Erst "echte" Akkorde, dann Powerchords lernen?

  • Ersteller cubiskel
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Du bist ein ganz Hartnäckiger, was! :D

O. k. ... damit ignorierst du aber wiederum den Punkt, dass a) jeder unterschiedlich und unterschiedlich schnell lernt und du setzt voraus, dass b) "Gitarrenspiel" ausschließlich den "praktischen Teil" meint...

a) Naja, ich bin auch nicht der schnellste - aber fast 3 Monate pro Akkord halt ich dann doch für ein kleines bisschen sehr langsam...
b) Wie gesagt es geht nicht um Theorie - sauber Greifen hat nix mit Theorie zu tun... Wenn der Gitarrenlehrer dem Schüler von mir aus die gesamte Musiktheorie beibringt - so wär das zwar nicht mein Ding - aber dagegen wäre nix einzuwenden.

Solange der Schüler selber nicht das Gefühl hat unterfordert zu sein oder sich langweilt, bei dem was dort gelernt wird, kann es ja nicht komplett falsch sein, oder? Es ist sicher nicht der richtige Ansatz für jedermann, wie man hier ja auch deutlich lesen kann... aber wenn es für Schüler und Lehrer so i. o. ist?

Mag sein - aber wenn der Lehrer dann auch noch so undifferenzierte Statements von sich gibt wie das - dann hab ich Fragen: "Grundakkorde setzen eine saubere Grifftechnik vorraus (Finger 90°,....) während Powerchords eher etwas "lässig" von der Fingerstellung her laufen." Als ob es bei Powerchords nicht wichtig wäre, dass man sie sauber greift... Ich kenn den Lehrer ja nicht - aber sowas zusammen mit den bescheidenen Lehrerfolgen - macht auf mich schon nicht grad einen vertrauenswürdigen Eindruck..

Und als Schüler kann man das auch sehr beurteilen - ausser man war schon bei einem anderen Lehrer...

Nix für ungut!
Roger
 
Sein Job ist jemandem das Gitarrenspiel beizubringen - und wenn der Schüler nach 1 1/2 Jahren gerade mal 5 Akkorde kann, dann hat der Lehrer seinen Job m.M. nach eben nicht gemacht! Oder hat völlig überzogene Ansprüche was "sauber" Greifen heisst...
cubiskel kann diese 5 Akkorde noch nicht einmal:

... C, E, Em gehen gut, der Rest ist noch übungsbedürftig ... Ich habe mich vielleicht etwas unklar ausgedrückt, ich kann die Akkorde mit der Greifhand setzen, aber noch nicht wirklich von einem Akkord zum anderen umsetzen....

Ich bewundere ebenfalls deine Geduld und Ausdauer. Wenn ich da an so manch andere Heulsusen und Jammerlappen hier im Forum denke ...:gruebel:

Was meint denn dein Lehrer dazu, daß du dich mit den Akkorden so schwer tust? Hat er eine Ahnung, warum das so ist? Und gibt er dir Hilfestellungen, um dir das Umgreifen Lernen zu erleichtern? Oder sagt er nur, daß du einfach noch länger üben mußt?

Und wie gut klappen die Skalen, mit denen ihr angefangen habt?

Ich kenne auch deine anderen Threads mit dem Fingernagelund dem extrem breiten Griffbrett, und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß du extreme motorische Schwierigkeiten hast. Ich würde dir ehrlich gesagt gerne mal auf die Finger schauen, weil ich glaube, daß du von deinem Lehrer nicht die Hilfe bekommst, die du bräuchtest. Vielleicht kannst/willst du mal ein Video bei youtube reinstellen.

Und wegen den Powerchords: Fang damit an!
 
Du bist ein ganz Hartnäckiger, was! :D

Du ja zum Glück auch... :D

a) Naja, ich bin auch nicht der schnellste - aber fast 3 Monate pro Akkord halt ich dann doch für ein kleines bisschen sehr langsam...

Dazu füge ich mal ein, was der Threadersteller u. a. geschrieben hat... kannst ja auch nochmal seine anderen Bemerkungen dazu lesen...
"In den 1 1/2 Jahren haben wir zuerst Theorie gelernt. Da ich nie zuvor ein Instrument gespielt habe, war die Harmonielehre ein Fremdwort für mich, geschweige den Quintenzirkel, etc. Dann haben wir das Anschlagen leerer Saiten geübt. Ich hatte unheimliche Schwierigkeiten, eine einzelne Saite richtig zu erwischen. Danach haben wir dann verschiedene Skalen angefangen, welche ich jeweils gegriffen und "geplekt" habe. Dann, so ca vor 8 bis 9 Monaten sind die Akkorde drangekommen. Im Moment üben wir das Umsetzen zwischen dem E und dem C (beide Dur). In der Theorie sind wir jetzt bei Formen der Pentatonik angelangt."

Und ich habe jetzt nicht mehr gesucht, ob irgendwo stand, wie oft der Unterricht ist und wieviel der Threadersteller zum üben kommt etc. ...

Mag sein - aber wenn der Lehrer dann auch noch so undifferenzierte Statements von sich gibt wie das - dann hab ich Fragen: "Grundakkorde setzen eine saubere Grifftechnik vorraus (Finger 90°,....) während Powerchords eher etwas "lässig" von der Fingerstellung her laufen." Als ob es bei Powerchords nicht wichtig wäre, dass man sie sauber greift... Ich kenn den Lehrer ja nicht - aber sowas zusammen mit den bescheidenen Lehrerfolgen - macht auf mich schon nicht grad einen vertrauenswürdigen Eindruck..

Und als Schüler kann man das auch sehr beurteilen - ausser man war schon bei einem anderen Lehrer...

Da gebe ich dir durchaus (zumindest zum Teil) recht... ein gewisses elitäres Denken ist auch bei vielen Gitarristen und Gitarrenlehrern verbreitet... Wenn andere Leute schreiben, dass man eigentlich ja sowieso nur Powerchords braucht, ist das aber irgendwo genauso ;)

Lass den Lehrer halt aus der "Klassik-Ecke" kommen... Wenn einem ein Lehrer nichts mehr beibringen kann, sollte man wechseln. Wenn man unzufrieden ist und der Lehrer trotz eines oder mehrerer Gespräche nicht auf die Bedürfnisse des Schülers eingehen kann (und der Schüler mit der Erklärung des Lehrers, warum es das vielleicht bewusst nicht will, leben kann), sollte man wechseln. Ansonsten finde ich es nicht bedenklich, alles aufzunehmen, was ein Lehrer einem anbietet und ggf. noch selber nebenher nach seinem eigenen Interesse zu gehen...

"Nix für ungut"? Wieso sollte ich das "ungut" aufnehmen? Wir tauschen doch nur Meinungen und Sichtweisen aus? Mir gefällt das und vielleicht hilft es dem einem oder anderen Mitlesenden auch... (Und mir ist schon bewusst, dass zumindest die Möglichkeit besteht, dass ich nicht alles richtig weiß oder einschätze...;))
 
Du ja zum Glück auch... :D
Yepp... Immer wieder gerne!

Dazu füge ich mal ein, was der Threadersteller u. a. geschrieben hat... kannst ja auch nochmal seine anderen Bemerkungen dazu lesen...
"In den 1 1/2 Jahren haben wir zuerst Theorie gelernt. Da ich nie zuvor ein Instrument gespielt habe, war die Harmonielehre ein Fremdwort für mich, geschweige den Quintenzirkel, etc. Dann haben wir das Anschlagen leerer Saiten geübt. Ich hatte unheimliche Schwierigkeiten, eine einzelne Saite richtig zu erwischen. Danach haben wir dann verschiedene Skalen angefangen, welche ich jeweils gegriffen und "geplekt" habe. Dann, so ca vor 8 bis 9 Monaten sind die Akkorde drangekommen. Im Moment üben wir das Umsetzen zwischen dem E und dem C (beide Dur). In der Theorie sind wir jetzt bei Formen der Pentatonik angelangt."

