Fender Amps, alt vs neu

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Whiskey
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Hi, irgendwie machen mich die alten Fender Amps schon ziemlich an und ich mache mir schon seit längeren Gedanken drüber mir einen zuzulegen.
Jetzt würde mich mal interessieren was besser ist, ein alter "point to point" ober ein Reseu mit Platine, der eine alte Technologie, der andere mit der Erfahrung und Verbesserungen dem Vorbild gegenüber.

Was ist Qualitativ (langlebiger), Soundtechnisch die bessere Wahl.

Bitte keine Vorurteile rezitieren!!!!!


Gruß Whiskey
 
Eigenschaft
 
hi whiskey!

nach meiner erfahrung sind die alten amps sowohl klanglich als auch was die langlebigkeit angeht die bessere wahl.

das mit der langlebigkeit haben sie ja nun (nach 30-50 jahren ;)) hinreichend bewiesen, und klanglich sind diese amps ja auch nicht zufällig bis heute beliebt/begehrt - was ja überhaupt der grund für die existenz der reissues ist...

das soll nicht heißen, dass die reissues nichts taugen!
ich denke klanglich können sie den originalen schon recht nah kommen wenn man ein paar kleine anpassungen an röhren und speakern vornimmt. ob sie in punkto langlebigkeit mithalten können - mh, um das beantworten zu können sind die meisten dieser amps halt noch zu jung ;)

cheers - 68.


edit: hinzufügen möchte ich noch, dass viele alte fender-amps verglichen mit den aktuellen angeboten auch preislich durchaus noch attraktiv sind!
 
Ich hatte einen Fender Bandmaster 1970(ca.) ,das Teil wurde nie gut behandelt,von wegen Kathodenvergiftung wegen Standby,etc.-aber der hat sehr lange gehalten.Einen Fender Blues Junior mußte ich in der Garantiezeit mehrmals reparieren lassen wegen Totalausfall.Den Fender super sonic hab ich nicht so oft gespielt,der macht aber einen Eindruck,als ob er ewig hält(toi..toi..toi).Mit alten Fender Amps hatte ich eigentlich nie Probleme,weder mit dem Twin,Concert,usw.)

Meiner Meinung nach ist das größere Problem heutzutage die Röhren,die haben nicht mehr die gleiche Qualität wie die alten.
 
Ich habe mehrere neue Fenderamps besessen und da war nie auch nur die kleinste Kleinigkeit kaputt. Ok, nach 5 Jahren wollten da mal neue Endstufenröhren rein, aber sonst alles tadellos.

Dazu steht hier noch ein '65 Twin Reverb Reissue rum, der im Jahr 1992 hergestellt wurde. Immerhin 18 Jahre alt der Amp und auch da ist nix dran. Bisher Daumen hoch für Fenderqualität!
 
Hi,

Gestern habe ich den Silverface Vibrolux Reverb, den ich repariert und restauriert habe, dem Besitzer wieder zurückgegeben. Der Sound ist schlicht und einfach göttlich - schon allein (oder besser: unter anderem) der alten Lautsprecher wegen, die in diesem Amp noch einwandfrei funktionieren. Mag jeder etwas anderes behaupten, aber die Reissues mit ihren Jensen-Nachbauten kriegen m.E. diesen schwer zu beschreibenden, aber sowas von typischen, warm mittigen Fender-Cleansound einfach so nicht hin. Die Reissues sind härter, harscher, weniger mittig, fendertypisch zwar, auch nicht übel, aber eben anders im Sound.

Gruß Michael
 

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hi stratspieler!

hut ab - du hast ja echt wieder einen traumamp aus der baracke gemacht!

das gibt punkte :great:


cheers - 68.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich nochmal,

Jetzt würde mich mal interessieren was besser ist, ein alter "point to point" ober ein Reseu mit Platine, der eine alte Technologie, der andere mit der Erfahrung und Verbesserungen dem Vorbild gegenüber.

Was ist Qualitativ (langlebiger), Soundtechnisch die bessere Wahl.


ich habe den Deluxe Reverb nachgebaut, den Princeton Reverb nachgebaut, beides PTP. Momentan habe ich noch den ebenfalls aufgebauten TAD Lowpower-Tweed-Twin (siehe Flohmarkt :D).

