mit größeren Distanzen zu experimentieren.

Man sollte immer eine Auge auf mögliche Phasenschweinereien haben, v.a. auch in der Kombination mit noch einem Gesangsmikro.
 
Ich persönlich nehme nur noch am 12 Bund auf, meistens erzeugen die Gitarren zu viel mächtige Bässe im Bereich der Decke.

Geht mir auch so. Ein gutes Mikro an einer guten Position mit einem guten Signalweg ist alles was man braucht. Mehr Mikros machen die Sache nur kompliziert und nicht zwangsläufig besser.
 
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Genau die Phasenschweinereien sind es dann, mit denen man zu kämpfen hat.
Wenn man einen Techniker oder Helfer hat, der das ausbalanciert, dann kann das sogar noch klappen, aber als One-Man Show wird man wahnsinnig.
Letztlich hilft dann auch kein Phasenumkehrschalter, so dass man an der DAW das Audiofile eh zurechtrücken muss.
Und noch eins: Ein GM am Hals in 30-50 cm Entfernung liefert noch genügend Bässe (die werden eh nochmal mit low shelf und low cut abgesenkt).
Aber man hat dort gleich ein schönen Anteil der Mitten und Höhen.
 
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Du hast vollkommen recht. Bedenke aber auch, dass es je nach Anwendungsfall durchaus gewünscht sein kann, weniger Höhen und Mitten zu erhalten. In Kombination mit dem Gesang hat man ganz gern die Gitarre etwas hintergründiger und nicht so mächtig. Als Freund des "Mach-alles-bei-der-Aufnahme-passend" schätze ich es, so wenige Eingriffe hinterher im Rechner machen zu müssen (EQ, Comp) wie nötig.
Nicht dass ich darin schon perfekt wäre, aber das ist der Weg meiner Wahl.
Ich will quasi den Hauptanteil des fertigen Sounds bereits auf den Ohren haben, während ich einspiele.
 
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Danke für die vielen Rückmeldungen, das deckt sich freundlicherweise mit meiner Vorahnung. Im Grunde hat falcone Eure Tipps mit "Mach-alles-bei-der-Aufnahme-passend" sehr schön zusammen gefasst :).
 

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