[Fehlersuche] Wie Vorstufe systematisch checken?

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Hi Leute,

ich habe hier einen alten Orange OR80 Amp, der ne ganze Weile nicht mehr gespielt wurde und nun ein kleines Problem aufweist:

Wenn ich ihn einschalte, kommt, nachdem die Röhren auf Betriebstemperatur sind, kurze Zeit ein ganz normaler Ton raus. Doch recht schnell (nach ca. 30-60 Sekunden) bricht der Ton ab. Wie als wäre irgendwo ein Wackelkontakt, der erst nach eine kurzen Betriebsdauer zum Tragen kommt. Manchmal kann ich nochmal kurz weiterspielen, wenn ich mal kräftiger in die Saiten haue. Dann ist es als würde das höhere Eingangssignal nochmal den Fehler brücken.

Folgende Dinge habe ich schon geprüft und kann ich ausschließen:
Buchsen, Potis, Röhren, FX-Loop (Echo in und out)

Ich habe außerdem festgestellt, dass das Signal bei aufgedrehtem Gain (ist das Master Volume Modell) leise zu hören ist. Wenn ich mit der Gitarre in den Return des FX-Loop gehe, ist das Signal lauter, aber es fehlt ja die Vorverstärkung. Dann kann ich nur noch mit dem Master-Volume hochdrehen.

Das Problem muss also irgendwo in der Vorstufe liegen. Ich dachte zunächst es wäre ein Buchsenproblem, aber das kann ich inzwischen ausschließen. Der F.A.C.-Switch ist es auch nicht.

Ich vermute irgendwo eine kalte Lötstelle...nur wo fange ich an zu suchen?

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich systematisch eine Prüfung durchführen kann?

Besten Dank,

Seppo

PS. ich würde ihn ja viel lieber zu einem Tech bringen, aber ich arbeite in der Regel länger als der Tech und am Samstag hat der nicht auf. Bevor ich mir also 2 Tage Urlaub nehme, nur um den Amp wegzubringen und wieder abzuholen, will ich das vermutlich kleine Problem erstmal selber versuchen zu finden.
Wer hier aus Berlin kommt, Ahnung von Röhrenamps hat und sich ein Bierchen verdienen will, kann sich ja auch melden. ;)
 
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Hallo, kann auch eine Röhrenfassung defekt sein oder tatsächlich eine kalte Lötstelle, oder, oder, oder

Es gibt natürlich eine Methode, kalte Lötstellen auszumachen aber wenn ich das jetzt hier beschreibe ist der Flame vorprogrammiert ;)

Alles zu gefährlich wenn du dich nicht auskennst und ich empfehle, den doch lieber einem Techniker auf den Tisch zu stellen.


gruss
 
Danke, ich bin in meiner Fehlersuche inzwischen auch soweit, dass ich die Röhrensockel der beiden Vorstufenröhren einkreise. Versuch mir doch bitte zu erklären, wie ich da einen Fehler ausmache.

Edit: Hab mal ein Bild von den Vorstufenröhren- Sockeln eingefügt. Wo muss ich das Multimeter ranhalten? ;)
 

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Du misst die anliegenden Spannungen und überlegst, ob die Spannungen Sinn ergeben. Dann hast du ein paar Informationen mehr, die dir eventuell weiterhelfen können. Es kann aber auch sein, dass deine Messungen auf eine funktionsfähige Schaltung hindeuten, die dennoch nicht funktioniert.

Bei deiner Fragestellung rate ich aber auf jeden Fall zum Gang zum Techniker. Steck andere Vorstufen (bzw eine definitiv funktionierende Röhre eben in verschiedenen Positionen testen oder die Röhren aus dem Amp in einem anderen Amp testen...) rein und kreise damit den Fehler ein.

Wenn das nichts bringt, dann ab zum Techniker. Weiteres Vorgehen und Tipps dazu halte ich für grenzwertig, da du offensichtlich keine Ahnung von Gitarrenverstärkerschaltungen und der dazugehörigen Fehlersuche hast bzw die nötigen Messmittel nicht vorhanden sind.

MfG Stephan

PS: Es ist amüsant zu sehen, dass diese grünen Billig-Kondensatoren nicht nur in chinesischen Wegwerf-Energiesparlampen verbaut werden...
 
PS: Es ist amüsant zu sehen, dass diese grünen Billig-Kondensatoren nicht nur in chinesischen Wegwerf-Energiesparlampen verbaut werden...

Mach mal nen Bodentreter aktueller Produktion auf, egal ob Boss oder eine sonstige Marke, diese grünen Caps sind seit Jahrzehnten im Gebrauch und daß sie aus China kommen muss nicht unbedingt heißen das sie schlecht sind.... ganz im Gegenteil, wenn China weiter den Export seltener Erden limitiert wird es bald (auch High End ) Komponenten NUR noch aus China geben...
 
Mach mal nen Bodentreter aktueller Produktion auf, egal ob Boss oder eine sonstige Marke, diese grünen Caps sind seit Jahrzehnten im Gebrauch und daß sie aus China kommen muss nicht unbedingt heißen das sie schlecht sind.... ganz im Gegenteil, wenn China weiter den Export seltener Erden limitiert wird es bald (auch High End ) Komponenten NUR noch aus China geben...