Alle drei Amps sind oder waren PTP-verdrahtet, alle dreie hatten und haben ihre Jensen drin und die üblichen Bauelemente, also Kohleschicht-Widerstände, Sprague-Orange-Drops usw.. Sie klingen fantastisch und Du hörst sofort, ob es ein (imho relativ harscher) DRRI ist, oder der heutige, typische Princeton-Sound ist oder eben der herrliche, ehrliche, bei Bedarf rotzig brüllende 3D-mäßige Sound eines Tweed Twin ist. PTP spielt hier ebenso eine Rolle, wie alle verwendeten Bauelemente.

Will sagen: Ich denke, man kann im Sound heutige Reissues mit Platinenaufbau von heutigen PTP-verdrahteten unterscheiden, schon allein bedingt durch die gegenseitigen Beeinflussungen der frei verdrahteten und nichtabgeschirmten Kabel, anderer Masseführung usw. Dennoch ähneln sich die Sounds und beide haben einen typischen, sagen wir mal, amtlichen Charakter.

Vergleichst Du aber PTPs von heute mit PTPs von vor 30 Jahren, so kommen alle die altersbedingten Effekte hinzu, die heutige PTPs nicht haben, wenngleich auch immer wieder zu lesen ist, dass es ein Einspielen von Lautsprechern nicht wirklich geben soll. Hier macht es der Gesamtkontext eines so alten Amps (Elkos, gealterte Kondensatoren, u.U. wertegeänderte Widerstände usw. usf.) aus, dass m.E. mehr hörbar Soundänderungen zum Tragen kommen.

Gruß Michael
 
... aus der baracke gemacht!


Danke! "Baracke" ist gut! Der Amp war silberfarben bespritzt, hatte seitlich eine irgendwie reingehauene extra 230V-Computersteckdose im Gehäuse, das Netzkabel war demzufolge hin, z.T. falsche Röhren, einen Mix aus verschiedensten Potis, defekter Reverb-Tank, war z.T. kellerverrottet..... ;)

Bei Bedarf habe ich Bilder vom Urzustand, er stellte praktisch ein Sammelsurium an (ver-)bastlerischem Können dar. :D

Hat halt damals keinen gestört, das darf man nicht vergessen!

Gruß Michael
 
hi michael!

... Bei Bedarf habe ich Bilder vom Urzustand, er stellte praktisch ein Sammelsurium an (ver-)bastlerischem Können dar. :D...

oh, nee danke - da träum´ ich nachher noch schlecht ;)

cheers - 68.
 
Alle drei Amps sind oder waren PTP-verdrahtet, alle dreie hatten und haben ihre Jensen drin und die üblichen Bauelemente, also Kohleschicht-Widerstände, Sprague-Orange-Drops usw.. Sie klingen fantastisch und Du hörst sofort, ob es ein (imho relativ harscher) DRRI ist, oder der heutige, typische Princeton-Sound ist oder eben der herrliche, ehrliche, bei Bedarf rotzig brüllende 3D-mäßige Sound eines Tweed Twin ist. PTP spielt hier ebenso eine Rolle, wie alle verwendeten Bauelemente.

Will sagen: Ich denke, man kann im Sound heutige Reissues mit Platinenaufbau von heutigen PTP-verdrahteten unterscheiden, schon allein bedingt durch die gegenseitigen Beeinflussungen der frei verdrahteten und nichtabgeschirmten Kabel, anderer Masseführung usw. Dennoch ähneln sich die Sounds und beide haben einen typischen, sagen wir mal, amtlichen Charakter.

Das wird von mir auch so empfunden. Auf die Gefahr hin dass hier wieder die üblichen epischen Glaubenskriege entflammen empfinde ich die PTP Amps als organischer, dreidimensionaler und tiefer atmend. In Verbindung mit den oben genannten Bauteilen und ggf. NOS Tubes kommt da wirklich ein ausgewiesen guter Sound bei raus.

Freischlader, Ford, Clapton, Mayer ;), Santana, ....die Liste liesse sich ewig fortsetzen spielen auch nicht zufällig alte und/oder PTP Amps.

Der Vibrolux sieht grossartig aus nach dem Facelift!
 
