Flamenco of heart

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Naduna
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Hallöchen ihr Lieben,

lang ist es her, dass ich meinen dritten jemals geschriebenen Song hier gepostet habe (Finally). Heute habe ich Inspiration verspürt und mal etwas, für meinen gängigen Stil, Neues ausprobiert. Ich weiß noch nicht, ob ich das so beibehalten werde, aber es war für mich auf jeden Fall eine erfrischende Herausforderung.
Ich habe versucht zu reduzieren und vollständige Sätze nur in der direkten Ansprache des lyrischen dus zu verwenden. Das Reimen habe ich diesmal nicht so streng gesehen, aber ganz konnte ich noch nicht loslassen :-D
Für jegliche Anregungen bin ich sehr offen, so lange die story sich nicht verändert. Ich bin gespannt wie ihr es findet, ist gerade doch sehr aufregend für mich.

Typisch für mich: Ich habe wieder mal von Anfang bis Ende ein paar Stunden am Stück geschrieben. Ich finde einfach keine Ruhe, bis ich nicht mit dem (zumindest vorläufigen) Ergebnis zu frieden bin.
Ach und bitte seht mir nach, dass ich mich heute nicht mehr zu Wort melden werde, brauche den Rest des Tages nur für mich.


Liebe Grüße und (hoffentlich) viel Spaß beim Lesen!


Flamenco of heart:


Close to you, you are far
a voice in the dark
a voice soft and warm
spotlight on my art


Longing for you
you audience, me on stage
not allowed to
help me with my play


Trusting in my dance
focussing on myself
displace desire
leaving your place


I dance my flamenco.
You wanna dance, too?
Show me more of you.
Show me more of you.


Once in a while
presence feels safe
you step by
find my own pace


My own style
your safety my guide
let go, become free
dancing independently


Fall and retry
story of my life
expressing my soul
letting go of controle


I dance my flamenco.
You wanna dance, too?
Show me more of you.
Show me more of you.


Demons from the past
visitors on stage
a push too hard
I break


You want to scream?
my strength to redeem
I start to scream
making them leave


Show of my life
begin to realize
You're waiting for me.
Never told you to leave.


I dance my flamenco.
You wanna dance, too?
Show me more of you.
Show me more of you.


Shocked and touched
act of selfless heart
strength and safety in the dark
not knowing how to start


After performing my art,
come on stage with me.
Show me your style!
Can we dance together equally?


Übersetzung:
Flamenco des Herzens


Nah bei dir, du weit weg
eine Stimme im Dunkeln
eine Stimme sanft und warm
Scheinwerfer auf meine Kunst


Sehnsucht nach dir
du Publikum, ich auf der Bühne
nicht erlaubt
hilf bei meinem Stück


Vertrauen in meinen Tanz
Konzentriere auf mich selbst
Verlangen verdrängen
Verlasse deinen Platz


Ich tanze meinen Flamenco.
Möchtest du auch tanzen?
Zeig mir mehr von dir.
Zeig mir mehr von dir.


Hin und wieder
Anwesenheit fühlt sich sicher an
du kommst vorbei
ich finde mein eigenes tempo


Mein eigener Stil
deine Sicherheit meine Führung
lasse los, werde frei
tanze unabhängig


Hinfallen und wiederholen
Geschichte meines Lebens
meine Seele zum Ausdruck bringen
die Kontrolle loslassen


Ich tanze meinen Flamenco.
Möchtest du auch tanzen?
Zeig mir mehr von dir.
Zeig mir mehr von dir.


Demonen der Vergangenheit
Besucher auf der Bühne
ein Stoß zu hart
Ich breche


Du willst schreien?
meine Kraft zur Erlösung
ich fange an zu schreien
bringe sie dazu zu gehen


Show meines Lebens
fange an zu begreifen
Du wartest auf mich.
Habe dir nie gesagt, dass du gehen sollst.


I tanze meinen Flamenco.
Möchtest du auch tanzen?
Zeig mir mehr von dir.
Zeig mir mehr von dir.


Schockiert und gerührt
Akt eines selbstlosen Herzens
Stärke und Sicherheit im Dunkeln
nicht wissen wie wir anfangen


Nachdem ich meine Kunst aufgeführt habe,
komm mit mir auf die Bühne.
Zeige mir deinen Stil.
Können wir gleichberechtigt miteinander tanzen?
 
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Hallo Naduna,
schön, mal wieder was von Dir zu hören/zu lesen! :)

Habe aus Interesse mal in den vorigen, von Dir geposteten Text (Finally) und den tread reingeschaut und bin positiv überrascht über die vielen Feedbacks und Deine Antworten und Dein Eingehen darauf. In gewißer Weise glaube ich, dass sich hier einiges wiederholen wird: Die Frage, ob es eher ein Text für Dich ist oder für ein Publikum; die Frage der Vertonung; die Frage des Englischen als "non nativ speaker" ...
Das finde ich persönlich gar nicht schlimm oder sowas - es ist eher ohne Bewertung gemeint, eher als Beobachtung.

Ich finde Deinen aktuellen Text "Flamenco" poetischer und damit (für mich) spannender: da sind etliche Bilder dabei, die meine Phantasie anregen - alleine die Situation des Tanzens, der Flamenco als besondere Form des "Beziehungstanzes" löst schon Bilder und Emotionen aus. Vielleicht bei jeder/m andere, aber das ist völlig okay so. Dann wechseln sich erzählende und beschreibende Strophen ab mit sehr assoziativen, nur angedeuteten Sätzen - auch das ist gut geeignet, bei den Hörenden etwas anzustoßen, was eine eigene Freiheit hat und haben soll. Insgesamt ist deutlich mehr "show" drin als "tell" - nach dem guten alten Motto "show, don´t tell" (was ich selbst allerdings nicht für jeden Text in gleicher Weise angemessen - als generelles Herangehen aber beherzenswert finde). In Bezug auf das Englische wäre es gut - wie bei Deinem anderen Text - in Dialog mit einem nativ speaker zu gehen.

Ein kleines Fragezeichen habe ich, was allein die Textmenge angeht: Trotz der schon angesprochenen Abwechslung sehe ich eine Herausforderung darin, die Spannung hochzuhalten bzw. musikalisch/gesanglich die unterschiedlichen Passagen gut auszuleuchten und das Ganze dann stimmig zu gestalten. Allerdings bin ich auch immer wieder überrascht, wie gut das gelingen kann. Ob es auch musikalisch ein Flamenco wird? Die ist ja eher die hohe Kunst der akustischen Gitarre - so wie ich es verstanden habe, befindest Du Dich da eher im Anfänger- bis Fortgeschrittenenstadium. Vielleicht wird es eine Zusammenarbeit?

Jedenfalls: Mich spricht der Text an und ich wünsche Dir viel Erfolg bei der weiteren Arbeit daran und bei der Umsetzung!

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Guten Abend x-Riff,

ich danke dir sehr für dein Feedback!
Ich stelle gerade fest, dass ich ein paar Rechtschreibfehler und dadurch auch Wortveränderungen in der Aufregung eingebaut habe. Z.B. soll es heißen "you stop by" nicht "step". Leider habe ich den Kontakt zu meinem vorherigen Korrekturleser verloren, aber ich bin herzlich offen, für alle Muttersprachler, die hier unterwegs sind und Lust haben mir ihren Rat anzubieten.
Wer sich alles in den Text wirklich hineinfühlen kann, war eine große Frage für mich. Ich habe mich wieder entschieden eine enge Zielgruppe zu adressieren, aber es diesmal bewusster wahrgenommen und in Frage gestellt. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal daran denken, bevor ich einen solchen Text wähle und ihn an ein öffentliches Publikum versuche zu geben 😄. Hättest du denn ggf. konkrete Tipps/Ideen, wie ich diesen Text für mehr Menschen zugänglich machen könnte? Mehr Bildsprache?
Bei der Länge bin ich etwas zwiegespalten in mir drin, denn es gibt Flamenco-Klassiker die auch gerne 6-7 min gehen, oder länger. Das denke ich würde ich gerne mal aktiv in der Umsetzung ausprobieren und dann möglicher Weise anpassen. Mein Gefühl zeigt mir da bestimmt schon den richtigen Weg. Ich danke dir für die Bestätigung, durch deinen Hinweis!
Da ich mich in den letzten Jahren deutlich stärker auf den Ausbau meines Gesangs konzentriert habe, sehe ich mich da auch nicht in der instrumentalen Umsetzung, aber das ist okay. Daher kann ich sagen, was die Zusammenarbeit angeht hätte ich da tatsächlich jemanden im Kopf, mit dem ich das am liebsten ausprobieren würde, der meines Wissens nach stark an der Gitarre ist, aber ich habe noch nicht gefragt. Werde herausfinden, ob ich Interesse dafür wecken kann. Mal schauen, wo die Reise hingeht.

Nochmal lieben Dank für dein Feedback und mal sehen, was daraus wird.

Liebe Grüße!
 
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Das Reimen habe ich diesmal nicht so streng gesehen, aber ganz konnte ich noch nicht loslassen
..ich finde, das mit dem Reimen hast du sehr gut gelöst..für mich als Leser/Hörer stellt sich das Wohlgefühl der klanglichen Wort-Harmonie schon ein, wenn die betonten Vokale übereinstimmen oder sich ähneln..
konkrete Tipps/Ideen, wie ich diesen Text für mehr Menschen zugänglich machen könnte?
..du könntest den Text mit etwas Klischee anreichern..bei Flamenco 💃 fallen mir zunächst die Farben von Glut und Asche ein - wenn man eine Bildersuche mit „Flamenco Tänzerin“ durchführt, wird man von knalligen Rot-Schwarz Kontrasten geradezu überschwemmt..zum Tango gehört eher die Nacht und das Feuer als der Tag und die Sonne..man könnte andeuten welchen Geschmack man auf der Zunge hat, welche Gerüche den Raum erfüllen..

..du könntest den Anteil abstrakter Begriffe reduzieren..in der deutschen Übersetzung gibt es einige Wörter, die mit -ung, -heit, -keit enden..das wären z.B. Streich-Kandidaten..

..du könntest konkrete Details hinzufügen, die die Fantasie des Hörers anregen..der Tanz könnte am Strand stattfinden, ein leichter Wind könnte zu spüren sein..Sterne..

..vielleicht hast du in deinem Text, oder in der Situation, die der Text beschreibt, etwas das einzigartig/unvergleichlich ist, daran wird man sich erinnern.. ein Augenaufschlag, eine glänzende Strähne auf der Stirn, eine Träne, Handschuhe..man kann hier auch erfinden..

..dosiere jedoch alle diese Anteile vorsichtig..sie müssen auch zur Song-Story passen..
 
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Hallo @Naduna, mich interessiert die Idee, sein eigenes Publikum pauschal anzusprechen. Ein Widerspruch, denn jeder Mensch scheint einmalig zu sein. Doch gleichzeitig kann ein Mensch eine große Halle voller Interessierter anlocken. Spricht das für gemeinsame Fähigkeiten? Haben Publikum und Tanzpartner vergleichbare Interessen? Oder gar Fähigkeiten?

Ich bin mir nicht sicher! Bevor ein Tanzpaar Hallen füllen kann, vergehen vermutlich Jahre. Kurz gesagt: Ich empfinde hinter dem interessanten Text die (etwas unruhige) Phantasie einer Texterin, die verstanden werden will. Ist das ein Fehler?

Ich finde den Wunsch sehr schön. Genauso wie den Gedanken, dass alle Paare einander vertrauen müssen, wenn ihr „Tanz“ bewundernswert sein soll. Irgendwie. Noch mal: ich finde die Idee sehr interessant.

Ich würde künstlerisches Können natürlich keinesfalls auf anstrengendes Training reduziere, was es aber gleichzeitig dennoch ist! Nein, ich betrachte die Kunst als ein Wunder, das in uns allen verborgen ist. Wie sang Rio Reiser: Lasst uns ein Wunder sein, ein wunderbares Wunder sein… meint er Selbe? Mal gucken…

@Naduna, du musst selber wissen, wie nah du deinem Wunsch bist…. Wenn du Zweifel hast, benenn sie doch etwas konkreter… :)

Viel Glück
 
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Hättest du denn ggf. konkrete Tipps/Ideen, wie ich diesen Text für mehr Menschen zugänglich machen könnte? Mehr Bildsprache?
Liebe @Naduna, Flamenco ist für mich ein sehr emotionaler Tanz, besonders für die Tänzer selbst, die ja mit ihrem Tanz ihren Gefühlen Ausdruck verleihen wollen. Davon ausgehend wäre in deinem Text besonders das lyrische Ich gefragt, seine/ihre Wahrnehmungen. Konkret meint das: Was spürt, hört, sieht, schmeckt das lyrische Ich während des Tanzes? Das würde mich als Leser, Zuschauer, Zuhörer sehr interessieren, mir einen Eindruck davon vermitteln, was im Innern des Protagonisten vor sich geht. Das ruft in mir eigene Assoziationen wach, zieht mich in den Text hinein, nimmt mich mit. Kannst du damit etwas anfangen?
💃 Tygge
 
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Was spürt, hört, sieht, schmeckt das lyrische Ich während des Tanzes?
Interessiert mich ebenfalls, @Naduna.

Oder, etwas individueller gefragt: fehlt dir wissentlich etwas, was durch (Tanz) Partner ergänzt werden könnte? (Ich hätte eine Antwort, aber eben nur für mich ;))

Erwartest du vom Partner: „Gleich und gleich gesellt sich gern“ oder eher „ Gegensätze ziehen sich an“? … :unsure: oder ignoriere einfach meine Neugier, falls du dir solche Fragen nicht stellst.
 
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Soo ihr Lieben,
erst einmal ganz lieben Dank für eure reichlichen Rückmeldungen. Es freut mich sehr, dass ihr euch die Zeit genommen und in meinen Text hineingeschaut habt. Puuh wo fange ich an :D

Zunächst an @michaw57 :
..ich finde, das mit dem Reimen hast du sehr gut gelöst..für mich als Leser/Hörer stellt sich das Wohlgefühl der klanglichen Wort-Harmonie schon ein, wenn die betonten Vokale übereinstimmen oder sich ähneln..
Danke dir für dein positives Feedback! Ich lerne daraus, ab und zu mal mehr loslassen kann einen positiven Einfluss auf die Harmonie haben.
..du könntest den Anteil abstrakter Begriffe reduzieren..in der deutschen Übersetzung gibt es einige Wörter, die mit -ung, -heit, -keit enden..das wären z.B. Streich-Kandidaten..
Könntest du mir das bitte nochmal ein wenig erläutern? Ich verstehe noch nicht ganz genau wohin du möchtest. Ich neige sonst dazu zu ausladende Sätze zu bilden und dabei den Fokus vom Wesentlichen abzulenken. Ich habe diesmal dann vielleicht in die andere Richtung übertrieben, aber es gefällt mir zu hören, dass ich es geschafft habe so zu übertreiben. Dann ein wenig zurückfahren. Wenn du mir noch etwas Erläuterung dazu geben könntest, finde ich vielleicht eine spannende Balance.
..du könntest den Text mit etwas Klischee anreichern..bei Flamenco 💃 fallen mir zunächst die Farben von Glut und Asche ein - wenn man eine Bildersuche mit „Flamenco Tänzerin“ durchführt, wird man von knalligen Rot-Schwarz Kontrasten geradezu überschwemmt..zum Tango gehört eher die Nacht und das Feuer als der Tag und die Sonne..man könnte andeuten welchen Geschmack man auf der Zunge hat, welche Gerüche den Raum erfüllen..
Das ist eine schöne Idee. Sinneseindrücke zu teilen ist eine gute Inspiration. Ich habe mich sehr auf die Story konzentriert und es lag mir sehr am Herzen diese darzustellen. Ich möchte eine Möglichkeit finden, den Text mit mehr Bildern anzureichen, ohne ihn noch mehr zu verlängern. Das wird eine Herausforderung von der Geschichte zu kürzen, ohne diese zu verlieren und mehr Metaphorik einzubauen. Mal schauen, ob ich dieser Herausforderung schon gewachsen bin, ob ich dies in diesem Text schon umsetzen werde, oder ob ich mir dies für einen kommenden Text zu Herzen nehme. Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten!

Was mir bei deiner Anregung als erstes einfällt ist die Spannung zwischen Verlangen und Distanz, Nähe und Zurückhaltung, welche ich mehr aufbauen könnte. Dazu passt die Idee, das Klischee wenn man so will, des Flamencos sehr gut. Er stellt eine Versinnbildlichung des Tanzes zwischen Torero und Stier dar.

Ich denke das passt auch ganz gut zu deiner Frage @Tygge. Der Stier (die Frau), stark, wild, sinnlich, frei, schwer zu zähmen. Der Torero (der Mann) stark, taktvoll, intelligent, einfühlsam. Er sieht den Stier, macht ihm keinen Vorwurf für seine Natur und tanzt mit ihm, anstatt zu versuchen Ihn zu beherrschen oder sich gegen Ihn zu wehren. Beide schauen einander tief an, beobachten, Gestik, Mimik. Sie sehen sich ohne Worte. Je mehr er den Stier versteht, desto freier wird der Stier. Um im Bildes des Tanzes zu bleiben, durch den Takt und der Führung des Mannes, kann die Frau ihrer Kraft Ausdruck verleihen und ihre pure Weiblichkeit entfalten. Diese Kraft gibt sie zurück an den Mann. Ein starker Tanz von zwei Individuen, die lernen die Stärken und Schwächen des Tanzpartners zu kennen und dadurch zu einer unschlagbaren Symbiose werden. Aber genauso wie der wilde Stier ist die Frau zu beginn scheu, lernt zu vertrauen, sich fallen zu lassen, sich hinzugeben.

Hallo @Naduna, mich interessiert die Idee, sein eigenes Publikum pauschal anzusprechen. Ein Widerspruch, denn jeder Mensch scheint einmalig zu sein. Doch gleichzeitig kann ein Mensch eine große Halle voller Interessierter anlocken. Spricht das für gemeinsame Fähigkeiten? Haben Publikum und Tanzpartner vergleichbare Interessen? Oder gar Fähigkeiten?
Ich finde die Idee sehr interessant @Jongleur. Ich habe nicht daran gedacht, dass das lyrische Ich am Ende nicht nur den Tanzpartner anspricht, sondern auch das Publikum. Ich hatte gehofft mehr die Emotionen des lyrischen Ichs zu transportieren und dem Publikum die Möglichkeit zu geben, sich mit ihr zu identifizieren. Spannende Erkenntnis, danke dir dafür!
Ich bin mir nicht sicher! Bevor ein Tanzpaar Hallen füllen kann, vergehen vermutlich Jahre. Kurz gesagt: Ich empfinde hinter dem interessanten Text die (etwas unruhige) Phantasie einer Texterin, die verstanden werden will. Ist das ein Fehler?
Ich bin gerührt wie gut du es verstanden hast. Ich denke der Wunsch gehört und verstanden zu werden ist in uns allen drin. Was ist es, das am Ende Verbindung schafft? Verständnis und der Wille zu verstehen, oder? So war es die Idee hierdurch mit meinem Publikum eine Verbindung aufzubauen, oder den Grundstein hierfür zu legen. Ich denke dieses Publikum hat schon viel von mir gesehen, aber vieles auch nicht, was durch die Distanz und den vorsichtigen Tanz bisher nicht möglich war. Wir besetzen im Laufe unseres Lebens immer wieder viele verschiedene Rollen. Um miteinander tanzen zu können, müssen alle Rollen abgelegt werden und die Essenz des Seins muss zum Vorschein kommen.
Ich würde künstlerisches Können natürlich keinesfalls auf anstrengendes Training reduziere, was es aber gleichzeitig dennoch ist! Nein, ich betrachte die Kunst als ein Wunder, das in uns allen verborgen ist. Wie sang Rio Reiser: Lasst uns ein Wunder sein, ein wunderbares Wunder sein… meint er Selbe? Mal gucken…
Ich persönlich sehe das Training in diesem Fall nicht als anstrengend an. Wenn ich etwas trainiere, das ich genieße, dann spüre ich weniger die Anstrengung und genieße viel mehr den Erfolg. Aber ich stimme dir auch sehr zu, denn es bedarf zunächst der Initiative, der Möglichkeit zum gemeinsamen Training, gemeinsamen finden eines Rhythmus, einer Basis. Und dafür müssen Unsicherheit, Ängste und Hemmungen überwunden werden. Jeder der einmal Paartanz ausprobiert hat, weiß wie seltsam es am Anfang sein kann, wenn man einen neuen Tanzpartner vor sich findet. Besonders wenn man nicht all zu viel über diesen weiß. Man hat im besten Fall ein Gefühl, eine Chemie und aus dieser kann Kommunikation mit Körper und Geist entstehen. Diese Unsicherheiten anzunehmen und sich fallen zu lassen, kann für den einen länger dauern und für den anderen weniger lang. Kommt ganz darauf an welche mit welcher Erfahrungsgrundlage sich beide begegnen. Manchmal ist es auch notwendig, dass losgelassen wird um sich auf Augenhöhe wieder begegnen zu können, ansonsten könnte der Tanz zu einer Katastrophe werden. Es ist kein Zwang und kein Muss, da kommt es auf die Bereitschaft und Herzlichkeit des Tanzpartners an und ob dies im Einklang mit dem ist, was die Tänzerin braucht/sich wünscht. Die richtige Handlung mit der falschen Person ergibt nichts. Die falsche Handlung mit der richtigen Person, kann auch nicht viel ergeben. Das habe ich etwas versucht in dem Text mit einfließen zu lassen. Hoffe es ist mir ein wenig gelungen.

