Fender Blues Deluxe/Deville (auch RI) User-Thread

...Was könnte das verhalten der Kontrolleuchte bewirken?
Eine unzulässige Belastung des Netzteiles, dadurch gerät der Netztrafo in eine zu hohe Belastung, die seine Sekundärspannungen in die Knie gehen lässt.
Als Ursache können Elkos infrage kommen, die hochohmig geworden sind, ebenso wie eine (eher vermutlich) zu hohe Stromaufnahme der Röhren.

Der Netztrafo ist mit 1,5A nur primärseitig abgesichert, d.h. auch hier täte eine sekundärseitige Anodenspannungssicherung vor Schaden besser bewahren. Da spart der Hersteller auf der falschen Seite.

Gutes Indiz, dass nichts am Netztrafo ist, ist der Standbyschalter, den Du erwähnst. Ist der auf OFF, schaltet er das HV-Netzteil ab und der Netztrafo köchelt sozusagen im Leerlauf vor sich hin. Demzufolge scheidet wahrscheinlich auch die Kleinspannungerzeugung, also Bias und plusminus 15V als Fehlerquelle aus. Es sei denn, der Bias driftet im Betrieb weg und lässt die Röhren als Folgefehler zuviel Strom ziehen...

Ich würde die Fehlerquelle einkreisen, indem ich erst mal an den dicken Verbrauchern messe: Betriebsspannungen der Stufen messen, Betriebsspannungen am OT messen, Ströme der Endröhren messen. Wenn sich hier keine unzulässig hohe Stromaufnahme, z.B. durch (vermutlich) thermischen Schluss in einer der Endröhren finden lässt und die Spannungen alle stimmen, dann würde ich mich auf das HV-Netzteil konzentrieren, d.h. Elkos einseitig auslöten und messen, ob sie hochohmig geworden sind.

Es schadet auch nichts, die Fassung für die Glühlampe nachzulöten und zu schauen, ob der Fußpunkt des Lampensockels sauber und nicht korrodiert ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke Stratspieler...
Das hab ich vermutet, die Betriebsspannung geht in die Knie, weil irgendwo zu viel Strom gezogen wird mit der Zeit, wenn die Kiste warm wird.
Bei warmen Amp geht die Betriebsspannung zusätzlich vermutlich noch mehr in die Knie wenn der Amp (auch die Endstufen) mit einem Signal belastet werden.
...das bedeutet für mich ....ab zum Techniker:(.
 
Du kannst die Kiste gern zu mir bringen, wenn Du in der Nähe "The Länd" (🤮) wohnst.

Du kannst auch einfach mal - bitte dann aber nur unter ständiger Beobachtung!!! - zwei neue Endröhren einsetzen, so Du vorrätig hast und schauen bzw. prüfen, ob der Amp wieder stabil läuft. Was mich etwas allerdings wundert, ich hatte das nur vergessen, zu schreiben: Du schreibst, dass Dein Amp ziemlich warm wird ("...Panel"). Mein BLDXRI macht das eigentlich nicht. Von der Warte aus ist es somit nicht verkehrt, den Amp mal grundlegend überprüfen zu lassen.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich wohn im hohen Norden, leider kann ich die Kiste nicht vorbei bringen.
Also an den Röhren konnte ich im Betrieb nix erkennen, keine roten Backen. Ich habe hinten auch die Abdeckung mal abgenommen und nix auffälliges gesehen. Alles sauber, kein geschmurgel, wie neu.

Also der Amp muss erst warm werden um den Effekt zu sehen - etwa ab 5 Minuten fängt besagte das Verhalten an. Je wärmer der Amp wird dann auffälliger.
Nur wie hier auf den Fotos scheint bei der rechten Röhre die Heizung etwas heller zu leuchten.
Das Violette Licht ist real kaum zu sehen. Es wird durch das Iphone sichtbar verstärkt aufgenommen.

Hier einmal die Bilder, dann ein Video, wo ich kurz Standby einschalte (Das Licht bricht kurz etwas ein) und dann wieder abschalte. Real ist der Effekt sichtbarer, im Video wird das durch die Autokorrektur des Smartphones nicht so extrem sichtbar.

