Erinnerungsfähigkeit trainieren

Enharmoniker
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Hallo, liebe Leute,

ich hätte mal eine Frage bezüglich Melodiediktaten. Konkret: Wie kann ich mein musikalisches Gedächtnis am besten trainieren? Ich habe das Problem, dass ich gerne schon die ersten Takte wieder vergessen habe, wenn die nächsten vorgespielt werden. Somit brauch ich ein paar unnötige Anläufe mehr um alles aufzsuchreiben. Ich versuche schon, immer beim ersten Hören wenigstens den Rhythmus zu stenografieren, aber tu' mir echt schwer, mir mehr Notenmaterial als einen bis anderthalb Takte auch zu merken. Habt Ihr Ratschläge, wie ich das Problem am besten bekämpfen kann?

Liebe Grüße
 
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Viel spielen und/oder viel hören. :) Hör doch einfach mal den ganzen Tag das Stück, oder über viele Tage hinweg, bis es zum Ohrwurm wird. Nach einiger Zeit weißt du auch ohne konkret darüber nachzudenken welcher Teil auf welchen Folgt.
 
Hi, danke für die Antworten! Melodien singe ich täglich (wobei es hier nicht direkt um ganze Stücke geht, sondern wirklich einfach nur 8-10-taktige Diktate, die nur eine begrenzte Anzahl wiederholt werden) und arbeite auch täglich mit dem Gehörbildungsprogramm Auralia. :) Aber irgendwie hab ich trotzdem Schwierigkeiten, mir das zu merken. Habe jetzt aber zusätzlich angefangen zu versuchen, eben so 8-Taktige Passagen nach kurzem Ansehen zu verdecken "vom Blatt" zu spielen.
 
Auralia kenne ich nicht, Earmaster könntest Du als kostenlose Demo laden.

Es spielt für das gut memorieren sicher eine Rolle, wie diatonisch eine Melodie ist und wie sie rhythmisch gegliedert ist, ob sie "fließt" oder recht synkopisch ist oder sich kantig anhört wie das Thema vom Freedom Jazz Dance.
youtube.com/watch?v=kf7FB4ilX5w

8 Takte finde ich abgesehen davon so oder so schon sehr heftig, hast Du für solche Ansprüche denn einen besonderen Grund?

Gruß Claus
 
Auralia ist sowas wie Earmaster, also sollte das sich die Klinke in die Hand geben. Danke für den Vorschlag. :)
Also 8 Takte soll schon ein Ziel sein, wobei ich mich hocharbeiten mag, da ich mir aktuell meist nur einen einzigen Takt merken kann (wohlgemerkt beim Melodiediktat in einer Gehör-Prüfungs-Situation), wenn ich unter Zeitdruck etwas raushören muss. Also rein zweckgebundene Motivation in dieser Hinsicht. :)
 
In der Übesituation nur einmal anhören und ab dann nachsingen (natürlich möglichst immer weniger).

Falls du mit summen klar kommst, versuch mal stumm zu "pfeifen". Du formst die Lippen und gibst nur ganz wenig Luft durch, sodass ein Luftstrom entsteht, aus dem nur du die Melodie hörst, der deine Nachbarn aber nicht stört. (Einfach ausprobieren, ist schwer zu erklären).

Wichtig ist meines Erachtens, dass du die Grobstruktur im Kopf behälst (Diatonisch? Dur/Moll? Ende auf welchem Ton? Rhythmisches Pattern?) und Eckpunkte, die sicher sind (an welcher Stelle kommt der Grundton, etc.) nutzt, um dich von da aus vorwärts und rückwärts zu orientieren. So hast du schon nach dem ersten Durchgang ein Gerüst, mit welchem du schneller voran kommst.
Um so ein Gerüst zu bauen musst du allerdings im Takt bleiben. Also nicht Ton für Ton verfolgen, sondern wissen, auf welcher Zählzeit du gerade bist. Ich bereite dafür vorher das Blatt vor, zeichne Taktstriche und kleine Markierungen für die Zählzeiten und habe dann kleine Zeichen, z.B. wenn ich einen Dur-Dreiklang höre, aber noch nicht weiß, welche Tonart; wenn ich bestimmte Rhythmische Pattern höre. Das ist in der Regel nur ein Strich oder so, damit ich noch weiß, wo das war. Und beim zweiten Hören wird dann ergänzt. Mach dir aber keinen Aufwand, ein kompliziertes Zeichensystem zu erlernen. Punkt oder Strich reicht, dann weißt du selbst nach zehn Minuten noch wofür der stand.
 
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Mein Gedächtnis ist auch nicht das beste. Zwar hilft mir Solmisation, weil ich dadurch nicht nur Töne sondern auch direkt Silben im Kopf habe. Trotzdem habe ich mir einige andere Tricks bei Diktaten angewöhnt. Ich schreibe mir z.B. in Echtzeit, also beim Hören, die Solmisationssilben über das Notensystem, wenn möglich in den richtigen Takt. Dann fehlt mir nur noch der Rhythmus. Wenn du Solmisation nicht beherrscht dann versuch beim ersten Mal hören z.B. den ersten Ton von jedem Takt aufzuschreiben. Dann hast du eine Gedächtnisstütze. Es ist dann manchmal wirklich erstaunlich wie viel man sich tatsächlich gemerkt hat wenn man ein paar Anhaltspunkte hat.
 
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