Erfahrung zu Bugari-Akkordeons ?

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Heihuber
Guest
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Nachfolger für meine Atlantik.
Habe heute eine super Bugari mit Cassotto und handgemachten Stimmplatten gespielt.
Leider überschreitet sie mit knappen 7000 EUR etwas mein Budget, ist jedoch für meinen Geschmack Klanglich super. Auch ließ dieses Instrument sich super spielen.kann mit jemand etwas zur Qualität von Bugari sagen ? macht man damit etwas verkehrt ?
Danke für eure Hilfe.
Gruß Andreas
 
Eigenschaft
 
Ende der 80er Jahre hatte ich mir eine Bugari ChampionCass 260 gebraucht von einem Profimusiker gekauft und einige Jahre gespielt. Dann stand sie mehr als 10 Jahre gut verpackt im Koffer ohne angerührt zu werden. Als ich sie zum ersten Mal wieder hervorholte spielte sie auf Anhieb tadellos. Und das trotz der langen Pause und dass sie inzwischen schon 20 Jahre alt sein musste.

Leider war sie mir inzwischen zu groß und schwer geworden, irgendwie überdimensioniert, und ich bin auf eine leichtere Borsini umgestiegen. Die Bugari konnte ich ohne Verlust verkaufen. Die Käuferin teilte mir Wochen später noch einmal ihre Zufriedenheit mit.

An den Klang des Instruments denke ich noch mit Wehmut zurück. Für mich war sie klanglich und von der Verarbeitung her ein Spitzeninstrument. Der einzige Nachteil: sehr, sehr schwer, 13,5 kg.

Liebe Grüße, pinkie
 
Klang ist meiner Meinung nach sowieso geschmackssache, aber auch ich finde den Klang meiner Bugari schön. Jedoch würde ich dir ans Herz legen, dir auch andere Italiener anzusehen, da ich in Sachen der Verarbeitung von Bugari nicht überzeugt bin. Bei meinem Instrument etwa knarzt der Bassriemen, wenn man zuviel Spannung auf ihn legt und die Chassisteile lassen sich an den Übergänge der Einzelnen Teile zu weit nach unten drücken, was Bellowshakes mit aufgelegtem Kinn schwer macht.

Klanglich gefällt mir das Teil aber wie gesagt 1a :great:
 
:great:So, nun ist es passiert. Ich habe mich entschieden. Nach vielem überlegen, probespielen, rechnen etc. ist es eine Bugari Artist Cass, 4chörig, Cassotto, 120 Bässe geworden.
Macht irre Spaß, klingt nach meinem Geschmack super schön, und lässt sich sehr schön spielen. Meine Freude ist riesig, ich hoffe die bleibt mir lange erhalten.
Vielen Dank an euch für eure Erfahrungen.
Andreas:):)
 

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Habe mir ein Knopfakkordeon Bugari 310 Juniorfisa (32 Töne,72 Bässe,B-Griff, 6.1kg, 33x35cm) ganz in weiß mit weißen Tasten, bei denen (ohne Aufpreis) "C" "E" und "AS" markiert sind, als "Reise- und Wanderakkordeon" bestellt. Es soll Ende Januar geliefert werden. Ich bin ganz gespannt.
 
...da ich in Sachen der Verarbeitung von Bugari nicht überzeugt bin. Bei meinem Instrument etwa knarzt der Bassriemen, wenn man zuviel Spannung auf ihn legt und die Chassisteile lassen sich an den Übergänge der Einzelnen Teile zu weit nach unten drücken...

Hallo Ganryu

Dies würde mich noch im Detail interessieren. Was genau würdest Du alles bemängeln?
Da ich seit meiner (teuren) Borsini Super Star nicht mehr so ganz von den "Italienern" überzeugt bin - sammle ich Daten und Fakten, die mein Urteil bestätigen.

Meine Meinung zu den Super-Akkordeons aus dem Süden:

- Es wird gutes bis sehr gutes Material verwendet
- Optik und äußerer Finish ist schön gemacht
- Innere Technik ist "nicht schlecht" - aber die letzte Präzision fehlt leider ....

Was alle (nicht nur die Italiener) leider haben:
- Zum Teil innere veraltete Technik (z.B. Bassmechanik)
- Viele Stellen die sich reiben und zu "Nebengeräuschen" neigen
- Bewegliche Teile mit zuwenig präzisen Lagern (zuviel Spiel = Klappern etc.)

Alles Kleinigkeiten - aber zusammen häuft es sich.

Trotzdem: Alles in Allem betrachtet sind die teuren Akkordeons aus Italien „gute Dinger“

Gruß von Musikatz

Übrigens: An alle Leserinnen und Leser „die besten Wünsche zum Jahreswechsel“
 
Erstmal Glückwunsch zum schönen Instrument Heihuber, sieht sexy aus ;)

Ich versuch für dich mal eine einigermaßen vollständige Liste zu erstellen Musikatz, was ich alles bemängele im Bezug auf Technik und Verarbeitung (d.H. abgesehen von den 4 Tasten zu wenig, dem Fehlenden Chor im MIII und den nicht genug vorhandenen, nicht drehbaren Kinnregistern :D):

- Was zu schon angesprochen hast: Viele Nebengeräusche während des Spielens, wenn ich hohe Spannung auf den Bassriemen lege und sie dann wieder wegnehme, entsteht ein unangenehmes Knarzen

- Nebengeräusche sogar in den Ruhephasen - wenn ich mit meinem Akkordeon neben mir ein Buch lese, höre ich relativ oft Knarzgeräusche -> Es entsteht Reibung, wo sie nicht entstehen sollte.