Als wenn ein Bauteil wenn es warm wird wegdriftet .... oder eine der Röhren hat was an der Marmel.
 

Anhänge

  • IMG_1212.jpeg
    IMG_1212.jpeg
    174,7 KB · Aufrufe: 194
  • IMG_1207.jpeg
    IMG_1207.jpeg
    431,3 KB · Aufrufe: 177
  • IMG_1202.jpeg
    IMG_1202.jpeg
    338,1 KB · Aufrufe: 187
  • BDR Endröhren.mp4
    10,7 MB
Danke Stratspieler(y)
 
Trotzdem zerbreche mich mir grad mal wieder den Kopf um diesen Blues Deluxe und Blues Deville (beides die Reissues) und finde noch keine Lösung. :gruebel:

Es ist mir ein Rätsel, warum Fender seine ureigensten und seit 'zig Jahren bewährten Schaltkonzepte verlassen hat, um solcherart - ich wage es gar nicht zu schreiben - (nur aus rein technischer Sicht gesehenen!) Fehlkonstrunktionen auf den Markt zu bringen. Ist mir schleierhaft!

Offenbar wollte man irgendwie mit Hängen und Würgen oder auf Gedeih und Verderb einen halberwegs verwendbaren Kompromiß zwischen Normal- und Drive-Channel hinbekommen, so jedenfalls mein Eindruck. Aber warum hat man dann nicht identische Preamps designed?

Man pflanzt nur zum Beispiel zwei Spannungsteiler in den Signalpfad, Gedöns im Signalweg; ein Gitarrensignal wird dadurch nicht besser, wenn klang- und phasenverändernde Bauelemente da drin liegen.

Diese Spannungsteiler: Während man an einer Stelle den Pegel absenkt (Ok, das macht durchaus sogar etwas Sinn, wird doch dadurch der Volume-Regler etwas besser handelbar), holt man an anderer Stelle aber wieder ein Maximum heraus. Warum?

Aber fange ich mal an und vielleicht finden wir ja gemeinsam einen Konsens, der wenigsten so halberwegs überzeugt. Sofern es überhaupt (noch) jemanden interessiert.

Ich habe mal den Preamp aus dem Schematic des Blues Deluxe und des Blues DeVille extrahiert und vereinfacht aufgezeichnet. Die Vereinfachung dient zum Verständnis der Vorgänge unter folgenden Voraussetzungen (Man ziehe zum Vergleich die Original-Schematics, aufgeführt in "Blues Deluxe/Deville Reissue, Release Date: 14-Dec-04, Rev. A" zu Rate):

Original.png

Den schaltbaren Bright-Ko C23 mit seinen 470 pF habe ich weggelassen. Mit einer Strat braucht man den nicht zwingend bzw. man stelle sich einfach vor, dass er nicht benutzt wird. Ebenso habe ich C53 mit seinen 750pF weggelassen! Denn er ist im Normal-Channel überbrückt, er spielt als hier keine Rolle. Und ich betrachte nur den Normal-Channel.

Die Eingangswiderstände der nachfolgenden Röhrenstufen vernachlässige ich ebenfalls, wenn ich die Spannungsteiler betrachte. So ganz koscher ist das nicht, zugegeben. Denn so rechne ich mit unbelasteten Spannungsteilern, die in Wirklichkeit aber belastete sind eben aufgrund der Eingangswiderstände der Röhrenstufen. Da diese aber beim Blues DeVille und Blues Deluxe konstant bleiben, mag man mir diesen Fauxpas vielleicht verzeihen.

Wie die Herrschaften bei Fender auf die gemessenen Werte der NF-Spannung kommen, ist mir noch ein Rätsel, soll aber vielleicht auch erst einmal außen vor bleiben.

