Filme, die man unbedingt gesehen haben muss!!!

Vor einigen Tagen habe ich mir mal wieder Pale Rider (Clint Eastwood) angesehen. Obwohl Clint ja - ob als Darsteller oder Regisseur - an vielen geilen Western mitgewirkt hat, trifft Pale Rider bei mir irgendwie einen besonderen Nerv. Vom Anfang, wo ständig zwischen dem idyllischen Treiben der Goldgräber und dem Donnern der Pferde, auf denen die Bösewichter immer näher herangehetzt kommen, hin und her gewechselt wird, bis zum großen Showdown am Ende, wo der geheimnisvolle "Prediger" die üble Söldnerbande einen nach dem anderen niedermacht, entfaltet sich ein mit religiösen Motiven unterfütterter Film, der die derbe Rohheit und Furchtlosigkeit, das Genre mitunter mit ganz anderen Inhalten zu befüllen, der italienischen mit der Eleganz und der Stilsicherheit großer amerikanischer Western perfekt verbindet.

Für mich zählt Pale Rider jedenfalls zu den besten Western, die je gedreht wurden. Er entstand Mitte der 1980er Jahre und stellt damit eine Art Bindeglied zwischen den "klassischen" und den "modernen" Western dar. Ich finde, er hat in diesem Film seiner Rolle an dem "namenlosen Reiter", von dem niemand so recht weiß, wer er ist, woher er kommt, welche Motive ihn treiben und wohin er am Ende geht, die Krone aufgesetzt. Ich würde vielleicht nicht unbedingt sagen, dass es mein Lieblingswestern ist (einfach deshalb, weil es viele sehr gute gibt und ich mich nicht ganz so einfach entscheiden kann), aber er gehört definitiv zu meinen Favoriten.

Wer bisher nicht viel mit Western anfangen konnte und einmal in das Genre hinein schnuppern möchte, dem würde ich Pale Rider zusammen mit Der Texaner, Open Range, Der mit dem Wolf tanzt und Erbarmungslos empfehlen. Sie gehören zu den Filmen, die manchmal auch als Anti-Western bezeichnet werden, was keinesfalls bedeutet, dass die, die sie drehten, etwas gegen Western hätten, sondern sich im Gegenteil darum bemühten, das Genre zu entromantisieren und in Teilen auch etwas realistischer darzustellen. Und wer bereit dazu ist, etwas Zeit und Geduld zu investieren, kann mit Gods and Generals sowie Gettysburg zwei wahrlich opulent ausgestattete Filme sehen, die dem Zuschauer den amerikanschen Bürgerkrieg nahe bringen.
 
Interessante Sichtweise. Ich mag Western und bin mit den ollen Dingern meiner Eltern (John Wayne, Gary Cooper & Co) aufgewachsen. Natürlich bin ich daher froh, dass dieses Genre immer mal wieder ein kleines Revival wie mit Erbarmungslos, Open Range oder auch das Remake Todeszug nach Yuma feiern kann. Aber ausgerechnet Pale Rider gibt mir gar nix. Ein Bindeglied ist er zweifelsfrei, aber irgendwie ein belangloses wenn man sich mal überlegt, dass der Knaller Erbarmungslos nur 7 Jahre danach entstand.
 
Ich habe damals gerne "Young Guns" und "Blaze Of Glory" angesehen. Die Filme sind von 1988 und 1990 und wurden zu einer Zeit gedreht, als Western eigentlich tot waren. Es waren Western für die "MTV-Generation". Schnelle Schnitte, viel Action, damals beliebte Schauspieler... Emilio Estevez spielt Billy The Kid, sein Bruder Charlie Sheen hat ebenfalls eine Rolle im ersten Teil "Young Guns". Ansonsten spielen noch Stars der 80er mit wie Lou Diamond Phillips, Kiefer Sutherland, Christian Slater, William Petersen. Mit Jack Palance und James Coburn hat man auch einen der alten Westerngarde mit dabei. Der damals noch recht unbekannte "Aragorn" alias "Streicher" alias Viggo Mortensen spielt auch mit.