Und ich habe jetzt nicht mehr gesucht, ob irgendwo stand, wie oft der Unterricht ist und wieviel der Threadersteller zum üben kommt etc. ...
Upps.. :redface: hier muss ich ein bisschen zurückkrebsen - das hab ich wohl überlesen - aber viel besser find ich das jetzt immer noch nicht - auch 8 Monate finde ich eine zu lange Spanne. Und wenn man 7 Monate Gitarrenunterricht hat bevor man den ersten Akkord spielt, dann find ich das eigentlich fast noch schlimmer! Uebertragen auf Fussball (ist halt grad die Zeit) wäre das ja, wie wenn man im Fussballclub zuerst ein halbes Jahr nur Spieltheorie und Taktik machen würde, bevor man überhaupt mal den Ball treten darf...
Ansonsten er hat glaub geschrieben, dass er etwa 4 h pro Woche übt, wenn ich das richtig im Kopf habe...

Da gebe ich dir durchaus (zumindest zum Teil) recht... ein gewisses elitäres Denken ist auch bei vielen Gitarristen und Gitarrenlehrern verbreitet... Wenn andere Leute schreiben, dass man eigentlich ja sowieso nur Powerchords braucht, ist das aber irgendwo genauso ;)
Ich hab ja auch gar nix gegen normale Akkorde... Man könnte auch einfache Lieder mit denen spielen. Lady in Black oder sowas...

Lass den Lehrer halt aus der "Klassik-Ecke" kommen... Wenn einem ein Lehrer nichts mehr beibringen kann, sollte man wechseln. Wenn man unzufrieden ist und der Lehrer trotz eines oder mehrerer Gespräche nicht auf die Bedürfnisse des Schülers eingehen kann (und der Schüler mit der Erklärung des Lehrers, warum es das vielleicht bewusst nicht will, leben kann), sollte man wechseln.
Wir liegen ja gar nicht so weit auseinander - das hier könnt ich unterschreiben. Aber ich gehe nicht wirklich davon aus, dass es jemanden gibt, der zufrieden ist, wenn er nach 1 1/2 Jahren Gitarrenunterricht nicht ansatzweise ein einfaches Lied spielen kann. Und darum wäre mein Fazit hier ganz klar wechseln oder zumindest mal probeweise bei einem anderen Gitarrenlehrer eine Stunde nehmen (wie gesagt - ohne Vergleich ist es auch schwierig zu beurteilen, ob man mit dem Gitarrenlehrer zufrieden sein kann...

"Nix für ungut"? Wieso sollte ich das "ungut" aufnehmen? Wir tauschen doch nur Meinungen und Sichtweisen aus? Mir gefällt das und vielleicht hilft es dem einem oder anderen Mitlesenden auch... (Und mir ist schon bewusst, dass zumindest die Möglichkeit besteht, dass ich nicht alles richtig weiß oder einschätze...;))
Dann ist ja bestens... :) Seh ich auch so - hab aber leider auch schon Leute erlebt, die es dann persönlich nehmen, wenn man anderer Meinung ist - darum schreib ich das zum Teil schon mal präventiv - man weiss ja nie!
 
@Mr. NoName: das ist ja schon eine echt coole Anleitung, was du in deinem Post geschrieben hast. Besonders Justinguitar hat es mir mittlerweile angetan. Ich hab mich gestern Abend daran förmlich festgesaugt. Einfach unglaublich, wieviel Energie dieser Justin in die Tutorials steckt... Und er erklärt es echt "dummentauglich". Interessant ist auch, dass er offensichtlich bei den Akkorden keine Probleme damit hat, dass die Daumen-Zeigefingerbeuge am Gitarrenhals anliegt. Ich muss im Unterricht immer ungefähr einen Zentimeter dort Luft lassen. Auf jeden Fall hilft mir das echt weiter!!!!

@Supra: Danke, dass du mir eine Engelsgeduld unterstellt, aber ich glaube, es liegt ein wenig an meinen "vorlieben". Ich fand auch schon immer die Reihen-Thematik in der Mathematik faszinierend (ernsthaft!). Ich glaube, was mich darann reizt, ist mit einem GRiff direkt die Fuinger so simultan zu setzen, dass alles 100% stimmt. Das dabei noch keine MElodie entsteht, hält mich nicht von meinem Enthusiasmus ab. Schließlich muss alles erarbeitet werden.... und der Weg kann auch schon ein Teil des Ziels sein.

@JBJHM: In den 1 1/2 Jahren haben wir zuerst Theorie gelernt. Da ich nie zuvor ein Instrument gespielt habe, war die Harmonielehre ein Fremdwort für mich, geschweige den Quintenzirkel, etc. Dann haben wir das Anschlagen leerer Saiten geübt. Ich hatte unheimliche Schwierigkeiten, eine einzelne Saite richtig zu erwischen. Danach haben wir dann verschiedene Skalen angefangen, welche ich jeweils gegriffen und "geplekt" habe. Dann, so ca vor 8 bis 9 Monaten sind die Akkorde drangekommen. Im Moment üben wir das Umsetzen zwischen dem E und dem C (beide Dur). In der Theorie sind wir jetzt bei Formen der Pentatonik angelangt.

cu
cubiskel

Hört sich nicht besonders Anfängerfreundlich an, Theorie ist zwar wichtig, aber du lernst doch Gitarre und nicht Musiktheorhetiker! Und erst Skalen und dann Akkorde zu machen halte ich auch für absolut falsch. Ich glaube eigentlich eher erst Akkorde, dann ein wenig Grundlegende Theorie und parallel dazu schnell mit Solieren beginnen.
 
Also wegen dem Tempo würd ich jetzt mal sagen liegt das sicherlich zum Teil auch an der Handverletzung und dem (ist nicht Bös gemeint) etwas höheren Alter. Ich hab auch erst mit 26 angefangen Gitarre zu spielen und es ist halt nun mal so, das man sich mit zunehmendem Alter schwerer tut neues zu lernen (Fluide vs Kristalline Intelligenz). Wenn ich mir 12 Jährige anschau die schon irgendwelche Monstersolos nachspielen können denk ich mir auch jedesmal "warum haste nicht früher angefangen" ;-) Aber mal generell würd ich sagen Lern zuhause auf was du Bock haste neben dem Pensum das dir dein Lehrer mitgibt, und solltest du unzufrieden sein wechsel den Lehrer.
 
Hallo miteinander,
aaaaaaalso, dass ich ein etwas höheres Alter habe ist nun wirklich unbestritten und ich stehe auch dazu. Ich denke wirklich, dass dadurch Feinmotorik und Koordination schon etwas leiden, auch wenn einige ALtersgenossen von mir vuielleicht jetzt heftig widersprechen. Zudem merke ich, dass ich den Zeigefinger immer langsamer setze als die restlichen Finger. Da ich mich mit den beiden Fakten aber abgefunden habe und nicht in Wettbewerb mit schnell lernenden treten möchte, kann ich mich damit abfinden. Ich habe in der Zwischenzeit mal mit Justins Hilfe ;) Powechords ausprobiert und bin echt überrascht wie einfach es sit, da auf E und A basierenden ja praktisch nur verschoben wird. Jetzt nehme ich neben deen Gitarrenstunden malals ersten Song Basket Case in Angriff.
 
EINSPRUCH! Es hat nicht unbedingt was mit dem Alter zu tun, ich habe nun mit fast 20 angefangen und es läuft erstaunlich schnell voran, zumindestens hatte ich es mir wesentlich langsamer vorgestellt.

Ich kenne genug jüngerer Leute, die nicht so schnell sind wie es nach der Meinung von einigen hier sein sollte.
Slash hat so weit ich das in Erinnerung habe, auch mit 16 erst angefangen, was auch schon recht spät ist.

Die Intelligenztheorie ist nunmal, wie der Name es sagt , auch nur eine Theorie und nur mit Theorien alleine kommt man nicht weit. Das menschliche Gehirn, insbesondere die Prozesse die es vollführt, sind nicht ansatzweise erforscht als das man solche waghalsigen Behauptungen stellen könnte.

Was ich aus Erfahrung jedoch sagen kann ist, dass der Mensch sich nur selbst durch seine Gedanken limitiert. Wenn jemand die ganze Zeit z.B. zu Hören kriegt: "Zum erlernen der Gitarre bist du zu alt, du hast doch auch keine besondere Begabung dafür bla bla" dann brennt sich irgendwann dieser "Gedanke" der einem irgendwie auch auferzwungen wird, ins Gehirn und man glaubt es dann selbst, ob man nun will oder nicht.
Genauso schaut es mit allen anderen Dingen im Leben aus.

Zumal die Intelligenztheorie bzw. die Theoretiker ja davon ausgehen, dass man lediglich ANDERS lernt. Als Kind lernt man einfach, man ist wie eine große Müllhalde für Informationen und saugt alles wie ein Schwamm auf, egal ob es nun richtig ist oder falsch, ob man es braucht oder nicht.
Als Erwachsener dann kann man differenzierter an die Sache heran und schauen was einem mehr bringt und was nicht und man soll in der Lage sein zielgenauer und konzentrierter zu lernen.

Fakt ist doch, die meisten Jungen Leute fangen mit der Musik an weil: a) die Eltern Sie dazu gezwungen haben, das sind dann meistens die die dann auch nach einigen Jahren genervt aufhören.
oder b) irgendwas cooles sehen und sich dann denken: "ohh jaaa Metal ist so cool, ich werde Musiker!!!!!", wenn diese Leute dann Talent haben und die Ausdauer, bleiben sie auch dabei und werden unter umständen sogar gut. Jedoch ist das hier auch die Minderheit.

Wenn ein Erwachsener mit etwas wie der Musik anfängt, dann nur weil er es wirklich will (Ausnahmen gibt es immer).

Mit freundlichen Grüßen, NoName
 
Na fast 20 zählt für mich noch als jung und 16 erst recht...
Klar hast du recht ist nur ne theorie aber das ist die Evolution auch:) Es fällt dir einfach in Jungen Jahren leichter neue Dinge zu lernen das ist meines Wissens mittlerweile ne recht gesicherte erkentniss und hängt glaube ich damit zusammen das sich die Neuronen in deinem Gehirn in jungen jahren schneller vernetzen.
Natürlich gibbet noch sowas wie Talent und manchen Leuten fällt Gitarrespielen vielleicht leichter als anderen. Ich sag ja jetzt nicht das man wenn man alt ist nix neues mehr lernen kann aber man muss dann doch etwas mehr gedult mitbringen.
 
Wenn ich mir 12 Jährige anschau die schon irgendwelche Monstersolos nachspielen können denk ich mir auch jedesmal "warum haste nicht früher angefangen" ;-)

Zum einem weist du dann aber nicht, ob dieser 12-jährige nicht vielleicht auch schon seit 4-5 Jahren spielt (vielleicht waren Papa und Opa ja auch Musiker) und zum anderen hat man mit 12 halt auch ganz anders Zeit zum üben. Da kommt man um 13 Uhr von der Schule nach Hause und hat dann 6-8h/Tag Zeit zum rumklampfen.