Hi 7 Eleven,

Das wird von mir auch so empfunden. Auf die Gefahr hin dass hier wieder die üblichen epischen Glaubenskriege entflammen empfinde ich die PTP Amps als organischer, dreidimensionaler und tiefer atmend. In Verbindung mit den oben genannten Bauteilen und ggf. NOS Tubes...


hm, bei den Röhren wäre ich sehr vorsichtig, oder um es anders herum zu sagen: Die Röhren verändern ja nur die Betriebs-Parameter der Schaltung und hier müssen es nicht unbedingt NOS-Röhren sein. Ich gehe sogar soweit, "JEHOVA" zu sagen, nämlich dass es völlig wurscht ist, welcher Hersteller drinsteckt. Je nach Röhre kann man selbst innert desselben Herstellers je nach Exemplardatenstreuung einen guten oder schlechten oder subjektiv angenehmeren Sound haben - mehr nicht. Der Rest ist Vodoo und Marketing. *duck* ;) :D

Auch beim PTP sollte man nicht vergessen: Viele Fenderamps sind möglicherweise empirisch entstanden, nach Schaltungs- (vielleicht nicht mal nicht Verdrahtungs-!) Vorgaben aus Röhrenhandbüchern. Der große Leo Fender baute und ermittelte empirisch stundenlang die für ihn optimalen Lagepunkte für Massepunkte usw.

Im Umkehrschluss kann das sogar heissen, dass rein signaltechnisch gesehen, Platinen sogar besser sind als PTP und der "holy Grail" des Sounds eigentlich ein Konstrukt ist aus gegenseitigen Streufeldern, Parameteränderungen, Störfeldern, Brummeinstreuungen, Sparsamkeitszwang, dem "Pflichtenheft", fix reparieren zu können - die Liste liesse sich fortsetzen.


Der Vibrolux sieht grossartig aus nach dem Facelift!


Danke! Aufträge gern willkommen... ;)

Gruß Michael
 
Vergleichst Du aber PTPs von heute mit PTPs von vor 30 Jahren, so kommen alle die altersbedingten Effekte hinzu, die heutige PTPs nicht haben, wenngleich auch immer wieder zu lesen ist, dass es ein Einspielen von Lautsprechern nicht wirklich geben soll. Hier macht es der Gesamtkontext eines so alten Amps (Elkos, gealterte Kondensatoren, u.U. wertegeänderte Widerstände usw. usf.) aus, dass m.E. mehr hörbar Soundänderungen zum Tragen kommen.

Gruß Michael

Das sehe ich schon ein, aber wenn es z.B. um den Sound der 60er geht. Ich meine, bei den Aufnahmen in den 60er Jahren, da war der Amp doch neu und nicht 30+ Jahre alt... .
Was heute ´vintage´ ist, war ja irgendwann einmal neu und der letzte Schrei... .
 
Das sehe ich schon ein, aber wenn es z.B. um den Sound der 60er geht. Ich meine, bei den Aufnahmen in den 60er Jahren, da war der Amp doch neu und nicht 30+ Jahre alt... ..


Hast Du den Sound der 60er original und in Echtzeit in den 60ern damals gehört? :D

Mit welchen Maschinen wurde damals aufgenommen, wie klangen sie wirklich, wie klingen sie/der 60er Sound heute abgemischt, bearbeitet, womöglich digital remastert und db-angepasst, dynamikbegrenzt oder -aufgeblasen von einer CD oder Platte?

Haben wir eine 100%ige verlässliche klangliche Referenz oder bleut uns ein Marketing ein, wie es zu klingen hat, Stichwort: "...legendärer Sound"? Viele von uns waren nie dabei und denken, genau so spielen zu müssen wie die Legenden der Sixites, ohne wirklich auch nur ein einziges Mal SELBST ihren legendären Tön gehört zu haben, sondern nur aufgrund von Soundvorgaben aus mehr oder weniger digital verfremdeter Konserven und Marketing der Hersteller. *duck*

Ich würde frech behaupten, diese Amps klangen neu damals nicht unbedingt anders als die PTP-Reissues heute. Das blöde ist, ich kann's nicht beweisen. :cool:

Gruß Michael
 
Kommt noch dazu, das der Herr Leo auch nur die Bauelemente vom Markt genommen hat, die gerade günstig und in hinreichender Stückzahl zu bekommen waren.

Sieht wirklich gut aus der Vibrolux! Woher hast Du das Fender-Emblem genommen? Das kriegst man doch nur noch beim Dr. Worms im Tausch gegen Goldbarren.