Der Soundtrack zu "Blaze Of Glory" dürfte vielen bekannt sein. Er stammt von Jon Bon Jovi und das Titellied wird hin und wieder auch mal im Radio gespielt.

Das sind jetzt sicher keine Meisterwerke, entsprachen aber dem damaligen Zeitgeist und sind auch interessant genug für Leute, die ansonsten nicht so gerne Western sehen.
 
Silverado aus der Zeit war sehr gut.
 
waterworld mit ihm schau ich mir auch gerne an.

Der gefällt mir auch sehr gut. :great:

Interessante Sichtweise. Ich mag Western und bin mit den ollen Dingern meiner Eltern (John Wayne, Gary Cooper & Co) aufgewachsen. Natürlich bin ich daher froh, dass dieses Genre immer mal wieder ein kleines Revival wie mit Erbarmungslos, Open Range oder auch das Remake Todeszug nach Yuma feiern kann. Aber ausgerechnet Pale Rider gibt mir gar nix. Ein Bindeglied ist er zweifelsfrei, aber irgendwie ein belangloses wenn man sich mal überlegt, dass der Knaller Erbarmungslos nur 7 Jahre danach entstand.

Natürlich kann Pale Rider gegen die Radikalität von Erbarmungslos nicht an; für mich ist er quasi die Edelversion der ganzen "lone rider"-Filme mit ihren starken, schweigsamen (Anti-)Helden und ich sehe ich ihn deswegen so gern, weil er meiner Ansicht nach ganz großes (und rein cineastisch: umwerfendes) Unterhaltungskino ist, bei dem ich den Eindruck habe, dass da alles, was vorher in diesem Subgenre bereits da war, noch einmal zusammengeschmolzen und meisterhaft neu geschmiedet wurde. Da geht es mir nicht um - na, sagen wir mal - intellektuellen Anspruch, sondern um eine atmosphärische, spannende Geschichte.

Ich mag dieses ganze Subgenre auch deshalb, weil es mich sehr an japanische Schwerkampf-Filme erinnert. Ich kann mir an einem ruhigen Sonntag durchaus Pale Rider, einen Italowestern, der in Spanien gedreht wurde, und einen Zatoichi-Film, der im feudalen Japan spielt und in dem das Katana den Revolver ersetzt, ansehen und befinde mich dabei im exakt selben Genre. Es geht um eine Zeit, in der das Gesetz schwach ist und die Menschen sich selbst um Gerechtigkeit kümmern (ganz deutlich: Hängt ihn höher). Ist auch kein Wunder: Die frühen Western inspirierten die Europäer wie die Japaner, die großen Samurai-Dramen von Kurosawa inspirierten im Gegenzug Western wie z.B. Die glorreichen Sieben (USA) = Die sieben Samurai oder Für eine Handvoll Dollar (Italien) = Yojimbo, ebenso wie - und das ist jetzt nur meine eigene Meinung - das knallrote Blutvergießen ebenfalls von Japan über Italien und Spanien schließlich auch Amerika erreichte, wo Hollywood bis Ende der 1960er Jahre unter dem Bann des Motion Picture Production Code stand, der dafür sorgte, dass all die klassischen US-Actionfilme (Western, Ritter, Piraten usw.) so prüde und unblutig daher kamen. Dieses ganze Subgenre ist, wie schon oben gesagt, nicht unbedingt intellektuell anspruchsvoll (was jetzt nicht heißen soll, dass es ausgesprochen primitiv wäre oder nur aus billigen B-Filmen bestand, das gewiss nicht), sondern lebt in erster Linie von spannenden Abenteuergeschichten, inklusive mehr oder weniger viel heißer Liebe, Derbheiten, Blut und Gewalt. Durchaus attraktiv also. ;)

Bei den Bürgerkriegsfilmen hatte ich übrigens peinlicherweise vergessen, Glory zu erwähnen. Er zeigt das traurige (und ebenfalls wahre) Schicksal eines schwarzen Nordstaaten-Regiments.
 
Wieder ein interessantes Statement dem ich nicht widersprechen kann und es auch gar nicht möchte. :great:

Ich fand Broderick eine hervorragende Besetzung in Glory.
 
Ich fand Broderick eine hervorragende Besetzung in Glory.