Und, ich wette, wenn du jetzt mal 1 Jahr lang jeden Tag 6h üben würdest wärst du erstaunt, wie gut du auf einmal geworden bist, trotz des biblischen Alters von Anfang 20 ;)
 
Hört sich nicht besonders Anfängerfreundlich an, Theorie ist zwar wichtig, aber du lernst doch Gitarre und nicht Musiktheorhetiker! Und erst Skalen und dann Akkorde zu machen halte ich auch für absolut falsch. Ich glaube eigentlich eher erst Akkorde, dann ein wenig Grundlegende Theorie und parallel dazu schnell mit Solieren beginnen.

Hm... viel praktizierter Ansatz so... IMHO... Ich möchte aber etwas zu bedenken geben, bzw. ein, zwei Fragen zur Anregung geben...

Ist es für einen Anfänger nicht noch leichter zu Anfang Einzeltöne zu spielen, als ganze Akkorde? (Das kann man mit dem lernen von Tonleitern verbinden. Kleine Melodien kann man da auch selber improvisieren.)

Und wenn man dann Akkorde dran nimmt... woraus sind die aufgebaut? Aus Einzeltönen einer Tonleiter? Ich finde es da durchaus praktisch, wenn man dann bereits weiß bzw. herleiten kann, wie der Akkord genau aufgebaut ist und wo bei dem Griff die einzelnen Töne auf dem Griffbrett liegen... Ich finde, da setzt dann das grundlegende Verständnis für das Instrument an...

Aber natürlich ist das ein Ansatz der zu Anfang mehr Geduld und Arbeit erfordert (und damit so gar nicht zu den viel gepriesenen Slogans passt, wie man "in 3 Wochen die Songs seiner Lieblinge spielen" kann), aber für viele Leute befriedigender sein wird...

... insofern soll jeder für sich entscheiden, was der richtige Weg für einen ist und dabei bedenken, dass für andere Leute vielleicht ein anderer Weg eher zum Ziel führt... welches das Ziel für jeden Einzelnen auch sein mag...
 
@Whiteout

Mit meinem bescheidenen Laienwissen würde ich mal sagen, dass liegt einfach daran, dass sehr viele Lehrer von der klassischen Gitarre kommen und mit E-Gitarre nicht so viel zu tun haben, man kann zwar drauf spielen, aber selbst beschäftigt man sich seit jeher eher mit der Akustikgitarre. Und auf dieser sind die Akkorde ja die Grundlage von allem. Einzeltöne dienen ja meist eher der Verzierung, die klassische Begleitung auf einer Gitarre besteht ja für gewöhnlich aus Akkorden. Im rockigeren Bereich auf der E-Gitarre sind es dann eher Powerchords statt der gewöhnlichen Akkorde. Da läge es nahe, mit den Powerchords zu beginnen, finde ich.

Hab mir gestern Abend nochmal mein "altes" Lehrbuch "Garantiert E-Gitarre lernen" vom Brümmer angeschaut. Der beginnt tatsächlich mit Einzeltönen, grundlegenden Taktarten und Anschlagstechniken (Abschlag, Aufschlag, Notenwerte, Zählzeiten...) dann folgen Double-Stops, dann Powerchords samt Umkehrungen und erst dann die Grundakkorde :gruebel:. Macht auf der E-Gitarre meiner Meinung nach auch mehr Sinn. Aber als Lehrer hält man halt an dem Fest, was man vor 100 Jahren selbst gelernt hat :rolleyes:

Ich finde außerdem auch, dass erste Gehversuche in Sachen Takt und Rhythmik mit simplen Einzeltönen bzw. Powerchords deutlich einfacher sind als sich zum tickenden Metronom im Wechsel zwischen A-Dur und C-Dur die Finger zu verrenken.
 
@Whiteout

Mit meinem bescheidenen Laienwissen würde ich mal sagen, dass liegt einfach daran, dass sehr viele Lehrer von der klassischen Gitarre kommen und mit E-Gitarre nicht so viel zu tun haben, man kann zwar drauf spielen, aber selbst beschäftigt man sich seit jeher eher mit der Akustikgitarre. Und auf dieser sind die Akkorde ja die Grundlage von allem. Einzeltöne dienen ja meist eher der Verzierung, die klassische Begleitung auf einer Gitarre besteht ja für gewöhnlich aus Akkorden

Wenn du mit "klassischer Gitarre" genau das meinst, liegst du IMHO falsch. Mal als spontanes Beispiel was ich darunter verstehe:
http://www.youtube.com/watch?v=c8X2jyoW0Fg&feature=related

Die Akkordbegleitung als "Wandergitarre", wo man den Gesang begleitet trifft es da eher. Früher hat man dafür (mangels anderer akustischer Gitarren) auch Konzertgitarren dafür hergenommen.

Als Begleitung in einer Band (Tanzmusik oder im Jazz z. B.) ist die Gitarre in der Tat auch eher ein Rhythmusinstrument... aber sagt das etwas darüber aus, wie man das Instrument von Grund auf erlernt? :gruebel:

Und was du schreibst klingt auch ein wenig so als würde das für alle Gitarrenlehrer gelten... Halte ich so pauschal für fragwürdig... (Da kann es aber auch sein, dass ich dich falsch verstehe...)

Im rockigeren Bereich auf der E-Gitarre sind es dann eher Powerchords statt der gewöhnlichen Akkorde. Da läge es nahe, mit den Powerchords zu beginnen, finde ich.

Da hast du sicher nicht unrecht, v. a. wenn man sich so früh im Untericht schon festlegen will... aber wie du später schreibst, bleibt vermutlich am allerleichtesten, einen Einzelton zu spielen und mit den Schritten anzufangen, die du ja auch so beschreibst:

Hab mir gestern Abend nochmal mein "altes" Lehrbuch "Garantiert E-Gitarre lernen" vom Brümmer angeschaut. Der beginnt tatsächlich mit Einzeltönen, grundlegenden Taktarten und Anschlagstechniken (Abschlag, Aufschlag, Notenwerte, Zählzeiten...) dann folgen Double-Stops, dann Powerchords samt Umkehrungen und erst dann die Grundakkorde :gruebel:. Macht auf der E-Gitarre meiner Meinung nach auch mehr Sinn. Aber als Lehrer hält man halt an dem Fest, was man vor 100 Jahren selbst gelernt hat :rolleyes:
 
Ich denke, dass man die gleiche Auffassung darüber hat, dass in einem Gitarrenunterricht grundlegende handwerkliche und theoretische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden sollen sowie unterschiedliche Arten des Gitarrespiels.

Dazu soll auch der Spaß an der Gitarre rüberkommen, methodisch-didaktisch sollen die Lernziele erreichbar sein und Erfolgserlebnisse bringen, die Motivation soll gesteigert werden.

Das ist aber nur möglich, wenn ich als Lehrer auf die individuellen Ziele, musikalischen Vorlieben sowie Stärken und Schwächen eingehe. Natürlich haben Lehrer eine Repertoir und das ist auch gut so. Aber aus diesem Fundus ist eben ein individueller Lehrplan zu erstellen, der den jeweiligen Bedürfnissen und Fähigkeiten angepaßt ist.

Von da aus empfinde ich persönlich und unter Anrechnung des Umstandes, das wir alle nur einen Teil des Unterrichts hier mitbekommen, den bisherigen Unterricht als - hmmm - entwicklungsfähig. Dazu zählt aber auch, dass der Lehrende ein Feedback gibt und seine Wünsche äußert. Natürlich gibt es immer ein Gefälle zwischen Lehrer und Schüler - sonst wäre der Unterricht ja sinnlos. Das kann aber nicht dazu führen, dass einfach seitens des Lehrers ein "das muss jetzt so sein und es gibt keine Alternative" vorgeschoben wird. Es gibt einfach unterschiedliche Herangehensweisen - wie ja schon unterschiedliche Lehrbücher und Vorgehensweisen zeigen.

