Faber vs. ABM Bridge

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Hi Guitarlunatics,
ich war gerade mit meiner Gibson ES339 beim Gitarrenbauer zum Setup und quasi als letzte Chance, die ich ihr noch geben will, weil es meine, aus verschiedenen Gründen, am wenigsten gespielte Gitarre ist. Der Guitardoc hat mir empfohlen, die rappelnde Gibson- Bridge gegen eine ABM- Bridge zu tauschen, nicht nur wegen der Feder, sondern weil damit auch eine deutliche Aufwertung an Ton zu erzielen wäre. Meine Frage: hat schon jemand die Faber und die ABM Bridge im direkten Vergleich installiert und kann mir was zu den Eigenschaften und zu den Klangveränderung sagen ?
Vielen Dank schon mal im Voraus.
planet335
 
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Kann ich dir sagen....

Ich sehe es ähnlich wie mein berliner Kollege... ich lasse nichts auf ABM kommen. Es gibt viele gute Hardware, aber ich würde niemals ein System der ABM-Hardware vor ziehen.

Von daher stimme ich ein und sage das selbe wie der Guitardoc. In meine Gitarren kommt auch nichts anderes als ABM ;) ...ich bekomme auch nichts dafür, dass ich das empfehle - nur um das mal erwähnt zu haben :D. Für mich persönlich ist das die beste Hardware, die man in Deutschland kaufen kann. Leider bauen sie (NOCH?!) keine Mechaniken....
 
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Das ist ja mal hochinteressant! Ich hätte nie gedacht, dass man doch so viel aus dem Tausch der Bridge rausholt...

Wie schaut das eigentlich im Fall meiner FGN LS10 aus? Unter dem Saitenhalter steht Gotoh, jedoch bin ich im Hardware Bereich nicht so gut wissentlich aufgestellt. ;-)
Wird das von selber Qualität sein, was Gibson benutzt?
Zusätzlich zu erwähnen sei, dass bei der FGN keine Gewindebolzen in der Decke stecken, sondern dass die Schrauben des Tune-o-matic direkt in die Decke gehen. Ist da ein Austausch genauso einfach?
 
smartin hat mal meine Frage "Aus welchem Material werden Tune-o-Matics gemacht?" so beantwortet:

Wenns nicht da steht, ists meist Zinkguss.... muss aber nicht sein :D

Normalerweise werden Brücken aus Zinkguss, Stahl, Alu oder Messing gemacht. Alu und Messing gehören zur den hochwertigen und werden von den Herstellern eigentlich auch immer erwähnt, weil sie ihre besondere Qualität natürlich erwähnen wollen.
Stahl ist auch gut, bei manchen Teilen normal, aber nicht immer erwähnenswert. Ja und Zink erwähnt meist keiner :D

Ein kleiner Hinweis, der FAST immer stimmt ist übrigens ein Eckenradius. Alu, Messing uns Stahl werden fast immer gefräst und ein Fräser bildet einen relativ großen Eckenradius. Findest Du bei Innenwinkeln keinen oder nur einen kleinen Radius ist es meist Zinkguss.... muss aber nicht sein. Man kann auch Alu, Stahl und Messing per Druckguss gießen.... machen aber nur sehr wenige Hersteller.

Darüber hinaus haben Gusswerkstoffe selten ebene Flächen und Fasen, weil das beim Gießen einfällt. Gussprodukte haben auf Flächen daher oft große Radien.
Aber auch hier gilt....muss nicht unbedingt so sein.

Bei ABM-Produktbeschreibung liest man bei Thomann:
hochwertigste, aus dem vollen Glockenmessing gefräste Ausführung

bei Gotoh steht nur
Farbe Chrome
 
Ich kann Smartin nur Zustimmen: Ich verwende ausschließlich ABM Hardware, auch wenn die teuer ist, und wegen Kapazitätenmangel nicht immer erhältlich. Es gibt NICHTS besseres!
 
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Nur schade, dass es sie inkl. Bolzen gibt und nicht nur den Saitenhalter.
Sollte man immer alles austauschen oder reicht im Falle des Saitenhalters auch nur dieser (ohne Bolzen)?
 
Du solltest halt schauen ob die Teile zusammen passen, Durchmesser der Pins, Bohrungen im Stoptail ...
 
Noch ne Stimme für ABM.
Habe anno dazumal die Brücke meiner Junior getauscht.
Super Teile die die Jungs da bauen.
Bei meiner Explorer steht der Tausch als nächstes an.
 
Nur schade, dass es sie inkl. Bolzen gibt und nicht nur den Saitenhalter.

