
kypdurron
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"Einen 30, 40 Jahre eingespielten Speaker kann man nicht nachbauen"![]()
Im Prinzip ist ja schon alles gesagt. Handverdrahtung auf Turret-Board ist eben bis in die frühen 80er Industriestandard gewesen, und auch wenn bei Fender die Sorgfalt, Bauteilqualität und das Bauniveau im Laufe der 70er etwas abgebaut hat, kann man schon sagen, diese Amps sind noch heute sehr zuverlässig, stabil, wartungsfreundlich und überwiegend auch wohltönend. Was jetzt besser klingt ist Geschmacksache, aber ich würd meinen Twin auch nicht hergeben, ausser ich stelle meine Bandaktivitäten komplett ein oder stehe kurz vor der Obdachlosigkeit. Was hoffentlich also nicht passieren wird. Was man vielleicht noch erwähnen kann ist der Werterhalt eines älteren Amps. Wenn Du Dich beim Kauf nicht übern Tisch ziehen lässt, kannst Du ihn - ordentlicher Gebrauchszustand vorausgesetzt - jederzeit wieder verlustfrei "versilbern", auch die weniger gefragten Modelle bringen eigentlich immer zumindest Kaufpreis + Inflationsausgleich. Bei einem Reissue hast Du 25 % verbrannt in dem Moment, wo Du den Laden verlässt. Das ist zwar nicht nur bei Amps so, aber man kann es ja durchaus noch erwähnen.
Ansonsten gilt das, was über Bauteiltoleranzen, driftende Widerstände etc gesagt wurde auch andersrum. Heute ist die Wahrscheinlichkeit, dass 2 Amps aus einer Serie fast identisch klingen, halten und funktionieren sehr hoch. Das ist bei den Oldies nicht unbedingt immer so. Da hat - erst recht nach nach längerer Bauteilalterung - jeder seinen eigenen Charakter, und der wird bei einem mehr zusagen als beim nächsten, wenn man sich mal durch ein paar Amps spielt. Größere Konsistenz hat man also durchaus mit aktuellen Produkten.