Inwiefern widerspricht das meiner Aussage, in der ich folgendes geschrieben habe:

grünen Billig-Kondensatoren

Sie sind aus China, was ich nicht bestritten habe, und sie sind billig, was nunmal ein Fakt ist. Dass die Dinger bezüglich der elektrischen Daten nicht besonders gut sind, das kann man nachmessen und das ist auch kein Geheimnis. Manche von den Dingern können angeblich ja 1kV... :D
Es mag sein, dass die Dinger an der genannten Stelle ihren Zweck tun, aber bei einem Gerät, das nicht aus China kommt und kein Wegwerfprodukt ist (zweiteres ist vom Ursprung unabhängig) darf ich mich fragen, warum man sowas da verbaut, zudem die Teile eben gerne Probleme machen.

MfG Stephan
 
aber bei einem Gerät, das nicht aus China kommt und kein Wegwerfprodukt ist .... darf ich mich fragen, warum man sowas da verbaut, zudem die Teile eben gerne Probleme machen.

Vermutlich weil die Kostenersparnis größer ist als eventuelle Aufwendungen für Garantiereparaturen? Wissen tut das nur der Einkauf zu 100% und da die gerne Budget-reglemntiert arbeiten ist es ihm dann auch Wurst was es kostet wenn das Zeug sterben sollte, kommt ja aus nem anderen Topf...er hat ja seine Kosten gedrückt.
 
Nabend Jungs,

um nochmal aufs Thema zurück zu kommen;

Stephans Ansatz finde ich gut. Die Spannungen um die Triodensysteme messen. Das sagt oft schon ne Menge aus.
Seppo, wenn du aber nicht so firm bist, findest du vll. das Symptom kannst aber nicht die Ursache beheben. D.h. du reparierst etwas, aber der eigentliche Fehler bleibt dir vielleicht verborgen. Ich würde da auch den Gang zum Tech empfehlen.

Wenn du niemanden hast wegen deiner Arbeitszeit o.ä. kannst du mir den Amp auch gern mal zuschicken, dann schau ich mir den mal an.

Grüße,
Schinkn
 
Seppo,

die braunen Belkin Sockel haben manchmal Probleme wenn man Vorstufenröhren mit dünneren Beinchen einsetzt, dann gibts Kontaktprobleme. Versuch mal (natürlich bei ausgeschaltetem Amp) die Kontakte von der Röhrenseite her zuzubiegen, oft hilft das schon. Das Problem das Du hast hatte ich auch schon öfters aber mit einem speziellen Typ von Keramiksockeln, da hilft dann nur auswechseln...

Gruß
Stefan
 
Erstmal vielen Dank für eure Tipps!

Die Sockel selbst hatte ich auch schon im Verdacht. Hab mir mal INterdentalbürsten gekauft und kräftig gereinigt, aber leider ohne Erfolg. Neue Röhren sind nun auch komplett, aber auch das hat den Fehler nicht behoben.

Das mit dem Biegen der Kontakte werde ich mal vorsichtig probieren. Da ich nach einigen Wechseln der Vorstufenröhren, um an den Röhren selbst einen Defekt auszuschließen, wurde das Symptom ja schlimmer. Kann also durchaus sein, dass sich da ein Kontakt in die Ecke verdrückt hat. ;)
 
@bluesfreak: Vielen Dank! Der Tipp war Gold wert. Ich habe mir die Kontakte der Sockel mal zur Brust genommen und einige sehr weit auseinandergedrückte Kontakte wieder vorsichtig zueinander hin gebogen. Nun sitzen nicht nur die Vorstufenröhren wieder bombenfest, sondern auch der SOund ist wieder voll da und ohne Aussetzer!

PROBLEM SOLVED! MISSION COMPLETED!

... dabei hab ich noch ne Menge Zeit, Nerven und Geld gespart.

@Schinkn: Der Versand wäre schwierig geworden. Is ein 2x12 Combo und nur das Chassis allein zu verschicken ist wegen der dann ja ungeschützten Trafos und Röhren sehr riskant. Danke trotzdem für dein Angebot.
 
@bluesfreak: Vielen Dank! Der Tipp war Gold wert.

Kein Problem, Rechnung kommt per Post :D
Aber danke fürs Feedback, solche Foren sind oft schwarze Löcher in Sachen Fehlersuche, es werden zig Tipps gegeben aber die TE geben fast nie Feedback was denn wirklich die Ursache war, Dein Fall sticht deswegen hier positiv hervor :)

Viel Spaß noch mit dem Amp..

Stefan
 
Danke, das seh ich genauso. Die Info wird ja erst rund, wenn Problem und Lösung zusammen in einem Beitrag zu finden sind.

Nach etlichen Marshall, Fender, Mesa Boogie, Engl und was sonst noch so meinen Weg kreuzte, ist der Orange mal was ganz anderes. Schön, dass er nun auch wieder einwandfrei läuft.
 

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