Interessiert mich ebenfalls, @Naduna.

Oder, etwas individueller gefragt: fehlt dir wissentlich etwas, was durch (Tanz) Partner ergänzt werden könnte? (Ich hätte eine Antwort, aber eben nur für mich ;))

Verstehst du, was ich meine: „Gleich und gleich gesellt sich gern“ oder eher „ Gegensätze ziehen sich an“… oder ignoriere einfach meine Neugier, falls du dir solche Fragen nicht stellst.
Puuh also erst einmal möchte ich sagen, dass es nicht meine Intention war derartige Fragen in einem Songtext zu beantworten. Das war schon eine Herausforderung für mich und basierend auf meinem Erfahrungshorizont bin ich sehr stolz auf mich, dass ich es geschafft habe dies derart zum Ausdruck zu bringen. Von hier aus kann es weiter gehen, in eine für mich positive Richtung. Dieses Gefühl sich ausgedrückt zu haben und dabei total im Einklang mit sich zu sein ist so bestärkend und befriedigend, wenn man es einmal erlebt hat, möchte man immer mehr.

Um noch auf deine Frage "fehlt dir wissentlich etwas" einzugehen. Ich würde sagen, aus einem Mangel heraus zu suchen, ist selten eine gute Idee. Es kann funktionieren, aber für mich persönlich nicht. Zumindest nicht aus einem Mangelempfinden. Den was ein Mangel am Ende ist, ist eine sehr subjektive Einschätzung und muss nicht jeder gleich sehen/empfinden. Ich denke eher, dass sowohl ich, als auch ein potentieller Partner eine zusätzliche Bereicherung füreinander sein können. Als Team kann man Dinge erschaffen und erreichen, die für einen Einzelnen unglaublich beschwerlich erreichbar sein können. Man profitiert von den beidseitigen Stärken und Hilft mit den gemeinsamen Schwächen. Wie stark ist das bitte?! Jeder wünscht sich natürlich Dinge, das bedeutet aber nicht, dass ein Mangel im Jetzt empfunden wird, weil sie aktuell nicht da sind. Und dass würde ich dann auch im intimen Raum zwischen zwei Menschen belassen. Nur diese können untereinander ihre Wünsche sehen, verstehen und akzeptieren.

Und zum Abschluss, es gibt für mich keine allgemein funktionierende Lösungsformel gleich und gleich oder Gegensätze, das sind doch am Ende alles nur Oberflächlichkeiten. Habe ich den Willen und den Wunsch meinen Partner zu akzeptieren, so wie er/sie ist? Egal, ob man viele Dinge gemeinsam hat oder nicht. Akzeptanz ist die Zauberformel. Es ist natürlich durchaus schön und wichtig, dass man zumindest ein paar Dinge gerne gemeinsam macht, Zeit die man gemeinsam genießt, um sich zu genießen. Aber es ist genauso wichtig, dass es separate Räume für jeden als Individuum gibt, denn sonst kann man sich schnell verlieren.

Ihr Lieben, ich hoffe ich habe jetzt nicht vergessen auf etwas einzugehen, was euch wichtig ist und am Herzen liegt. Falls doch, bitte einfach nochmal nachhaken und ich hole es gerne nach.

Ich werde in den kommenden Tagen bestimmt nochmal einen Blick auf den Text werfen und schauen, ob ich alleine schon Veränderungen vornehmen kann und möchte. Wenn sich etwas getan hat, gebe ich euch gerne ein Update!


Bis dahin euch allen einen schönen Abend!

Liebe Grüße,

Naduna
 
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Wow! Eine ungewöhnlich tiefe Antwort! Wir können, falls du möchtest, dass Gespräch fortsetzen. Hier oder im Postfach… wo wir das Gespräch bei Bedarf eventuell etwas länger dehnen könnten, entsprechend unserer konkret verfügbaren Zeit. Mir egal, wie du möchtest!

Und zum Abschluss, es gibt für mich keine allgemein funktionierende Lösungsformel gleich und gleich oder Gegensätze, das sind doch am Ende alles nur Oberflächlichkeiten
Ich kenne ebenfalls keine allgemein funktionierenden Lösungsformeln. Aber ich lese gern Formeln, die einzelne Künstler formulierten und genieße den jeweils aktuellen Vergleich mit meinen Formeln, die der Alltag allerdings stetig weiterentwickelt, den finde ich zu jeder Zeit spannend!