Hier also der Preamp in Stellung Clean vereinfacht umgezeichnet:

Bild_1.png


mit der Tabelle der zugehörigen Widertandswerte:

Tabelle.png


und hier vereinfache ich das noch einmal:

Bild_2.png


Darf ich das? Ich denke ja. Unter der Annahme, dass der Volume-Regler V voll zugedreht ist, liegt V parallel zu R52 parallel zu R44. Den daraus resultierenden Geamtwiderstand nenne ich R‘:

R52 || V || R44 = R‘

Der Schematic verrät: Die NF-Spannung an der Anode Rö1a ist beim Deluxe kleiner als beim DeVille. Das ist ok, denn der Gesamtwiderstand des Spannungsteilers, gebildet aus R9 und R‘ ist beim Deluxe kleiner als beim DeVille (R9 ist beim DeVille fast doppelt so groß, genau genommen 1,8x so groß wie beim Deluxe) und somit sinkt die anliegende Ausgangsspannung an der Anode.

Wie groß ist R‘?

1/Rges = 1/R1 + 1/R2 + 1/R3

=> 1/R‘ = 1/R52 + 1/V + 1/R44 = 1/240K + 1/250K + 1/510K
=> R‘ = 98,74 KOhm
=> R‘ ≈ 100 KOhm

Blues Deluxe R9 = 150 KOhm, Blues Deville R9 = 270KOhm (siehe obige Tabelle), somit beträgt der Gesamtwiderstand, gebildet aus R9 + R‘

beim Blues Deluxe: 250 KOhm
beim Blues DeVille: 370 KOhm.

Berechne ich nun die am Steuergitter (Gridstopper vernachlässigt) anliegende Eingangsspannung Ue1 an Rö1b für den Blues Deluxe und für den Blues Deville, so komme ich auf folgende Werte:

U2 = Uges * R2 / (R1 + R2)

=> Ue1 = Uges * R‘ / (R9 + R‘)

beim Blues Deluxe: Ue1 = 72 mV
beim Blues DeVille: Ue1 = 53 mV.

Das heißt, unter der Annahme eines unbelasteten Spannungsteilers ist die Eingangsspannung an Rö1b beim Blues Deluxe 1,36x so hoch, wie beim Blues DeVille.

Schaue ich auf den zweiten Spannungsteiler, den Fender vor Rö2a verbaut hat. Blues Deluxe, Blues Deville R8 und R102 (siehe wieder obige Tabelle):

U2 = Uges * R2 / (R1 + R2)

=> Ue2 = Uges * R102 / (R8 + R102). Wenn Uges nun 1V wäre, dann beträgt die Eingangsspannung Ue2 an Rö2a:

beim Blues Deluxe: Ue2 = 68,3 mV
beim Blues DeVille: Ue2 = 266 mV.

Die Eingangsspannung an Rö2a ist beim Blues DeVille rund 3,9x so hoch, wie beim Blues Deluxe.

Warum hebt man rein rechnerisch (wie schon geschrieben, die im Schematic eingetragenen Werte der NF-Spannung sind mir erst mal noch schleierhaft) die Eingangsspannung beim Blues Deluxe an Rö1b so an, um sie dann
beim Blues Deluxe dann wieder so dermaßen zu senken. Und beim Blues DeVille ist es genau umgekehrt mit wenigstens dem gerningfügigen, positven Nebeneffekt, dass dessen Volume-Regler nicht ganz so "pinzettenempfindlich" ist?

Zum Blues-Deluxe-Preamp des RI vs. der USA-Ausführung schrieb ich ja hier schon was.

Hm. :gruebel:
 
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
einige Fragen zu (m :) )einem Blues Deville, den ich gestern erworben habe:

Beim Anspielen pumpte das gute Stück (nur!) im Drive-Kanal wie ein "anschlagsgesteuertes Tremolo", egal, wie die Dynamik erzeugt wurde, (höher gedrehtes Eingangspoti, Gitarren-Volume, schlichte Anschlagsdynamik), ab einer gewissen Lautstärke brach der Ton weg. Clean-Kanal war aber ok, und ich war weitweit gefahren (insgesamt fast 500km), der Aussage des Verkäufers folgend, technisch sei alles ok, nur (erhebliche) optische Mängel seien zu beklagen. Er war nach Test auch komplett einsichtig und hat ihn mir für €200 überlassen, was sich jetzt erst einmal doch durchaus vernünftig anhörte. Bildschirmfoto 2022-11-27 um 12.51.13.pngBildschirmfoto 2022-11-27 um 12.51.52.png
Heute habe ich den Guten (Amp, nicht Verkäufer) also erst mal aufgeschraubt (weil ich die Rückwand von Stockflecken befreien muss, anderes Thema) und mir purzelte ein abgebrochener C44, wie ich kurz darauf sichten konnte, entgegen... lag einfach unten in der Chassis. Ich bin erst mal blass geworden, unbefestigte Bauteile sind ja möglicherweise nicht ganz ungefährlich ... aber es scheint weiter nichts passiert zu sein.
1. Frage: nach Sichtung des Service Manuals scheint der Bereich zur Power Unit 220V zu gehören, die leider im Manual nicht explizit ausgewiesen ist (nur120V), der C44 scheint das Gegenstück zum C41 der 120V-Version dort zu sein, sehe ich das richtig?
2. Frage: Kann der gehörte Effekt damit zusammenhängen?
3. Frage: Darf man den Amp so (selbstverständlich nach Entfernung des Teils) noch einschalten oder droht da Gefahr?

4. Frage: (nicht so wichtig erst mal): lässt sich der Amp (hat kein Typenschild mehr) datieren?
5. Frage: (siehe oben) hat jemand Erfahrung mit Stockflecken (offenbar KEIN Schwarzschimmel, kein Modergeruch) auf Tweed und vor allem: deren Beseitigung?
Bildschirmfoto 2022-11-27 um 12.56.29.pngBildschirmfoto 2022-11-27 um 12.52.26.pngBildschirmfoto 2022-11-27 um 12.53.10.pngBildschirmfoto 2022-11-27 um 12.54.32.pngBildschirmfoto 2022-11-27 um 12.55.44.png
 
Servus,

Schematic findest Du als PDF hier:

Klick

C44 ist einer der beiden plusminus 15V-Elkos zur Siebung / Glättung der Betriebsspannung der IC. Müsste 1000uF/35V haben. Wenn da was hinüber ist, dann ist da natürlich hinsichtlich sauberer Wiedergabe erst mal Matthäi am Letzten. Ich würde die ICs ohne saubere Betriebsspannung nicht betreiben, also sicherheitshalber beide Elkos erneuern, dann die Spannungen überprüfen.

Hinsichtlich des Datierens: Hm, ein relativ seltener Blues Deville 2x12; der dürfte ganz grob zwischen 1993 und 1998 in USA gefertigt worden sein. :gruebel:

...nach Sichtung des Service Manuals scheint der Bereich zur Power Unit 220V zu gehören, die leider im Manual nicht explizit ausgewiesen ist (nur120V), der C44 scheint das Gegenstück zum C41 der 120V-Version dort zu sein, sehe ich das richtig?...

Service-Manual als PDF sollte eigentlich das im Anhang sein:
 

Anhänge

  • Blues DeVille.pdf
    841,6 KB · Aufrufe: 48
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
Service-Manual als PDF sollte eigentlich das im Anhang sein:
ah super, ich hatte auf die SChnelle nur eine Deville&Deluxe Version (gemeinsames Dokument für Reissues) gefunden, vielen Dank!
ein relativ seltener Blues Deville 2x12;
nein, "leider" ein 410 (wollte ich aber auch so haben, der bleibt vermutlich schön festgeschraubt im Studio, rumhieven möchte ich den eher nicht)
)05edf3e0-6e81-4141-b6dc-c8024a01bc4a.jpg6e549816-9a4f-447d-9718-e59e545872f1.jpg
der dürfte ganz grob zwischen 1993 und 1998 in USA gefertigt worden sein. :gruebel:
.. das dürfte aber, wenn man dem Copyrightvermerk auf der Platine da irgendeinen Wert beimessen kann, trotzdem hinkommen ... es gibt da noch irgendeine Methode über Trafo-Seriennummer, oder klappt das bei den 90ern nicht?
also sicherheitshalber beide Elkos erneuern, dann die Spannungen überprüfen.

danke auch für den Hinweis. werde ich beherzigen. Passt auch sonst, ich muss ihn ja eh demontieren wegen Komplettreinigung (erste Tests waren nicht so prall gegen Stockflecken) und dann können die rein ... scheinen ja Cent-Artikel zu sein, oder? https://www.conrad.de/de/p/teapo-sy...-f-35-v-20-x-l-13-mm-x-25-mm-1-st-444034.html
 
Ah, ein 4x10er! Das hatte ich anhand der Fotos übersehen, sorry.

Ein schöner Amp dennoch! Für mich ist meiner (Reissue, aber egal) ideal für Jazziges. Er hat die Cleanreserven bis dorthinaus und mit den Jensen, die ich dann anstelle der blauen Fender-AlNiCos eingesetzt hatte, bin ich selig, den damals günstig erstanden zu haben.

Ich vermute auch dahingehend, dass Deiner ein USA-Amp ist, weil ich zumindest anhand der bisherigen Fotos auch kein BIAS-Poti auf der Platine gesehen habe (bei den Reissues meistens ein blaues, 25KOhm, mit Lack gegen Verstellen ziemlich bescheuert festgebapptes).

Ja, die ICs sollten ihre plusminus 15 oder 16 Volt haben. Der Amp sollte auch wegen der Netzteil-Elkos überprüft werden; ich sehe da die grauen Illinois-Typen. Es ist unseriös das zu behaupten, aber ich würde ohne Messen sagen: Raus damit, denen traue ich nichts mehr zu anhand der Lagerbedingungen. Ersatz hat Dirk bei Tube-Town; nimm' die F+T, sofern vorrätig. Dirk hat auch die Becherelkos. Ich würde die Kiste ohnehin auf adjustable Bias umrüsten. Der Amp gewinnt dadurch überhaupt erst an Klang; diese ansonstige, nichtjustierbare Kalteinstellung der beiden 6L6 gehört verboten und den Designern bei Fender dazu bis heute eins auf die Pfoten gehauen.

Trafo-Seriennummer, Speaker-SNR... Bei Letzterer könnten die Speaker ausgetauscht sein oder Fender hat verbaut, was gerade da war. Trafo könnte klappen; da müsstest Du bitte Google bemühen oder frage dazu mal @bluesfreak - er müsste sich da bestens auskennen.