/V_Man
 
Hast Du den Sound der 60er original und in Echtzeit in den 60ern damals gehört? :D

Mit welchen Maschinen wurde damals aufgenommen, wie klangen sie wirklich, wie klingen sie heute abgemischt, bearbeitet, womöglich digital remastert und db-angepasst, dynamikbegrenzt oder -aufgeblasen von einer CD oder Platte?

Ich würde frech behaupten, diese Amps klangen neu damals nicht unbedingt anders als die PTP-Reissues heute. Das blöde ist, ich kann's nicht beweisen. :cool:

Gruß Michael

Dit meen ick ja! ;)

Wer weeß, wie z.B. mein Singleman 16 in 30 Jahren klingt?

P.S.: Die Restauration sieht witklich sehr gut aus - Glückwunsch!
 
Woher hast Du das Fender-Emblem genommen? Das kriegst man doch nur noch beim Dr. Worms im Tausch gegen Goldbarren.

Jibbet In der Bucht.com zuhauf in den Staaten. Unter "Fender Logo" oder "Fender Amp Plate" etc.
Wobei die Preise selbst für die Plastik-Teile teils lächerlich hoch sind.


Greetz,

Oliver
 
Kommt noch dazu, das der Herr Leo auch nur die Bauelemente vom Markt genommen hat, die gerade günstig und in hinreichender Stückzahl zu bekommen waren.

Sieht wirklich gut aus der Vibrolux! Woher hast Du das Fender-Emblem genommen?


Hallo Bernd, sei gegrüßt!

Das Emblem (massiv Metall) war vorhanden, der Besitzer hatte es nur abgeschraubt und lose mitgegeben. Dessen Vorbesitzer hatte es über die Jahre fein säuberlich von jeglicher Farbe befreit... Beim Dirk übrigens habe ich noch was zum Thema "Bespannstoff spannen" geschrieben (Tech-Talk). Schau' mal bei Gelegenheit rein. ;)

Gruß Michael
 
So, toll, ich hasse euch alle.
Jetz war ich mal zufrieden mit meinem Redknob von '9x, und dann les ich hier was über alte Tweed-Twins, und jetzt sabber ich einem hinterher. Ich dachte das G.A.S. ist/war vorbei :(

Ich würde sehr gerne mal einen alten Twin hören, mit originalen Speakern, im Vergleich zu einem RI (p.e. Twinamp).
 
Hi 7 Eleven,




hm, bei den Röhren wäre ich sehr vorsichtig, oder um es anders herum zu sagen: Die Röhren verändern ja nur die Betriebs-Parameter der Schaltung und hier müssen es nicht unbedingt NOS-Röhren sein. Ich gehe sogar soweit, "JEHOVA" zu sagen, nämlich dass es völlig wurscht ist, welcher Hersteller drinsteckt. Je nach Röhre kann man selbst innert desselben Herstellers je nach Exemplardatenstreuung einen guten oder schlechten oder subjektiv angenehmeren Sound haben - mehr nicht. Der Rest ist Vodoo und Marketing. *duck* ;) :D

Auch beim PTP sollte man nicht vergessen: Viele Fenderamps sind möglicherweise empirisch entstanden, nach Schaltungs- (vielleicht nicht mal nicht Verdrahtungs-!) Vorgaben aus Röhrenhandbüchern. Der große Leo Fender baute und ermittelte empirisch stundenlang die für ihn optimalen Lagepunkte für Massepunkte usw.

Im Umkehrschluss kann das sogar heissen, dass rein signaltechnisch gesehen, Platinen sogar besser sind als PTP und der "holy Grail" des Sounds eigentlich ein Konstrukt ist aus gegenseitigen Streufeldern, Parameteränderungen, Störfeldern, Brummeinstreuungen, Sparsamkeitszwang, dem "Pflichtenheft", fix reparieren zu können - die Liste liesse sich fortsetzen.





Danke! Aufträge gern willkommen... ;)

Gruß Michael

Ich bin in den meisten Punkten schon konform mit Dir. Gerade was Streufelder, Toleranzen und Co. anbetrifft. Auch weiss ich dass nicht überall wo NOS draufsteht gleichermassen der Vintage Vibe drin wohnen muss.... ;).