Ich schulde dir aber meinen ersten Eindruck beim Lesen. Bei mir kam an, dass ein Publikum zugleich auch Partner sein kann. Ein mal aufbauender, mal abbauender. Wie weit das meiner oder deiner Erfahrung entspricht, konnte ich natürlich noch nicht differenzieren, jetzt vermutlich schon etwas besser. Aber nicht, um Recht zu suchen, sondern um etwas Fremdes Ertrag näher kennenzulernen,

Außerdem fragte ich mich, warum du (d)eine Zielgruppe auf Englisch suchst. Und hoffte zugleich, dass du deinem Vortrag, deinem Gesang halt viel Aufmerksamkeit schenkst, sehr vertraust! Und schließlich gefiel mir, dass du im Text weder Bedingungen noch Bitten geäußert hast, Was ich als sehr offen gegenüber einem Moment empfand. Das gefiel mir auf Anhieb! :hat:
 
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Ich hoffe ich habe nicht übertrieben, oder gelangweilt mit meiner ausführlichen Darstellung. Ich bin irgendwie in den Flow gekommen und konnte nicht aufhören :-D

Hier oder im Postfach
Die Wahl lege ich in deine Hand @Jongleur

Aber ich lese gern Formeln, die einzelne Künstler formulierten und genieße den jeweils aktuellen Vergleich mit meinen Formeln, die der Alltag allerdings stetig weiterentwickelt, den finde ich zu jeder Zeit spannend!

Ich schulde dir aber meinen ersten Eindruck beim Lesen. Bei mir kam an, dass ein Publikum zugleich auch Partner sein kann. Ein mal aufbauender, mal abbauender. Wie weit das meiner oder deiner Erfahrung entspricht, konnte ich natürlich noch nicht differenzieren, jetzt vermutlich schon etwas besser. Aber nicht, um Recht zu suchen, sondern um etwas Fremdes Ertrag näher kennenzulernen
Ich danke dir, dass du/ihr mir die Möglichkeit geschenkt hast/habt, mich auszudrücken. Empfinde ich immer als etwas Positives! Fragen zeigen Interesse für eine andere Perspektive.

Außerdem fragte ich mich, warum du (d)eine Zielgruppe auf Englisch suchst.
Ja spannende Frage. Warum auf Englisch? Ich habe zu Beginn Texte auf Englisch geschrieben, weil mir dies ein wenig emotionale Distanz ermöglichte und es mir dadurch leichter viel. In der jüngsten Vergangenheit habe ich plötzlich festgestellt, dass ich ganz unbewusst ins Deutsche zurück gekehrt bin und habe es zum ersten Mal als sehr angenehm empfunden. Dieser Text ist aus zwei Gründen auf Englisch entstanden. Zum einen, weil der initiale Reiz, der letzte Funke, der gefehlt hat, um mich zum Ausdruck zu bringen, auf Englisch erfolgt ist. Zum anderen schaffte es in diesem Fall zunächst einmal wieder etwas Distanz. Dies half mir aufgrund der tiefe der Empfindungen im Moment des Schreibens, besser und mit klarerem Kopf auszudrücken, bzw. mich auf die Story zu fokussieren. Aber ich vermute der erste Punkt ist ein wenig ausschlaggebender.

Und hoffte zugleich, dass du deinem Vortrag, deinem Gesang halt viel Aufmerksamkeit schenkst, sehr vertraust!
Da sprichst du etwas an, was mir selbst noch gar nicht bewusst war. Tatsächlich singe ich hauptsächlich auf Englisch und einige Lieder auf Arabisch. In diesen Sprachen bin ich deutlich sicherer was meinen emotionalen Ausdruck angeht. Obwohl ich deutsche Muttersprachlerin bin. Das ist eig fast schon paradox und witzig zu gleich. Aber in den beiden Sprachen habe ich meine Ausdruckskraft viel mehr trainiert, als in deutschem Gesang. Wieder eine spannende Selbsterkenntnis, danke dir!

Ich danke dir für dein wohlwollendes Feedback zum ersten Leseeindruck!
 
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konkrete Tipps/Ideen, wie ich diesen Text für mehr Menschen zugänglich machen könnte?
..du könntest den Anteil abstrakter Begriffe reduzieren..in der deutschen Übersetzung gibt es einige Wörter, die mit -ung, -heit, -keit enden..das wären z.B. Streich-Kandidaten..
Könntest du mir das bitte nochmal ein wenig erläutern? Ich verstehe noch nicht ganz genau wohin du möchtest. Ich neige sonst dazu zu ausladende Sätze zu bilden und dabei den Fokus vom Wesentlichen abzulenken.
..gerne..

..als „abstrakt“ verstehe ich, vom „Besonderen oder Gegenständlichen losgelöst; verallgemeinert“ (Wiktionary.de)..abstrakte Begriffe umschreiben eher Erkenntnisse oder Bewertungen..

..demgegenüber steht das konkrete oder auch das unmittelbar Empfundene, also das, was man mit seinen Sinnen erfassen kann..

..die oben bereits genannten Wortendungen sind typisch für Abstraktes..

..hier ein paar denkbare Alternativen zu abstrakten Begriffen in deinem Text bzw der deutschen Übersetzung..
..ich sehe dich..du bist da..du lächelst..du schaust mich an..ich kann dich spüren, ich kann meinen Blick nicht von dir lösen..
..du beschützt mich..du stärkst mich..
..(“redeem“ kenn ich bislang meist mit religiösem Hintergrund)..

..ich zweifele nicht mehr..aus reinem Herzen schreie ich, vertreibe sie..

..nicht dass man in Songtexten nie abstrakte Begriffe verwenden dürfte, aber bevor man sie oft verwendet, könnte man hier und da nach Alternativen schauen..
 
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Lieber @michaw57,

ich danke dir sehr für deine Erläuterungen. Ich verstehe nun, was genau du meinst. Ich finde deine Beispiele und damit den Fokus auf das emotionale Erleben zu legen sehr bereichernd. Vermutlich hindert mich bisher die Tatsache, dass ich eben immer wieder versuche die emotionale Distanz beim Schreiben einzunehmen, dass ich die wahren Emotionen nur schwer vermittelt bekomme. Womöglich zu sehr abstrahiere.

Was mir bei deinen Erläuterungen auffällt ist, dass du dich tatsächlich ausschließlich auf die deutsche Übersetzung beziehst. Ich muss gestehen, dass die Übersetzung im Nachhinein eher ein Mittel zum Zweck war/ist, da ich im Moment des Schreibens nicht von Deutsch nach Englisch übersetze. Also ich denke in dem Moment in der Sprache in welcher ich schreibe und Englisch ist was derartige Feinheiten angeht etwas simpler, als die deutsche Sprache (in meinem Empfinden zumind.). Vielleicht ist es an der Zeit mich mehr ans Deutsche zu trauen 😄

Danke dir nochmal für dein Feedback und ganz liebe Grüße,

Naduna
 
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In der jüngsten Vergangenheit habe ich plötzlich festgestellt, dass ich ganz unbewusst ins Deutsche zurück gekehrt bin und habe es zum ersten Mal als sehr angenehm empfunden.
Das hat gute Gründe. Selbst Tiere geben ihre Gefühle erst preis, wenn sie zu ihrer Umgebung genügend Vertrauen haben.

Wenn ich Publikum und Künstler als ein Tanzpaar betrachte, wird die Show immer intensiver, je mehr das gegenseitige Vertrauen wächst. ;)

Du hast das ja sehr gut und ehrlich selber geschrieben:
Dieser Text ist aus zwei Gründen auf Englisch entstanden. Zum einen, weil der initiale Reiz, der letzte Funke, der gefehlt hat, um mich zum Ausdruck zu bringen, auf Englisch erfolgt ist. Zum anderen schaffte es in diesem Fall zunächst einmal wieder etwas Distanz.
Richtig: Mehr Distanz. Bittet aber der Text den Partner um Distanz? Was dessen Mimik betrifft vielleicht, aber tatsächlich muss der Partner vor allem vertrauen. Oder?
Dies half mir aufgrund der tiefe der Empfindungen im Moment des Schreibens, besser und mit klarerem Kopf auszudrücken, bzw. mich auf die Story zu fokussieren. Aber ich vermute der erste Punkt ist ein wenig ausschlaggebender.
Damit würde ich an deiner Stelle mal experimentieren! Den englischen Text hast du ja nun. Vermutlich wirst du darauf in Deutschland höchst selten angesprochen werden.

Ganz anders ist das mit einem deutschen Text. Je mehr ich mich öffne, umso spannender wird das Schreiben für mich. Eine Spannung, die sich mMn garantiert auf das Publikum übertragen würde..,
In dem Maße, wie wir unser Inneres vertuschen, sinkt die Spannung. Davon bin ich überzeugt!
 
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Ich stelle mir ein interessantes Experiment vor: Du nimmst den deutschen Text (der erst mal nur eine Übersetzung war) zur Grundlage, um die Feedbacks z.B. in Richtung Konkretisierung, sinnlich-anschaulich zu verarbeiten mit dem Ziel, einen deutschen Songtext zu schreiben.

Dann wäre der englische Text, den Du aus einer distanzierteren Rolle (dazu war das Englische ja da, wenn ich das richtig verstanden habe) die Brücke (oder Krücke) zu einem deutschen Text, bei dem Du sprachlich deutlich differenzierter vorgehen kannst ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Ja, lieber @x-Riff, ich gehe so ähnlich ans Texten ran.

Aber das war nicht immer so. Speziell in den letzten 2-3 Jahren beschäftigte ich mich sehr intensiv mit dem Bau der deutschen Sprache. Und zugleich mit der Frage, was Poesie von anderen Schreibformen unterscheidet.

Derart selbstsicher ausgerüstet kann ich nun pausenlos schreiben, weil für das Was, Wann, Wo und Warum immer irgendwie Formen im Kopf bereitstehen. Nach dieser ersten Phase mach ich eine Pause -

Und gehe dann zur Überarbeitung weiter. Die macht mir (neuerdings) besonders viel Freude. Denn erst in dieser, recht gut vorbereiteten, Phase weiß ich verbindlich, wo die Reise hingehen könnte oder soll. Jetzt habe zu jedem einzelnen Wort Vertrauen und eine spezielle Muse,,, ;)

Endlich hab ich ALLE Worte des Textes näher gelernt, weiß, was sie sollen, rede mit ihnen und wähle abschließend aus… :hat:
 
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Ich stelle mir ein interessantes Experiment vor: Du nimmst den deutschen Text (der erst mal nur eine Übersetzung war) zur Grundlage, um die Feedbacks z.B. in Richtung Konkretisierung, sinnlich-anschaulich zu verarbeiten mit dem Ziel, einen deutschen Songtext zu schreiben.

Dann wäre der englische Text, den Du aus einer distanzierteren Rolle (dazu war das Englische ja da, wenn ich das richtig verstanden habe) die Brücke (oder Krücke) zu einem deutschen Text, bei dem Du sprachlich deutlich differenzierter vorgehen kannst ...
Diese Idee kann mich tatsächlich sehr gut anfixen. Es fällt mir öfters schwer, die erste Version zu überarbeiten, da ich im Laufe des Schreibprozesses irgendwie eine emotionale Bindung zu dem Text aufbaue und dann schmerzt es mich manchmal schon daran zu denken, diesen zu verändern 🙃
So kann meine "originale" Version bestehen bleiben und ich kann meine Fertigkeiten auf Deutsch weiter trainieren. Ich werde mich bestimmt in den kommenden Tagen damit beschäftigen und sobald ich eine Zwischenfassung auf Deutsch erarbeitet habe, werde ich diese hier posten. Dann dürft ihr mir gerne nochmal Feedback geben, wenn ihr Lust habt! Spätestens in der kommenden Woche steht mir eine längere Zugfahrt bevor, da werde ich viele Stunden Zeit haben und eine solche Beschäftigung willkommen heißen.

Aber das war nicht immer so. Speziell in den letzten 2-3 Jahren beschäftigte ich mich sehr intensiv mit dem Bau der deutschen Sprache. Und zugleich mit der Frage, was Poesie von anderen Schreibformen unterscheidet.
Es tut gut, deine Erfahrungen/deinen Prozess verdeutlicht zu bekommen. Ich habe den Hang dazu mich etwas unter Druck zu setzen und von mir zu erwarten, dass ich es sofort schaffe alles umzusetzen. Logisch weiß ich, dass das völliger Quatsch ist, aber naja nobody's perfect hahaa


Derart selbstsicher ausgerüstet kann ich nun pausenlos schreiben, weil für das Was, Wann, Wo und Warum immer irgendwie Formen im Kopf bereitstehen. Nach dieser ersten Phase mach ich eine Pause -
Ich bin gespannt, wie sich das bei mir entwickeln wird! Ob ich die emotionale Schreiberin bleiben, oder ob ich mich davon ablösen werde und zur planvollen Schreiberin metamorphosiere (keine Ahnung, warum ich ausgerechnet DIESES Wort jetzt nutzen musste:biggrinB: ).

Vielen lieben Dank für eure Tipps, Kniffe und Eindrücke!
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Oh ich habe einen Post von dir übersehen @Jongleur.


Das hat gute Gründe. Selbst Tiere geben ihre Gefühle erst preis, wenn sie zu ihrer Umgebung genügend Vertrauen haben.
Das ergibt viel Sinn!

Wenn ich Publikum und Künstler als ein Tanzpaar betrachte, wird die Show immer intensiver, je mehr das gegenseitige Vertrauen wächst. ;)

Du hast das ja sehr gut und ehrlich selber geschrieben:

Richtig: Mehr Distanz. Bittet aber der Text den Partner um Distanz? Was dessen Mimik betrifft vielleicht, aber tatsächlich muss der Partner vor allem vertrauen. Oder?
Also ich resümiere einmal kurz: Distanziere ich mich zu sehr von dem Text, dann erhalte ich als Resultat Distanz zum Publikum/Partner. Schaffe ich allerdings Nähe zwischen mir und dem Text, bewirke ich auch Nähe mit Publikum/Partner. Das wird schmerzhaftschön, aber Nähe ist mein Wunsch und Ziel! Es kann ein steiniger Weg werden, aber was im Leben ist schon einfach?!

Puhh also ich habe jetzt viele Eindrücke erhalten und werde mal schauen, was ich davon schaffe als nächstes umzusetzen hihii
 
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Warte Mal @Jongleur , ich stolpere noch über deine Vertrauensformel. Ich muss darüber nachdenken. Wie schaffe ich denn Vertrauen zum Publikum? :unsure:
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Indem ich mich verletzlich mache und mich öffne, also Nähe = Vertrauen. Alles abhängig von "ein paar Worten", under pressure hahahaha
 
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Warte Mal @Jongleur , ich stolpere noch über deine Vertrauensformel. Ich muss darüber nachdenken. Wie schaffe ich denn Vertrauen zum Publikum? :unsure:
Wie entsteht beispielsweise Vertrauen zwischen Mensch und Tier? Tonfall, Zärtlichkeit, geduldige Verständigung, füttern mit dem, was das Tier mag…, vieles ist möglich. Alles hat etwas mit Entgegenkommen zu tun und nichts mit Angabe,, ;)

Eine meiner Orientierung lautet: entscheide dich im Zweifelsfall für die schönsten Klänge in deinem Ohr
 
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Ich komme langsam drauf, der Prozess beginnt!
 
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Das stärkste was ich zu geben habe sind meine Emotionen. Das stärkste Gefühl, was mich wegbewegt hat, ist Angst und Misstrauen in meine eigenen Empfindungen. Angst vor meinen eigenen Empfindungen, was zu mir selbst und zum Publikum Distanz aufbaut. Ich möchte gerne fragen, was dieses braucht, aber unter diesen Bedingungen weiß ich nicht wie. Ich bin hilflos und ratlos. Ich bin noch nicht so weit, dies in Texten auszudrücken. Das einzige was ich auf diesem Wege geben kann ist meine Stimme/meinen Gesang, aber ohne Text ist das auch nicht hilfreich. Ich hatte eine Idee, aber es scheint, als würde ich nicht die Möglichkeit bekommen. Ich muss erst einmal darüber nachdenken. Lieben Dank für die Anregung!
 

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