Frage: Einbau Dimarzio D-Activator

f4rin
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hi,

mir gefällt der sound meiner les paul studio mit 490R Alnico am Hals und 498T am Steg nicht mehr, großartig war der noch nie um ehrlich zu sein.
(Genre: Hardrock,Nu-Metal aber auch crunchy und clean solls gut klingen)
(Koprus maghoni, http://www.squidoo.com/Gibson_Les_Paul_Studio_Ebony finde keinen besseren link)
daher überleg ich mir dieses paket zu kaufen: http://www.willhaben.at/iad/kaufen-...vator-set-auch-einzeln-56525281?adId=56525281
ich spiele über kemper profiling amp

nun stelle ich mir folgenden fragen:
a)passen die maße? oder muss ich da was fräsen?

b)muss ich die potis von meiner gitarre verändern? für optimale ergebnisse? eventuell kondensator? bin ein anfänger diesbezüglich

c)ich habe 2 chrome kappen von den jetzigen pus, könnte ich die drüber stecken? wäre optisch schöner

d)ich spiele auch mit dem gedanken die split funktion in anspruch zu nehmen, kann man das mit dem schalter realisieren:
1.) Splitcoil beide
2.) Hals Humbucker
3.) Steg Humbucker


löten dürfte kein problem sein ich habe eine technische schule hinter mir....
ich hoffe ich konnte mich klar für euch ausdrücken und würde mich über eine Antwort sehr freuen

lg Dominik
 
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Hi,

mal abgesehen von der Frage, ob die Dimarzios noch zu haben sind - ob die jetzt unbedingt das Richtige für Deinen Sound sind, ist schwer zu sagen. Für NuMetal sicher, aber traditionellere Rock- oder auch crunchy und cleane Sounds sind damit nicht so ganz unter einen Hut zu bringen. Die Dimarzios werden halt nicht die Wärme eines guten AlNiCo-PUs haben, ihre Qualitäten liegen eher in einem sehr definierten Distortion-Sound. Ich persönlich ziehe ja etwas weniger heiße PUs vor - mehr Gain kann man ja am Amp gut zugeben, aber der Klangcharakter eines gemäßigten HB ist mit einem outputstarken Keramik-HB umgekehrt kaum zu erreichen. Letztlich ist das eine Frage der Prioritäten, die eierlegende Wollmilchsau gibts da nicht.

Zu Deinen Fragen:

a) Kein Problem, die Maße stimmen. Daran ändert auch das F-Spacing nichts, das die PUs aus der Anzeige aufweisen - im Gegensatz zu Duncans Trembucker-Versionen (die etwas breiter sind als Standard-HB) stehen bei Dimarzio nur die Polepieces etwas weiter auseinander.

b) Die Potis müssen eigentlich nicht wegen des PU-Tauschs gewechselt werden, aber aus unerfindlichen Gründen hält Gibson hartnäckig daran fest, Volume-Potis mit nur 300 KOhm zu verbauen. Die würgen den Sound mMn leider ziemlich ab, indem sie Höhen und Transparenz rauben. Da würde ich dringend empfehlen, 500 KOhm zu verbauen, wie sie bei HB-Bestückung praktisch alle anderen Hersteller (und Gibson selbst in den Custom Shop-Modellen) verbauen. Die Tonpotis sind dagegen ab Werk schon 500er. Ich hoffe mal, Du hast keine Studio mit Platine im Elektrikfach, sonst musst Du komplett neu verkabeln und eh neue Potis kaufen - oder die Platine drin lassen, was wie gesagt auch die neuen PUs negativ beeinflussen wird. Für die klassischen Rocksounds und bessere Cleansounds könntest Du es bei einer Neuverdrahtung auch mit dem 50ies Wiring versuchen. Damit lassen sich HB etwas zähmen, und gerade die Sounds mit zurückgedrehtem Volume und Tone klingen nicht wie sonst ganz dumpf, sondern klaren besser auf und werden in den Mitten etwas schlanker. Die Kondensatoren sind nicht wirklich teuer, die vorhandenen Keramikteile sind Mist und sollten ersetzt werden. Das können gute Folienkondensatoren wie die verbreiteten Orange Drops sein oder auch etwas teurere PIO (Paper In Oil)-Caps, die ich persönlich am liebsten mag. Kein Riesenunterschied (der eine hört ihn, der andere nicht), aber die gibts ja nun auch schon für 5 Euro, da kann man es ruhig probieren. Von den Werten her mag ich die klassischen 0,022 uF in der Paula am liebsten, kleinere lassen aber beim Runterdrehen noch etwas mehr Hochmitten übrig und sind auch einen Versuch wert. Größere machen dann schon recht früh ziemlich dumpf, wie ich finde.

