Fingerstellung

truk
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Ich habe ganz schön aus der Wäsche geguckt, als ich die Fingerstellung von Alexander Weisbecker gesehen habe.
Mir ist da aufgefallen, dass ich meine Finger viel mehr "ausstrecke".

Mich würde es interessieren ob ihr das auch so macht wie auf dem Video.

 
Eigenschaft
 
Er zeigt die schulmäßige Fingerhaltung, zumindest solange er i.W. auf den Ganztontasten ist im 1. Teil. Im 2. Teil, wo mehr Halbtöne auftreten, sticht er ziemlich viele Löcher in die Luft - da gibt es Besseres. Der Knick zwischen Hand und Unterarm ist sicher auch nur suboptimal, aber vielleicht der Aufnahnesituation geschuldet.

Die Frage, ob hier im Form das jemand so macht bzw. überhaupt so ein Stück spielen kann, stellt sich mir nicht. Vorbild sind die großen Meister, und die spielten in der "Mäuschenhaltung", nämlich dass ein Mäuschen auf den weißen Tasten zwischen Fingern und Handgelenk durchsuchen kann. Ausnahme A. Rubinstein, aber das ist ein anderes Thema.
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Mist Tablett: meine durch-huschen und nicht gemäß Autokorrektur durchsuchen. Außerdem kann ich auf dem Android-Gelumpe meinen Beitrag nicht mehr korrigieren.
 
Mir ist da aufgefallen, dass ich meine Finger viel mehr "ausstrecke".
Wahrscheinlich bin ich grade schwer von Begriff, aber: Was meinst du mit "ausstrecken"? Willst du sagen, dass du den ganzen Finger auf den Tasten liegen hast und nicht nur die Fingerkuppe oder dass du die Handfläche etwas weiter weg von den Tastenflächen hälst und das Handgelenk weiter abklappst als der Akkordionist im Video ... oder?
 
Diese Fingerstellung meine ich

Finger1.jpg
 
Wow. Die Haltung des Zeigefingers sieht merkwürdig aus. Vielleicht ist sein Zeigefinger vergleichsweise lang und er will die Fingerknochen parallel zur Tastatur haben - wäre zumindest eine Erklärung. Bei mir sieht das anders aus. Ich vermeide so eine Haltung, weil ich denke, dass ich mit dieser Haltung des Zeigefingers Probleme einkaufen würde, wenn es schneller zur Sache geht. Oder spielt er mit dem ersten Gelenk des Zeigefingers das fis, nachdem er mit der Fingerkuppe auf dem g liegt?
 
Er zeigt die schulmäßige Fingerhaltung, zumindest solange er i.W. auf den Ganztontasten ist im 1. Teil. Im 2. Teil, wo mehr Halbtöne auftreten ...
Was sind denn Ganztontasten??? Ich kenne höchstens Ganztonschritte:)
 
Was sind denn Ganztontasten??? Ich kenne höchstens Ganztonschritte:)

Erwischt: ich meine die weißen Tasten - bei einer üblichen Pianotastatur mit weißer c-Taste und schwarzer cis-Taste, um irgendwelche exotischen Einfärbung der Tastatur auszuschließen.

Aber im Ernst: hattest Du meine Ausdrucksweise beim ersten Mal wirklich nicht verstanden?
 
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@Bernnt - das ist nicht nur beim Zeigefinger so, sondern auch mindestens mit Mittel- und Ringfinger.

Ist ja nicht sooo wichtig - mich hat es nur stutzig gemacht und gleich daran gezweifelt, dass ich es verkehrt mache :D
 
mich hat es nur stutzig gemacht und gleich daran gezweifelt, dass ich es verkehrt mache :D

Dass man eine gekrümte Fingerhaltung haben sollte, so wie wenn man eine Mandarine locker in die Hand nimmt, haben mir meine Lehrer auch beigebracht. Dass man aber die Finger so stark krümmt, dass man praktisch schon wieder mit dem Fingernagel spielt, das würde ich mal sagen, ist eine Eigenwilligkeit dieses Spielers.
 
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Dass man aber die Finger so stark krümmt, dass man praktisch schon wieder mit dem Fingernagel spielt, das würde ich mal sagen, ist eine Eigenwilligkeit dieses Spielers.

Das sehe ich auch so, er übertreibt da schon. Ich spiele so, dass die Finger schön senkrecht von oben drücken und die Hand rund ist.
so wie wenn man eine Mandarine locker in die Hand nimmt,
...ist eine sehr gute Beschreibung!

Natürlich nicht bei großen Spannweien, da gehts dann halt nicht mehr.
 
Erwischt: ich meine die weißen Tasten - bei einer üblichen Pianotastatur mit weißer c-Taste und schwarzer cis-Taste, um irgendwelche exotischen Einfärbung der Tastatur auszuschließen.

