Risse im Lack einer neuen Les Paul

Jan-G
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Guten Abend

Ich hoffe ich bin mit meiner Frage im richtigen Unterforum gelandet, da mir "Zubehör und Pflege" doch nicht so recht passend erschienen. Im Zweifel bitte einfach verschieben.

Ganz konkret geht es um eine Frage zu meiner eigentlich neuen Gibson Les Paul Standard 2017 vom August letzten Jahres. Heute sind mir beim Spielen eine Reihe von Rissen im Hals der Gitarre aufgefallen, die nicht von äußerlichen Einflüssen stammen können. Die Gitarre ist nie umgefallen, ich trage keine Ringe und auch die Halterung in der sie steht setzt sehr viel tiefer mit der Stütze an. Keine starken Temperaturschwankungen, nur Gibson Pflegemittel usw.

Ausser der Tatsache das es sich wie gesagt um ein absolut neues und nicht gerade billiges Instrument handelt, macht nicht stutzig, dass man mindestens einen dieser Risse auch bis in das Bindung hinein mit dem Fingernagel fühlen kann. Im Griffbrett selbst ist nichts zu erkennen. Ich frage nur, ob sich hier eventuell schwerere Probleme abzeichnen, weil z.B. das Holz nicht trocken genug verarbeitet wurde und eventuell irgendwann ganz reisst, sich verzieht oder sonst etwas in dieser Art.

Vielleicht können mir die erfahreneren Mitglieder Entwarnung oder Tipps geben, ob das wirklich nur kosmetische Sachen sind um die ich mir keine Gedanken machen muss, oder ob das eigentlich gute Stück zurück zum Händler geht, so lange dies noch möglich ist.

Sorry, bedingt durch die Lichtverhältnisse und den dunklen Lack konnte ich das Problem leider nicht besser ablichten. Vielen Dank schon mal für die Antworten.

Gruß Jan

risse-im-lack.jpg
 
Eigenschaft
 
Es sieht ein wenig wie weather checking aus, das entsteht bevorzugt bei Nitro ohne Weichmacher und ist bei Vintagegitarren verbreitet anzutreffen. Eigentlich verwendet Gibson Lacke mit Weichmacher, aber man weiß nie... solches Weather Checking ist aber immer extrem fein und fühlen kann man es auch nicht wirklich.
Aber Riss durch den Klarlack am Binding spricht eigentlich dafür.
 
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Nabend shackenb

Vielen Dank, die Risse sind wirklich sehr fein. Deiner Aussage entnehme ich, dass ich mich eigentlich ganz entspannt zurücklehnen kann. Das diese Sache wahrscheinlich nur kosmetischer Natur und harmlos sein wird. So langsam kann ich jene Personen verstehen, die sich bereits fertig gealterte Instrumente kaufen. Klar ist es Nonsens sich über solchen kleinen Kratzer zu ärgern, aber zumindest ich tue es trotz besserem Wissens eben doch. :D

Gruß Jan
 
Das Holz arbeitet das ganze Gitarrenleben hindurch. Dabei können solche feinen Risse im Lack entstehen. Das ist nicht schön, aber auch nicht besorgniserregend. Der Hals wird jedenfalls nicht an der Stelle mal irgendwann "abbrechen" oder irgendwas in der art. Keine Sorge.
 
Solche Lackrisse zogen sich ab den ersten Wochen nach Kauf bei meiner SG Std. vom Halsansatz bis zum 15. Bund ganz knapp unters Binding entlang. Alles ganz ungefährlich und gehört halt zum Nitrolack dazu. Sind erste, ehrliche Relic-Spuren, so what?! :great:
 
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Solche Lackrisse zogen sich ab den ersten Wochen nach Kauf bei meiner SG Std. vom Halsansatz bis zum 15. Bund ganz knapp unters Binding entlang. Alles ganz ungefährlich und gehört halt zum Nitrolack dazu...

Dann frage ich mich, wieso bei meinen beiden letzten Les Pauls von 2005 bzw. 2007 keinerlei dieser Risse zu sehen waren und beide hatten Nitrolackierung. Und sowohl die Special, als auch die beiden Studios, die ich mal hatte, waren immer einwandfrei.

Das soll jetzt kein Gibson-Bashing werden, bitte mich nicht falsch verstehen. Ich wundere mich nur immer wieder über diese Aussagen, dass das mit dazu gehört bzw. dass es am Holz liegt. Ist dieser "moderne" Lack wirklich so empfindlich geworden bzw. arbeitet das Holz wirklich so und hatte ich einfach nur Glück gehabt mit meinen vier Gibsons? :gruebel:
 
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Ich finde die Thematik auch interessant. Meine 2012 Traditional bekam auf dem Top von alleine 2-3 w.checkings. Bei meiner 2013 Traditional passiert nichts. Auch nicht wenn sie Nachts im Winter im Auto schlummert *g*
 
Was mich mal interessieren würde:

Wenn das auftritt, und man lieber einen intakten Lack behalten möchte, weil man nicht auf Relic und Aging steht (auch wenn es sich hierbei sogar um echtes Aging handeln würde :-D), kann man das dann irgendwie wieder ausbessern?
Durch beispielsweise eine neue Schicht Nitrolack?

Wer könnte sowas dann gegebenenfalls beheben? Der Gitarrenbauer? Der professionelle Lackierer?
 
Bei meiner 2014 Futura war in dieser Art auch nichts zu sehen, und die ist eindeutig älter und hatte auch die Nitrolakierung. Daher auch die Befürchtung, dass dort das Holz entsprechend arbeitet und die Frage hier. Das so etwas nach vielen Jahren auftreten kann war mir durchaus schon über den Weg gelaufen, aber doch nicht bei einer Gitarre die gerade mal ein halbes Jahr auf dem Tacho hat.

Meiner Kenntnis nach kann man Nitrolacke wieder leicht anlösen, aber ich persönlich möchte da keine Experimente starten und lebe lieber mit den kleinen Makeln im Lack. Nach einem kühlen Bier gestern sah die Sache schon nicht mehr ganz so schlimm aus.
 
Grund: Typo
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Aber wehe, bei der eigenen '59er bessert man Lackrisse aus... ;-)

Leave it as it is and rock it! Hat in dem 50ern niemanden interessiert. Daher wurden die Teile auch gespielt.
 
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Hi,

selbst wenn die Nitro Lackierungen immer gleich wären, das Holz darunter ist es nie, und schon allein deswegen wird es immer Gibsons mit und ohne solchen Rissen geben.

Gruss,
Bernie
 
Die Lackrezepturen ändern sich auch regelmässig. Das kommt auch noch dazu.
 
Das Holz sollte ja eigentlich immer einer gewissen Qualität entsprechen und wird in größeren Mengen eingekauft. Soweit in diversen Videos ersichtlich, betreibt Gibson selbst einen recht großen Aufwand um innerhalb der Produktion die Feuchtigkeit des Holzes zu stabilisieren. Der Output sollte also ebenfalls relativ konstant in der Qualität bleiben.

Weicht eine nennenswerte Anzahl von Gitarren von diesem Schema ab, hält sich Gibson entweder nicht an die eigenen Vorgaben und Abläufe, oder ein wichtiger Teil der Belegschaft macht (aus welchen Gründen auch immer) einen schlechten Job. Bei meinen massiven Möbeln reissen ja auch nicht einfach Oberflächen oder Beschichtungen.

Fern ab davon klingt meine Gibson aber einfacht gut, und darum hab ich sie primär ja auch gekauft. Für mich ist jetzt einfach wichtig das sicht nichts verzieht oder wirklich reisst.
 
Klar ist es Nonsens sich über solchen kleinen Kratzer zu ärgern

Dem kann ich persönlich nicht wirklich zustimmen. Meine Gitarre ist mein Baby und entsprechend pflege ich sie auch. Ich habe zwei Gitarren, eine alte Kindergitarre auf der meine Kids auch noch dran rumgezupft haben und eine Gibson SJ-200 an die ich nichts und niemanden kommen lasse außer meinen Fingern. Entsprechend wird sie auch gepflegt und ein Riss am Hals würde mir die Nackenhaare allesamt zu berge stehen lassen ... Wahrscheinlich würde ich sie sogar ohne weiteren Kommentar zum Händler meines größten Vertrauens bringen, nur um klarheit zu verschaffen... Kratzer... nee
 
Witzig, wie unterschiedlich - grade heutzutage - Musiker, grade Gitarristen geworden sind.

