Frage zu 2 Tone Sunburst

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Ich hoffe die Frage ist nicht zu blöd, aber ich frage mich: Warum bei den 2 Tone Sunburst Gitarren immer diese "Kante" ist. Also es sieht so aus, als sei die Gitarre an einer Stelle aus 2 Stücken zusammen gesetzt und das sieht, für mich, nicht sonderlich schön aus.

Igrendwer weiß das doch bestimmt oder vielleicht auch ganz viele, dann bin ich halt der Depp :)
 
Eigenschaft
 
Genau das ist der Grund. Es wurden mehrere Stücke zusammengeleimt. Da diese Optik nicht sehr beliebt ist, findet man sie bei teureren Modellen eher nicht, die dann wirklich aus einem Stück Holz sind.
Manchmal wird aber auch getrickst, in dem einen dünnes, einteiliges Holzfurnier als "Blender" auf mehrere Stücke geleimt wird, damit es optisch einteilig aussieht.
Richtig billig wird es, wenn anstatt des Furniers einfach ein gedrucktes Foto in Holzoptik als Decke genommen und lackiert wird, um Einteiligkeit vorzugaukeln.
 
Aber das heißt dann im Umkehrschluss.....bei "billigen" Gitarren ist der Korpus nie aus einem Stück und wird aus mehreren zusammen gesetzt?

Also jetzt nicht übereinander (Schichtholz) sondern tatsächlich seitlich aneinander? Und wenn dem so ist, müßte man dann nicht selbst bei einer Farbe diese Kante sehen? Und wenn nicht, warum kriegt man das mit dem Sunburst nicht hin?
 
Das hat nicht einmal zwingend was mit dem Preis der Gitarre zu tun. Auch bei teureren Modellen besteht der Body mitunter aus verschiedenen Stücken Holz gleicher Art, die in Längsrichtung aneinander geleimt sind. Besonders oft ist das sicherlich der Fall, wenn die Gitarren nicht transparent sondern deckend lackiert sind.
 
Aber das heißt dann im Umkehrschluss.....bei "billigen" Gitarren ist der Korpus nie aus einem Stück und wird aus mehreren zusammen gesetzt?

Also jetzt nicht übereinander (Schichtholz) sondern tatsächlich seitlich aneinander? Und wenn dem so ist, müßte man dann nicht selbst bei einer Farbe diese Kante sehen? Und wenn nicht, warum kriegt man das mit dem Sunburst nicht hin?

Ob es bei billigen Gitarren ausnahmslos nie so ist, dass nur ein Stück verwendet wird, weiß ich nicht. Aber meistens ist es so, dass billige Gitarren aus mehreren Stücken sind.
Mich persönlich stört das allerdings nicht großartig. Solange es nicht zu extrem auffällig ist.
Diese Frage ist übrigens schon so alt, wie die E-Gitarre an sich.
In den 50ern wurde heftig kritisiert, dass Leo Fender deckend lackierte Gitarren auf den Markt bringen wollte. Man empfand dies als Mogelpackung, da die
Kunden einen Blick auf das Holz werfen wollten.
 
Vielen Dank für die Infos.

Was ich nur nicht ganz verstehe, warum die unterschiedlichen Teile auch lackmäßig unterschiedlich sind. Werden die schon vor der Montage lackiert? Auf dem Foto sieht man sehr gut was ich meine. Und.....bei den einfarbigen Gitarren ohne Kante, sofern sie nicht aus einem Stück sind, müßte dann ja eine "Lage" Holz obendrauf gepackt worden sein, sonst würde man die Kante dort ja auch sehen.

http://www.sweetwater.com/images/guitars/StratCV50SB/CGS1311285/CGS1311285-body-large.jpg


 
Da hat nichts mit einer 2 Tone Sunburst - Lackierung zu tun. Das was Du meinst sieht man je nach Lichtverhältnisse und Betrachtungswinkel genauso auf Konzertgitarren, Geigen - bzw eigentlich auf jeder lackierten Oberfläche die zusammengeleimte Hölzer hat. Wenn die Hölzer z.B. spiegelverkehrt zusammengeleimt sind dann laufen auch die feinen Fasern im Holz in die andere Richtung und damit reflektiert sich das Licht im Lack bzw im Holz anders. Eine ganz normale Sache besonders bei Hochglanzlack.

Je nach Lichtverhältnisse sieht man es bei meiner auch sehr stark und das is ein teures Ami DeLuxe Modell

qudl.jpg







Bild unten aus dem Netz
3wb8.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Hölzer z.B. spiegelverkehrt zusammengeleimt sind dann laufen auch die feinen Fasern im Holz in die andere Richtung und damit reflektiert sich das Licht im Lack anders. Eine ganz normale Sache bei Hochglanzlack

Ok, aber warum leimt man die "nach dem Lackieren" spiegelverkehrt zusammen? Diese Kante wäre doch wesentlich unauffälliger, würde man erst die zusammengebaute Gitarre lackieren. Produktionstechnisch bedingt?
 
Spiegelverkehrt ist nur ein Beispiel. Bei meiner Strat oben sind einfach nur verschiedene Hölzer der gleichen Art zusammengeleimt und jedes Teil Holz je nach Maserung und den feinen Fasern spiegelt sich es halt anders. Bei matt lackierten Hölzern ist es nicht so stark zu sehen.
So etwas wird man nie vermeiden können - die muß gut klingen, mehr nicht.
 
Na klar, wichtig ist der Klang. Aber das es auch anders geht, sieht man ja an den Modellen wo man's nicht sieht.

Wahrscheinlich eine Frage der Produktion, ob maschinell oder per Hand im Sinne von "alles in Handarbeit" sprich - Korpus aus einem Stück = teuer
 
Bei den Fotos wird natürlich auch extrem viel Licht draufgeknallt und da reflektiert es besonders stark. Wenn Du die Gitarre mal im normalen Tageslicht siehst dann fällt das auch weniger auf.

Hier habe ich die gleiche Gitarre wie oben mit einem Licht von der Seite beleuchtet und da sieht man so gut wie nix

9zao.jpg
 
Aber das es auch anders geht, sieht man ja an den Modellen wo man's nicht sieht.
Es kommt immer darauf an, aus welchem Teil des Stammes die Teile kommen. Es hat etwas mit dem Schwundverhalten von gefügten Teilen zu tun.
Du kannst dir ja mal die Verleimregel anschauen:
Hier ab Seite 16
oder hier
 
Hier habe ich die gleiche Gitarre wie oben mit einem Licht von der Seite beleuchtet und da sieht man so gut wie nix

Haha.....stimmt und sieht gleich viel schöner aus ;)

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Es kommt immer darauf an, aus welchem Teil des Stammes die Teile kommen. Es hat etwas mit dem Schwundverhalten von gefügten Teilen zu tun.
Du kannst dir ja mal die Verleimregel anschauen:
Hier ab Seite 16
oder hier

Interessant...danke!!
 
Ja, mit dem Preis hat es nix zu tun ... Die heute hochgelobten Strats und Teles der 50er bestanden grundsätzlich aus 2 Teilen. Sagt zumindest Forrest White, der Produktionsleiter. Das lag daran, dass die Bohlen eben einzeln zu schmal waren.

Mit der Lackierung hats auch nix zu tun. Bei sunburst sieht man eben am meisten Holz.
 
Leo Fender hatte aber auch von Anfang an vor, den Korpus mehrteilig zu halten, wenn ich mich recht erinnere. Deshalb hätte er am liebsten deckend lackiert, schon bei der Telecaster.
Wenn nur die Kundschaft nicht so misstrauisch gewesen wäre.
Ist dasselbe, wie mit dem Bullauge bei deutschen Waschmaschinen. Die Amis haben Toploader, nur die deutsche Hausfrau hatte anfangs Angst um ihre Wäsche, daher das Auge zum beobachten. ;)
 
Zweiteilig war "normal", dann ist einteilig erst dazugekommen, und es gibt ja auch bodys aus drei und noch mehr Teilen.
Ob dir das auffällt, kammschott, ist neben der Lackierung eben eine frage der Verarbeitung und des Aufwandes, und damit eine Frage des Preises.

die Idee für Sunburst ist ja entstanden, um einerseits viel Maserung zu zeigen und andererseits die Leimfugen am Rand zu überdecken.
 

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