Erfahrene Kollegen in andere Branchen abgewandert?

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Was ich in letzter Zeit immer wieder beobachte ist das Leute am Mixer stehen die aber auch absolut keine Ahnung haben.
Da pfeift es ständig da mulmt es nur und Derjenige der am Mixer steht ist vollkommen überfordert.
Da macht sich noch einer mit einem Tablet während der VA dauernd auf der Bühne zu schaffen und stört erheblich das Bild und den Ablauf und trotzdem
wird es in Punkto Pfeifen nicht besser da er zwar der Meinung ist ein Tablet bedienen zu können aber nicht wirklich weiss was er dort tut ausser das es wichtig aussieht.
Man merkt das im wesentliche Grundlagen fehlen und er gelinde gesagt 0 Ahnung hat.
Versaut immer mehr Veranstaltungen die mit fähigen Personal so nicht abgelaufen wären.
Schade um jede VA die durch unfähige Leute am Equipment leider die Freude /Spass an der Sache verderben.
Habt ihr auch solche Beobachtungen gemacht?
 
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das kann gut sein. dazu müßte ich allerdings erst einmal bei so vielen VA wie vor corona gewesen sein. :cool:
...
bei den letzten beiden war es so.
 
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Kann ich nicht bestätigen. Inkompetenz ist glaube ich eine naturwissenschaftliche Konstante :rofl: ausser man legt es drauf an sie zu finden.
Das gilt aber dann für alle. Musiker, Veranstalter, Techniker etc....
Aber der Prozentwert ist ziemlich konstant würde ich sagen.
Es gibt halt heute mehr Veranstaltungen und daher mehr "Fehler" in absoluten Zahlen aber der Prozentwert scheint doch immer recht gleich zu bleiben.
So bei 5-10% würde ich schätzen. Es könnte natürlich geographische Unterschiede geben, das kann ich nicht beurteilen.
Meine letzte Veranstaltung wo das Publikum lauter als die Band war ist jetzt über 2 Jahre her.
 
Ich finde aber es ist schlimmer geworden.
In den Corona Jahren haben die Menschen viel Zeit vor dem Computer verbracht und haben viel großes T gegoogelt Tutorials und Videos geschaut und ihre neue Berufung gefunden und das merkt man.
 
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Eigentlich nicht. Allerdings gehe ich auch nicht auf viele Veranstaltungen, dafür habe ich selber zu viel zu tun an den Wochenenden. Und wenn ich selbst eine VA betreue, dann geht das ja normalerweise.

Was ich allerdings von verschiedenen Bands höre, ist, dass auf den mehrtägigen, teils mehrwöchigen Volksfesten in der Umgebung die Tontechniker oft über mehrere Wochen ohne Pause jeden Tag eine bis drei Shows fahren müssen und nach einer Woche vollkommen fix und alle sind. Außerdem sind die nach so intensiver Arbeit fast taub und total desinteressiert, wenn eine Band ankommt - mit den entsprechenden Ergebnissen. Aber das war hier schon vor Corona so.

Andere Leute erzählten mir von einem jungen VA-Technik-Team, welches seine Monitorwege nicht beherrscht hat und daher einen mehr oder weniger nutzlosen Monitorsound erzeugt hat: "Mach' mal den Leadgesang auf dem Schlagzeugmonitor lauter!" Es wird die Gitarre auf dem Keyboardmonitor lauter. Sowas in der Art.

Trotzdem bekomme ich mit, dass Profis in andere Branchen gegangen sind oder die Firma zugemacht haben, und dass in den diversen Facebook-Gruppen wie wild Tontechniker gesucht werden - besonders im Juni und Juli war das schlimm, so langsam lässt es jedoch nach. Im July habe ich selbst 7 Shows beschallt und ca. 20 Anfragen ablehnen müssen. Oft können die Veranstalter nicht langfristig planen, so dass die ganze VA recht spontan aus dem Boden gestampft wird. Oder es braucht eine Krankheitsvertretung. Kommt beides vor.
 
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Ich hab nächstes Wochenende auch eine va für die es tatsächlich nicht so einfach war, fähiges Personal zu finden. Trotz mehrmonatiger Vorlaufzeit.
Ich kenne zumindest auch ein paar fähige Kollegen die sich der Branche abgewandt haben. Schade drum. Zur Zeit ist Personalmangel. Aber zumindest den Preisen tut das mal ganz gut. Jeder, der weiß das er was kann, hat seine Preise angezogen.
 
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Das ist definitiv so. Ob man das nun in der Region Bierfest, Jugendclub oder Musikkneipe am Wochenende unbedingt merkt, sei mal dahingestellt (das ist gar nicht despektierlich oder abwertend gemeint - aber da war die Profidichte ohnehin immer schon eher überschaubar). In die Größenordnung fällt auch das VA-Team, dass die Monitorwege nicht hinkriegt - das waren auch vor Corona keine Profis.
Eines der Probleme ist halt, dass solche Buden überlebt haben, weil sie eh nur im Nebenerwerb geführt wurden und jetzt plötzlich, aus Mangel an Alternativen, ernsthafte Jobs machen wollen.

Das andere Problem ist halt, dass wirklich viele, fähige Leute weg sind und gleichzeitig unfassbar viel los ist, weil alle alles unbedingt noch vor dem Herbst durchziehen wollen. Da implodieren ganze Festivals oder Touren, weil zu wenig Leute da sind.

Dieses Personalproblem betrifft tatsächlich nicht nur Techniker, sondern ganz massiv auch Helfer, Caterer, Securities, Logistik, ...
 
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Also ich war in letzter Zeit auf kaum einer Veranstaltung, bei der der Techniker wirklich unerfahren war. Das liegt wohl daran dass ich in der Regel da selbst am Pult stehe :biggrinB:

Aber mal ernsthaft, wie wohl sind die erfahrenen Kollegen zu ihrer Erfahrung gekommen und was ist ihnen auf dem Weg dahin wohl alles an mehr oder weniger großen Hoppalas passiert?

Rückblickend auf meine Historie kann ich aber sagen, dass es sicher einfacher war, vor 40 Jahren damit zu beginnen, da die üblichen, damals verwendeten Systeme, gerade im Einsteigerbereich deutlich einfacher konfiguriert waren. Einfache analoge Pulte, mit kaum Effekte, Dynamics eher Mangelware, oft auch keine Summen-EQs, einfache Boxensysteme, wenig bis gar kein Monitoring. So sah meine Welt zu begin meiner Tätigkeit als Tontechniker aus. Heute ist das selbst für Einsteiger viel komplexer. Betrachtet man alleine das Volkspult X32, so sind die Möglichkeiten gegenüber "früher" um ein vielfaches mehr geworden, und damit gibts auch ein vielfaches mehr an Möglichkeiten, Fehler zu machen. Statt ein, zwei Monitore auf der Bühne wimmelt es entweder von Wedges (ich hatte heuer bis zu 12 Monitorwege zu bedienen) oder das Setup beinhaltet Inear und Mischformen aus Wedges und Inear. Dann gibts Line Arrays, Delaylines, Funk an allen ecken und Enden. Da ist halt die Lernkurve eines Anfängers schon mal deutlich steiler als eben vor 40 Jahren.

Wobei meiner Meinung nach ja für jeden Kollegen, im speziellen auch mich, die Zeit des Sammelns von Erfahrungen nie endet. Gerade heuer habe ich wieder einige Dinge umgesetzt, die ich bisher so nicht gemacht habe. Klar, wenn man schon viel gemacht hat, dann wird das Erlernen von neuen Fähigkeiten auch leichter. Trotzdem muss es erst mal getan sein und so steht man dann angespannt am Pult und hofft nicht all zu viel zu verk....n.
Wobei ich auch sagen muss, dass die schlimmsten Erlebnisse in Sachen Sound, dich mir so unter gekommen sind, lange vor Corona waren, und das oft genug von sog. internationalen Acts, die sich sicher mehr als einen absoluten Anfänger am Pult leisten können.

Vielleicht ist durch den Einschnitt, den unsere Branche in den letzten zwei Jahren erleben hat müssen, auch wirklich aus einem sanften Wechsel der ausführenden Personen von den älteren, die sich anderen Tätigkeiten zuwenden, hin zu den jüngeren mit weniger Erfahrungen, ein wesentlich härterer Umbruch passiert. Dazu kommt dass die Lehrzeit der jüngeren bei den älteren einfach nicht gegeben war, da ja die Praxis-Einsätze komplett gefehlt haben. Und jetzt plötzlich müssen die von jetzt auf gleich zu 100% performen. Auch nicht so einfach.

Was aber selbst für mich nach der langen Pause ein Thema war, ist dass man ich dadurch etwas aus der Übung gekommen bin und dann bei den ersten Jobs auch mal das eine oder andere etwas zäher und langsamer von der Hand ging. Ich weiss ja nicht wie euch es damit gegangen ist, aber ich habe doch schon einiges wieder aus den tieferen Schichten meines Gedächtnis raus kramne müssen, da ich eben auch in der Zwischenzeit mich mehr auf andere Dinge, bei mir war es die Softwareentwicklung, konzentriert habe. Und dabei habe ich wohlweislich doch auch immer zwischendurch ein Pult angeworfen und mittels VS geübt, einen Mix komplett neu aufzubauen. Aber die Arbeit am Pult ist eben nicht alles, eher nur ein kleiner Bruchteil.
 
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es gibt mittlerweile auch schon Arbeitnehmerüberlassung, also Leiharbeit in der Branche.

https://igpv.org/

Im Magazin sprach eine Messebaufa. auch davon, wieder zu den Wurzeln zurückgekehrt zu sein, dh. Schreinerei mit Porta´s Türen-Küchenmeister während der Pandemie

Geiz ist geil. Erfahrerene FOH Leute sind selten & auch teurer. Für ein Stadtfestbudget kommt auch nicht Colin Norfield oder Big Mick Hughes
 
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Geiz ist geil. Erfahrerene FOH Leute sind selten & auch teurer. Für ein Stadtfestbudget kommt auch nicht Colin Norfield oder Big Mick Hughes
Taten die auch vorher nicht und ist auch nicht angezeigt. Unabhängig davon gibt es trotzdem sehr viele, sehr gute Kollegen aus der Profiliga, die durchaus auch auf dem Stadtfest mischen - wenn ihnen zum Beispiel die Band am Herzen liegt und gerade keine Tour mit dem Topstar läuft.
Weiter oben war aber schon etwas viel wichtigeres zu lesen: alle denken hier nur an den Halbgott in Schwarz mit dem Kopfhörer... Der ist aber nur eine Kerze auf der Torte. Der Mangel an guten Leuten zeigt sich aber genau so deutlich - oder noch viel deutlicher - wenn du mit deiner Band beim Festival ankommst und schlagartig feststellen musst: hier weiß keiner, was er tut! Wollen würdest du - aber können kannst du nicht, weil nichts rock... Von der Misere bleiben selbst große, renommierte Festivals nicht verschont, aber je kleiner das Festival, desto schlimmer. Das waren mal eingespielte Crews, wo jeder wusste, was zu tun ist und auf die man sich verlassen konnte - davon ist diesen Sommer noch ein Drittel am Start...
 
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Mit Corona ist viel auf der Strecke geblieben, bestes Beispiel unser Traditionelles Dorffest, das es seit 50 Jahren gibt und durchaus keine kleine Veranstaltung mehr war. Dieses Jahr musste zum ersten Mal ein professionelles Bedienungsteam angeheuert werden, da es an Freiwilligen und Nebenberuflern mangelte. Prompt gab es aber gerade dadurch Probleme, weil die Vorstellungen, wie die Abläufe stattfinden sollten zu weit auseinander lagen.
So oder ähnlich ist es mir nun auch schon ein zweimal beim Tonjob ergangen. Eingespielte Teams gibt's nicht mehr, alles muss sich gerade sortieren und teilweise neu erfinden.
 
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Nein, bestimmt nicht aber in den letzten 40 Jahren so gut wie. Wollte nur darstellen, das nach dieser Zwangspause halt die Routinen und auch Leute fehlen.
 
Ja, ist ein bißchen wie Fahrradfahren - meine erste VA war zum Glück recht klein, und für die ersten Mixes nach dem Lockdown hatte ich nicht all meine Arbeitsabläufe blitzschnell parat. Aber nach zwei, drei Shows war alles wieder da.
 

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