c) Das wird nicht funktionieren. Die alten PUs haben andere Abstände der Polschrauben, am Hals 49,5 mm und am Steg 52 mm, wenn ich mich recht erinnere.
Für die Dimarzios müssten aber Schaller-Kappen in Steg-Version mit 12 Löchern passen, das wäre die Schaller-ArtikelNr. 17010206. Die haben einen Abstand von 50,7 mm von E zu e-Schraube, jeweils in der Lochmitte gemessen. Bei meinem Dimarzio DP223F waren das jedenfalls die passenden (wenn auch mit 6 Löchern). Wenn Dir eine etwas tradtionellere Optik besser gefällt, kannst du natürlich auch 6-Loch-Kappen nehmen, dann musst Du die andere Reihe halt bündig mit der PU-Oberfläche einstellen und kannst sie hinterher nicht mehr verstellen. Kappen können allerdings zu Mikrofonie führen, gerade bei HiGain-Sounds. Zur Vorbeugung dagegen sollte man sie von innen mit Wachs ausgießen, vor dem Zusammenbau einen Silikontupfen auf die PU-Oberfläche geben oder sie innen mit doppelseitigem Klebeband versehen (ich würde mal im Board und im Netz nach Anleitungen zu dem Thema suchen). Außerdem sollten Sie mit der Grundplatte verlötet werden, was nur mit einem sehr starken, heißen Lötkolben zu schaffen ist. Dabei kann man den PU aber auch ruinieren, vor allem, wenn man zu lange lötet und es immer wieder versucht. Aber Du schreibst ja, dass Du Erfahrung mit dem Löten hast.

d) Mit dem vorhandenen Toggle geht das nicht, dazu bräuchte er eine zweite Schaltebene. Es gibt zwar auch welche mit 6 Anschlüssen, wie sie z.B. Ibanez in manchen Modellen verwendet, aber wenn Du eh Potis austauschst, könntest Du ja Push/Pull-Potis nehmen. Das ist in sofern flexibler, als es Dir den Mittelpositionssound mit zwei HB belässt, der auch sehr interessant sein kann, gerade wenn Dir die Höhen nicht mehr weggefressen werden. Umgekehrt kann der Hals- oder StegPU auch einzeln gesplittet gut zu brauchen sein, eben für bluesige Clean- bzw. für knallige Crunch-Sounds. Hast Du Lust zu experimentieren, könntest Du zwei Pushpotis auch so verschalten wie Duncan die P-Rails in diesem Diagramm:

http://www.seymourduncan.com/support/wiring-diagrams/schematics.php?schematic=2_prails_2v_2t_tspp

Die Kabelfarben müsstest Du noch auf Dimarzio-Farbcodes "übersetzen", aber damit hättest Du die Möglichkeit, die PUs auch parallel zu nutzen bzw. entweder die inneren oder die äußeren Spulen aktiv bleiben zu lassen. Das lässt sich natürlich auch mit 50s Wiring kombinieren, da wird ja nur der Kondensator an anderen Anschlüssen angelötet, an den Schalt-Verdrahtungen ändert es nichts.

Gruß, bagotrix
 
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hey vielen dank für deine sehr ausführliche antwort;
ich überlege mir nun vll den pu's eine zweite chance zu geben indem ich einfach mal die volume potis austausche und einen kondensator einbaue:
also zwei 500k push to pull: frage logarithmisch oder linear? momentan sind lineare drin oder? die regeln erst hörbar wenn ich von 10 auf 2 zurückdrehe, was würdest du hineintun?
ich poste mal ein paar hier:
https://www.thomann.de/at/goeldo_pushpull_poti_500kohm_lp.htm
https://www.thomann.de/at/allparts_pushpush_poti_500k.htm

was meinst du damit: "Neuverdrahtung auch mit dem 50ies Wiring"?
https://www.thomann.de/at/dimarzio_ep1201pp.htm

kannst du mir die kondensatoren posten finde nirgends welche auf thomann oder bekomme ich die nur im elektrofachhandel?
damit ich feststellen kann ob meine pus splitbar sind muss ich vier drähte pro pu finden oder?
 
Hi,

logarithmisch ist eigentlich die gängigere Version, wobei das bei diesen Potis früher (also in den 50er/60er Jahren) angeblich nicht so stark ausgeprägt war, sie waren also von der Linearität nicht so weit entfernt. Was Du wahrnimmst, hört sich eigentlich auch eher nach einem umgekehrt logarithmischen bzw. rückwärts angeschlossenen Poti an - oder meinst Du das Verhalten vor dem verzerrten Amp? Da wäre es allerdings völlig normal, dass es beim Zurückdrehen erst mal nicht leiser wird, sondern sich erst mal nur der Zerrgrad verringert. Das ist unvermeidbar und liegt einfach an der Dynamikkompression, die eine Verzerung mit sich bringt.

Was die Qualität der Potis angeht: Du brauchst auf jeden Fall welche mit langer Achse für die Les Paul, ich weiß gar nicht, obs die als Push/Pull überhaupt in linear gibt. Ich habe bisher meist Göldo verwendet und war damit zufrieden, aber was ich so lese, scheint es bei allen Marken welche zu geben, die lange halten und andere, die einen kleinen Ausreißer in der Qualität darstellen. Scheint gar nicht so einfach zu sein, diese Mechanik in den Griff zu bekommen.

Zum Splitten muss ein HB mindestens drei Anschlüsse haben (zuzüglich der Abschirmung), vier geht natürlich auch, nur mit 2 Adern gehts nicht. Die meisten Nachrüst-HB werden heute mit 4 Adern + Abschirmung geliefert, außer die Vintage-PAF-Clones mit dem "braided wire", der nur aus einer Seele mit dem Ausgang und der Abschirmung besteht, die hier zugleich die Signalmasse darstellt. Deine jetzigen PUs sind nicht splitbar, aber die Dimarzios wären es. Es muss Dir aber klar sein, dass die D-Activator sehr heiße HB sind, die dem Sound von aktiven PUs á la EMG ähneln sollen. Mit klassischem "alten" Les Paul-Sound haben die auch nicht mehr gemein als die jetzige Ausstattung.

Das 50ies Wiring ist eine Variante bei der Les Paul, bei der die Tonregler etwas anders angeschlossen werden als heute üblich. Ich erlaube mir mal einen Link auf einen Thread, in dem ich die Wirkung aus meiner Sicht geschildert habe, ein Link zur Verschaltung ist auch drin:

https://www.musiker-board.de/modifi...90409-hilfe-beim-rewiring-einer-les-paul.html

Das ist jedenfalls was, was man mal probiert haben sollte, ganz grob geschätzt bleiben hier im Board danach wohl mehr dabei als es wieder zurückbauen. Ich ziehe es selbst auch vor, wobei die ganz heftigen Sounds mit dem "Modern Wiring" vielleicht eine Spur druckvoller klingen - aber das kann man sich auch einbilden. Ein Vorteil ist dagegen schon mal, dass der Höhenverlust beim Zurückdrehen des Volume viel geringer ist. Dreht man dagegen Volume und Tone gleichzeitig zurück, reagiert die Gitarre etwas ungewohnt, sie wird nicht einfach dumpf, sondern es gehen stattdessen eher Mitten weg und der Sound wird sanfter- manch einen irritiert das halt. Das kann man aber auch nutzen, und man gewinnt eine Vielzahl von wirklich einsetzbaren "Zwischendrin-Sounds", fast als hätte man andere PUs drin.

Was die Kondensatoren (auch oft als "Caps" bezeichnet, falls Du im Netz suchen willst) betrifft, wirst Du am ehesten bei Spezialisten fündig, die Gitarrenbauteile oder Bauteile für Röhrenamps vertreiben. Das rentiert sich wohl für die großen Versandhändler nicht so. Ich habe z.B. schon solche hier verbaut:

http://www.ebay.de/itm/Olpapier-MP-.../221209386700?pt=Gitarren&hash=item33811b5ecc

50ies Wiring mit Keramik-Scheibe wäre natürlich ein grober Stilbruch:eek:. Ich finde aber auch, dass sich Ölpapier-Kondensatoren (auch als "PIO" für "Paper In Oil" bekannt) schon bei aufgedrehtem Tonregler etwas besser anhören als die billigen Keramik-Teile, die Gibson heutzutage ab Werk verbaut, und erst recht beim Zurückregeln. Außerdem sehen sie schöner aus also so eine matte kleine Scheibe, da mache ich eigentlich wegen 3 € nicht mehr rum. Falls die Voodoo-Hasser recht haben und ich mir den Klangvorteil nur einbilde, ist mir das gute Gefühl soviel allemal wert :D. Es gibt natürlich auch viel teurere Vintage-Nachbauten, die wie echt alte aus den 50ern aussehen, aber das überlasse ich dann lieber den Hardcore-Fans.

Gruß, bagotrix
 
hey vielen dank für dein posting werde mir den link mal genau durchlesen.
und werde mich mal überlegen ob ich in das investiere oder noch zusammenspare, die gitarre verkaufe und mir eine neue gitarre bauen lasse
 

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