Entscheidungshilfe: Engl Blackmore reparieren lassen, oder Neukauf?

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therisenevil
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Ich bin vor 5 Jahren aus Deutschland weggezogen und hab damals meinen ganzen Musikkram bei verschiedenen Freunden gelassen. Unter anderem meinen Gitarrenamp: Einen Engl Blackmore mit einer Mesa 112-Box. Nun bin ich wieder hier und wollte wieder mit dem Setup loslegen. Und zwar Zuhause - ich weiß sehr gut, dass ein solcher Amp mitnichten ideal dafür ist, aber früher hab ich den ganz gut leise fahren können und hatte jetzt überlegt, mir vielleicht noch einen Attenuator dazu zu kaufen, damit das noch etwas besser geht.

Soweit der ursprüngliche Plan. Nun war ich vorhin im Proberaum und habe den Amp mal angetestet, und leider hat er diese Zeit wohl nicht ganz unbeschadet überstanden. Er ist sehr leise mit kurzen sehr lauten "Bursts", die vor allem dann auftreten, wenn ich richtig in die Saiten haue. Ich weiß jetzt nicht ganz genau, was los ist, aber wahrscheinlich wird irgendwo ne Röhre durch sein (hab aber auch wenig Ahnung, wie ich das gut testen kann).

Tja, und jetzt bin ich mir unsicher - ein Satz Röhren für den Amp (aber keine Ahnung, ob ich auch wirklich nen vollen Satz brauche) kostet 250-300 Euro, und wahrscheinlich muss er dann in die Werkstatt, dann kommen da bestimmt nochmal 200 drauf, und mit dem Attenuator noch oben drauf, dann wäre ich bei locker 750 Euro. Und bei dem Preis kann ich mir vorstellen, mir auch einen alternativen kleinen Röhren-head, den ich gut zuhause mit der 112er Box spielen kann zu kaufen und mich später um den Engl zu kümmern.

Ich weiß aber nicht, ob ich vorher noch was unternehmen kann, um rauszufinden, ob ich wirklich so viel ausgeben müsste, um den Engl auf Vordermann zu bringen, oder ob es u.U. auch deutlich günstiger sein könnte (z.B. wenn ich nicht alle Röhren wechseln muss oder auf den Werkstattbesuch verzichten kann).
Auch weiß ich nicht, nach was für Amps ich mich da umschauen könnte (Also relativ preiswerte, gut klingende Röhrenamps, die man auch zuhause fahren kann, vorzugsweise ohne Attenuator dann).
Oder vielleicht hat jemand ja noch eine Idee, die ich noch nicht bedacht habe. Bin für jeden Tipp dankbar :).
 
Ob die Röhren getauscht werden müssen ,ist noch nicht raus,würde den Engl zu einem guten Tech bringen,evtl ist es nur eine Kleinigkeit. Bei mir im Wohnzimmer läuft der Engl Fireball 25 mit 1x12er Engl Pro Box,den Amp kann man von 25-5- 1 herunter regeln.
 
Stand der Engl in einen feuchten Proberaum/Keller?

Wenn den niemand gespielt hat und er vor deinem Exodus noch ging, dann glaube ich nicht, dass es unbedingt die Röhren sein werden. Die verschleißen eher beim Spielen.

Ich hätte eher Korrosion in Verdacht.

Wie verhält er sich beim Drehen der Potis?

Hast du mal alle Potis ordentlich hin und her bewegt? Alle Buchsen nochmal mit mehrfach Ein- und Ausstecken maltretiert? Gleiches kann man auch mit den Röhren machen, um die Kontakte nochmal etwas frei zu rubbeln. Letzteres nur, wenn du dir zutraust, den Amp zu öffnen. Natürlich vorher nicht den Amp spielen, sonst könnte noch Ladung auf den Elkos sein und die Glaskolben noch heiß. 😄

Das wären so die Dinge, die ich ausprobieren würde, bevor ich ihn zum Techniker schicke.
 
Also, der stand in einem Proberaum. Ich würde jetzt nicht sagen, dass der besonders feucht war, aber er wurde in der Tat nicht viel gespielt in der Zeit. Einige der Potis waren vorher schon kratzig, ist das eine relevante Info? Ich hab heute aber an ein paar Potis gedreht und zumindest an der Eingangsbuchse gerüttelt, mehr auch nicht. Ich kann bestimmt mal versuchen den Amp zu öffnen, so schwer kann das ja jetzt nicht sein.

Aber ja, hmm. Wenn ich den schon zum Techniker bringen würde, würde ich ihn dann garantiert auch reparieren lassen, ich hab kein Auto, und auch keine Schlüssel zum Proberaum, so dass das schon ein mittelgroßer Aufwand wäre. Wäre ja Quatsch sonst, und die Reparatur wäre eh irgendwann fällig.
 
Ist ausgeschlossen, dass den jemand anderes in der Zeit gespielt hat?

Endstufenröhren kriegst du für so 100-150€. Die einmessen zu lassen kostet natürlich Geld, ist mMn aber etwas, was man mit dem Adapter von Tubetown (hier) und nem handelsüblichen Multimeter ganz gut selber hinkriegt. Tubetown hat da eine sehr ausführliche Anleitung zum Bias einmessen. (Hier) Vllt mal in Ruhe lesen und überlegen, ob du dir das vllt doch selber zutraust. Bias-Poti sollte bei dem Engl verbaut sein.
Vorstufenröhren würde ich gar nicht alle tauschen. Dann eher eine neue kaufen, sodass man weiß, dass die funktioniert. Und dann tauscht du die verbauten nacheinander durch die intakte neue Röhre aus und schaust, ob der Fehler irgendwann verschwindet. Ne Vorstufenröhre auf Reserve liegen haben schadet eh nicht. Der Versuch wärs also so oder so wert und braucht keinen Tech.

Schließe mich hier aber auch der Meinung an, dass da vllt ein irgendwas korrodiert ist. FX-Loop und Inputbuchsen mal mit mehrfachen Rein-Raus eines Klinkensteckers belasten, alle Potis mal kräftig drehen. Falls da früher schon welche gekratzt haben, kanns durchaus gut daran liegen. Die damals kratzenden Potis könnte man auch mal mit Kontaktspray bearbeiten und wenn das bei einem der Potis hilft, dieses ggf tauschen lassen (Kontaktspray ist idR keine langfristige Lôsung).

Ich finde den Blackmore schon sehr geil und die moderneren, großen Engls lassen sich eig meiner Erfahrung nach auch gut leise spielen. Nur die Mastervolumes, wenn man Channel-Volume zu hoch dreht, sind manchmal etwas empfindlich. Klanglich geht das aber voll klar. Spiele selber nen FB100 im Altbau. Ich würde schon schauen, den wieder zum Laufen zu kriegen.
 

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