Erfahrung mit den neuen Hölzern durch die CITES

Uhu Stick
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Seid gegrüßt liebe Mitmusiker,

ich wage mich hiermit mal ganz tief in die Höhle des Löwen. Ich hoffe es artet nicht in die Grundsatzdiskussion aus, ob Holz einen Einfluss auf den Ton habe.

Das washingtoner Artenschutzabkommen hat uns ja eine Reihe von „neuen“ Hölzern im Gitarrenbau, hauptsächlich bei den Griffbrettern beschert. Pau Ferro und Indian Laurel liest es sich nun deutlich häufiger als früher. Fender hat ja seine günstigeren Reihen schon komplett auf die neuen Hölzer umgestellt. Die anderen werden wohl auf kurz oder lang folgen.

Ich finde ja Naturschutz absolut begrüßenswert. Allerdings ist die Grundangst so manchen Gitarristens, ob der Klang und das Feeling darunter leidet, berechtigt.

Was sind eure Erfahrungen mit den neuen Hölzern (sofern ihr welche machen durftet)? Könnt ihr Unterschiede zu den alten Sorten rausfiltern? Wenn ja: Welche genau? Und wenn ihr die Wahl hättet, ein und dieselbe Gitarre zum selben Preis entweder mit Palisander- bzw. Ebenholz oder mit Pau Ferro, Laurel, Jatoba - Griffbrett etc. zu kaufen, welche würdet ihr dann nehmen?

vielen Dank und lasst es bitte im einem fachlichen Ton ablaufen - Grüße der Uhu Stick ;)
 
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Auch wenn ich jetzt auf die Fresse bekomme.
Ich habe hier 10 E Gitarren.
Manche mit Ahorn manche mit Palisander und manche mit Ebenholz.
Unterschiede höre ich nicht, und wenn dann liegt es sicherlich nicht an den Hölzern.
Das Holz schwingt ist klar und das es auch zum guten Ton beiträgt auch.
Aber es ist nun einmal so, dass die eine Gitarre Duncan SH 6 verbaut hat und eine ander EMG 81.
Von daher ist ein vergleich schon gar nicht möglich.
 
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Deswegen schrieb ich ganz bewusst „rausfiltern". Das es andere Faktoren gibt die den Sound beeinflussen ist klar.

Den Einfluss der Pickups kann man ausschließen, wenn man die Gitarre nicht anstöpselt und trocken spielt. Aber danke für die Antwort.
 
Ich liebe meine PRS mit komplettem Palisander-Hals. Was mir im Vergleich mit allen anderen Gitarren auffällt: Wenn ich da einen Ton, z.B. eine leere Saite, anspiele, dann vibriert dieser Hals noch wirklich deutlich länger, als alle meine anderen Gitarren mit Ahorn- oder Mahagoni-Hälsen. Selbst wenn man ihn noch über 1 Minute nach Anschlagen des Tons an der Kopfplatte berührt, spürt man sie noch schwingen.
KANN natürlich an der konkreten Gitarre liegen, vlt. schwingt die ja außergewöhnlich gut und ich hatte einfach Glück mit diesem Instrument, aber der Unterschied ist schon signifikant. Außerdem höre ich so etwas auch von anderen Spielern von Rosewood-Hälsen.

Nachgesagt wird Rio- und ostindischem Palisander auch ein glockenhafter sehr differenzierter Klang.

Das Problem ist: Es ist kein 1:1 - Vergleich mit anderen Materialien möglich. Selbst wenn eine Gitarre einen verschraubten Hals hat und man Hälse aus verschiedenen Hölzern nacheinander an denselben Korpus schraubt, ändert sich zu viel, etwa die Saiten, die exakte Halsform, der Sattel u.v.m., wie soll man da eine einzige Komponente, das Holz, aus dem Gesamteindruck isolieren können? Wenn man dann noch überlegt, dass auch gleiche Hölzer sehr unterschiedlich klingen können, wird es fast unmöglich.
Man kann wohl allenfalls Tendenzen festhalten, eben derart, dass Ahorn oft einen schnelleren Attack hat als Mahagoni und eher hell und hart klingt, dass Mahagoni weniger Attack hat, dafür aber länger schwingt und wärmer klingt, usw. In diesem Sinne scheint Palisander näher am Ahorn zu liegen, aber länger zu schwingen.
Ob man das allerdings wirklich wissenschaftlich nachweisen kann? Da hab ich Zweifel.

Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Sollte ich aber einmal von einem anderen / neuen Holz hören, das ähnliche Qualitäten wie das Rosewood hat, dann würde ich das gern mal ausprobieren. Ansonsten greife ich auf die bewährten Hölzer zurück, so lange das möglich ist.

Ich erinnere mich auch, dass Schecter USA Ende der 70er und Anfang der 80er sehr viel mit exotischen Hölzern bei Hälsen und Korpora experimentiert hat. So richtig durchgesetzt hat sich aber wohl keines davon.
 
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Hi,

interessantes Thema.

Wir werden uns wohl langsam daran gewöhnen müssen, dass diese Verordnung unser (optisches) Bild von Gitarren/Bässen wohl mit der Zeit verändern wird...wobei es schon einiger gewöhnungstechnischer Übergangszeit bedarf bis uns zB rötliche Griffbretter und Stege aus Pflaumenholz und ähnliche Dinge nicht mehr als zumindest ungewohnt auffallen werden-aber das ist ja nicht das Grundthema dieses Threads...!?

Im Akustiksektor wird da schon länger experimentiert. Tatsächlich gibt es hier Hölzer die klangliche Alternativen zum "Üblichen" sind (was das Klangspektrum erweitert!) aber auch Hölzer die klassische Materialien nahezu klanglich gleichartig ersetzen.

Lakewood zB. haben schon länger nach einem Nachfolger ihrer traditionellen 32er Serie (Palisanderzarge/Boden) geforscht und den nun mit der 35er Serie (Zarge/Boden aus französischer Eiche) seit einiger Zeit gestartet. Tatsächlich hat diese Eiche fast identische Klangeigenschaften wie das ostindische Palisander.
Genauso wenig ändert sich der Klang durch Einsatz von Pflaumenholz anstatt Ebenholz bei Steg und Griffbrett.
Und voila: so kann der traditionellen Palisander/Fichte/Mahagoni(Hals)/Ebenholz Konstruktion eine klanglich sehr ähnliche Eiche/Fichte/Ahorn(Hals)/Pflaume Konstruktion entgegengesetzt werden...die diesen traditionellen Klang in die Zukunft retten kann!

Der gute Joe Striebel zB baut sehr gerne OM Styles aus Ulme (er ist Bayer und sagt "Rüster" dazu:D), die einwandfrei deutliche Palisander-Klangeigenschaften aufweisen...

Schon vor Jahren konnte ich Kunden mit den extravaganten optisch unglaublichen Decken auf Marleaux Bässen verblüffen. Die hätten auf alle exotischen Edelhölzer getippt, aber nicht auf Ulme und Kastanie...aber das ist ja wieder eher rein optisch.

Das Thema bleibt spannend und hat das Potenzial dazu frischen Wind in die gesamte Sache zu bringen....wird ja auch Zeit!

.......meine Meinung

Gruss,
Bernie
 
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Ohne etwas über das klangliche Verhalten sagen zu können, muss ich gestehen, dass mir Pau Ferro optisch sehr gut gefällt.
Gerade mit bestimmten Korpusfarben harmoniert der leicht rötliche Ton des Pau Ferro sehr gut.
Ich finde es war längst an der Zeit, dass bei Griffbrettern mal über den Tellerrand geschaut wird und bin gespannt was in nächster Zeit so passiert.

Wie gesagt: klanglich hör ich nix :nix:

Gruß
Jörg
 
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