Fingerpicking mit Fingerkuppen auf Westerngitarre

  • Ersteller SingSangSung
  • Erstellt am
S
SingSangSung
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.01.24
Registriert
01.02.07
Beiträge
1.168
Kekse
1.422
Hi,
ich spiele überwiegend Konzertgitarre (mit Fingerkuppen, ich habe früher mit Nägeln gespielt, aber als Pianist muss ich mir aufwändig künstliche Nägel ankleben, das ist mir jetzt zu stressig) und E-Gitarre (mit Plec).

Gestern hatte ich aber Lust auf Westerngitarre. Natürlich kann ich mit meiner klassischen Technik auch passabel auf der Westerngitarre spielen, aber ich habe mir im Eifer des Gefechts dann gleich eine Blase an der rechten Hand geholt.

Daher meine Frage: Ist das eher hoffnungslos, mit Fingerkuppen auf Stahlsaiten zu picken, oder würde ich bei ausreichend Spielpraxis hier (so wie an der linken Hand ja auch) Hornhaut bekommen und mit meiner klass. Technik auf der Westerngitarre spielen können?

Die Blase nervt, tut sogar beim Klavierspielen weh.
 
Eigenschaft
 
Mach´ ich auch so. Hat sich vor vielen Jahren einfach so ergeben, habe ursprünglich als Teenie Bass gespielt, und kannte es deshalb nicht anders. Ich hab noch nie ein Plek benutzt. Da ich noch ein Leben neben der Gitarre habe, sind lange Nägel für mich (trotz steigender Akzeptanz lackierter Nägel usw. bei Männern) keine Option. Ausserdem angenehm: Es ist leiser - Du kannst also immer üben.
Richtige Hornhaut habe ich allerdings nur links, meine Fingerkuppen haben sich wohl einfach dran gewöhnt. Mit der Zeit entwickelt sich auch die Fähigkeit, Töne "nur mit Fleisch", mit "beides" oder mit Nagel zu erzeugen - aber das kanst Du mit klassischer Herkunft sicher eh und viel besser als ich :)
 
Ich mache es auch so.
Auch beim Bass.
Meine Fingernägel sind sehr kurz und leider brüchig. Da ist dann manchmal nichts an Fingernagel vorhanden.
Wie Michi_HH schreibt, es ist Gewöhnung.
Es gibt auch solche Fingerplektren:
Beispiel

Falls Du damit zurecht kommst.
Es gibtauch andere Materialien
 
Danke Euch, dann warte ich mal bis die Blase weg ist und erhöhe die Spielzeit auf der Westergitarre erst mal langsamer. Der Klang mit der Kuppe auf der Westerngitarre gefällt mir gut, das ist nicht das Problem.

Ja, Männer und Fingernägel, das war früher schon lustig, als ich mir meinen Nagelkleber in der Nagelabteilung gekauft habe. Die Fingernägel selbst waren aus Tischtennisbällen handgefertigt und deswegen weiß, das sah sehr extrovertiert aus!

Ich vermute aber, dass diese Nägel auf der Westerngitarre sowieso schnell weggespielt wären.
 
Ich spiele wegen häufig abgebrochener Nägel auch schon seit längerer Zeit nur noch mit den Fingerkuppen. Stahlsaiten, 11er-Sätze auf den normalen bis 15er Sätze auf den Resonatorgitarren. Geht einwandfrei (wenn man wirklich regelmäßig spielt), und ich finde man hat viel mehr Gefühl für die Saiten ... war für mich eine gute Entscheidung.
 
Du bekommst Hornhaut. Soundmässig holt man auf der Western aber mMn das Beste mit dem Plek raus.
 
Ich arbeite gerade an einem Arrangement, wo Melodie und Begleitung gleichzeitig auf der Western gespielt werden sollen, das geht nicht mit Plec. Ansonsten spiele ich natürlich auch mit Plec auf der Western, wenn es zum Song passt.
 
Du bekommst Hornhaut. Soundmässig holt man auf der Western aber mMn das Beste mit dem Plek raus.
Das ist mir zu pauschal. Es kommt auf Genre und Komplexität der Musik an die man spielt, auf den Spielstil wie man spielt, und nicht zuletzt auf den persönlichen Geschmack, und wie einem das jeweilige "Werkzeug" liegt. Ob Plektrum, Fingerstyle mit den Kuppen, oder mit Daumen- und Fingerpicks aller Art ... alles hat seine Berechtigung, "passen" muss es ... :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ist das eher hoffnungslos, mit Fingerkuppen auf Stahlsaiten zu picken, oder würde ich bei ausreichend Spielpraxis hier (so wie an der linken Hand ja auch) Hornhaut bekommen und mit meiner klass. Technik auf der Westerngitarre spielen können?
Ich mag da keine endgültige Antwort geben, halte es aber bei den meisten Stahlsaitengitarren für ziemlich schwierig, weil der Abstand zwischen zwei Saiten auf dem schmaleren Hals etwa 1,5 mm geringer ist als bei den meisten Nylonstrings.

Mir ist in dem Zusammenhang aufgefallen, dass Peter Finger zwar seit einiger Zeit seine Präsentationen ohne Picks macht, aber bei komplexeren Stücken wie z.B. hier doch Picks benutzt. Er wird schon wissen, warum... :hat:
 
Ich mag da keine endgültige Antwort geben, halte es aber bei den meisten Stahlsaitengitarren für ziemlich schwierig, weil der Abstand zwischen zwei Saiten auf dem schmaleren Hals etwa 1,5 mm geringer ist als bei den meisten Nylonstrings
Bei mir überhaupt nicht. Ich spiele Halsbreiten ab 44 mm, Wohlfühlzone ist 45 bis 46 mm, ab 48 mm wird es für mich sogar unangenehmer, anstrengender.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Deshalb der Hinweis, dass "keine endgültige Antwort" beabsichtigt war...

Ich ergänze "oder allgemein gültige". Damit sollte - so weit das hier geht ;) - endgültig, abschließend und über jeden Zweifel erhaben geklärt sein, dass die Halsbreite m.E. ein wichtiger, aber nicht der einzige Faktor ist...
 
Gaaanz ruhig ... ;)
Ich hatte nur meine praktische Erfahrung dazu geschrieben, dass es bei mir eben keine Schwierigkeiten macht, und dass es für mich mit größeren Breiten sogar eher schwieriger wird ...
Einfach nur eine Erfahrung, von vielen anderen auch möglichen ...
 
Ich spiele mit vier Fingern der rechten Hand ohne Fingerpleks und es hört sich dennoch gut an... Also Geschmackssache sagte der Affe;)
 
Nur keine Sorge, man kann auch sehr gut mit der Fingerkuppe auf Steelstrings spielen. Das ist einfach nur eine Sache der Übung.
Ich kenne einige gute Fingerpicker, die mit der Kuppe spielen und ich selbst habe das auch lange Zeit getan.

Im Verlauf der Jahre habe bezüglich der Nägel alles mögliche ausprobiert. (Diverse Gel-Aufbauten, Nagelstudio, etc.)
Heute spiele ich mit (eher kurzen) Nägeln, die ich mit mehreren Schichten eines speziellen Mittelchen ein wenig tune. Sonst spiele ich meine Nägel einfach zu schnell kaputt.
Der hauptsächliche Anschlag kommt zwar auch eher mit der Kuppe, aber die Saiten bekommen noch ein wenig vom Nagel mit. Damit komme ich jetzt schon seit mehreren Jahren sehr gut zurecht.

Wer es genau wissen möchte: Nugenesis Titanium Dip (mal Tante Google befragen), wobei ich heute nur noch das "Finish Gel (Nummer 4)" in drei oder vier Schichten auftrage. Zum Erneuern schleife ich die Oberfläche mit einem handelsüblichen Buffer aus dem Drogo-Markt schön sauber und trage neue Schichten auf. Wichtig: Lange genug trockenen zwischen den jewiligen Schichten. (min. 15 Minuten, besser 30 Minuten)

Da haben viel Picker so ihre ganz eigenen Methoden.
Ein recht bekannter Fingerpicker, den ich mal in einem Workshop kennenlernen durfte, der hat sich z.B. aus Tischtennisbällen Material herausgeschnitten und mit Sekundenkleber auf die Innenseite seiner Fingernägel geklebt und dann alles schön in Form gefeilt. Das hatte ich vorher so auch noch nicht gesehen. ;-)

Ach, fast vergessen.
Ein Daumenpick verwende ich zusätzlich auch manchmal gern.
 
Ja, wie gesagt, mit den Tischtennisbällen habe ich für die klassische Gitarre gemacht. Aber nicht mit Sekundenkleber - das bekommt man ja nicht wieder ab! Ich habe Nagel-Klebepads für künstl. Fingernägel genommen. Wenn man die künstl. Nägel immer gut reinigt (Brillenputztücher), dann bleibt der Nagelklber an den künstl. Nägeln dran und man kann ihn auch mehrmals nehmen.

Die Arbeitsschritte sind:
- Fingernagel aus Tischtennisball ausschneiden, genau passend ins Nagelbett natürlich, aber deutliche Überlänge
- dann die Nägel mit Tesafilm auf einen Bleistift kleben, um die Krümmung zu erhöhen. Der Nagel muss am Ende stärker gekrümmt sein als der echte Nagel, dann entsteht beim Ankleben ein zusätzlicher "Grip"
- dann die angeklebten Nägel so feilen + polieren wie echte Nägel

Ich hatte damit einen sehr guten Klang, der Nachteil ist nur, dass die Nägel insgeamt die Dicke des Finger ganz leicht erhöhen, man bleibt also eher mal ungewollt an einer anderen Saite hängen.
 
Du bekommst Hornhaut.
Das denke ich auch.

Ich spiele wegen häufig abgebrochener Nägel auch schon seit längerer Zeit nur noch mit den Fingerkuppen.
Tipps gegen trockene und rissige Fingernägel, bei mir haben sie gewirkt:
- nach jedem Waschen ordentlich eincremen, vor Feuchtigkeit schützen, Creme auf Olivenölbasis nutzen
- täglich mindestens einmal Mixtur aus 4 Tropfen Teebaumöl (Drogerie) und 2 EL Olivenöl mit einem Wattestäbchen auftragen, mind. 15 min einwirken lassen, danach mit Tempo abwischen
- zur Maniküre keine Metallfeile verwenden sondern die weichen Dinger aus der Drogerie mit 2-3 verschiedenen "Körnungen"
 
Ich habe ja eigentlich gute gesunde Nägel - es ist einfach eine starke mechanische Belastung für die Nägel für die sie nicht gemacht sind.
Einige solcher Tricks hatte ich ausprobiert, aber war mir alles zu aufwändig und die Sache nicht wert, und geholfen hat es nur bedingt.
Wie oben schon gesagt - an das Spiel nur mit den Kuppen (mit vielleicht ein klein bisschen Nagelanteil) hatte ich mich schnell gewöhnt und keinerlei Problem damit (regelmäßiges Spielen vorausgesetzt), und ich habe viel mehr Gefühl für die Saiten ... war für mich eine gute Entscheidung.

Nachtrag.
Jetzt hab ich grad 90 Minuten am Stück geübt, zuerst normale Steelstring, dann Reso mit 15er Saiten ... ich hätte auch gut noch weiter spielen können, an den Fingerkuppen ist weder ungewöhnliches zu sehen noch zu spüren. Ist wirklich nur Gewöhnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele nur mit Fingerkuppen (oder Plec), weil mir der Klang von Fingernägeln gerade bei schnellen Sachen schnell zu "hackig-plärrig" wird.
011-05x auf den normalen Akustikgitarren, 016-070 auf der Baritone.

Blasen habe ich mir bisher nur auf dem Bass gespielt, und auch das nur bei Exzess-Sessions (Dauer, Anschlagstärke).
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben