Fehler beim fade out?

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RaWes
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Hallo zusammen,

mir ist ein Fehler in Guitar Pro 7.5 aufgefallen, von dem ich nicht weiß, ob der nur bei mir auftritt oder auch bei anderen. Vielleicht könnt ihr mir ja Rückmeldung geben?

Wenn ich eine Note (oder auch einen Akkord) in der Notation mit einem fade out (>) versehe, ist beim Abspielen ganz kurz bevor das fade out zu Ende ist der Ton noch mal einen winzigen Tick lang in normaler Lautstärke zu hören. Das ist natürlich sehr unschön und störend.
Ist das ein Fehler in der Software? Falls ja, wo kann man den melden? Leider bin ich dahingehend auf guitar-pro.com auch nicht fündig geworden...

Vielen Dank für eure Unterstützung schon mal im Voraus.
RaWes
 
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Hallo RaWes,

willkommen im Forum!
Du hättest wohl größere Chancen auf eine Antwort, wenn Du ein Beispiel angehängt hättest.

Dann kann jeder Dein Problem nachvollziehen bzw. ausprobieren, ob das Phänomen bei ihm auch auftritt.


Wenn ich eine Note (oder auch einen Akkord) in der Notation mit einem fade out (>) versehe, ist beim Abspielen ganz kurz bevor das fade out zu Ende ist der Ton noch mal einen winzigen Tick lang in normaler Lautstärke zu hören. Das ist natürlich sehr unschön und störend.

Zu meinem Verständnis ("klassich" gibt es das ja nicht):
"Fade Out" bedeutet, dass man, während der Ton klingt, das Volumenpoti auf 0 herunterdreht, richtig?

Konsequenzen
  • diesen Effekt kann es ja nur bei E-Gitarren geben, also z. B. nicht bei der standardmäßig voreigestellten Steel-String-Guitar oder einer Konzertgitarre.
  • Daher Frage: Welches Instrument hast Du eingestellt?
  • Tritt das in allen Bünden bei allen Saiten auf?
  • Tritt das Problem nur bei einem speziellen Sound auf?
  • Interne Windows-Klangerzeugung, Audio-Interface, ...?

Grundüberlegungen
Ein "Ton", egal mit welchem Sound, hat einen Anfang und ein Ende, sprich: jeweils NOTE ON und NOTE OFF in MIDI.
Wie ist ein solcher "Fade Out"-Effekt realisiert?
--> Vermutlich so, dass die Lautstärke (MIDI volume) auf Null heruntergeregelt wird, aber (das ist entscheidend!) am "Ende" des Tones wieder auf Normal-Lautstärke zurückgestellt wird, um weiterspielen zu können.

Da aber ein Sound bei NOTE OFF nicht sofort abbricht, genau wie bei einer echten Gitarre die Saite noch kurz (geädmpft) nachklingt, wenn man sie abstoppt, kann ich mir folgende Ursache vorstellen:

"Note" ist rein technisch gesehen zu Ende und Guitar Pro regelt die Lautstärke deshalb sprunghaft wieder hoch. Da aber der Sound nach dem NOTE-OFF noch kurz weiterklingt, hört man diesen sprunghaften Anstieg.

Wie deutlich das zu hören ist, hängt aber natürlich vom speziell genutzten Sound ab, von der speziell gespielten Note (wie lange schwingt sie nach ihrem "Ende" nach?) usw.

Also: ohne konkretes Beispiel ist das viel schwerer nachzuvollziehen.

Stell doch bitte mal eine kleine Guitar-Pro-Datei ein, die Dein Problem für alle leicht nachvollziehbar macht.
In anderen Kreisen nennt man das "minimal working example", auf diese Weise kann man Fehler meist recht schnell eingrenzen und vor allem nachvollziehen, ohne lange herumbasteln und herumraten zu müssen.

Viele Grüße
Torsten

Edit: Ich glaube, ich habe den Fehler nachvollziehen können:
  • Es ist offenbar genau, wie ich vermutet habe: Wenn zum NOTE-OFF-Zeitpunkt der "ungefadete" Ton noch klingen würde, hört man durch das sprunghafte Hochregeln der Lautstärke auf Normal-Einstellung noch kurz einen "Nachschlag" durch den ausklingenden Sound.
  • Tritt besonders deutlich bei kurzen Noten auf (bei mir und bei den von mir testweise genutzten Instrumenten)
  • Wenn auch der nicht-ausgeblendete Sound schon verklungen wäre, hört man auch keinen solches Nachschlagen mehr.
  • Fällt besonders auf, wenn direkt danach eine Pause kommt.
  • Falls es direkt ohne Pause weitergeht, stellt sich die Frage, ob so etwas überhaupt spielbar wäre - schließlich muss man das Volume-Poti dann wieder aufreißen und direkt weiterspielen - da würde auch auf einer echten Gitarre noch bzw. wieder die Restschwingungen der übrigen Saiten hörbar sein. Wenn auch nicht so tot-mechanisch wie bei der Computersimulation.
Also Problem nachvollzogen.
Kann leider keine Beispieldatei anhängen, weil ich Guitar Pro nicht nutze und meine Experimenter-Demoversion es nicht erlaubt, Dateien zu speichern.
 
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Hallo Torsten,

vielen, vielen Dank erst einmal für die unglaubliche Mühe, die du dir mit der Antwort gemacht hast!
Deine Analyse ist sehr schlüssig und hier kann ich dir auch in vielem zustimmen. Theoretisch.

Es stimmt - wenn man das praktisch spielen würde, stoppt man natürlich die Töne, bevor man die Lautstärke wieder aufdreht - und in der Praxis geschieht das Aufregeln außerdem auch nicht schlagartig. Computer können das jedoch. Und eben hier glaube ich, dass es sich wohl tatsächlich um einen Softwarefehler handelt.

Aus meiner Sicht sogar ein nachvollziehbarer. Als Programmierer muss man entscheiden, wo genau das Aufregeln erfolgen soll: am Ende der gespielten Note oder am Anfang der folgenden? Würde man es am Anfang der Folgenden machen, könnte es sein, dass damit das Attack der Folgenote ebenso verändert wird, wie es jetzt am Ende der gefadeten Note einen Fehler produziert.

Deutlich wird der Fall allerdings in absurder Weise, wenn man in Guitar Pro ein Fade-Out mit nachfolgendem Fade-In programmiert. Hier sollte man erwarten, diesen Tick nicht mehr zu hören. Ist leider aber nicht so - und genau da stört er mich auch.

Mir fällt leider keine Möglichkeit ein, wie ich die Wiedergabe der Note stoppen kann, bevor wieder aufgeregelt wird bzw. wie man das Fade-Out über die Note hinaus verlängern könnte (dann würde ich die Note entsprechend kürzen).

Eine Beispieldatei hänge ich mal mit an.

Schöne Grüße
RaWes

PS: Inzwischen habe ich die etwas versteckte Möglichkeit gefunden, den Guitar Pro Support zu kontakten und den Fehler reportet.
 

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  • FadeOut-Beispiel.zip
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Das ist eine GP Datei, zur Datenanalyse wäre ein ungefilterter MIDI-Export besser geeignet. Dann kann man das Problem auch ohne Guitar Pro nachvollziehen und vor allem die Datenwerte im "Klartext" sehen.

Gruß Claus
 
Dann kann man das Problem auch ohne Guitar Pro nachvollziehen und vor allem die Datenwerte im "Klartext" sehen.

Im Prinzip schon, aber ich glaube, der Hund liegt auch in der internen (bzw. der speziellen) Klangerzeugung begründet.
Bei Guitar Pro gibt es ja neben dem MIDI-Modus noch den RSE-Modus ("Real Sound Engine").

Meine Überlegungen waren zwar eher grundsätzlicher Art (auch auf MIDI bezogen), aber fairerweise müsste man sich an die RSE halten.
Grund: Soviel ich weiß, soll dort u. a. auch berücksichtigt werden, dass eine Saite nur einen Ton hervorbringen kann, d. h. wenn man einen neuen Ton auf einer Saite spielt, darf der alte nicht noch ausklingen.
Bei MIDI wäre das einfach nur ein neuer Ton, das weiß ja nichts von Saiten.

Ich muss mich jetzt aber leider aus der Diskussion ausklinken, weil ich nur eine Demo-Version von Guitar Pro betreibe (wie gesagt nur aus Neugierde). Aber es gibt hier ja sicher genügend Guitar-Pro-Poweruser.

Mal sehen, was der Guitar Pro Support dazu sagt...

Viele Grüße
Torsten
 
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Danke für deine Antwort, Claus.
Wie Torsten es schon beschrieben hat - es geht um eine spezielle Eigenheit von Guitar Pro, die daher auch nur mit bordeigenen Mittel des Programms zu lösen sind.
Das FadeOut findet sich zudem in einer aus Guitar Pro exportierten MIDI-Datei auch gar nicht wieder. Insofern lassen sich hier auch keinerlei Rückschlüsse gewinnen.
 
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Antwort von Guitar Pro (Arobas Music)

Hello,

Thank you for contacting the Arobas Music support.

Our development team is already aware of this issue, I won't have a solution to suggest at the moment unfortunately but we will investigate and work on a solution as soon as possible.

Thanks for your patience and for the interest you have in our products.

Musically,
Nicolas // Support Team
Arobas Music

Laut meiner Erfahrung (als ich früher mal in Support gearbeitet habe) heißt das wohl soviel wie: Irgendwann wird das vielleicht mal behoben.
Tja. Hoffen wir mal, dass ich mich irre und es schneller geht.
 
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