Irgendwann nach Jahren eine blitzblanke Gitarre wie aus dem Laden zu besitzen könnte ich mir nicht vorstellen. Bei mir werden sie genutzt. Egal wie teuer, egal wie wertvoll. Vielleicht geht es mir auch im Gegensatz zu vielen, vielen Gitarristen heutzutage eher um das, was ich mit dem Instrument erreichen kann und nicht um das Instrument selbst (?). :nix:
 
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@Jan D

Wie ist denn der Verlauf der Risse. Gehen die um den gesamten Hals rum oder "nur" die Stellen die auf Deinem Foto zu sehen sind. Sind die versetzt oder symetrisch? Meine persönliche Meinung und auch Erfahrung dazu ist, dass man bei einem Instrument aus 2017, selbst wenn die Mischung des Lacks Herstellerseitig verändert wurde, in diesem Zusammenhang von natürlich Alterung zu reden schon abenteuerlich ist. Jedenfalls wäre mein Anliegen und so habe ich auch Deine Frage verstanden, das das Instrument keine Gurke ist.
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Witzig, wie unterschiedlich - grade heutzutage - Musiker, grade Gitarristen geworden sind.

Irgendwann nach Jahren eine blitzblanke Gitarre wie aus dem Laden zu besitzen könnte ich mir nicht vorstellen. Bei mir werden sie genutzt. Egal wie teuer, egal wie wertvoll. Vielleicht geht es mir auch im Gegensatz zu vielen, vielen Gitarristen heutzutage eher um das, was ich mit dem Instrument erreichen kann und nicht um das Instrument selbst (?). :nix:


Im Grunde hast Du Recht. Ein Instrument ist ein Gebrauchsgegenstand der mit der Zeit die ein und andere Macke etc. abbekommt und auch auf natürliche Weise altert. Wenn ich meine LP aus 78 angucke sieht die ziemlich mitgenommen aus. Bei dem genannten Instrument sind aber nach etwas mehr als einem halben Jahr Risse entstanden die m.M. nach da nicht hingehören. Nach einigen Jahren ja und vielen Bendings weiter ist das Ok, aber nicht bei einer quasi neuen Gitarre. Da würde ich mich auch fragen ob das nen Produktionsfehler ist, der bei Gibson durchaus möglich wäre.
 
Vielen Dank für Eure Antworten.

@katarinah Das sind keine Kratzer, sondern kleine Risse im Lack, die einfach spontan von einem Tag auf den anderen enstanden sind. Ohne erkennbare äußerliche Einflüsse. Natürlich ärgere ich mich auch darüber und pflege meine Instrumente durchaus gewissenhaft, aber gänzlich verhindern lässt sich sowas natürlich auch nicht.

@galaxis Insgesamt sind es drei kleine Risse die ziemlich genau mit 2cm Abstand parallel zueinander verlaufen. Jeweils vom Binding aus, leicht schräg in Richtung der Mitte des Halses. Der Erste Riss ist nicht ganz 2cm lang, die beiden anderen etwas weniger als 1cm. Der Hals ist absolut gerade, die Risse decken sich nicht mit den Bünden im Griffbrett oder anderen Besonderheiten. Gibt man Druck auf den Hals werden sie nicht länger.

Und wie gesagt ist die Gitarre selbst nun wirklich keine Gurke... :D

 
Holz ist alle möglichen unterworfen insbesondere auch Feuchtigkeit Schwankungen die ständig auftreten. Im Sommer ist die Luft erheblich feuchter als im Winter das heißt das Holz quillt im Sommer etwas auf und schrumpft im Winter. Je nach Lack Zusammensetzung kann er eine solche Bewegung mitmachen oder eben nicht. Falls der Lack zu spröde ist kann er dann reißen.
 
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