Ich bin mir aber auch eher unsicher, ob es Sinn macht, das in diesem thread weiter zu vertiefen ...
 
Hallo!

Ich spiel seit 3 Monaten (und bin 35) und mache einen Mischmasch aus autodidaktisch und mit Lehrer. Theoriekram bring ich mir selber bei, genauso wie einzelne Liedchen. Er hat mir Powerchords gezeigt und Tacktübungen zusätzlich zum Buch (Schule der Rockgitarre) gezeigt. Vorgestern zum Abschluss des 4ten Besuchs hat er mit dem Kommentar, dass ich ja Sachen bis zur Perfektion übe (Perfektion hört sich für mich anders an ...) im Buch um 40 Seiten vorwärts geblättert und auf die A-Moll-Pentatonik gezeigt und nochmal weiter geblättert zu den ersten Licks. "Üb das mal bis in 2 Wochen, Pentatonik rauf und runter, Licks ganz ganz langsam". :D YES! Sliden! :D. Ich mag es echt da ständig ins kalte Wasser geschmissen zu werden. Die Besuche beim Lehrer nutze ich zu 2/3 für verfeinern von Techniken (ich frag dem dann Löcher in den Bauch und der zeigt es mir, ich probier es dann kurz aus .. er verbessert mich gegebenenfalls .... also kein Kram den ich alleine Zuhause erarbeiten kann), 1/3 zeigt er mir neues bzw. sagt an was ich mir denn mal so ankucken sollte. Die Grundakkorde sind was, dass ich selber erarbeite (jeden Tag paar mal ausprobiere ... die sind noch so im Slownebenbeimodus).


Cu
Emil
 
Ich habe in der Zwischenzeit mal mit Justins Hilfe ;) Powechords ausprobiert und bin echt überrascht wie einfach es sit, da auf E und A basierenden ja praktisch nur verschoben wird.

Ich finde es da durchaus praktisch, wenn man dann bereits weiß bzw. herleiten kann, wie der Akkord genau aufgebaut ist und wo bei dem Griff die einzelnen Töne auf dem Griffbrett liegen...

Da scheint Cubiscels Lehrer auch nicht viel geleistet zu haben...

Ist es für einen Anfänger nicht noch leichter zu Anfang Einzeltöne zu spielen, als ganze Akkorde? (Das kann man mit dem lernen von Tonleitern verbinden. Kleine Melodien kann man da auch selber improvisieren.)

Und wenn man dann Akkorde dran nimmt... woraus sind die aufgebaut? Aus Einzeltönen einer Tonleiter? Ich finde es da durchaus praktisch, wenn man dann bereits weiß bzw. herleiten kann, wie der Akkord genau aufgebaut ist und wo bei dem Griff die einzelnen Töne auf dem Griffbrett liegen... Ich finde, da setzt dann das grundlegende Verständnis für das Instrument an...

Jain. Früh ein bisschen Theorie einzubringen ist in der Tat wichtig, aber nicht als erstes! Ich habe nichts davon, wenn ich es nicht benutzen/festigen/ausprobieren kann, aber wenn ich schon ein bisschen spielen kann, und dann Theorie lerne, dann kann ich gleich probieren, ob es stimmt, und es wird wesentlich einfacher zu lernen sein.

Akkorde und Tonleitern zu verbinden ist absolut richtig und hilfreich.

Naja also die Anfängerübungen die ich die ersten drei Stunden meines Lebens Gitarre gespielt habe, waren noch einfacher als Akkorde, aber auch nur, weil sie aus absolut einfachem Rhythmus und 1-2 Tönen verschiedenen bestanden. Alles darauffolgende ist nicht mehr einfacher als Grundakkorde, weil man da schon schnell und präzise arbeiten muss, und viel mehr zu tun hat, als Akkorde zu greifen. (denke ich zumindest)
 

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