Ja das kann sein aber kann des mal einfach passieren?
Ich hab die Schrauben auf Anschlag unten das das tremolo flach über den Korpus liegt, ist das auch falsch?
Das kann uU tatsächlich ein Problem sein. Sind die Bolzen so tief eingestellt, dass die Grundplatte auch im vorderen Bereich den Body berührt, hast Du zusätzliche Reibungspunkte, die sogar dafür sorgen können, dass sich die Messerkanten in der Rille der Stehbolzen etwas verkanten.
Überhaupt ist das Aufliegen auf dem Korpus schon rein geometrisch potentiell problembehaftet. Um die Ruhestellung immer gleich zu erhalten, braucht ein Tremolo möglichst wenige, klar definierte Auflagepunkte. Die Lage eines Körpers im Raum wird mathematisch gesehen durch 3 Punkte definiert. Zwei davon sind beim Tremolo die Kontaktstellen Messerkante/Stehbolzen. Beim Aufliegen hast Du keinen klaren dritten Punkt, sondern eine ganze Fläche, und die ist
nie vollkommen flach und perfekt parallel zur Grundplatte. Oft stellt man für eine perfekte Saitenlage ohne Schnarren auch den Bolzen neben den Bassaiten ein wenig höher ein als den auf der Treble-Seite. Dann liegt das Trem auf letzterer etwas fester auf und die Grundplatte verwindet sich sogar minimal. Sie hält das zwar aus, aber die Meserkanten "wandern" ungleich in den Nuten der Stehbolzen auf bzw. ab. Eine exakte Rückkehr in die immer gleiche Ruhestellung wird dabei erschwert.
Wenn Du dagegen vorne die Bolzen nur ein wenig höher drehst, liegt die Grundplatte nur noch an der Hinterkante auf. Theoretisch auch noch nicht perfekt, funktioniert aber meist schon besser, weil der Anschlag klarer definiert ist. Je nach Halswinkel und ggf. Unterfräsung kann aber der Zug der Federn am Masseblock bei aufliegender Einstellung auch dann noch dazu führen, dass sich die Vorderkante der Grundplatte am Anschlag etwas nach oben bewegt. Wie weit, ist dann gerne Zufall und kann Verstimmungen verursachen. Das wäre aber der erste Versuch, und oft ist das Problem dann schon weg.
Besser ist es nach meiner Erfahrung, in der Federkammer einen relativ kleinen Holzblock mittig als Anschlag anzubringen. Er muss genau so dick sein, dass er zwischen das Holz und den Block passt, wenn das Tremolo exakt parallel zur Decke steht. Befestigen lässt er sich mit einem hochwertigen, möglichst unelastisch aushärtendem Kleber. Wenn der Masseblock nach dem Divebomb wieder auf diesen Anschlag trifft, kommt das Tremoloystem auf drei relativ kleinflächigen Stellen zur Ruhe, eben den beiden Stehbolzen und diesem kleinen Anschlag. Damit kommt man dem geometrischen Ideal der 3 Punkte am nächsten und erhält auch die geringsten internen Verspannungen im System.
Willst Du den Sound gerne etwas fetter und stabiler haben (was ja oft ein Motiv für eine aufliegende Einstellung ist), dann bringt eine Dive Only-Einstellung zwar schon was, aber die Auflagefläche ist dabei nicht das entscheidende. Man darf ja nicht vergessen, dass die Haltekraft die gleiche ist. Mit einer größeren Auflagefläche hast Du daher wiederum weniger Andruck pro cm², in der Summe bleibt sich das gleich. Und das Material eines Floyd ist auch nicht so weich, dass man es am Schwingen hindern müsste, um Dämpfung zu verhindern - im Gegenteil, wie die Saiten besteht es ja schließlich aus Metall, es darf also gern mitmachen.
Letztlich bringt es in Sachen fetter Sound nach meiner Erfahrung idR mehr, 5 weiche statt nur 2 harte Federn einzusetzen (funktioniert selbst bei meinen .009-.046-Sätzen) und evtl. auch den Block gegen einen dickeren aus Messing zu tauschen. Der stabilisiert das System insgesamt schwingungstechnisch, und die zusätzlichen Federn verbessern die Ankopplung ans Holz.
Gruß, bagotrix