- Wie ich oben schon schrieb sind die Übergänge der Chassisteile nicht optimal; ein Beispiel: Wenn ich sehr lange Bellowshakes spielen muss, drücke ich mein Kinn manchmal auf die Oberseite des Akkordeons, um mehr Stabilität zu erreichen - da aber der dafür übliche Ort von Kinnregistern versperrt ist, muss ich auf die Fläche "dahinter zurückgreifen, jene lässt sich allerdings ohne größere Krafteinwirkung gut 2cm nach unten drücken, weshalb ich immer Angst habe, dass etwas abbricht.


Mehr negatives kann ich an meinem (insgesamt tollen) Instrument nicht feststellen, das von dir oben beschriebene Klappern durch zuwenig präzise Lager kenne ich etwa nicht aus eigener Erfahrung.


Achja, ich spiele eine Bugari 260/CHC/C mit unisono gestimmten Tremolo.
 
...da aber der dafür übliche Ort von Kinnregistern versperrt ist, muss ich auf die Fläche "dahinter zurückgreifen, jene lässt sich allerdings ohne größere Krafteinwirkung gut 2cm nach unten drücken, weshalb ich immer Angst habe, dass etwas abbricht.

Hallo Ganryu

Was genau und wo genau kannst Du ca. 2 cm eindrücken. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Das Gehäuse inkl. Verdeck und Balg sollte doch fest und stabil sein ....:confused:

Gruß und Danke für die Erklärung - Musikatz
 
Ich habe seit Ostern 2008 eine gebrauche Bugari 285 ARS, 5chöirg mit Cassotto, 120 Bässe. Ich bin mit dem Instrument vollauf zufrieden und habe noch keinerlei Mängel feststellen können. Das gebrauchte Instrument habe ich beim Akkordeonzentrum Brusch in Hamburg bei einem Kurzurlaub gekauft, nachdem ich es schon als Angebot im Internet gesehen habe. Ich hatte vorher übrigens auch eine Hohner Atlantic IV. Das Gewicht ist Geschmackssache, die Bugari ist aber immer noch ca. 1 1/2kg leichter als meine Paolo Soprani, die ich vorher eine kurze Zeit gatte.
 
Wie ich oben schon schrieb sind die Übergänge der Chassisteile nicht optimal; ein Beispiel: Wenn ich sehr lange Bellowshakes spielen muss, drücke ich mein Kinn manchmal auf die Oberseite des Akkordeons, um mehr Stabilität zu erreichen - da aber der dafür übliche Ort von Kinnregistern versperrt ist, muss ich auf die Fläche "dahinter zurückgreifen, jene lässt sich allerdings ohne größere Krafteinwirkung gut 2cm nach unten drücken, weshalb ich immer Angst habe, dass etwas abbricht.

Hallo Ganryu, vielleicht ist da innen schon eine Leiste oder Verstärkung gebrochen. Ich würde mal bei offenem Akkordeon drauf drücken und von innen genau inspizieren. Oder zum Fachmann.
 
Hallo Ambrosius und Musikatz,

Ich hab das Instrument geöffnet und ich muss sagen, dass da nichts abgebrochen oder ähnlich ist. Das Instrument ist wohl einfach nicht "für meine Bedürfnisse ausgelegt".

Was genau und wo genau kannst Du ca. 2 cm eindrücken. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Das Gehäuse inkl. Verdeck und Balg sollte doch fest und stabil sein ....:confused:

Ich kann das Gehäuse ca 2cm nach unten drücken an der Stelle, an der an der Oberseite des Akkordeons (Die Seite, auf die man beim Spielen wenn man nach unten schaut, sieht) das "Diskantchassisteil" zum restlichen Korpus übergeht. Ohne Bilder ist das ganze wahrlich schwer zu beschreiben.

Gruß

Ganryu
 
Also Ganryu - wenn ich dich richtig verstehe, dann kann´s fast nur das Diskantverdeck sein.
Das Griffbrett (mit den Kinnregistern) ist starr mit dem Diskantkörper verbunden.
Der Diskantkörper selbst ist eine "Holzschale", also auch starr.

Das Diskantverdeck wird nur mit 2 Schrauben an den Diskantkörper geschraubt.
Auf der Innenseite ist je ein Gegenanschlag als Auflagerteil (Schraube, Platte o.ä.).
Das Verdeck sollte beim Anziehen der Schrauben fest auf dem Auflager aufliegen.
Falls das Auflager "nicht passt" ist allenfalls hier ein "Eindrücken" möglich.
Falls innen Anschlagschrauben sind, können diese als Auflager passgenau eingestellt werden.

Dies ist aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit ein Akkordeonteil "einzudrücken" ....
Schau mal nach ob der innere Anschlag verstellt ist oder sonstwie nicht passt.

Gruß "aus der Werkstatt" von Musikatz
 
Hallo Musikatz, ich meine genau dasselbe wie du - ich kannte nur nicht die entsprechenden Fachbegriffe. Das ganze lässt sich übrigens doch nur ca 1cm runterdrücken, die Erinnerung hat mich getrügt.
 
Das ganze lässt sich übrigens doch nur ca 1cm runterdrücken

Guten Abend Ganryu

Ich denke Du solltest mal das Verdeck entfernen und schauen, weshalb die Auflage innen so schlecht sitzt. Auch das Verdeck sollte möglichst starr sein, z.B. wegen der Ausschnitte für die Registertasten oder wegen der innenliegenden Registermechanik, die ja meist oben am Rande und nahe beim Diskantverdeck liegt.

Gruß von Musikatz
 
Hallo,

auch 1 cm ist noch viel zu viel. Das darf nicht mal ein mm sein. Da ist entweder ein Konstruktionsfehler (z.B. Haltebügel zu schwach ausgelegt) oder der Bügel hat sich gelöst oder ist gebrochen.

Gruß Claus
 

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