Frage zu Kabel Kombination (Gitarre)

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Guten Abend miteinander,

ich habe eine kurze Frage bezüglich meiner Verkabelung. Ich habe mich in letzter Zeit intensiver mit Kabeln beschäftigt und habe festgestellt es scheint ja doch Unterschiede zu geben.

So jetzt meine Frage: Bingt mir mein Vorhaben etwas oder ist es fürn Müll?

Ich habe vor mit einem Sommer Cable The Spirit XXL 3m die beiden 6 Meter Cordial zu ersetzen. Macht es Sinn auf einen Querschnitt von 0,75mm² zu gehen wenn die Patchkabel nur 0,22mm² haben?

Bisher habe ich folgenden Signalweg
Noch nen paar Farben für die Übersicht:
Grün = Equipment

Schwarz = Lautsprecherkabel 1,5m
Rot = Patchkabel 0,15m

Blau = Instrumentenkabel 6m


Gitarre
- Cordial CCI 6 PR (0,20mm²) - Wah - Cordial CFI 0,15 RR (0,22mm²) - Tuner - Cordial CFI 0,15 RR (0,22mm²) - Verzerrer - Cordial CCI 6 PR (0,20mm²) - Amp - pro snake 1 2540 (1,5mm²) - Cabinet

Ich hoffe es kann mir wer weiterhelfen :gruebel:
 
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Hallo ZombieDemon,

kurz gesagt: Bei solch kurzen Kabelwegen ist es egal ;).

Lang gesagt: Warum stellst Du einen Zusammenhang zwischen den Durchmessern des Lautsprecherkabels und denen der Patch- bzw. Instrumentenkabel her? Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wenn Dein Setup im Moment funktioniert, brauchst Du nichts daran zu ändern. Klanglich wirst Du keine Veränderung feststellen können. Oder was erhoffst Du Dir davon?
 
Erstmal ein etwas hochwertiges Kabel. Denn bei den Cordials verdrehen sich die Kabel innen und die Hülle ständig und das unabhängig von einander. Zumal ist mal wieder eins davon durch und egal wo ich die Klinke wieder neu ansetze es hat Übertragungsaussetzer. Aber das ist ja nicht mein Anliegen.

An Kabeln ist hier im Board oft das Spirit XXL Kabel gefallen. Mir ist auch klar das das Kabel keinen neuen Sound schaffen wird. Ich möchte nur etwas mehr Qualität. Und da das Kabel noch relativ im Preislichen Rahmen ist wollte ich mal wissen ob es wegen dem Unterschied zu den Patchkabeln irgendwelche Soundeinbußen geben kann/könnte - Quasi wie eine Fahrbahnverengung von 4 auf 1 Spur.

Und es heißt doch eigentlich je höher der Querschnitt desto "besser"... steht zumindest überall xD
 
Hallo nochmal,

der Querschnitt spielt eigentlich nur bei Leistungsübertragung über große Entfernungen eine signifikante Rolle, sprich bei langen Lautsprecherkabeln und nicht bei vergleichsweise kurzen Instrumenten- oder Mikrofonkabeln. Einbußen bezüglich des Klangs wirst Du sicher nicht feststellen können.
 
Ok danke!
 
Ein 0,25² Kabel kann etwa 2A ab, das wird bei einem Instrument/Line-Signal nie vorkommen :)

0,75 reicht schon für 7-8A, so was benötigt man im Prinzip gar nicht. Dickere nimmt man nur deswegen, weil sie entsprechend weniger störanfällig sind (weniger empfindlich für Einstrahlung).
 
Hi,

lange Kabel können schon den Klang passiver Instrumente beeinflussen - die meisten E-Gitarren sind solche mit passiven Pickups und ohne aktive Elektronik.
Viele Gitarren bringen auch nur mit einem Kabel üblicher Länge den gewohnten Klang ;)

Das Ganze liegt daran, dass sich die Kabelkapazität auf die Widergabe der höheren Tonfrequenzen auswirkt: je höher die Kabelkapazität, desto dumpfer klingt die Gitarre, da die Resonanzfrequenz hin zu tieferen Frequenzen wandert. Das bewirkt nicht nur, dass die Gitarre dumpfer, sondern auch, dass sie verändert klingt.
Genau das geschieht auch durch den üblichen Toneregler bei passiven Gitarren.

Hast Du also ein passive Gitarre, wirken sich alle Kabel bis zum ersten aktiven Gerät, z.B. einem eingeschalteten Effektgerät, einem Effektgerät, das keinen Hardware-Bypass hat, auch im ausgeschalteten Zustand oder dem Amp, auf den Klang aus.
Bei Dir könnte das das Wah sein; viele Wahs haben keinen Hardware-Bypass.

Hast Du nun ein Kabel mit hoher Kapazität und tauschst es gegen ein Kabel mit deutlich niedrigerer Kapazität, kann das den Klang verändern, er wird heller/klarer/höhenlastiger/spitzer.

Zum Cordial habe ich leider keine Angabe der Kapazität gefunden.

Den Klang eines Kabels mit niedriger Kapazität kann man aber durch Einlöten einen Kondesators zwischen Signalleiter und Masse/Abschirmung Richtung dem Klang eines Kabels mit hoher Kapazität verändern. Umgekehrt geht das leider nicht.

Gruß
Ulrich
 
Und woran erkannt man die Kapazität? Gibt es da Angaben in Zahlen oder sogar eine Formel?

Bis auf den Verzerrer haben die Effekte einen true Bypass.
 
Dickere nimmt man nur deswegen, weil sie entsprechend weniger störanfällig sind (weniger empfindlich für Einstrahlung).

Hast du auch eine Erklärung dafür?
Ich kenn das so das dünnere weniger Ströranfällig sind, weil duch den kleineren Querschnitt nicht so viel Angriffsfläche ist.
Anders wäre es wenn mehr Strom fließen würde und der kleine Querschnitt sich als belastender Widerstand auswirken würde...

Dichere nimmt man einfach nur wegen der besseren mechanischen Belastbarkeit.



Die Kabelkapazität wird in (Pico) Farad angegeben und steht bei Gitarrenkabeln/Instrumentenkabel auch oft schon bei den Spezifikationen dabei.
 
Hi,

wenn die Zerre also das Signal buffert, von einem hochohmigen in ein niederohmiges Signal umwandelt, ist es ab dort wesentlich weniger störanfällig und übliche Kabelkapazitäten haben auch keine Auswirkungen mehr.

Da ich zum Cordialkabel keine Angaben gefunden habe, kannst Du nur probieren, ob andere Kabel den Klang verändern.
Oder Du kaufst ein Kabel mit sehr niedriger Kapazität und experimentierst mit Kondensatoren hinsichtlich des Klangs.

Gruß
Ulrich

mobil gesendet
 
Ich habe jetzt erstmal alte Kabel genommen die ich noch rumliegen hatte. Sind auch von Cordial allerdings finde ich zu denen auch mehr Angaben als zu denen die ich davor hatte.

- Conductor Area 0.22 mm²
- Composition of conductor 7 x 0.20mm bare copper
- Conductor Resistance 85 Ohm/km
- Capacity (Cond./Cond.) 130 pF/m
- Diameter 6.1 ± 0.2 mm

Der Sound ist im direkten Vergleich ein wenig - aber wirklich nur ein wenig - definierter und klarer.

Ich werde mich wohl in nächster Zeit mehr mit Kabeln beschäftigen um mein Wissen dort zu erweitern. Wenn was unklar wird vom Wissen oder Sound wird man wieder von mir lesen ;)
 
Hast du auch eine Erklärung dafür?
Ich kenn das so das dünnere weniger Ströranfällig sind, weil duch den kleineren Querschnitt nicht so viel Angriffsfläche ist.

Angriffsfläche bezieht sich meistens auf die eingeschossene Fläche, sprich Leiterschleifen.

Dickere Leitungen haben einen geringeren Ohm'schen Widerstand, daher sind sowohl die galvanischen (kabelgebunden, gemeinsame Leiter) Störungen als auch die induzierten Störungen deutlich geringer.

Mehr dazu findest in einschlägiger Literatur, einfach mal nach EMV-Büchern oder Manuskripten googeln.
 
130 pF/m sind eher viel. Ein Hochfrequenzkabel mit 50 Ohm Wellenwiderstand hat etwa 100 pF/m. Wenn es ein Kabel mit wenig Kapaziät sein soll, dann hat es etwa 70 pF/m. Noch kleinere Kapazitätsbeläge hätten einen ziemlich extremen Aufbau (kleiner Innendurchmesser, sehr dicke Isolation mit einem Material eher kleiner Dielektizitätskonstante.
Mit so 300 - 500 pF Last sind die meisten Gitarren ganz gut aufgehoben, darüber wird es allmählich dumpfer. Das heißt, mit einem kapazitätsarmen Kabel kann man theoretisch länger werden, ohne den Sound negativ zu beeinflussen.

Mehr Querschnitt bringt natürlich einen gereingeren Ohmschen Widerstand mit sich, aber bei einer Eingangsimpedanz eines Gitarrenverstärkers von 1 MOhm ist es relativ egal, ob das Kabel 0.1 Ohm oder 0.01 Ohm hat.
Natürlich ist ein Kabel mit höherem Querschnitt grundsätzlich stabiler und unempfindlicher gegen Kabelbrüche (muss aber nicht).
Worauf es eher ankommt ist die Bedeckung des Schirmgeflechts, und ob es geflochten oder nur gewickelt ist. Bei zweiterem kann es nämlich vorkommen, dass nach häufigem Gebrauch und Wickeln sich das Schirmgeflecht auf nur einer Seite versammelt ;)
Nach dem ersten Effektgerät (außer bei true bypass) ist das Signal schon niederohmig gepuffert und damit weniger störanfällig.

Ich würde grundsätzlich Kabelwege so kurz wie möglich halten, auch die Stromversorgung deiner Effektpedale.

Ich werde mich wohl in nächster Zeit mehr mit Kabeln beschäftigen um mein Wissen dort zu erweitern. Wenn was unklar wird vom Wissen oder Sound wird man wieder von mir lesen ;)
Da hätte ich Zusammenfassungen geschrieben
https://www.musiker-board.de/faq-wo...5-sammlung-alles-ueber-kabel.html#post3646304
und
https://www.musiker-board.de/faq-wo...migen-instrumenteneingaengen.html#post4445496
über die Wirkung auf Tonabnehmer. Der Link zu Helmuth Lemme ist übrigens empfehlenswert.

Und zur Ausgangsfrage: Das erste Kabel von der Gitarre zum Wah wirst du eventuell hören, den Rest ziemlich sicher nicht, auch wenn du alles austauschen würdest.

Gruß
Christoph
 
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Ich sach mal so, Kabel machen schon was aus. Mal ganz abgesehen von der Robustheit gibt es deutliche Unterscheide was Pegel und Frequenzen angeht.



Es ist alles gleich (Bass, Amp, Interface, Gaineinstellungen etc)
Es wurden nur zwei unterschiedliche Kabelarten verwendet (selbst die Stecker der Kabel sind gleich)

Kabel 1 ist ein Ssssnake (2m Länge), Kabel 2 das Spirit XXL (10m Länge)
 
Wurde ja schon erklärt.

Das Ganze liegt daran, dass sich die Kabelkapazität auf die Widergabe der höheren Tonfrequenzen auswirkt: je höher die Kabelkapazität, desto dumpfer klingt die Gitarre, da die Resonanzfrequenz hin zu tieferen Frequenzen wandert. Das bewirkt nicht nur, dass die Gitarre dumpfer, sondern auch, dass sie verändert klingt.
 


Kabel 1 ist ein Ssssnake (2m Länge), Kabel 2 das Spirit XXL (10m Länge)

Holy Shit! Dass es bei passiven Instrumenten einen durchaus hörbaren Klangunterschied zwischen den Kabeln geben kann war mir aus eigener Erfahrung durchaus bewusst. Aber _so_ krass hätte ich das nicht erwartet.
 
Nebenbei macht die mechanische Verarbeitung auch was aus. Schlechte Kabel knacken und rascheln schon mal gerne bei Bewegung. Macht sich bei Keyboards und Mikros im Allgemeinen nicht bemerkbar, bei E-Gitarren schon.
 

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