Fehlspannung Gitarrenverstärker

Barbarossa1099
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Schon wieder ein freundliches Hallo an die Musiker-Board-Gemeinde!
Heute mal eine Frage an alle Elektronik-Begeisterten unter Euch :)

Nachdem ich mit meinem gesamten Equipment in einen neuen Band-/Aufnahmeraum umgezogen bin, treten einige Phänomene auf, die ich bis dato noch nicht kannte.
Zur Schilderung des Problems: Sämtliche Verstärker, ob Endstufe für die PA, Gitarren- und Bassamps oder sogar phantomgespeiste Mikrofone rauschen in einem mir ungeahntem Maß!
Beispiel Gitarrenverstärker: Ich habe ein trockenes Gitarren-Signal aus meinem Audiointerface in den Amp gespeist, um zu reampen. Als ich alles verkabelt hatte, brummte und pfeifte der Amp wie verrückt! An eine Aufnahme ist so natürlich nicht zu denken. Ich dachte natürlich sofort, ich hätte mir eine Brumm- bzw. Masseschleife oder ähnliches eingefangen, also gleich mal eine DI-Box dazwischen geschaltet. Jedoch hat auch das keine Änderung am Störsignal bewirkt. Auch sämtliche Gitarren, ohne jegliches Effekt-Gedöns, erzeugten am Verstärker weiterhin die unangenehmen Geräusche. Schließlich habe ich einfach mal gar nichts in den Verstärker eingesteckt und selbst hier war das Rauschen nach wie vor enorm (wenn auch nicht ganz so stark). Ich habe das gleiche Problem mit allen Verstärkern, die mir zur Verfügung stehen (Hiwatt, Randall, Orange, Hartke). Selbst nachdem ich den Verstärker ausgeschaltet und mindestens eine halbe Stunde vom Stromnetz getrennt habe, springt er bei erneuter Inbetriebnahme mit einem lauten Knallen an, obwohl die Verstärker normalerweise einige Zeit brauchen, bis sie betriebsbereit sind.
Anderes Beispiel: ich habe mir einen Kleinmixer gekauft, mit dem ich die Endstufe für die PA speise. Ich musste den Mischer aufgrund eines vermeintlichen Defekts zurücksenden, da dieser viel zu stark rauschte. Dies lag jedoch wohl nicht an der schlechten Qualität des Mixers ... Auch die Endstufe ist seit meines Umzugs ein einziger Rausch-Produzent.
Auch an den Sound-Monitoren meines Recording-PCs kommt es immer wieder zu Knacksern.

Nach einiger Recherche stieß ich auf das Thema der elektrischen Überspannung. Da ich leider keinerlei Erfahrung damit habe, dies jedoch als einzig verbleibende mögliche Erklärung in Betracht ziehe, wollte ich Euch bitten, mich darüber ein wenig aufzuklären. Möglicherweise wisst Ihr jedoch bereits durch meine kurze Erklärung mehr als ich und das Problem liegt ganz woanders. Was auch immer die Ursache ist, ich bitte Euch mir mögliche Erklärungen und vorallem entsprechende Gegenmaßnahmen zu nennen. Ich bin derzeit ein bisschen am verzweifeln :(
Ich danke Euch im Voraus für Eure Mühen!
LG

P.S. Falls es sich hierbei tatsächlich um ein Problem von Über- oder Unterspannung des Netzes handeln sollte (der Proberaum liegt im Dachgeschoss eines alten Bauernhauses, weswegen dies durchaus denkbar wäre), benötige ich vermutlich einen Spannungsregulator. Welcher wäre hierfür geeignet? Ein simpler Überspannungsschutz bzw. "Powerconditioner" (z.B. Furmann M-10x E) oder muss ich gar in einen exorbitant teuren "richtigen" Regulator investieren, der sowohl vor Über- und Unterspannung schützt, als auch das die Spannung auf 230V reguliert (z.B. Furmann P-1400 AR E)?
 
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Moin, halt halt halt.

Überspannung wäre ein "einmaliger" schaden, und dann hättest du Kleinholz. Fangen wir von vorn an.

Im alten Raum war alles okay, im neuen nicht mehr. Gleich von Anfang an oder erst später? Kannst du woanders testen?

Wenn alles brummt, kann das wirklich übers Netz kommen, falsch entstörter Dimmer, Frequenzumrichter eines Motors, der einen Knacks hat, etc.

Kannst du mal einen Batterie Amp probieren, dass dir nicht irgendein Sender da rein haut? Kann ja sein, dass du dir ein Signal von nem Handymast, funksender oder sonst was reinziehst, was unschöne mischprodukte gibt. Möglich, aber unwahrscheinlich.

Oder Probiere mal den Amp eines anderen bei dir, und deinen bei ihm.

Ist die Störung immer da oder nur zeitweise? Nur tagsüber, auch nachts...


