Erste Gesangsstunde vorsingen - normal??

In einem Song musst du ja oft eine Note in einem neuen Akkord gemeinsam mit den Instrumenten ansetzen, wenn du da auf den Einsatz des Instruments wartest, ist es im Grunde schon zu spät. Das heißt du orientierst dich an dem Ton der vorher kam und kannst eben das Intervall zwischen den beiden.

Ja klar, aber implizit. Ich weiß nicht, dass das nun eine Terz oder Quint oder was auch immer ist, sondern sing halt den nächsten Ton, der in dem Stück da hingehört. Deswegen bringt es mir nichts, auf a' eine Terz singen zu können :gruebel:

Wofür man auf jeden Fall Intervalle braucht ist, wenn du a capella Harmonien singen willst. Dann musst du dich ja im Grunde an der Lead-Stimme orientieren, aber eben nicht den gleichen Ton singen, sondern z.B. die Terz oder Quinte davon.

Ich kann das automatisch, auch da brauch ich keine Intervalle dafür geübt zu haben :redface: Ich glaube, dass noch niemand, mit dem ich mehrstimmig gesungen habe, daheim Intervalle übt - wenn man ein Ohr dafür hat, dann hört man doch im Normalfall, was gerade dazupasst (und kennt außerdem meistens den Song):nix: Und als zweite Stimme nur die Terz oder Quint drüberlegen wäre auf Dauer auch sehr eintönig, im Normalfall variiert man das doch. (das klingt jetzt alles so nach musikalischem Überflieger, aber wie gesagt - ich glaube, dass das viele oder fast alle so machen und selten jemand darüber nachdenkt, welche Intervalle da jetzt dazupassen und welche er kann, weil er sie vorher geübt hat - der kognitive Aufwand macht einen in Echtzeit doch fertig?)

Das einzige, wo das vielleicht sinnvoll ist, ist, wenn man einen Song schreibt und ganz gezielt irgendwelche harmonischen Bewegungen einbauen will, die einem beim Einfach-so-Drübersingen nicht einfallen - und da hab ich dann im Normalfall ja niedergeschriebene Noten und schreib mir das Intervall hin (stell ich mir so vor, noch nie gemacht :D)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sag ja auch nicht, dass man drüber nachdenkt, nur das man es übt ;) Wenn man keine Probleme mit der Intonation hat, braucht man das natürlich nicht.
 
Wir shreddern hier den Thread, aber trotzdem: ich versteh immer noch nicht, was der praktische Nutzen davon sein soll, auf ein a' eine Terz singen zu können. Selbst wenn jemand Intonationsprobleme hat: es nimmt sich doch im praktischen Leben niemand einen Song her, sieht sich die Noten an und markiert sich, 'aha, hier geht es eine Terz nach oben und da eine Quart nach unten' und trifft dann beim Singen den Ton, weil er Terzen und Quinten und so weiter geübt hat. Du müsstest ja praktisch für jede Note wissen, was das nächste Intervall ist, sonst bringt dir die Fähigkeit, zielsicher eine terz nach oben / unten singen zu können, doch nichts??
 
Aus Sicht eines Non-Vocalisten würde ich vermuten, dass es durchaus hilfreich ist, um sich innerhalb einer Tonart zurechtzufinden, wenn man das Singen von Intervallen beherrscht. Wenn nicht jeder Ton genau abgespeichert ist, kann man ihn von einem bekannten Ton aus gut erreichen, wenn man das Intervall dahin beherrscht.
In solchen Fragen überlasse ich aber gerne den Profis, bzw. Lehrern den Vortritt.
 
Naja, schreddern würde ich nicht sagen, es geht ja um Intonation lernen. Meine Erfahrung ist halt, dass die meisten Leute kein absolutest Gehör haben, sondern nur ein relatives. Das heißt sie können genaue Tonhöhen nur in Relation zu einem Referenzton singen und genau das sind eben Intervalle.

Möglicherweise hast du ja ein absolutes Gehör, oder es ist dir einfach nicht so bewusst wie genau du einen Ton erreichst. Ganz typisch ist ja z.B. wenn man einen Song a capella so aus dem Gedächtnis singt, dass man dann oft nicht in der richtigen Tonart singt sondern etwas drunter oder drüber, aber diese Tonart dann trotzdem konsequent durchzieht. Das ist z.B. ein Zeichen dafür das das Tongefühl relativ funktioniert, also in Intervallen und Bezugstönen.

Die Frage ist ja wie man sonst Intonation üben würde, wenn es möglichst Praxisnah sein soll. Einen Ton zu spielen und dann zu versuchen die Tonhöhe zu treffen ist nicht wirklich praxisnah, denn wenn du in einem echten Song den Ton erst singst, wenn das Instrument schon gespielt hat ist es oft zu spät. Alternativ kannst du den Ton direkt ansingen ohne Vorspielen, aber das ist sehr schwer, weil man dafür ein absolutes Gehör braucht bzw. ein absolutes Tongefühl. Deshalb Intervalle, denn wenn du in der Praxis einen Ton singen sollst, ist der letzte Input den du hast normalerweise der Ton oder Akkord, der davor gespielt wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Meiner Meinung nach macht Intonation üben eigentlich kaum Sinn, wenn deine Stütze wackelig ist. Das Problem ist häufig, dass du "mental" von der Intention eigentlich sogar den richtigen Ton singen würdest, aber wenn dir die Stütze "absäuft" geht der Ton auch ganz schnell mal um einen Halbton nach unten und ist dann daneben.

Mit anderen Worten: Es ist gut möglich, dass sich das von alleine gibt, sobald du richtig stützen kannst.

Ansonsten würde ich auch sagen, am besten mit einem Keyboard oder einer Piano-App üben. Ton vorspielen nachsingen. Außerdem: Intervalle üben, d.h. du spielst einen Ton, singst ihn nach, singst dann z.B. eine Terz höher und spielst dann eine Terz höher auf dem Piano und überprüfst, ob du den richtigen Ton getroffen hast.

Das gleiche kannst du mit beliebigen Intervallen üben.

Hallo, vielen Dank schonmal für deinen Rat. Ja ich denke ein Keyboard wäre die beste Lösung und wird bald angeschafft.
Ja das sind oft halbtöne die ich dann verfehle.
Ich habe mal was gehört von Unterspannung im Körper so das man vorallem mit dem Problem kaum in die Hohen Töne kommt.
Was das aber genau bedeutet weiss ich leider nicht, da ich das irgendwo mal in nem Youtube-Turotial angehört habe. :redface:

Wir shreddern hier den Thread,

Gegen off-topic hab ich eigentlich kein Problem, solange mir so tolle Tipps gegeben werden bin ich mehr als glücklich :)

Gegenteilig würde mich freuen ob jemand bei Lust und Laune mal sich diese zwei Videos ansschaut wo das Thema "Stütze" nochmals aufgegriffen wird.


und


Hier werden unterschiedliche Übungen erklärt, vorallem das zweite Video macht mich sehr stutzig.
Würd mich mal interessieren welches ihr besser empfiehlt, denn wenn ich das jetzt richtig verstehe ist "Stütze das A und O" des Singens?

Vielen Dank
 
Bezüglich der Videos: ich kenn das nur zu gut, dass man am Anfang gerne gleich am liebsten alles lernen und sich alles anschauen will, aber: dafür nimmst du doch Gesangsunterricht - dass deine Lehrerin, die dich vor sich stehen hat, mit dir die Sachen erarbeiten kann :) ich würde also Geduld empfehlen, zumal die Stütze etwas ist, was auch vom Training und dem Gedächtnis deiner Atemmuskulatur abhängt :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es gibt auch für's Handy ne einfache Piano-App, die kannst Du installieren, da hast Du dann praktisch eine Tastatur und kannst einzelne Töne 'anspielen'. Um die Tonhöhe zu finden, durchaus geeignet.

Aber Du brauchst das nicht zu übereilen, Deine Gesangslehrerin wird Dir das schon beibringen mit der Stütze.
Intonation läßt sich tatsächlich am besten mit Intervallen üben. Aber dann mußt Du natürlich auch erstmal die Intervalle lernen ...
Auch in dieser Hinsicht würde ich sagen: Warte ab, was Dir Deine Gesangslehrerin empfiehlt!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wir shreddern hier den Thread, aber trotzdem: ich versteh immer noch nicht, was der praktische Nutzen davon sein soll, auf ein a' eine Terz singen zu können. Selbst wenn jemand Intonationsprobleme hat: es nimmt sich doch im praktischen Leben niemand einen Song her, sieht sich die Noten an und markiert sich, 'aha, hier geht es eine Terz nach oben und da eine Quart nach unten' und trifft dann beim Singen den Ton, weil er Terzen und Quinten und so weiter geübt hat.
Äh, doch. Also jetzt nicht genau so, aber was ich sehr wohl mache, manchmal, sind Übungen wie 1-2-1-3-1-4-1-5-1-6-1-7-1-1(aka8)-1, ausgehend von einer bequemen Lage und mich immer höher schraubend, also die nächste 1 einen Halbton höher.
Wenn mal wieder ein Ton flat ist in einem Lied, sagt entweder mein GL/Chorleiter das ist eine Terz, oder ich komm selber drauf, und dann schreib ich mir das tatsächlich hin. Weil Terzen einfach dazu neigen, flat zu sein.

Natürlich singen ich auch so mal Zweitstimme mit, so im Auto zum Radio, und denke dabei nicht für ein Fünferl daran, welches Intervall das jetzt wohl sein mag. Aber wenn ich aus Noten singe, kann es hilfreich sein, Intervallübungen, auch mit Hilfe eines Keyboards, gemacht zu haben.

@KannNichts hörst Du es, wenn Du den Ton verfehlst? Intonationsfehler können zwei Ursachen haben. Es kann sein, dass man es schlicht nicht hört. Dann sollte man das Gehör schulen, mit dem Keyboard und zur Kontrolle einem Stimmgerät, zum Beispiel. Oder man hört es, aber bekommt den Ton nicht hin, das liegt dann - tadaa - oft genug an der falschen Stütze. Und Stütze ist nichts, das man mal eben in einer Gesangsstunde erarbeitet, da wirst Du geduldig sein müssen. Die Videos habe ich mir nicht angeschaut; Du bist doch bei einer GL, da biste imho besser aufgehoben, als wenn Du Dir über Videos nachmachen vielleicht noch falsche Sachen angewöhnst, weil die Kontrolle von dem fehlt, was Du machst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hm, ich komm mir langsam vor wie ein Wunderwuzzi :ugly: Ich hab in meinem Leben noch keine Intonationsübungen gemacht und wenn mal was flat ist, dann habe ich mich entweder grad auf was anderes konzentriert oder den Ton technisch versaut, das aber immerhin sehr gründlich gehört und auch Ohrenschmerzen davon bekommen.
 
Des Wichtigste ist eh erst, dass du lernst dich zu trauen und richtig zu stützen. Intonation, etc übst du immer mit jedem Lied gleich mit - wird schon :)
 
Zu den Videos:

Video 1 ist aus meiner Sicht ok. Sie macht es auch richtig vor. Die Erklärungen sind allerdings meiner Ansicht nach für einen Anfänger nicht ganz vollständig (reflektorische Einatmung und aktive Ausatmung).

Video 2 empfinde ich eher als Eso denn als eine sinnvolle Anleitung.
 
Tja, die Muckis! Singen ist nichts für Schwächlinge! Dazu ene Anekdote ...

Als ich Anfang 20 war, hatte ich GU und sang ich in einem erstklassigen Amateurchor (mit Wettsingen und so). Unser Chorleiter war damals über 70. Das ist mittlerweils fast 50 Jahre her. Also muss unser chorleiter seinen eigenen GU vor 100 Jahren begonnen haben, ab heute gerechnet. Und er sagte einmal: "Wenn damals ein junger Mann zum Gesangslehrer ging und ihn bat, einen Solisten aus ihm zu machen, sagte der Gesangslehrer: 'Junger Mann, gehen Sie und arbeiten Sie zwei Jahre in der Landwirtschaft - und dann kommen Sie wieder zu mir!'" (Man bedenke: damals gab es weder Trekker noch Mähdrescher noch Lader - alles war Muskelkraft!)

Schon zu meiner Studentenzeit war die Landwirtschaft mechanisiert, also habe ich den Geist des GL meines alten Chorleiters umgesetzt, indem ich leistungsmäßig ruderte. Sechs Nachmittage in der Woche im Achter, zwei Abende in der Woche Chorprobe. Das kann nur ein junger Mensch - aber wenn er es getan hat, zehrt er lange davon. Jetzt bin ich fast 70 und singe immer noch solo in der Kirche oder im kleineren Konzertsaal ohne Mikro.

Heutzutage muss es nicht Leistungssport sein - es gibt genug Fitness-Studios, wo man beliebige Muskelpartien builden kann :great:

Cheers,
Jed
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich muss jetzt zu dem Thema Intervalle lernen doch mal meinen Senf dazugeben. Also für mich ist das in diesen Situationen hilfreich:

1. Ein unbekanntes Lied vom Blatt singen. Das geht nicht, ohne sich die Noten anzuschauen und die Intervalle zu kennen und umsetzen zu können. Für die Intervalle gibt es übrigens auch Beispiele, die man sich gut merken kann (Old MacDonald - Quarte nach unten etc.)

2. Stücke üben, die man noch nicht gehört hat (und wo man sich vielleicht auch nicht von einem anderen Sänger auf Band beeinflussen lassen möchte).
 
..., ich versteh auch nicht ganz, wofür das nützlich wäre? :gruebel:
In Songs weiß man ja i.d.R, wo der nächste Ton liegt, ohne das jetzt explizit als Intervall im Kopf zu haben, oder?
Wenn du Noten vor dir hast, tust du dir schwer, wenn du dir die Intervalle nicht vorstellen kannst. Im Chor oder Ensemble bekommst du auch oft verschiedene Sätze von den selben Liedern vorgelegt. Da hilft es mir nichts, wenn ich den Einsatzton aus einem anderen Satz im Kopf habe - da muss ich mir den Ton nach dem Notenbild vorstellen können bevor ich ihn singe.

Allen, die das mit Computerunterstützung üben wollen, kann ich das Programm "Audite!" von Capella-Software empfehlen.

lg Thomas
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben