Fehlerhafter Lack bei neuen Gibsons?

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Hi,

Mir ist inzwischen der dritte Kunde untergekommen mit rätselhaften Lackschäden an neuen Gibson-Les Pauls, die (nach eigener Aussage) innerhalb eines Jahres nach dem Kauf von selbst entstanden und wuchsen.

Der erste hatte nur Risse, der zweite Dellen, heute kam einer mit Luftblasen unter dem Lack.

Beim ersten glaubte ich das noch nicht, beim Zweiten wurde ich schon stutzig, aber nun noch der Dritte.

Kann das hier noch jemand bestätigen oder ist das eher Zufall?

Grüße,
Martin
 
Eigenschaft
 
Beim ersten glaubte ich das noch nicht, beim Zweiten wurde ich schon stutzig, aber nun noch der Dritte.

Risse im Nitrolack sind ja noch recht "normal", aber Dellen und Luftblasen?! Hast du mal Fotos?

Grüße
 
Risse im Nitrolack sind ja noch recht "normal"

aber nicht im ersten Jahr nach Besitz....

Ich schreib die Bsitzer mal an und schau ob was geht. Mit Ausnahme der Dellen kamen die wegen anderen Schäden und sind schonwieder weg. Die "Dellen" sind noch bei mir, aber die hab ich schon rausgebügelt.

Das Bild hat der Besitzer gemacht, es waren inzwischen aber schon weitaus mehr Dellen:

Anhang anzeigen 288286
 
das ist ja auch der Threadsteller ;) ...

Darum gehts mir ja nicht, sondern darum OB es weitere Berichte gibt. Dann muss man den Gibsonjungs das ja mal stecken, denn die 3 Fälle wurden bisher abgelehnt was Garantieleistung angeht.
 
aber nicht im ersten Jahr nach Besitz....

Doch kommt immer auf die Stellen an Binding oder Übergänge wo Spannung herschen, an Schrauben usw.... Aber die Dellen sehen eher nach äußerer Einwirkung aus. Da es unterhalb der Brücke (ich nehme an er meint hier das Stoptail) ist, könnte ich mir vorstellen das ihm das Stopteil beim Saitenwechsel eventuell auf die Decke geknallt ist.
 
Wie gesagt.... ich möchte nicht wissen, wo das her kommt (das weiß ich selbst), sondern ob andere Leute weitere Fälle haben.

Hier ist ein aktuelles Foto des Risse-Falls. Hat mir der Besitzer gerade geschickt und ich hab erstmal nen Schreck bekommen, denn es waren vorher nur zwei Risse. Jetzt sieht das so aus:

lack.jpg
 
Sieht aus wie ein Steinschlag in einer Autoscheibe ... von einem zentralen Punkt ausgehend ...

Auch hier würde ich eher von "unsachgemäßer" äußerer Einwirkung ausgehen. Da wurde was gegen geknallt und das wächst jetzt.

Ob es beim Kunden oder im Laden oder beim Transport oder im Werk geschehen ist, lässt sich nicht sagen ... es sieht aber - für mich = Laie - nicht nach einem "Konstruktionsfehler" aus ...

Meine 2013 hat in die Richtung noch nichts zu vermelden ...

Gruß
Martin
 
also ich hab ne 2012er lp seit ende april und bei mir ist der lack an der hülse vom stoptail unsauber verarbeitet... ist mir am ersten tag schon aufgefallen... aber so lang es nicht wächst sieht man es unter dem stoptail nicht... foto könnte ich erst am freitag posten
 
lustigerweise habe ich eine einzelne Delle in der Art unten an der Kopfplatte meiner SG und hab da auch keine rechte Erklärung dafür.
 
Also ich habe zwar keine Dellen oder solche splitterartigen Risse, aber ich musste auch feststellen, das der Lack meiner Thomann-Goldtoppaula seeehr empfindlich ist, und schnell absplittert. Gerade natürlich an den Kanten des Bodies ist da schon einiges weggeplatzt. Mich macht das zwar eher rudimentär wuschig, aber erstaunt hat mich das schon ein wenig. Meine Standart in Schwarz aus den 90ern hatte da überhaupt keine Anfälligkeiten.
 
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Wurde deshalb nicht auch dieser Thread ins Leben gerufen?
 
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Ich bin stolzer Besitzer einer 2012er Gibson SG Angus Young Signature. Die Gitarre hat wie alle anderen Gibson Gitarren Nitrolack.

Anfällig kommt er mir schon vor. Wenn Schweiß auf dne Lack kommt entsteht ein blasser Schleier, der sich aber mit einem Baumwolltuch wieder rauspolieren lässt. Bevor ich einen Gurt extra für diese Gitarre bestellt habe, benutzte ich einen alten Gurt, der mit diversen "Buttons" verziert ist. Einer der Buttons hat an der Rückseite des oberen Horns auch eine weiße Verfärbung hinterlassen. Foto hab ich leider keins. An der Innenkante des Batteriefachs (der Deckel ist ja ganz leicht "versenkt") ist auch schon eine Abnutzung zu sehen.

Risse hat sie noch keine, aber ich denke, dass diese ja von Temperaturschwankungen kommen, oder?
Nitrolack hat ja die Eigenschaft, sich nicht mit dem Holz auszudehnen und zusammen zu ziehen. Wenn sich jetzt das Holz bei unterschiedlichen Temperaturen ganz leicht verzieht macht der Lack das nicht mit und reißt.

Dass diese Dellen von alleine kommen kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Mir ist bei meiner Gibson aufgefallen, dass der Lack den Korpus ja quasi überhaupt nicht schützt. Bei meiner Fender Standard Strat ist der Lack eher dick und wenn ich mit der irgendwo dagegenstoße passiert entweder nichts oder der Lack platzt auf/ab bzw. springt. Gibson Lacke sind hingegen sind sehr dünn und wenn ich mit dieser irgendwo dagegenstoße dann platzt kein Lack ab, sondern es gibt Druckstellen im Holz. Kann mir auch gut vorstellen, dass sowas von Nietenarmbändern, Schmuck oder Gürtelschnallen kommen kann.

Luftblasen kommen angeblich von der Verwendung von Gitarrenständern die nicht für die Benutzung für Gitarren mit Nitrolack geeignet sind. Es gibt hier im Board einen Thread, in dem es um das Thema geht. Hier ist der Link: https://www.musiker-board.de/bierga...ie-vom-gitarrenstaender-verfaerbt-wurden.html

Direkte Lackfehler, die auf mangelnde Sorgfältigkeit beim Lackieren zurückzuführen sind weist meine Gitarre nicht auf. Allerdings ist das Halsbinding am Halsfuß nicht sauber verarbeitet und an der Unterkante des Halses ist es nicht zu 100% glattgeschliffen, bzw. man sieht Riefen vom Schleifen. Eine perfekte Verarbeitung kann man aber finde ich bei einer Gitarre nicht erwarten, die komplett in Handarbeit hergestellt wird. Mich stört das auch nicht, dafür gefällt mir der Sound einfach sehr gut und das ist für mich das Wichtigste.

lg
ValleysOfNeptune
 
Mein LP Goldtop Joe Bonamassa war ab Werk auch nicht wirklich gut im Lack. Unterhalb des Stoptail gibt es eine Delle im Holz, die aber sauber überlackiert wurde. Man kann auch die Nahtstelle der beiden Teile der Decke dort noch sehen. Und die Lackierung am Übergang zum Griffbrett ist z.T. auch sehr unregelmässig. Der Händler hat mir deshalb zwei Sätze Saiten als Rabatt gegeben....naja, ich wollte sie unbedingt haben:gruebel:
 
Hi,

Danke fürs verlinken zu meinem Post !

Nitro hin oder her... auch mit Nitrolack kann man besser lackieren, als das war hier bei Gibson im unteren Preissegment offenbar angeboten wird (bei der LP Bonamassa wundert es mich zwar, aber sieht irgendwie genauso aus wie meine goldtop studio damals). Wird dann eben als "Satin" angeboten, wenn es keine Finale Óberflächenbehandlung bekommt und somit 2-3 h Zeit und $ gespart.

Die Lackschicht ist auch mehr als hauchdünn, nachdem ich gerade eine 1984 Squier unter den Händen geschliffen habe - kein Vergleich.

Die Fotos sehen allerdings nicht nach einem Produktionsfehler aus, sondern eher externe Kräfte, welche hier wirkten.
 
Zuletzt bearbeitet:
meine laienmeinung zu den bildern wäre auch, daß das durch mechanische einflüße entstanden ist. gerade diese dellen kenne ich nur zu gut von mir selber, nicht nur auf Gibsons. ich weiß bis heute nicht, wie ich das schaffe die in den korpus zu schlagen...

ansonsten ist mir persönlich bei Gibson schon einiges aufgefallen, was mich zu meinem ganz eigenen schluß bringt "Gibson können nicht lackieren!". wobei ich jetzt nichts gegen die gitarren ansich sagen will! auch stört mich das jetzt nicht in so einem maße, daß ich sagen würde "nie wieder Gibson". macht es "klick", ist mir der lack sowas von egal.

aber was ist mir persönlich eigentlich aufgefallen ?