Ich hab aber von einem recht seriösen "Röhren Guru" ein paar Fiveties Mazdas, ein paar Seventies RCA Greyplates und ein paar Fivties Blackplates RCA 6V6 erstehen können. Letztgenannte habe ich mal (nicht weitersagen) ohne den Ruhestrom einzustellen zum Testen in meinen DR gestöpselt. Meine Freundin die mit dem Rücken zum Amp saß fragte nach den ersten Tönen warum die Kiste plötzlich so seidig klingt.....Glück gehabt :D.


@clone,

nachdem ich meinen DRRI PTP verdrahtet hatte klang der schlechter als zuvor. Ich war kurz davor das Ding frustriert zu verkaufen. Ich habe feststellen müssen dass der Klang je öfter ich das Teil spielte dann doch immer besser wurde was in mir den Schluss zulässt dass die Widerstände und Kondensatoren offensichtlich eine Einspielzeit benötigten.....ich kann mir nämlich nicht vorstellen dass sich mein Hörempfinden in der Kürze dieser Zeitspanne so radikal geändert hätte.....
 
Hast Du den Sound der 60er original und in Echtzeit in den 60ern damals gehört? :D

Mit welchen Maschinen wurde damals aufgenommen, wie klangen sie wirklich, wie klingen sie/der 60er Sound heute abgemischt, bearbeitet, womöglich digital remastert und db-angepasst, dynamikbegrenzt oder -aufgeblasen von einer CD oder Platte?

Haben wir eine 100%ige verlässliche klangliche Referenz oder bleut uns ein Marketing ein, wie es zu klingen hat, Stichwort: "...legendärer Sound"? Viele von uns waren nie dabei und denken, genau so spielen zu müssen wie die Legenden der Sixites, ohne wirklich auch nur ein einziges Mal SELBST ihren legendären Tön gehört zu haben, sondern nur aufgrund von Soundvorgaben aus mehr oder weniger digital verfremdeter Konserven und Marketing der Hersteller. *duck*

Ich würde frech behaupten, diese Amps klangen neu damals nicht unbedingt anders als die PTP-Reissues heute. Das blöde ist, ich kann's nicht beweisen. :cool:

Gruß Michael

Also, ich bin etwas älter.
Die Amps von damals hatten wirklich anders geklungen, urtümlicher, erdiger, so wie man es von guten alten Aufnahmen in Erinnerung hat. M. E. liegt das aber hauptsächlich an den damals verwendeten Speakern, die Technik von heute ist sogar besser denke ich - nicht immer, aber alt ist manchmal auch wirklich alt.

Ich meine mich zu erinnern, das ein Freund mal die kaputten Blue Bulldogs eines AC30 gegen Fane-Speaker getauscht hatte, die fasst genauso klangen. HIWATT hatte diese Speaker auch im Einsatz (ich sach nur The Who, AC/DC). Auch die klangen im Vox AC30 göttlich. Ich selbst hatte in der HIWATT-Box 50 Watt Celestions aus den 70ern drin, ebenfalls göttlicher Sound mit nem Orange OR120.

Später in den 80ern hatte ich aktuelle Celestions in einen alten (neu gekauften) AC30 von 1964 eingebaut, weil auch hier ein Silver Bulldog rott war. Das klang dann auch gut, aber eben nicht mehr wie früher. Der Unterschied war schon damals gut hörbar. Aber ein typischer Vox-Sound war auch hier rauszuhören - nur nicht mehr 100%.

So, und jetzt kommt der Hammer:
eben diese jetzt schon 28 Jahre alten Celestions klingen im genau gleichen Vox-Gehäuse nach fasst 25 Jahren Abstinenz am Orange Tiny Terror auch göttlich, eine Mischung aus Vox-Sound und Orange-Overdrivesound (Sound like Argent "Radar Light"). Mein Bruder ist schier umgefallen, kennt er doch sowohl alte Vöxe und Marshalls. Die Speaker, die mir damals zu clean, spitz klangen, haben jetzt die richtige Reife bekommen - oder liegt es am Orange Tiny Terror? Nein, auch ein aktueller Marshall DSL50 klingt super damit.

Fazit:
solange die Schaltung gut ist, ist es egal ob alt oder neu. Ganz alte Schaltungen werden halt nicht mehr gebaut, sie sind heute immer etwas anders. Aber alte Speaker mit Patina, das macht m. E. mindestens 50% des alten Sounds aus (duck und wech ....).
 

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