Sehr altes Bauernhaus, da gehen bei mir alle warnglocken an. In welchem Zustand ist die Elektro Installation? Pe vorhanden, bzw. auch angeklemmt?

Fi im Haus?

Wenn deine Amps okay sind, und der Batterie Amp oder Verstärker Ruhe gibt, dann könnte es die Installation sein. Aber ob dir da die o.g. Geräte helfen...:nix:

Da muss dann sofort ein Elektriker bei und schauen. Wenn da noch zweiadrige Leitungen liegen, hast du keinen Pe, und das könnte das schon verursachen.

Obacht, Strom macht klein schwarz und hässlich.
 
Hallo Tonsortierer! Ersteinmal vielen lieben Dank für die schnelle Antwort :)

Ich habe sogleich den Titel von "Überspannung" zu "Fehlspannung" geändert, damit es nicht zu weiteren Missverständnissen kommt (wenn auch nur von meiner Seite xD)
Aber nun zu deinen Fragen: Im früheren Proberaum war soweit noch alles ok, damals noch in einem relativ modernen Haus bei einem Vorort Münchens. Erst nachdem ich "Landluft" schnuppern wollte und in diesem alten Hof den Proberaum eingerichtet habe, sind die Probleme aufgetaucht. Eigentlich bestanden die Probleme hier von Anfang an, zu Beginn dachte ich allerdings, dass ich alles nur ungünstig verkabelt habe, weswegen ich mir DI-Boxen und teures Reamping-Equipment zugelegt habe, was dem Problem jedoch keine Einhalt gebieten konnte. Und ja, die Störgeräusche entstehen bei jeder Tages- wie Nachtzeit.
Ich habe noch einen kleinen Roland Microcube (per Batterie betrieben) und bei diesem entsteht kein Rauschen/Brummen, auch bei softwareseitig simulierten Gitarrenverstärkern (z.B. über GuitarRig) entstehen keine großartigen Störsignale. Somit sind vermutlich Einstrahlungen nicht die Übeltäter.
Und bezüglich dem Zustand der Elektroleitungen .. tja, die sind meines Wissens nach in sehr schlechtem Zustand. Bei vielen gleichzeitig angeschalteten Geräten mit hohem Verbrauch (z.B. Haartrockner+Heizlüfter bei angeschaltetem Herd), kommt es gerne mal zum Herausspringen der Sicherung. Von daher denke ich, dass zwar zumindest ein Schutzleiter (hoffe das ist mit PE gemeint) installiert ist, aber ob es einen Fehlstromschutz (FI, hoffe auch damit liege ich richtig xD) gibt, weiß ich leider nicht .. ebenso nicht, welche Art von Leitungen verlegt sind.
Gibt es prinzipiell eine Möglichkeit meinen Proberaum irgendwie zu "modernisieren", ohne gleich komplett neue Leitungen zu legen? Also sozusagen mit irgendeinem Gerät, z.B. die oben genannten Spannungsregulatoren, das Stromnetzt für diesen einen Raum auf ein akzeptables Niveau zu bringen und mich somit meiner Probleme zu entledigen?

Nochmals vielen Dank für die umfassende Antwort :)
 
Und bezüglich dem Zustand der Elektroleitungen .. tja, die sind meines Wissens nach in sehr schlechtem Zustand. Bei vielen gleichzeitig angeschalteten Geräten mit hohem Verbrauch (z.B. Haartrockner+Heizlüfter bei angeschaltetem Herd), kommt es gerne mal zum Herausspringen der Sicherung. Von daher denke ich, dass zwar zumindest ein Schutzleiter (hoffe das ist mit PE gemeint) installiert ist, aber ob es einen Fehlstromschutz (FI, hoffe auch damit liege ich richtig xD) gibt, weiß ich leider nicht .. ebenso nicht, welche Art von Leitungen verlegt sind.

Leider kein Indiz für den Pe. Das heist einfach nur, dass die Leitung/Sicherung überlastet ist und fällt. Schonmal nicht verkehrt. Aber eigentlich sollte die bei normalem Verbrauch nicht fallen. Eine Bitte, nicht Zuviel aufeinmal einschalten. Alte Installationen sind für die hohen Belastungen nicht ausgelegt. Ich hab nicht nur eine Dose/Verteilung brennen sehen, sondern schon ganze Häuser.

Ist in der Steckdose ein Pe vorhanden? Also der Bügel?

Wenn das noch die alten Zweipoligen Platten sind, Au weh.

Hast du jemanden der sich mit Elektrik auskennt? Weil ohne etwas Fachwissen ist es schlichtweg zu gefährlich dich auf Fehlersuche zu schicken. Nicht bös gemeint. Der soll einfach mal den Pe messen und die Schleife N-PE.

Ein Fi auch RCD genannt, misst welcher Strom rein und wieviel raus geht. Gibt es dort eine Differenz, also fließt Strom über die Erde oder über dich ab, so schaltet dieser ab, bevor dir etwas passieren kann. Aber auch nur wenn die Installation ok ist.

Ich tippe mal, es gibt keinen.


Mit Geräten ist da leider nichts zu machen. Ich, als Fachkraft für mich, würde eine kleine Verteilung setzten und eine Zuleitung zum Zählerkasten legen, bzw. wirklich komplett neu. Damit hast du keine Freude.

Selbst mit einem trenntrafo wird es nicht besser. Irgendwas kommt übers Netz rein, wir wissen nicht was.

Und einen Pe kannst du auch nicht so herbeizaubern. Selbst wenn der Elektriker eine klassische nullung macht, ob das besser wird?

Erstmal klären wo die Störungen herkommen. Dann nach Abhilfe suchen. Es gibt netzfilter, aber: Teuer und aufwendiger. Für einen gescheiten netzfilter legst du gut Geld hin.

OT:
Ich bin funker und hatte Störungen auf dem Kurzwellen band. Wirklich massivst. Ich bin alles abgegangen, netzfilter rein, andere Netzteile und am Ende nur noch mit Batterien gearbeitet. Ich hab selbst spulen und drosseln in allen Variationen gebaut um dem Herr zu werden. Bei mir war es aber ein billiges Netzteil was das Netz verseucht hat. Du könntest jetzt Mal als Test, dass Haus freischalten und horchen. Dann einzeln zuschalten wo sich was tut.

Aber darum, dass ein Elektriker sich das ganze anschaut, wirst du wohl nicht herum kommen.
Sprech doch mal mit dem Vermieter.

Ach, und komm bitte bloß nicht auf die Idee, irgend eine Erde da abzukleben!!! Danke gewinnst du nichts.

Danke
 
Nein, nein keine Angst, ich werde mich als blutigster Laie nicht mit dem Stromnetz anlegen, dem gegenüber hege ich gesunden Respekt xD
Danke für die Erklärung von PE, und ja dieser kleine Metallbügel ist vorhanden (auch wenn ich nicht genau weiß, welchen Nutzen er erfüllt).
Leider kenne ich niemanden, der sich unentgeltlich mein Netz ansehen würde, außerdem ist hierbei der Vermieter der falsche Ansprechpartner, da sich das Haus im Privatbesitz meiner Großeltern befindet und ich stark bezweifle, dass sie Umbaumaßnahmen für das bisschen "Krachmachen" bezahlen werden ;)
Nun, mir wird wohl nicht viel übrig bleiben, außer es tatsächlich mal mit Spannungsregulatoren respektive Netzfiltern zu versuchen. Aber trotzdem herzlichsten Dank für Deine Hilfe!
Eventuell hat ja jemand anderes bereits Erfahrungen mit solchen Gerätschaften gemacht und kann mir mitteilen, ob es in meinem speziellen Fall helfen würde, den Störgeräuschen Herr zu werden.
 
Guuut :)

Der Pe ist die Anbindung an die Erde, er verbindet dein Gerät mit dem hauserder. Er ist voreilend ausgeführt. Das heist, bevor die zwei Kontakte unter Spannung stehen ist die Erde schon verbunden. Sollte das Gerät einen Fehler haben, Netzspannung auf dem Gehäuse, fällt sofort der Automat raus.

Auch wenn der Stecker gezogen wird, zB fällt jemand drüber, ist der Pe der letzte Kontakt der abgezogen wird. Bei den CEE Dosen ist der dicker und länger als alle anderen Pins ausgeführt.

Er sorgt dafür dass der fehlerstrom abfließen kann und entweder den RCD oder den LS rauswirft.

Schwieriger stand. Probiere mal, fernab jeder vde, lange kabeltrommel in den Keller, direkte Nähe zum sicherungskasten und teste mal dort den Strom.

Schwierige Situation.

Würde ich dahin kommen, und die Schleife wäre okay, sprich Leitung ist vom Querschnitt und Verlegung in Ordnung, aber kein Pe da, wäre dort eine kleine Mini Verteilung aus der ein Pe herausgeführt wird. Oder ein extra Pe wird dahin gelegt. Aber das kann nur die Fachkraft vor Ort entscheiden. Das ist auch nichts was der Schwager eines Kollegen eines Freundes macht.

Probiere die Filter, aber stürz dich nicht in Unkosten. Das Problem bleibt, wie ist es am Fernseher, Stereo Anlage?

Hast du einen Verstärker mit schutzklasse 2, also mit dem zwei Poligen schmalen stecker? Oder nur die mit Schuko? Teste dochmal den. Oftmals haben Stereo Anlagen so seinen. Dann könnte es Brummen, weil die Erde fehlt und der sich was einfängt. Oder der Hauserder ist abgefault und indiziert was, was über die Erde in die Verstärkung kommt. Und der Amp mit sk2 ist ruhig, weil er keine Erde braucht.


Probieren... Viel Erfolg.
 

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