Erfahrungen (Kosten): Herstellen Proberaum im Keller eines Einfamilienhaus

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Liebe Leute,

ich versuche mich gerade in der Planung eine kleinen aber feinen Einfamilienhauses. Nachdem die geschätzte Lebensgefährtin gerne einen Keller hätte für das Einlagern von Lebensmittel, habe ich mir gedacht, "reservierst du dir halt dann die 2. Kellerhälfte ;-) für einen Proberaum".
Jetzt würde mich interessieren, welche Erfahrungen ihr habt mit Proberaum im Keller (bei einem Neubau) hinsichtlich Schallschutz. Welche Maßnahmen habt ihr durchgeführt damit die eigene Familie beim Proben über euch trotzdem noch ein halbwegs stressbefreites (was immer das heissen mag ;-) ) Leben führen kann.

Wie gesagt, ich befinde mich noch in der Planungsphase, genauer in der Vorentwurfs- und Kostenschätzungsphase. Das heisst es ist noch alles möglich - vom Proberaum mit einem analogen Schlagzeug für eine Rockband bis hin zur Variante, einfach nur ein Musikzimmer zum E-Gitarre spielen zu machen. Sogar die Nullvariante, nämlich das das alles viel zu kompliziert ist und es gar nichts gibt, ist möglich (die wollen wir aber nicht weiter vertiefen - noch nicht ;-) ).

Ausgangslage:
+ Raum wird schon 4 x 5 m haben können, vielleicht auch mehr.
+ Raumhöhe in etwa 2,5 m (sehr viel höher wird es aber aus Kostengründen eher nicht werden)
+ Dadurch, dass es denn Keller noch nicht gibt, wäre ich z.B. hinsichtlich Bodenaufbau/Estrich sehr flexibel.

Nebenbei, wenn das Hauptproblem der Schalldämmung das analoge Schlagzeug ist - ich bin auch für andere Ideen zu haben. Z.B. jetzt beim Schreiben fällt mir die These ein "Bevor ich 10.000 EUR * in die Schalldämmung investiere, ist es vielleicht besser, ich investiere in ein gutes E-Drumset und in ein In-Ear-System für die Band??"

(* ich habe tatsächlich noch keine Ahnung, von welchen Mehrkosten wir da reden könnten)
 
Eigenschaft
 
jetzt beim Schreiben fällt mir die These ein "Bevor ich 10.000 EUR * in die Schalldämmung investiere, ist es vielleicht besser, ich investiere in ein gutes E-Drumset und in ein In-Ear-System für die Band??"
Definitiv.
Wenn der Drummer sich darauf einlässt, ist das die flexibelste und beste Methode.
Vor Allem wird auch bei der besten Isolierung immernoch n Rest nach draußen kommen können, vor allem die tiefen Frequenzen.
Je nach Dem was die anderen im Haushalt machen oder wie die drauf sind, kannst Du da schon manchmal gegeneinander antreten.

Du kannst alles leise haben, Du hast alles simpel direkt im Interface für Mitschnitte oder sogar kleine Aufnahmen, und Du bist sehr variabel im Sound.
Nachteil: Du müsstest ne entsprechende PA haben die es geil mitmacht, und eigentlich macht das ganze erst richtig Spaß wenn die Instrumente auch digital (Kemper) reingehen.

Meine Mitband im Proberaum probt halb/halb, also E-Drumset und ein Gitarrist über Kemper.
Die Jungs können ordentlich rocken wenn sie Lust haben, stellens aber alles leise um konzentriert arbeiten zu können, und sich dabei noch unterhalten zu können.


N Kumpel von mir hat sich mal n Heimstudio aufgebaut.
E-Drumset, alle Instrumente direkt ins Interface, danach alles Software (Amps etc.).
Das war geil. Man hat was gespielt/gejamt, und hinterher geguckt, wie es klingt.
Passte es noch nicht ganz, hat man schnell das Modell des Gitarrenamps verändert und konnte direkt im Mitschnitt am Sound tüfteln.
 
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Wenn ich mir manch einen meiner vergangenen Mitmusiker anschaue, hätte meine Frau denen wahrscheinlich Haus- aber zumindest Toilettenverbot erteilt XD Vielleicht solltest Du Dir diesbezüglich Gedanken über eine Gast-Toilette mit Waschbecken im Keller machen, um eventuellen Problemen aus dem Weg zu gehen, das hängt ganz von Deiner Frau ab:)

Beim Schlagzeug im gleichen Haus (auch bei E-Drums) finde ich vor allem den Trittschall zu beachten. Bei mir im Haus hatte einer für eine Weile jeden Tag zwei Stunden E-Drums gespielt, das hat mich fast wahnsinnig gemacht, da Du ständig dieses dumpfe Wummern der Bass-Drum gehört hast. Allerdings hat der über uns gewohnt:)
 
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danke für den Tip mit der Gäste-Toilette.... wird aufgenommen in die Planung :)
 
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vor allem den Trittschall zu beachten
Das ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen!