Aber im Ernst: hattest Du meine Ausdrucksweise beim ersten Mal wirklich nicht verstanden?
Ich schon. Aber mit dieser Ausdrucksweise unterstützt Du die vagen Vorstellungen sehr vieler (Amateur-)Spieler von Ganz- und Halbtonschritten. Ehrlich, im täglichen Unterrichtsbetrieb muss man das ewig thematisieren und es nervt gewaltig.
 
Mein erster Gedanke bei der Fragestellung bzw. beim Betrachten des Videos war, auf Knopf habe ich dieses Problem nicht - da ist die Trefferfläche zu klein für irgendwelche Spirenzchen ... :engel:

Mein zweiter Gedanke ist: ich habe vorher noch nie jemanden so spielen gesehen - mit so stark gekrümmten Fingern, dass die Taste quasi mit dem Nagel gedrückt wird.

Die dritte Überlegung bzw. einziger mir ersichtlicher Vorteil dieser Spielhaltung: durch diese gekrümmten Finger ist die Hand so weit innen auf der Tastatur, dass die schwarzen Tasten durch Ausstrecken der Finger erreicht werden, ohne dass die Hand bewegt werden muss. Beim häufigen Wechseln zwischen schwarzen und weissen Tasten kommt damit eine gewisse Ruhe in die Handführung. Die einzigen Male, bei denen die ganze Hand nach innen bewegt wird, sind die Akkorde, bei denen der Daumen auf eine schwarze Taste muss. Dieser Vorteil scheint mir aber durch den Nachteil der extrem gekrümmten Finger teuer erkauft.

(P.S. geschrieben auf einem Rechner mit schweizer Tastaturlayout, also ohne Scharf-S)
 
Ich vermute, dass es sich hierbei um die sogenannte Deschamps Technik handelt. Auf rebelreed.com gab es mal einen Artikel, in dem diese Technik mit speziell dieser Handhaltung beschrieben wurde. Leider scheint er jetzt nicht mehr zu existieren.
 
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Leider geht aus dem verlinkten Video nicht hervor, was das für eine Technik sein soll. Aber vielleicht taucht ja ein hilfreicher Link noch auf.

Für die Beurteilung der richtigen Handhaltung finde ich für mich die Ausführungen der Klavierpädagogen sinnvoll:
http://www.online-klavierkurs.com/pdf/01-haltung-am-klavier-www.klavier-lernen.com.pdf

Es geht darum, die Hand locker zu halten, um schnell spielen zu können. Wird die "Handform" wie in dem von @truk geposteten "krallenähnlich" (siehe pdf), ist sie angespannt und reagiert damit m.E. langsamer. Das ist genau das, was ich vermeiden möchte.
 
...vielleicht ist diese Fingerstellung auch die optimale Haltung für die vielen Glissando-Passagen in diesem Stück??
 
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P.S. geschrieben auf einem Rechner mit schweizer Tastaturlayout, also ohne Scharf-S
Das ß erzielst bei gedrückter Alt-Taste und der Zahlenfolge 225 dann Alt-Taste loslassen.
Weitere ASCII-Zeichen sind im angehängten PDF-File zu entnehmen wie z.Bsp. Alt0188 = ¼.
Eine schöne 1.-Maifeier wünscht Dir Paul
 

Anhänge

  • ASCII-Tabellen.pdf
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Ich vermute, dass es sich hierbei um die sogenannte Deschamps Technik handelt.

Die Handhaltung die auf dem Bild in dem Link zu sehen ist, die kann man vielleicht für spezielle Soundeffekte einsetzen. Zum allgemeinen Spielen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man so halbwegs brauchbar spielen kann, sofern man keine anatomischen Anomalitäten in seiner Hand hat die es einem nicht anders ermöglichen.


Für die Beurteilung der richtigen Handhaltung finde ich für mich die Ausführungen der Klavierpädagogen sinnvoll:
http://www.online-klavierkurs.com/pdf/01-haltung-am-klavier-www.klavier-lernen.com.pdf

Was gute Finger- und Handhaltung angeht, da sind die Ausführungen des Klavierspielers den Bernnt aufgezeigt hat ziemlich gut und im allgemeinen kaum noch zu verbessern

Und nachdem ich mit die Abhandlungen des Pianisten nochmals durchgeschaut habe und anschließend nochmals das Handspiel des Spielers aus dem Eingangspost verglichen habe, dann ist mir aufgefallen, dass der Spieler so vermutlich gar nicht anders spielen kann. Denn so, wie er die Hand hält bleibt ich gar nichts anders mehr übrig, als die Finger einzuknicken, wennder Daumen auch noch auf die Tastatur reichen soll.

Das sieht man recht gut bei dieser Szene:

Falsche handhaltung.jpg


Der Handrücken ist ziemlich flach gestreckt und bildet mit den hinteren Fingerknochen eine Linie. Damit liegt die Hand relativ flach über der Tastatur. Jetzt müsste man die Finger sehr stark strecken, um wie üblich mit den Fingerkuppen zu spielen - dann allerdings würden die Finger komplett zwischen den schwarzen Tasten stecken. Oder , wenn die Finger dann auf den weißen Tasten liegen, dann reicht der Daumen nicht mehr auf die Tastatur. Damit bleibt mit der Handhaltung gar nichts anders mehr übrig, als die Finger einzurollen.

Klar ist der Spieler flott unterwegs - es heißt ja nicht, dass man mit falscher Finger- und Handhaltung nicht schnell sein kann. Falsche Haltung fördert aber enorm das Risiko von (schmerzhaften und langwierigen) Haltungsschäden .

Bei dem Spieler vermute ich, kommt das Ganze daher, dass er seine Arm zu weit am Körper und nach hinten abgebeugt hat. Nicht umsonst wird in Akkordoenschulen immer darauf hingewiesen,dass der Arm (und Ellenbogen) seitlich nach vorne kommen sollte. Muss man ja nicht soooo extrem betreiben, wie es die Musterspielerin im Holzschuhband darstellt. Aber wenn der Spieler aus dem Post hier seinen Arm weiter nach vorne und den Ellbogen etwas weiter seitlich vom Körper weg positioniert hätte, dann käme die Hand automatisch etwas weiter über die Tastatur und man kann ganz bequem die "Mandarinenhaltung" einnehmen und hat dann ganz entspannt die optimale Handhaltung, mit der es bequem und leicht zu spielen geht und ohne Risiko von Haltungsschäden und Entzündungen.

Der Spieler kann vermutlich gar nicht mehr anders und hat sich dran gewöhnt. Aber normalerweise führt das meistens in eine Sackgasse aus der man nur mühsam wieder rauskommt, wenn man sich falsche Haltung angewöhnt.
 
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Ich möchte noch ergänzen, dass besagter Spieler bei Hubert Klausner lernt, der schon viele "Weltmeister" hervorgebracht hat.
Deshalb bezweifle ich, dass ihm dieser Lehrer eine solch falsche Körperhaltung duchgehen läßt.
Aber nix genaures weiß man nicht.
 
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Hallo zusammen,

nachdem die optimale Handhaltung der rechten Hand auf der Pianotastatur erschöpfend besprochen ist, kann man noch die Fingerhaltung optimieren. Hierzu schicke ich aber voraus, dass es sich um High-End-Anweisungen für und von Akkordeon-Virtuosen handelt:

1. Fingerkuppen bleiben immer in Kontakt mit den Tasten. Es findet kein Abheben statt. Nach meiner Meinung ist dieser Tip nur für das Akkordeon oder Keyboard anwendbar. Beim Klavier mit seinem "Anschlag" weiß ich nicht.

Nebenbei verliert man mit dieser Technik nie den Überblick über die momentane Position, geht aber nur, solange keine Sprünge auftreten.

2. Tasten nicht ganz und nicht fest durchdrücken, sondern nur leicht und locker drücken soweit, dass der Ton voll kommt. Diese Technik ist ungemein schwer, da man naturgemäß mit den unterschiedlichen Fingern unterschiedlich stark drückt. Klavierspieler müssen das aber auch beherrschen, es ist dort sogar wichtiger als beim Akkordeon, da man unterschiedliche Kraftaufwendung beim Anschlag beim Klavier ganz deutlich hört. Man muss also auch beim Akkordeon es schaffen, z.B. eine Tonleiter über 2 Oktaven mit nur leicht gedrückten Tasten zu spielen. Beim schnellen Spiel darf das aber nicht in ein Darüberhuschen entgleiten. Die Töne müssen dennoch gleichmäßig akzentuiert kommen.

3. Die Finger müssen etwas weiter Richtung schwarze Tasten eingerückt werden als im obigen Klaviertutorial. Und zwar soweit, dass die weißen Tasten etwa auf einer Linie berührt werden, die durch die Vorderkante der schwarzen Tasten gegeben ist. Selbstverständlich ist diese Anweisung nicht generell durchzuhalten, man denke doch nur mal an Skalen und entsprechende Figuren etwa im Jazz, bei denen der Daumen entgegen elementarer Lehrtechnik auf schwarz spielen muss. Diese Technik hilft aber insbesondere dort, wo widerspenstige Figuren mit schwarzen und weißen Tasten schnell zu durchlaufen sind.

Ich gestehe, dass ich selbst mich seit einiger Zeit bemühe, diese Anweisungen umzusetzen, dabei aber nur mäßig Fortschritte erziele. Ein bisschen was hat es bisher gebracht, vielleicht über ich auch zu wenig.

Einen wunderschönen 1. Mai wünscht Euch allen

morino47
 
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