Fernsehbeitrag "Wie man singen lernen kann"

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Sehr schöner Beitrag, vielen Dank!
 
Schöner Beitrag. Die Reporterin hat allerdings schon eine sehr sehr schöne Sprechstimme (schön moduliert, mit Höhen und Tiefen und einer schönen Mischung), da würde es mich allein von der Sprechstimme her sehr wundern, wenn sie nicht singen lernen könnte.

Aus meiner eigenen Erfahrung als Stimmbildner (mit Jugendlichen): Jeder kann singen lernen. Aber es gibt sehr extreme (!!!) Unterschiede darin, wie schnell es geht. Heißt: Bei manchen dauerte es mehrere Jahre, bis sie im Tonraum von einer Oktave Töne sicher treffen konnten (und somit in der Lage waren, ein einfaches Lied zu singen). Das führt dann in den allermeisten Fällen dazu, dass man das Projekt "singen" aufgibt und sich anderen Dingen zuwendet, die einem leichter fallen.
 
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Aus meiner eigenen Erfahrung als Stimmbildner (mit Jugendlichen): Jeder kann singen lernen. Aber es gibt sehr extreme (!!!) Unterschiede darin, wie schnell es geht. Heißt: Bei manchen dauerte es mehrere Jahre, bis sie im Tonraum von einer Oktave Töne sicher treffen konnten (und somit in der Lage waren, ein einfaches Lied zu singen). Das führt dann in den allermeisten Fällen dazu, dass man das Projekt "singen" aufgibt und sich anderen Dingen zuwendet, die einem leichter fallen.
Mehrere Jahre bis zum einfachen Lied o_O ?? Goodness gracious. Dann ist es doch die einzig richtige Konsequenz, sich lieber anderen Dingen zuzuwenden, für die man mehr Talent hat.
Anders als im Fernsehbeitrag (und wohl auch entgegen der allgemeinen Forenmeinung) bin ich allerdings auch nicht mehr der Ansicht, dass jeder singen lernen kann. Oder sagen wir so: jeder darf und soll singen. Aber man muss nicht unbedingt jedem zuhören. Manche Menschen singen, aber es ist keine Musik und wird es in vielen Fällen auch nie sein.
 
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@Bell : Ja, das war ein Extremfall. Der Junge hatte aber musikalischen Schwerpunkt gewählt und konnte mit seinem Instrument auch nicht in ein Instrumentalensemble, deswegen musste er so lange singen. Ich hätte anfangs gedacht, das wird nie was, insofern war das schon am Ende auch ein Erfolgserlebnis (für beide Seiten). Ein sinnvolles Hobby war Singen in diesem Fall nicht.
 
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entgegen der allgemeinen Forenmeinung bin ich allerdings auch nicht mehr der Ansicht, dass jeder singen lernen kann.

Ein Forum hat keine Meinung. ;)

Ich habe deine Ansicht zumindest schon 2010 in den FAQ verankert.

Die Aussage "Jeder kann singen lernen" ist eigentlch kokolores und reines Zeitgeist-Geschwurbel. Eigentlich bedeutet sie nur "Jeder hat die Möglichkeit, Gesangsunterricht zu nehmen". Und wenn man das bis an sein Lebensende tut, hat man halt sein Leben lang singen gelernt.
 
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Anders als im Fernsehbeitrag (und wohl auch entgegen der allgemeinen Forenmeinung) bin ich allerdings auch nicht mehr der Ansicht, dass jeder singen lernen kann. Oder sagen wir so: jeder darf und soll singen. Aber man muss nicht unbedingt jedem zuhören. Manche Menschen singen, aber es ist keine Musik und wird es in vielen Fällen auch nie sein.

Ich singe inzwischen gern zu meiner Gitarre und manchmal bekomme ich auch ein Mikrofon vors Gesicht, dann müssen auch andere zuhören. :ugly:

"Können" tue ich das natürlich genauso wenig wie Gitarre spielen. Das dauert dann eben doch ein paar mehr Jahre.
 
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Aber es gibt sehr extreme (!!!) Unterschiede darin, wie schnell es geht.
Vorab: Willkommen zurück. Schön, dich hier öfter mal wieder zu sehen.

Es gibt auch extreme Unterschiede darin, was jemand als "Singen lernen" bezeichnet, denn es gbt keine Definition darüber, was "Singen können" ist, zumindest nicht beim Contemporary. Für jemanden, der vorher keine drei Töne zusammen bekommen hat, mag es schon als Erfolg zählen, nach mehreren Jahren GU einfache Melodeien mit jeweils viel Übung und Vorbereitung ohne schiefe Töne zu intonieren. Für jemanden, der damit andere Menschen erreichen, begeistern oder berühren möchte, interaktiv Musik machen möchte, wäre das als Lernziel unzureichend.

Vom "Singen lernen" dürfte man daher streng genommen nur sprechen, wenn man es wie eine Ausbildung betrachtet. Man hat eine begrenzte Zeit und am Ende dieser Zeit muss man eine Prüfung nach mehreren festen Kriterien absolvieren. Hat man sie bestanden, hat man grundsätzlich singen gelernt .

Und ich gehe nicht davon aus, dass jeder, der privaten Gesangsunterricht nimmt, diese Prüfung bestehen würde.
 
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@Bell : Ja, das war ein Extremfall. Der Junge hatte aber musikalischen Schwerpunkt gewählt und konnte mit seinem Instrument auch nicht in ein Instrumentalensemble, deswegen musste er so lange singen. Ich hätte anfangs gedacht, das wird nie was, insofern war das schon am Ende auch ein Erfolgserlebnis (für beide Seiten). Ein sinnvolles Hobby war Singen in diesem Fall nicht.
Er "musste" so lange singen. Das klingt nicht nach einem angenehmen Tun.
Aber du sprichst hier von einem schulischen Kontext, oder ? Das ist natürlich was anderes. Da muss man durch. Ich hatte in der Schule gleich zwei Fächer, für die mir jegliche Begabung fehlte, die ich aber jahrelang durchziehen musste, weil der Lehrplan es halt so vorsah. Ich habe inzwischen komplett alles vergessen, was damit zu tun hatte. Deshalb war es im Nachhinein betrachtet eine sinnlose Zeitverschwendung. Ich hätte in der Zeit Dinge tun und lernen können, für die ich mehr Talent besitze. Aber immerhin habe ich bzw. meine Eltern kein Geld ausgeben müssen.
Blöd finde ich es halt immer, wenn genau das passiert - wenn nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geld in etwas investiert wird, das nicht in Erfüllung gehen kann. Da sollte man als Lehrer unbedingt ehrlich sein. Und auch mal ein: "Nein, du wirst sehr wahrscheinlich nicht singen lernen, mach lieber etwas anderes" über die Lippen bringen können.
 
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sondern auch viel Geld in etwas investiert wird, das nicht in Erfüllung gehen kann.

Mein Eindruck nach - puuh - 16 Jahren musikerboard ist, dass es auch eine recht große Klientel gibt, die damit zufrieden sind, sich kontinuierlich nebenher einfach nur mit dem Singen zu beschäftigen und gar keine großen Fortschritte erwarten. Der Gang zum GU ist dann einfach sowas ähnliches wie eine wöchentliche Kartenspiel-Runde. Man macht halt irgendwas, um den Alltag abwechlsungsreicher zu gestalten. Das gilt besonders für eine mittelalte Generation so ab Ü35. Gern mit Familie und Job.
 
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Mein Eindruck nach - puuh - 16 Jahren musikerboard ist, dass es auch eine recht große Klientel gibt, die damit zufrieden sind, sich kontinuierlich nebenher einfach nur mit dem Singen zu beschäftigen und gar keine großen Fortschritte erwarten. Der Gang zum GU ist dann einfach sowas ähnliches wie eine wöchentliche Kartenspiel-Runde. Man macht halt irgendwas, um den Alltag abwechlsungsreicher zu gestalten. Das gilt besonders für eine mittelalte Generation so ab Ü35. Gern mit Familie und Job.
Dagegen spricht ja überhaupt nichts. Und zum größten Teil ist das auch immer meine Klientel gewesen. Es gibt nur Probleme, wenn diese meistens sehr netten und umgänglichen, aber mäßig talentierten und wenig übenden Hobbysänger Songs singen wollen, die viel zu schwer sind. Die einiges an Können und Übung erfordern, um gut zu klingen. Da habe ich oft meine geballten Überredungskünste aufwenden müssen, damit dieser Kelch an uns beiden vorüber geht. Gottseidank haben wir meistens eine einfachere Alternative gefunden.
 
Und ich denke nicht, dass das so sehr unangenehm war - da gibt's Schlimmeres im schulischen Kontext.
Immerhin, er hatte ein kleines Erfolgserlebnis zum Schluss und er musste diese "Unfähigkeitsmarkierung" nicht in sich tragen. Was ich auf jeden Fall weiß, dass jeder der singen mag, soll auch Möglichkeit bekommen, es irgendwo irgendwie auszuüben - im Wald oder in der Dusche von mir aus... und wenn man bereit ist, Geld und Zeit in Gesangsunterricht zu investieren, warum nicht? Vielleicht lässt sich das Ganze auf ein akzeptables mäßiges Niveau hochzuschrauben, so dass man gut am Lagerfeuer mitsingen kann, ohne den Zuhörern Schmerzen zu bereiten, oder eben in einem Laienchor usw.? Hauptsache, man kann sich ausdrücken und es tut keinem weh :-D

Dass man nicht gerade Opernsänger oder Weltstar wird, wenn man kein ausdrückliches Talent hat, ist klar.
 
und wenn man bereit ist, Geld und Zeit in Gesangsunterricht zu investieren, warum nicht?

Dagegen sagt ja niemand was. Aber die Frage "Kann jeder singen lernen" wird hier im Forum sehr regelmäßig gestellt, fast immer geknüpft an ganz konkrete Hoffungen und Vorstellungen. Gern im Sinne einer Art Rückversicherung.

Hier zB aus einem älteren Thread mit dem Titel "Kann wirklich jeder singen lernen?":

[...]
... ich will UNBEDINGT singen können. Klar singe ich wenn ich alleine zuhause bin oft, allerdings möchte ich nun mal wirklich gut singen können.
[...]
Was ich gerne können möchte: eine schöne, klare Stimme haben (wie die unten aufgeführten männlichen Sänger in etwa), verschiedene Techniken drauf haben und mit denen experimentieren können, Vibrato, und und und...

... und da müsste dann eigentlich abraten, denn nur einer von diesen Wünschen gehört überhaupt in den Bereich des Erlernbaren.
 
Sehr schöner Beitrag und die GL wirkt sehr sympathisch.

Ich enthalte mich der Frage ob jeder Singen lernen kann oder nicht. Für alle die nicht das Ziel haben Profisänger zu werden, ist es auf jeden Fall ein schönes Hobby das glücklich macht.
 
Das ist joggen sicherlich auch, und da hat ja auch nicht jeder Läufer Marathonambitionen. :)
 
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Nur so als Gedankenspiel, ersetzt mal singen mit dichten, malen, bildhauern, putzen, kochen, tischlern, schreinern, nähen, erziehen, forschen, behandeln ...
Mit singen ist da relativ wenig verhackt, vorm Singen kann man davonlaufen.
 
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Man kann "Singen" mit allem ersetzen. Ich laufe dann eher vor dem joggen davon :ROFLMAO:
 
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Bevor man nach der Möglichkeit des Erlernens fragt, wäre es doch mal interessant, erst mal zu definieren, was "singen" eigentlich ist. Ist es das Erzeugen verschiedener Töne in unterschiedlichen Höhen und Tiefen, verbunden mit Lautmalerei/Text? Welches Klangbild gehört dazu? (Growl - oder wie dieses kratzige Krächzen und Kreischen sonst genannt wird - würde ich persönlich z.B. ausschließen, aber schon da scheiden sich die Geister), was sind die minimalen Anfordrungen, die beherrscht werden sollten, um sagen zu können: Ich kann singen! ?
Singen fängt für mich z.B. da an, wo jemand Melodie und Rhythmik erfassen und stimmlich in der vorgegebenen Tonhöhe korrekt wiedergeben kann, selbst wenn das für einige Ohren dann noch lange nicht "schön" klingt. Und das ist doch eher Gehörbildung, oder?
 

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