Bei meinem E-Drum-Set (Roland TD--KPX) kloppt der Klöppel der Fußmaschine eigentlich gegen einen Gummiknopp in dem der Trigger steckt.

Als ich das Ding voller Euphorie einweihte (mein Proberaum befindet sich im Dach, an der Wand zum Nachbarhaus ohne weitere Dämmung) kam nach 'ner gewissen Zeit die Nachbarin (älteres Semester, sehr freundlich und verständnisvoll) und entschuldigte sich vielmals, aber dieses "Plock-Plock-Plock" sei einfach nicht mehr auszuhalten...

Erst mit dem KT-10 Trigger Pedal wurde es dann wohl erträglich, seitdem gab es keine Klagen mehr... ;)
 
Mein Kumpel hat in seinem Wohnzimmer ein kleines Podest + Teppiche benutzt, das hat in der Mietswohnung ausgereicht.
Ein Bekannter von mir macht es mit seinem Übungs-E-Drumset daheim (in der Mietswohnung) auch so :)
 
wenn du genug Platz hast, könntest du einen Raum in deinen Kellerraum bauen und diesen entkoppeln, sonst wirst du den Bass immer hören,
 
Denke auch an
- eine Sitzmöglichkeit inkl. Tisch usw., vll ein Kühlschrank, Wasserkocher o.Ä., wenn möglich eine kleine Pritsche die als Werkbank dienen kann (schnell Saiten wechseln, mit Schraubenzieher etwas fixen, solche Kleinigkeiten halt)
- 2-3 Phasen einzeln FI abgesichert, genug Steckdosen allgemein (ggf. auch im Boden bzw. direkt an der Decke - Reduziert Kabel und damit Stolperfallen)
- den Zugang möglichst so, dass auch Equipment einfach transportiert werden kann (keine schmale Wendeltreppe), am besten über ne Rampe wo man rollen kann z.b. sofern ihr oft Gigt. Vll sogar einen eigenen Zugang in den Keller, damit deine Frau nicht jedem Bandmitglied aufmachen muss bei der Probe sondern dieses direkt in den Keller kann.
- gute Lüftungsmöglichkeit, wenn es stickig wird, und generell ob man gut heizen und kühlen kann. Wir haben zwar ne Klimaanlage im PR aber bei 30€ unter schlecht isolierten Dach ist im Winter immer _kalt_ und im Sommer _heiß_ (ist aber im Keller weniger ein Problem)
- Licht hell genug und nach belieben Stimmungsvoll
- eine beschreibbare Tafel (z.b. Whiteboard mit Edding) um Ideen/Termine usw. festzuhalten
 
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wenn du genug Platz hast, könntest du einen Raum in deinen Kellerraum bauen und diesen entkoppeln, sonst wirst du den Bass immer hören,
wie genau hast du/ habt ihr das in deinem/eurem Raum gelöst?
 
Hallo,
wenn Du ein freistehendes EFH haben wirst, brauchst Du Dir um den BD-Klöppel keine Gedanken machen. Sooo laut sind die auch nicht.
Und selbst ein A-Set ist mit ein wenig kluger Planung machbar.
"Raum-in-Raum" ist eine feine Sache und klingt erst mal sehr verführerisch. ABER: im Detail ist das eine ziemlich anspruchsvolle Sache. Denn Du musst ja alles (!) entkoppeln. Und da können schon Heizungsrohre alle Planung zunichte machen.
Die Raumgröße (vor allem Deckenhöhe) ist (wird) bei Dir doch schon mal deutlich besser, als in vielen anderen Fällen.
Ich würde, wenn ihr nicht komplett auf E-Drum und Kopfhörer setzt, mich mehr mit Schalldämpfung (Absorption), denn mit Dämmung beschäftigen.
Vielleicht findest Du hier ein paar weitere Anregungen: https://www.musiker-board.de/threads/musikkeller-erste-ueberlegungen.672795/
 
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Selbst wenn das mit dem Raum-im-Raum nicht vollständig durchgeführt wird, würde ich den Proberaum ca. 40 cm höher (bzw. tiefer) bauen als einen normalen Kellerraum. Dann kannst Du nämlich Schallschutz und Dämmung an der Raumdecke anbringen, ohne dass man gleich das Gefühl bekommt, der Himmel fällt einem auf den Kopf. So lässt Du Dir zumindest die Option offen.

Heizungsrohre o.ä. sollten daher auch nicht durch diesen Raum führen - Du kannst den ja elektrisch heizen, eine Fußbodenheizung ist im Keller immer ganz angenehm. Auch einen Luftentfeuchter wirst Du darin brauchen, und die elektrischen sind im Langzeitbetrieb günstiger als die chemischen.
 
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Selbst wenn das mit dem Raum-im-Raum nicht vollständig durchgeführt wird, würde ich den Proberaum ca. 40 cm höher (bzw. tiefer) bauen als einen normalen Kellerraum. Dann kannst Du nämlich Schallschutz und Dämmung an der Raumdecke anbringen, ohne dass man gleich das Gefühl bekommt, der Himmel fällt einem auf den Kopf. So lässt Du Dir zumindest die Option offen.
Das würde ich unterschreiben, bei 2,50 Raumhöhe bleiben bei Raum-im-Raum wahrscheinlich ganze 2m über. Sofern die Band nicht aus Pygmäen besteht, ist das dann schon sehr beengt. Aber ich versteh auch, dass das enorme Kosten verursacht, denn der Keller ist ja einer der teuersten Teile eines Hauses, da schnell mal einen halben Meter tiefer zu graben ist möglicherweise finanziell nicht drin.

Wegen Dämmung: frag mal bei Probestudios, wie den Vienna Rehearsal Studios im dritten Bezirk nach, wie die das gebaut haben. Ich prob mit meiner Band dort und man hört aus den Proberäumen tatsächlich nur wenig vom Schlagzeug raus. Vielleicht haben die Tipps für dich, wie sie das gemacht haben.

Wenn du das ganze jedenfalls gleich mit einplanst ist es auf jeden Fall günstiger als nachträglich einen Proberaum einbauen, zB bei der Art des Bodens (wohl Estrich) bereits auf eine Entkopplung vom Haus zu achten, Verlegung der Rohrleitungen in einem anderen Bereich des Kellers etc...
 
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der Keller ist ja einer der teuersten Teile eines Hauses, da schnell mal einen halben Meter tiefer zu graben ist möglicherweise finanziell nicht drin.
es ist ein Luxusproblem und die sind immer teuer :evil:
 
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Jepp, man braucht halt viel Platz und das mit den Rohren wurde schon erwähnt, wenn der Platz da ist, kann man mit gewöhnlicher Mineralwolle das ganze realisieren, wir selber üben in einer freistehenden Garage, die zur Grundstücksgrenze und an der Decke mit Schaumplatten gedämmt sind, wenn man auf der Straße steht, erzeugen wir einen Lärmpegel wie ein Autoradio von einem vorbeifahrenden Auto, vielleicht reicht es ja schon, das Drumpodest schwimmend aufzubauen....
 
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Hy again,
also das mit den Rohrleitungen ist ein guter Hinweis, allein, ich fürchte, dass ich tatsächlich welche durch den Raum laufen haben werde. Das muss ich mir näher ansehen, ob ich die Küche so planen kann, dass der Wasseranschluss dann ausserhalb des Musikraums verläuft.
Je mehr ich darüber dank euch lese, desto mehr komme ich von der Raum-in-Raum Idee ab. Das wird sich nicht rechnen, schon gar nicht, wenn ich von 2,50m auf 3,00 m Raumhöhte gehe. Dann schon lieber - wie hier erwähnt - mehr auf Dämpfung setzen. Oder das Geld gleich in e-Drum und In Ear investieren (letzteres hätte ja auch den Charme, dass man das auch für Gigs verwenden kann.)
Danke für die Links zu den anderen Theman - die werde ich mir genauer ansehen :).

Fragen bei den Probestudios: Guuuute Idee! :)
 
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(letzteres hätte ja auch den Charme, dass man das auch für Gigs verwenden kann.)
Auch e-Drums kann man live nutzen.
N Kumpel von mir tritt komplett digital auf, eDrums und Kemper, und die haben immer n gleichbleibend geilen Livesound :)

Vor Allem ist der Sound an jeder Stelle absolut reproduzierbar. Das unterschätzt man gern, mal, das ist aber total geil :)
 
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Vielleicht noch kurz der Hinweis, dass man die ganze Geschichte sehr aufwändig betreiben und an vielen Stellen optimieren kann, das aber auch nicht unbedingt muss.
Ich spiele seit Jahren im Untergeschoss unseres freistehenden Hauses Schlagzeug. Mein elektronisches Schlagzeug hört oder spürt quasi niemand im Haus und das akustische stört auch niemanden, solange ich tagsüber spiele. ;-) Ich hatte mir vorher einige Gedanken gemacht. Meine Frau versichert mir aber immer wieder, dass es genau so passt, wie es ist.

Ich spiele allerdings auch nicht täglich und stundenlang.

Wenn ich in dem Raum mit einer Band proben würde, würde ich wohl aus Eigeninteresse nur mit Inear spielen wollen. Also E-Schlagzeug und der Rest der Kapelle auch lautlos ins Mischpult. Ganz unabhängig von Nachbarn und Familie. Und dann ist das alles wohl auf gleicher Lautstärke wie mit Freunden Sport gucken, Kickern oder Poker spielen. Ich denke, damit kämen alle Beteiligten 1x wöchentlich schon klar. :)
 
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