bei meiner SG Std Bj. 96 waren blasen im lack am oberen korpushorn. der lack war eigentlich glatt, nur eben mit jeder menge kleiner bläschen drunter. sah halt nicht sehr hübsch aus, aber die gitarre wurde sehr viel live gespielt und sah dementsprechend auch bald aus. hat mich also nicht witer gestört. sound und spielgefühl waren hammersgeil.

bei einer Gothic SG war ein etwa daumennagel großes stück auf der halsrückseite einfach nicht lackiert. das war keine macke oder so, sondern einfach nicht lackiert. gefühlt hat man nichts, die gitarre war neu so im laden. gab es dann für einen fuffi (?) billiger. meinen kumpel hat's gefreut.

bei meiner SG All American ist der lack am hals korpus übergang sehr - nun ja - "wellig". ich meine nicht dünn oder so, und deshalb dem holz folgend. nein - einfach nur "wellig". vor allem um das griffbrett rum bei dem kleinen teil, der auf dem korpus liegt.

bevor jetzt einer meint, ich sei ein "Gibsonhasser" sei erwähnt, daß ich bis jetzt bei jeder meiner gitarren irgendwas gefunden habe, wenn ich unbedingt wollte. selbst bei herstellern, bei denen man das eher nicht vermuten würde wie z.B. Ibanez (Prestige) und ESP.

gruß
 
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Wie gesagt.... ich möchte nicht wissen, wo das her kommt (das weiß ich selbst), sondern ob andere Leute weitere Fälle haben.

Hier ist ein aktuelles Foto des Risse-Falls. Hat mir der Besitzer gerade geschickt und ich hab erstmal nen Schreck bekommen, denn es waren vorher nur zwei Risse. Jetzt sieht das so aus:

Anhang anzeigen 288288
Wie man sieht gehen die Risse alle von dem mittig waagerechten Riss aus. Kann es sein das die Holzoberfläche da einen Riss hat und da evtl. Feuchtigkeit eingedrungen ist oder es zu Spannungen durch Bewegung gekommen ist?
Sieht mir nicht nach einem Schaden von aussen aus. Ich hörte letztens das Gibson bei einigen Gitarren vergessen haben soll die Rückseite mit Klarlack zu überziehen. Kann vorkommen sollte aber an der Endkontrolle scheitern :)
Qualitätsprobleme werden wohl alle haben die Massen anfertigen.
Das die Amis ein Problem mit dem Lackieren haben wundert mich nicht, ebensowenig bei den Asiaten. Was ich da schon gesehen habe, da kann man nur den Kopf schütteln. Warum ein Nitrolack abplatzen soll ist mir schleierhaft. Das hört sich nach mangelnder Adhäsion durch falsche Vorbehandlung an, oder sie haben mehrere Schichten aufgebracht und es gab keinen vernünftigen Verbund mehr. Sowas erlebt man oft bei industriell gefertigten Produkten, nicht nur bei Instrumenten. Hab ja fast täglich damit zu tun.
 
Ich kann hier nur aus persönlicher Erfahrung berichten, ich halte weder etwas vom Bashing bestimmter Marken und kann darum an dieser Stelle nur über drei Fälle berichten die ich persönlich in der Hand hatte.
Erstaunlicher Weise waren es drei Sg's, alle in Heritage Cherry aus unterschiedlichen Baujahren.
Bei der ersten waren die Seiten der Kopfplatte wellig/Orangenhaut, der bekannte Hals/Korpus Übergang unsauber...

Die zweite wurde als Heritage Cherry verkauft/angepriesen, die Farbe schwankte aber irgendwo zwischen Orange und Rot, nach einer Anfrage bei Gibson bekam ich dann die Antwort: Ist davon abhängig wer gerade die Farbe anmischt... Aha, danke !
Ich habe dann im Laden fast alle am Lager befindlichen SG's auspacken dürfen, alle hatten Schwankungen in der Farbe, ein wirkliches Heritage Cherry das ich in Form einer SG dabei hatte war nicht zu finden, die gesamte Charge war irgendwo zwischen Rot und Orange...

Bei der dritten SG, nagelneu lößte sich nach zwei Wochen der Klarlack vom Binding, ließ sich wie Kaugummi abziehen...
 
Hi smartin,

kann Dir ned helfen. Meine - sagen wir mal, noch relativ neue - Gibson LP Special ist einwandfrei lackiert. Kratzer im Nitrolack stammen alle von mir...

Und aber - sie riecht tatsächlich nach Vanille! :D

Habe ich mir von Gibson auf Anfrage sagen lassen, da ich skeptisch war wegen Benzaldehyd etc.

CU MM
 

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