Ansonsten: Kriegt man diese schwarzen Stockflecken nicht abgesaugt? Wenn gar nichts geht, neu tolexen (wäre zumindest bei mir nicht das erste Mal). Oder aber Du schaust nach einem neuen Fertiggehäuse! Teuer, aber dadurch sparst Du Gewicht und gewinnst nochmal an Klang (ich glaub's selbst nicht, aber mein 59' Bassman RI ist der schlagende Beweis, dass es klanglich geht).
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
Moin,
Amp bitte NICHT MEHR in Betrieb nehmen, C44 gehört zur Hilfsspannungsversorgung (-16V Seite) und wenn der nicht da ist kann es Dir ggf die OpAmps zerlegen.
Für mich wurden diese beiden Elkos auch schon mal getauscht weil mir wäre nicht bewusst dass 7ender 105°C Typen verbaut, insbesondere wenn sie bei den Elkos gerne und generell sparen.
Vom Baujahr her würde ich sagen dass der aus 99 ist, zumindest seh ich diese Zahl auf den Lautsprechern, und damit wurde er am Ende der ersten Baureihe hergestellt.
Aus elektrischer Sicht würde ich hier (weil das PCB eh raus muss) eine Generalüberholung empfehlen und die ganzen Schwachstellen beseitigen, sprich
1. Netzteilelkos durch was vernünftiges ersetzen (F&T bzw JanWuesten) und R 82/83/88/89/90/91 überprüfen (und ggf ersetzen)
2. R85/86 durch 330Ohm (falls noch 470 Ohm) ersetzen und mit Abstand zur Platine montieren
3. die beiden Zenerdioden CR22/CR23 (16V/5W) in der Hilfsspannungserzeugung ebenfalls ersetzen und mit Abstand zur Platine montieren
4. C43/44 passend austauschen und mit einem Tropfen Silikon zwischen den Beinchen auf die Platine kleben
5. R55/56/57/58 auf die Oberseite der Endröhrenplatine umsetzen
6. R50/R52 auf 1 W Version hochsetzen (sind unterdimensioniert und fackeln gern ab, vor allem wenn man ECC81 im PI hat)
7. Alle Lötstellen der Klinkenbuchsen überprüfen, ggf die Inputbuchse (am meisten beansprucht) ersetzen
8. Bias justierbar machen (Schaltungsprinzip von HRdV klauen)
9. Heizungsanschlüsse CP19/CP20 abzwicken und direkt an P12/P14 auf der Endröhrenplatine verlöten ( der Jumper via P11/12 auf die Hauptplatine muss bleiben sonst geht die Pilotlamp nicht mehr)
10. R80/81 (Heizungsbalance) checken ob noch ok, ggf ersetzen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ein schöner Amp dennoch!
...ich denke, davon werde ich mich erst einmal für meine Zwecke selbst überzeugen müssen. Ich bin neugieriger Tweed-Anfänger mit technischen Kenntnissen, die ich als basic einschätzen würde. Ich brauche also erst einmal einen schlicht funktionierenden Amp, um mich da vorzutasten und festzustellen, ob ich damit überhaupt umgehen kann. Von daher ist der Kauf für mich fast ideal, da meine Finanzdecke immer dünn ist und der Amp wohl erst einmal zeitlichen Einsatz braucht und geringe Investitionen. Ich habe mit solchen misshandelten Schätzchen gute Erfahrungen machen dürfen, mein Hauptamp seit nunmehr über 40 Jahren, ein 50W JMP, kam zu mir mit übermaltem Gehäuse und Umbau auf Non-Master, ich habe ihn wieder in den Originalzustand versetzt (äußerlich) und setzen lassen (innerlich) und liebe ihn seitdem ohne Ärger und Malessen.
Der DeVille ist folglich mein Schnupperprojekt in dieser Sparte. Perfektionierung und individuelle Optimierung braucht ja erst einmal bestimmte Erfahrungen bezüglich der Eignung für die eigenen Ansprüche, soweit bin ich da noch gar nicht.
Also erst einmal vielen Dank für die vielen Anregungen. Ich werd's aber langsam angehen lassen ..
Amp bitte NICHT MEHR in Betrieb nehmen
.. ja, das leuchtet mir ein und ich werde es lassen.
Aus elektrischer Sicht würde ich hier (weil das PCB eh raus muss) eine Generalüberholung empfehlen und die ganzen Schwachstellen beseitigen
auch dir herzlichen Dank für die detailierten Verbesserungsvorschläge und Begründungen. ...das liest sich ja so, als wäre das von Haus ein unbrauchbarer Amp, der im Originalzustand eher dazu tendiert sich selbst zu legen? Ich neige da zu der Einstellung:" never repair what's not broken (yet)", was im Prinzip vielleicht dem Geist des kenntnisreichen Röhrentechnikers zuwider läuft, das verstehe ich schon ... aber ich würde dem guten Stück erst mal eine Chance geben wollen, überhaupt zu laufen und für mich zu klingen :) .

Erst einmal schon sehr beruhigend, dass es hier Leute wie euch gibt, die bereit und vor allem in der Lage sind, da fundierte Hilfe zu leisten und Kenntnisse zu vermitteln! Das weiß ich zu schätzen, werde aber, so widersinnig euch das möglicherweise erscheinen könnte, abwarten, welche der aus eurer Warte zu behebenden Details bei mir überhaupt zu Problemen führen. Ich hoffe, das liest sich nicht völlig postfaktisch für euch? ;)

Ansonsten: Kriegt man diese schwarzen Stockflecken nicht abgesaugt?
...leider nicht. Ich werde also irgendein Mittel finden müssen, das die blöden Flecken (die nach meinem bisherigen Kenntnisstand kein Schimmel sind, da der dabei typische moderige Geruch glücklich fehlt) löst, eventuell wegbleicht, ich bin da noch nicht durch. (letzte Fährte: Waschsoda) Um das Tweed mache ich mir in diesem Zusammenhang eher weniger Sorgen, mehr um die Gefahr, dass das Kram streut, wenn das Hygrometer "jetzt" schreit :)
 
Zuletzt bearbeitet:
das liest sich ja so, als wäre das von Haus ein unbrauchbarer Amp, der im Originalzustand eher dazu tendiert sich selbst zu legen? Ich neige da zu der Einstellung:" never repair what's not broken (yet)", was im Prinzip vielleicht dem Geist des kenntnisreichen Röhrentechnikers zuwider läuft, das verstehe ich schon ... aber ich würde dem guten Stück erst mal eine Chance geben wollen, überhaupt zu laufen und für mich zu klingen
Soweit würde ich nicht gehen und den Amp als unbrauchbar hinzustellen aber die oben aufgezeigte Liste ist halt das was ich (und einige andere, wirklich gute, Amp Techniker) aufgrund des Alters für empfehlenswert halten.
Einige der Aktionen sind allerdings mehr als nur zu empfehlen da sonst ein Schaden am Amp erfolgen kann der final ist und rein vom Bauteileaufwand her dürfte das im Bereich von < 100€ liegen, insofern, wenn man löten kann und weiß was man tut) ein relativ kostengünstiges Upgrade und damit ist der Amp eigentlich schußsicher...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...Also erst einmal vielen Dank für die vielen Anregungen. Ich werd's aber langsam angehen lassen ...

Büdde, gern. Eine sozusagen vollständige, "altersgerechte Checkliste" hast Du ja nun erhalten. Da kann nichts mehr schiefgehen. Wenn man dann den Faden weiter spinnt in Richtung neue Röhren, andere Vorröhre(n), andere Speaker, dann ist das ein Ampschwergewicht für's Leben.

Wenn ich da denke, wie technisch betrachtet, sehr gut (nahezu neuwertig) mein RI ist und sich nicht nur dahingehend auch verhält. OK; ich habe ihm ja auch einen Checkup gegönnt und in Intervallen bekommt er den auch immer wieder. :gruebel:

...da meine Finanzdecke immer dünn ist...

Habe vor ein paar Tagen meine neue Abschlagszahlung für Strom bekommen... 🤮
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...ich frage mich langsam, ob das überhaupt Stock sein kann ... von Ofenspray bis Chlorbleiche und Abbeizer habe ich da jetzt alles über die obere Rückwand geschickt: NULL Effekt ... jedenfalls kann ich mir jetzt einigermaßen sicher sein, dass da kein organisches Leben mehr existiert :)
 
yepp… sieht wohl eher aus wie das Spritzbild einer defekten Heizungsleitung (schwarzes Wasser) oder als hätte der Amp vor einem undichten Kompressorventil gestanden. Das ist mit grosser Wahrscheinlichkeit nichts Organisches… was es jetzt nicht einfacher macht, sondern eher ziemlich unmöglich. Sieht nach re-tolexing aus, das „blonde“ sollte es noch geben. Trotzdem shitty… das wünscht man niemandem. vielleicht ist es ja auch ein Stück Vintageindividualität, muss man gucken je nach Tagesform ob man das erträgt.

👍🏼
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
muss man gucken je nach Tagesform ob man das erträgt.
(Heizungswasser liest sich sehr plausibel, jup ...) :) ... da ist was dran ... mal sehen ..äh, hören, wie er klingt, wenn er wieder bestückt ist, davon ist das vermutlich dann abhängig.
 
(Heizungswasser liest sich sehr plausibel, jup ...) :) ... da ist was dran ... mal sehen ..äh, hören, wie er klingt....

Vermutlich schön bluesig-schmutzig-dreckig. :D

...vielleicht ist es ja auch ein Stück Vintageindividualität, muss man gucken je nach Tagesform ob man das erträgt.

Also ich hätte nicht die Tagesform dazu. Ich würde das Gehäuse neu beziehen oder ein anderes besorgen. Unser geschätzter @Rockin'Daddy hat sich bei seinem Amp um ein neues Gehäuse gekümmert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben