Fingerstellung

Bei dem Spieler vermute ich, kommt das Ganze daher, dass er seine Arm zu weit am Körper und nach hinten abgebeugt hat. Nicht umsonst wird in Akkordoenschulen immer darauf hingewiesen,dass der Arm (und Ellenbogen) seitlich nach vorne kommen sollte.
Hier mal ein Video von Herrn Weisbecker, in dem man seine Armhaltung sieht:

 
hier sieht man zwar die Armhaltung, die Fingerstellung wirft aber neue Fragen auf, da sie - von vorne gesehen - völlig "normal" wirkt, also nicht so stark abgewinkelt. Jetzt frage ich mich nämlich:
  • ist das eine Video älter als das andere (die Einstelldaten bei YouTube liegen 3 Monate auseinander, in der Zeit wird wahrscheinlich keine komplette Technikumstellung klappen) und wenn ja, welches? Spielte er vor einem Stichtag die eine Fingertechnik und danach die andere? Und wenn ja, welche wann?
  • oder spielt er die beiden Techniken nebeneinander, je nach Stück?
  • oder war die seltsame Fingerhaltung im ersten Video anderen Umständen geschuldet?
 
Ich erkenne in letzterem Video schon diese abgewinkelte Spielweise (freilich nur an den guten, sprich weißen Tasten ;))
 
Ich würde sagen, auch sein Daumen schaut beim Gitarrenhals zu weit raus! Vielleicht ist er einfach sehr groß und hat große Hände mit langen Fingern, wo er nicht weiß, wohin damit?!
 
Ich würde sagen, auch sein Daumen schaut beim Gitarrenhals zu weit raus
Das liegt daran, dass der Oberkrainer-Gitarrist mit dem Daumen die erste Seite immer wieder abdämpfen muss. Das täuscht deswegen.

Sicher hat er schlanke und lange Finger - die hatte ich auch mal :D -

Er ist übrigens gerade mal 17 Jahre jung.
 
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Also mich inspiriert diese Spielweise sehr.
In letzter Zeit bin ich sowieso dabei, das Spiel vom Technischen her immer unaufwändiger zu gestalten, sodass mehr Kapazität für den individuellen Ausdruck bleibt.

Der junge Mann ist sowas von griffsicher und weich in den Akkordfolgen und Glissandi und wirkt sehr entspannt.

Und das bei dem normalerweise eher sperrigen Tastenhub der M Morino.

Dass er da teilweise mit den Nägeln spielt, würde ich erst mal ausprobieren. Mir gefällt dabei, dass man beim Spiel von „weiß“ sehr nah an „schwarz“ ist und die Sprünge zwischen beiden Tastentypen offenbar nochmals reduzieren kann.

Mir scheint das nach erstem rumprobieren recht smooth:)
 
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Die Handhaltung die auf dem Bild in dem Link zu sehen ist, die kann man vielleicht für spezielle Soundeffekte einsetzen. Zum allgemeinen Spielen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man so halbwegs brauchbar spielen kann, sofern man keine anatomischen Anomalitäten in seiner Hand hat die es einem nicht anders ermöglichen.

Habe hier mal eine archivierte Version des Artikels gefunden, der mich glauben gemacht hat, dass es sich hierbei um die Deschamps Technik handeln könnte.

Zitat daraus (in Englisch):
the traditional shape of the hand with fingers mostly extended is not as strong a shape as it could be. To fix this play with your fingers flexed in a cat’s paw type shape and keep flexed so the remain rigid.
 
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Das liegt daran, dass der Oberkrainer-Gitarrist mit dem Daumen die erste Seite immer wieder abdämpfen muss. Das täuscht deswegen.
.
Wieder was dazugelernt! Oberkrainer ist halt einfach nicht meine Richtung, das habe ich so bisher noch nicht gesehen bei Gitarrespielern.
 
Dieses Spiel, bei dem die Nägel auf die Taste aufgesetzt werden:

Mir kommt immer mal wieder ein Instrument unter die Hände, bei dem die weißen Tasten im hauptsächlichen Spielbereich beschädigt sind.
Ich habe mich schon immer gefragt, woher das kommt. Kann es sein, dass das von Fingernägeln stammt?
 
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eine archivierte Version des Artikels
Das ist wirklich interessant, @pitzelberger. Jetzt erklären sich manche "Ticks" von Vincent Peirani oder Ksenija Sidorova viel besser. These are no ticks, but tricks.
 
die weißen Tasten im hauptsächlichen Spielbereich beschädigt sind
Auch ich hatte schon so ein Instrument in der Hand (der erste Ebay-Kauf 2002)
Mein Vermutung - der/die Vorbesitzer müssen lange Zeit mit langen Fingernägeln gespielt haben.
Mir graut vor dem Gedanken. Sobald ich merke, die Nägel berühren die Taste, wird geschnitten und gefeilt. Hauptsächlich betrifft das den rechten Zeigefinger.
Damit die anderen nicht beleidigt sind, kommen alle dran. :D
 
Das mit dieser speziellen Methode hat mich interessiert:

https://accordionlife.com/about-frederic-deschamps/

"Frédéric Deschamps ist ein weltberühmter Lehrer, dessen Spitzentechniken immer wieder Weltmeister hervorgebracht haben.
Er unterrichtet regelmäßig Meisterkurse in Frankreich und im Ausland - Europa, China, USA, Neuseeland, Chile und mehr.

Als Weltmeister selbst hat Fred viele Jahre damit verbracht, Weltmeister mit seiner Spitzentechnologie zu trainieren.

Einige seiner Studenten sind Grayson Masefield (NZ), Petar Maric (Serbien), Pietro Adragna (Italien) und Jerome Richard (Frankreich)."

Meine Fingernägel sind auch kurz geschnitten, aber wenn ich sie so extrem beuge, wie auf den Fotos,
kommen sie trotzdem auf die Tasten. Auf dem Klavier komme ich da überhaupt nicht klar,
aber ich denke Übung macht den Meister. Wie bei vielen Dingen im Leben:)

Es scheint ja wohl zu funktionieren.
 
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Ich bin ein wenig verwundert, dass dies eine solche Diskussion verursacht. Meine Meinung ist: eine gewisse Grundhaltung muss vorhanden sein, vor allem bei Anfängern. Aber ab dem Semi-professionellen Bereich muss ich sagen: viele Wege führen nach Rom...

Ich selbst "klappe" bei manchen Passagen den Zeigefinger um und spiele faktisch mit der Nageloberseite, z.B. Sexte mit Oktav auf Bb (Bb'-D''-Bb'') Natürlich könnte ich bei meiner Morino zwischen die Schwarzen greifen, aber bei einer Zupan sind die Tasten zu eng.
Ich hab technisch wenig Probleme, wenn ich mal ein anderes Akkordeon unter den Fingern habe. Ich denke, ich kann auch behaupten, dass es mich nicht einschränkt, da ich bis jetzt (natürlich mit üben) jedes Stück hinbekommen habe.

Anatomisch ist jeder Mensch anders gebaut. Eine Schablone drüber zu legen, finde ich ab einem gewissen Zeitpunkt fragwürdig.

Zu den Abnutzungen auf der Tastatur: ich spiele seit nunmehr 16 Jahren fast ausschließlich auf meiner Morino. Dabei habe ich die ersten vier Jahre fast jeden Tag für mehrere Stunden mit meiner Spieltechnik geübt. Abnutzungen auf der Tastatur: Fehlanzeige! Mein Instrumentenbauer meint, dass das auch mitunter mit stark schwitzenden Spielern bzw. Personen mit aggressiven Schweiß zusammenhängen kann.
 
Also ich lege keine Schablone über irgendeine Person oder Technik!
Mit meinem Beitrag wollte ich nur sagen, dass viele Wege zum Erfolg führen!
 
Sorry, wenn ich mich nicht eindeutig ausgedrückt habe. Ich meinte einige ältere Beiträge...
 
Ich bin ein wenig verwundert, dass dies eine solche Diskussion verursacht.
Mich hingegen hat diese Fingerstellung verwundert. Ich glaube nicht, dass ich je meine Finger so "eingeknickt" habe.
Und ich wollte auch wissen, ob diese Technik auch andere Spieler verwenden.

Mittlerweile ist das Thema ja weitgehend geklärt.
 
Ich scheine auch so zu spielen, zumindest mit Zeige- und Mittelfinger, teilweise sogar zwischen den schwarzen Tasten. Das ist mir erst aufgefallen als ich eine neue Delica probegespielt habe und plötzlich zwischen den schwarzen Tasten fest hing. :weird: Den Verkäufer - selbst Akkordeonlehrer - schien das aber nicht sonderlich zu stören. Ich hätte wohl recht lange Finger und bräuchte halt ein anderes Manual. Als reiner Hobbyspieler schien mir das jetzt auch die einfachste Lösung! :D

Kratzer oder Abnutzungen habe ich übrigens trotz dieser Spielweise ebenfalls keine.

Aus Berufsmäßiger Erfahrung kann ich aber bestätigen das die Schweißzusammensetzung bei Menschen tatsächlich sehr unterschiedlich ist und es da "Gemische" (durch Ernährung, Medikamente, Umwelteinflüsse, usw.) gibt denen einfach kein Kunststoff gewachsen ist.
 
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Inzwischen hatte ich Kontakt mit dem Spieler meines eingestellten Videos.
Er hat sich diese Spielweise durch Anraten mehrerer hochklassiger Lehrer angeeignet.
Diese Lehrer kennt man wohl nur in der Volksmusik (Hubert Klausner) und im Jazzbereich (Günter Amann)


Interessant finde ich, dass keiner dieser Lehrer selbst so spielt - zumindest habe ich das bisher von ihnen nicht gesehen.
Deshalb schließe ich darauf. dass der User Pitzelberger in seinem Beitrag (#13) recht hat.
Alexander hat zwar mit diesem Namen und der verbundenen Methode nichts anzufangen gewusst - vermutlich aber diese Herren.

Von daher ist meine Neugierde befriedigt - es handelt sich also um eine angelernte Technik, welche ich in meinem Alter wohl nicht mehr versuchen werde :D
Hatte in den letzten Jahren bereits einige male mit Schnapp-fingern zu tun :evil:
 
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