Ja, der Mann ist gut, allerdings habe ich die meisten Filme, in denen er mitgespielt hat, nicht gesehen. Aber er und Jean Reno waren für mich auch so ziemlich die Highlights in Emmerichs ansonsten grausigen Godzilla-Film. :tongue:
 
Vermutlich wird er bis an Ende seiner Tage "Ferris" bleiben :D.
 
Vermutlich wird er bis an Ende seiner Tage "Ferris" bleiben.

Oh, Shit, den habe ich ganz vergessen! Na ja, meine Jugend lief eher in den 1970ern als in den 1980ern ab, deshalb sind mir auch viele Teenie-Komödien erspart geblieben. :tongue: Aber auf Zurück in die Zukunft lasse ich nix kommen.
 
Der Darsteller in "Zurück in die Zukunft" ist aber Michael J.Fox, nicht M.Broderick ;)
 
Der Darsteller in "Zurück in die Zukunft" ist aber Michael J.Fox, nicht M.Broderick ;)

Mir ging's in diesem Zusammenhang um das Stichwort "Teenie-Komödien aus den 1980ern". ;) Und der wichtigste Darsteller war natürlich Christopher Lloyd. :D
 
80er?

Dann muss noch "Class" mit Rob Lowe und Jacqueline Bisset erwähnt werden :)
 

Schöner, kleiner Film - habe ich sogar mit der besten aller Frauen schauen können, die dem Science-Fiction-Genre sonst eher ziemlich abgeneigt ist! Bei Alien oder Prometheus verlässt sie fluchtartig den Raum und mit Tarkowski konnt' ich sie auch net locken ... :redface:
 
die dem Science-Fiction-Genre sonst eher ziemlich abgeneigt ist
So etwas hab ich mal mit einer Freundin vor 20 Jahren im Kino bei "Independence Day" erlebt :rolleyes:

Bei der Szene in "Area 51" als die Aliens in den "Aquarien" hinter Glas auftauchten, hat sie sich fast unter ihrem Sitz verkrochen.

Seitdem sehe ich mir den immer nur noch allein an :D
... und das jedes Jahre 2-3 x ... ich liebe diesen Streifen :great:

Wie ich überhaupt (ältere) Sci-Fi-Filme liebe, die noch ohne massenhafte CGI-Szenen auskommen ;)
 
Apropos ältere Filme - "Der Schrecken der Medusa" von 1978 ist auch so ein Klassiker, der selbst heute noch Gänsehaut auslösen kann. Ein irrer Schriftsteller verursacht selbst im Koma noch per Telekinese diverse Katastrophen, und niemand scheint ihn aufhalten zu können ...
 
:great: Richard Burton & Lee Remick ...

Hatte ich erst vor wenigen Wochen wieder mal in meinem DVD-Player ;)
 
Bei der Szene in "Area 51" als die Aliens in den "Aquarien" hinter Glas auftauchten, hat sie sich fast unter ihrem Sitz verkrochen.

Das erinnert mich an Szenen zu Hause, die mir bekannt vorkommen. :D Wenn ich mit der besten aller Frauen einen Horror-Film sehen möchte, muss ich ihr versprechen, dass wir danach noch eine Komödie oder einen Animationsfilm schauen. Zum Ablenken. :rolleyes:

Wie ich überhaupt (ältere) Sci-Fi-Filme liebe, die noch ohne massenhafte CGI-Szenen auskommen

Ich mag Science-Fiction-Filme generell. Das geht von Metropolis über Krieg der Welten bis zu Der Marsianer. Aber ich bin kein CGI-Fanboy. Wenn Godzilla Tokyo zertrampelt, dann bitte stilecht im Kostüm und mit den ganzen schönen Miniaturen. Gehört zum Flair einfach dazu.

Apropos ältere Filme - "Der Schrecken der Medusa" von 1978 ist auch so ein Klassiker, der selbst heute noch Gänsehaut auslösen kann.

Hatte ich schon ganz vergessen, aber stimmt: der war schön gruslig. :great: Wie auch Tanz der Totenköpfe von 1973 - da können viele der modernen Geisterhaus-Streifen ganz schön gegen abstinken.
 

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