Unbedingt die Bolzen mittauschen und wenn möglich auch die Einschlaghülsen da nur so der volle Vorteil genutzt werden kann.
Vor allem bei den Einschlaghülsen ist das Verbesserungspotential sehr groß da die ABMs deutlich länger sind was eine bessere Übertragung zum Body sichert
 
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Ok, was mache ich in meinem Fall bezüglich des TOM Steges?
Da habe ich keine Bolzen und das Gewinde geht direkt ins Holz.(?)
Wie ist das beim Halter? Liegen da immer Gewindebolzen im Holz? Da müsste ich dann natürlich alles austauschen...
 
vielen Dank für die lebhafte Diskussion zum Thema, Hat noch keiner die Faber- Hardware getestet ? Die ABM Bridges sind nicht geschlitzt, das würde für mich als handwerklich unbegabten wieder einen Gang zum Gitarrenbauer bedeuten, daher liebäugle ich als Alternative mit den Faberteilen.
planet335
 
Die ABM Bridges sind nicht geschlitzt,

Da ich hierzu keine eigenen Erfahrungen habe zitiere ich mal bagotrix:

Was die Kerben betrifft: es gibt auch gute vorgekerbte Bridges, ABM (die ich gerade bei Heavy-Sounds sehr gut finde) liefert regulär ungekerbt, man kann sie aber mit Kerben bestellen. Das sollte man aber nur dann tun, wenn Deine Saitenreiter mittig gekerbt sind und die Saitenabstände und die seitliche Position der Saiten (insbesondere zu den Halskanten hin) damit schon ab Werk einwandfrei sind. In dem Fall ist die Bridge seitlich korrekt positioniert - leider nicht immer der Fall - und die mittig gekerbten Reiter der neuen Bridge werden dann auch wieder passen.

Es ist aber kein Hexenwerk, das selber zu tun. Ich nehme dazu auch eine Dreiecksfeile, die Kerben müssen auch wirklich nicht tief sein. Es gibt dazu auch Videos auf YT, die zeigen, wie es geht.

Ggf. brauchste also auch mit ABM nix weiter unternehmen.
 
Was müsste ich denn hier machen bei meiner FGN?

20150726_102219.jpg

20150726_102247.jpg
 
Vor allem solltest du nachschauen, ob deine Saiten (in der Draufsicht) gerade bzw. im richtigen Winkel und Abstand über das Griffbrett laufen. Ist die Bridge z.B. nicht genau mittig, sondern leicht nach links verschoben, würden sämtliche Saiten näher am linken Griffbrettrand liegen. Das kann man dann bis zu einem gewissen Grad ausgleichen, indem man die Kerbung der Reiter etwas weiter rechts anlegt.
 
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@planet335:

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du ein älteres Modell hast, bei dem noch keine TonePros-Hardware verbaut ist, die hätte ja Feststellschrauben.

Die Faber-Teile sind in dem Fall prinzipiell eine Verbesserung, aber sie sind hauptsächlich auf Verfeinerung in Richtung Vintage-Sound getrimmt. Zinkguss mit Messing-Saitenreitern, das entspricht der ursprünglichen Gibson-ABR-1. Sicher wird die weniger rappeln, aber der Unterschied im Ton ist eher im Bereich der Feinheiten anzusiedeln. Die Locking-Geschichte wird bei der Bridge teils unterschiedlich wahrgenommen - manche empfinden es als eine Verbesserung, andere sagen, es bringt vielleicht etwas Sustain, klingt aber auch etwas lebloser.

Nachdem Du sowieso eher auf eine deutliche Soundveränderung aus bist, würde ichs mit ABM probieren. In meinem Fall war das eine deutliche Verbesserung mit einem Sound, der stabiler, sustainreicher und fetter wurde, aber auch eine deutlich bessere Transparenz und Saitentrennung zeigte. Vorher war allerdings eine Nashville drauf, die hat da noch mal ein Stück weniger zu bieten als eine ABR-1. ABM bietet auf Bestellung mWn auch eine Locking-Möglichkeit an, die habe ich aber nie vermisst. Meine Bridge wackelt aufgrund der geringeren Toleranzen aber auch null.

Was das Tailpiece betrifft, so würde ich das nochmal zurückstellen. Erst mal die Bridge tauschen und dann "feintunen", wenn Du siehst, wie sich Sound und Ansprache verändert haben. Wenn Du das STP abnimmst, kannst Du ja mal schauen, ob Du nicht schon eines aus Alu hast, was ich bei einer der älteren ES-339 (vor Einführung der Tone Pros-Hardware) vermute. Den Unterschied merkst Du sofort, es fühlt sich in der Hand viel leichter an, als man es vermuten würde. Zink dagegen ist einfach so schwer, wie es aussieht.

Willst Du noch ein bisschen mehr silbrige Höhen und hast bisher ein Guss-STP, nimm Alu; soll es mittiger und nochmals stabiler tönen, würde ich da auch zu Messing greifen. Ich spiele auf der Paula eine Kombination mit Messing-STP und hatte kein Verlangen, dort auch noch Messing einzusetzen. Allerdings verwende ich zusätzlich die Faber ToneLock-Halteschrauben fürs Tailpiece, das hat nochmal ein Quentchen Sustain und Definition gebracht.

Bei allem, was Einschlaghülsen hat, würde ich immer auch Bolzen und Hülsen tauschen. Hier geschieht schließlich die Übertragung aufs Holz, und die Gibson-Teile sind oft ziemlich minderwertig.

Gruß, bagotrix
 
Hallo Bago,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es geht mir eigentlich nicht um die ES339. Meine Frage bezog sich eigentlich auf meine Edwards ES175 Kopie.
DSCF0003.JPG

ESP%20Edwards%20E-FA-200MA2.10.jpg

Original war eine Holzbridge verbaut, Edwards baut wirklich sehr authentische Kopien der Klassiker. Ich habe eine ganz billige Harley Benton Bridge für 14,90€ oder so montiert, die ohne basteln auch gleich gepasst hat und selbst die Saitenlage mit dem Ding ist ohne viel einstellen zu müssen geradezu traumhaft: Sie rappelt aber sehr heftig. Da ich keinesfalls eine Anhebung der Höhen möchte, ich spiele aus diesem Grund auch ausschließlich Pyramid Pure Nickel Strings und bin trotzdem ständig am Amp die Höhen am runterdrehen, tendiere ich nach allen Antworten eigentlich zur Faber- Bridge.
Vielen Dank bis hierhin.
planet335
 
@planet335:

Bei allem, was Einschlaghülsen hat, würde ich immer auch Bolzen und Hülsen tauschen. Hier geschieht schließlich die Übertragung aufs Holz, und die Gibson-Teile sind oft ziemlich minderwertig.

Gruß, bagotrix

Gibt es da einen Trick oder eine Anleitung zu? Danke schonmal!
 
@planet335:
Wenn Du nicht so viele Höhen willst, stellt sich natürlich schon die Frage, warum Du nicht bei der Holzbridge geblieben bist - da klappert sicher nichts. Ist Dir Palisander wiederum zu weich, gibt es höhenverstellbare aus Ebenholz. Geht es Dir um eine feine Verstellbarkeit der Oktavreinheit, ist auch das in Holz zu haben:

36100.jpg


http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG086&product=36100

Ansonsten wäre die Faber für Dich aber sicher eine gute Wahl. Dennoch würde ich in Bezug auf Messing meinen, dass es nicht wirklich mehr Höhen bringt. Eher werden die Mitten kräftiger und der Sound allgemein transparenter im Sinne von mehr Definition und Saitentrennung. Auch das muss aber nicht für jeden das Richtige sein. Ansonsten käme noch eine ABR-1 mit Nylonsätteln in Frage, wie Gibson sie mal eine Zeitlang verbaut hat. Aus dem richtigen Nylonmaterial sind das keineswegs gleich dumpfe Sustainkiller, Joe Bonamassa zB spielt die wohl auch auf einigen Gitarren. TonePros baut eine ABR-1 mit Nylonsätteln. Ich hab sie noch nicht probiert, aber die ist sicher rappelfrei, außerdem verwenden die laut Beschreibung kein 08/15-Weichnylon. Falls Du bei Nylon skeptisch bist: Gibson hat in den 50ern ab Werk auch einen Nylonsattel verbaut (nein, das war kein Knochen). Jedenfalls muss so eine Bridge Dir zwar nicht zwangsläufig gefallen, aber nach Deiner Beschreibung könntest Du damit vielleicht genau ins Schwarze treffen.

@DendeAc:

Zum Entfernen von Einschlaghülsen gabs hier mal was:

https://www.musiker-board.de/thread...kleines-video-workaround.453612/#post-5563173

Noch einfacher gehts, wenn die Hülsen - wie meistens - unten offen sind. Dann musst Du nur eine passende Schraube mit längerem Gewinde finden und die reinschrauben, bis sie darunter auf dem Holz aufsteht, dann schiebt sich oben die Hülse langsam raus. Beim Einbau musst Du sie einfach nur vorsichtig - mit kleinenSchlägen und immer schön senkrecht - reinklopfen, mit einem Plastikhammer oder einem Stück hartholt oder Kunststoff als Zwischenlager, damit die Hülse nicht vom Hammer verletzt wird.

Gruß, bagotrix
 
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